Sigh

Schreibt euch die Finger wund ĂŒber das große Thema "Metal" - ĂŒber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Sigh

Beitragvon Ulle » 16. MĂ€rz 2014, 23:32

@Hugin
Der Song gefÀllt mir tatsÀchlich gleich wesentlich besser als alles auf der "In Somniphobia", aber auch hier verstehe ich nicht, was daran nun "krude" sein soll. Auch der Song ist super-eingÀngig, das geht mir sofort ins Ohr.
Das ist Black Metal mit sinfonischen Elementen - ist doch nix Neues oder Extravagantes. Wir sind ja nicht mehr im Jahr 1995.
Und hey, muss es auch gar nicht sein, das war jetzt auch gar nicht als Kritik gemeint.

Spiel deinen Bekannten mal Univers ZĂ©ro, Art Zoyd, Present, Sleepytime Gorilla Museum oder Upsilon Acrux vor, um nur Einige zu nennen. Dagegen klingt das hier so krude wie Bad Religion im Vergleich zu Watchtower. Ich denke, da kommt es einfach auf den Musikgeschmack an, bzw. stĂ¶ĂŸt das vielleicht Fans ausschließlich der frĂŒhen Darkthrone oder Burzum eher ab als mich.

Mir gefĂ€llt an dem Song schon mal, dass er eben nicht so cheesy klingt. Zwar sind die Klassikelemente auch sĂŒĂŸlich, aber eben nicht so bubblegum-mĂ€ĂŸig und klebrig.
Was das jetzt von anderen Vertretern so großartig unterscheiden soll, weiß ich nicht, aber natĂŒrlich ist das gut gemacht.
Ich denke aber, dass mir die frĂŒheren Sachen ohne Klassikeinfluss dann sogar besser gefallen könnten.
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Re: Sigh

Beitragvon Hugin » 16. MĂ€rz 2014, 23:57

Vermutlich findet man als jemand, der durchaus auch ausgeprĂ€gte progressive und transmetallische Vorlieben hat wie du, andere Sachen schrĂ€g als jemand, dessen Plattensammlung zum 98,8% aus Metal und Hardrock besteht wie ich. Ich finde schon, dass Sigh einen völlig anderen Ansatz hat, orchestrale und klassische Elemente zu verbraten, als etwa Arcturus, Emperor oder Dimmu Borgir. Gerade so Sachen wie Gamelan und Kehlkopfgesang, die auf "Gallow's Gallery" ja eine große Rolle spielen, findest du sonst selten. Außerdem finde ich es reichlich bizarr an welchen Stellen Shinichi manchmal mit seinen Soli aus dem Wald geschossen kommt, auch Mirais Gesang ist ein Element, dass ich immer schon bizarr fand, und eben die Kombination aus wirklich simplistischer Garstigkeit und extrem eingĂ€ngigen, meinetwegen "kitschigen" Melodien. FĂŒr mich ist das nach wie vor schrĂ€g. Aber gut...

Auch wenn du ja eigentlich keine Lust auf Durchklicken bei YouTube hast, will ich trotzdem noch eine Hörprobe bringen, und das ist mein Lieblingssong vom DebĂŒtalbum und von Sigh insgesamt:

"It takes a thousand fans from any other band to make one Manowarrior!"
- Sir Dr. Joey DeMaio, 2012

Primitivsoundkunst: http://www.morbid-alcoholica.com/

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Beitragvon Tillmann » 17. MĂ€rz 2014, 00:37

Schoenes Gerumpel, das Lied! Schade das ws die Scorn Defeat nicht mit dem Cover als LP gibt... Aber die CD ist gerade bei ebay, mal beobachten...
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Beitragvon Fire Down Under » 17. MĂ€rz 2014, 09:07

Tillmann hat geschrieben:Schoenes Gerumpel, das Lied!

Die Version von der "Requiem for Fools"-EP ist noch rumpeliger und um einiges morbider. Schau mal, ob Du die Doppel-CD von "Scorn Defeat", die ich gestern bei den NeuzugĂ€ngen gepostet habe, auftreiben kannst, da sind EP, Demos und andere RaritĂ€ten aus der Zeit mit drauf. Auch insgesamt recht schön aufgemacht mit Linernotes und alten Fotos (die aber nichts fĂŒr schwache Nerven sind :harrr: ).
:ahasoso:

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Re: Sigh

Beitragvon Ghoul » 17. MĂ€rz 2014, 09:25

Tillmann hat geschrieben:Schoenes Gerumpel, das Lied! Schade das ws die Scorn Defeat nicht mit dem Cover als LP gibt...

Gab es in der Box-Version von The Crypt: http://www.discogs.com/Sigh-Scorn-Defea ... se/2910654
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Beitragvon Ulle » 17. MĂ€rz 2014, 09:35

Hugin hat geschrieben:Vermutlich findet man als jemand, der durchaus auch ausgeprĂ€gte progressive und transmetallische Vorlieben hat wie du, andere Sachen schrĂ€g als jemand, dessen Plattensammlung zum 98,8% aus Metal und Hardrock besteht wie ich. Ich finde schon, dass Sigh einen völlig anderen Ansatz hat, orchestrale und klassische Elemente zu verbraten, als etwa Arcturus, Emperor oder Dimmu Borgir. Gerade so Sachen wie Gamelan und Kehlkopfgesang, die auf "Gallow's Gallery" ja eine große Rolle spielen, findest du sonst selten. Außerdem finde ich es reichlich bizarr an welchen Stellen Shinichi manchmal mit seinen Soli aus dem Wald geschossen kommt, auch Mirais Gesang ist ein Element, dass ich immer schon bizarr fand, und eben die Kombination aus wirklich simplistischer Garstigkeit und extrem eingĂ€ngigen, meinetwegen "kitschigen" Melodien. FĂŒr mich ist das nach wie vor schrĂ€g. Aber gut...

Auch wenn du ja eigentlich keine Lust auf Durchklicken bei YouTube hast, will ich trotzdem noch eine Hörprobe bringen, und das ist mein Lieblingssong vom DebĂŒtalbum und von Sigh insgesamt:



Yep, thx, den Song finde ich sehr geil.
Vielleicht sollte ich mich einfach mal mit der frĂŒhen Phase beschĂ€ftigen :smile2:
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Re: Sigh

Beitragvon Tillmann » 17. MĂ€rz 2014, 10:12

Ghoul hat geschrieben:
Tillmann hat geschrieben:Schoenes Gerumpel, das Lied! Schade das ws die Scorn Defeat nicht mit dem Cover als LP gibt...

Gab es in der Box-Version von The Crypt: http://www.discogs.com/Sigh-Scorn-Defea ... se/2910654



Und ist bestimmt schon lange vergriffen...? :ehm:
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Re: Sigh

Beitragvon Fire Down Under » 17. MĂ€rz 2014, 23:16

So.

Jetzad aber. :smile2:

ZunĂ€chst einmal bin ich, wie bereits geschrieben, doch recht ĂŒberrascht bis schockiert ĂŒber das doch recht vernichtende Urteil vom Ulle zu "In Somniphobia", denn es ist nach wie vor eines meiner Lieblingsalben aus dem Jahr 2012 und "The Transfiguration Fear" ist an manchen Tagen fĂŒr mich sogar der beste Song der Welt. Da kann ich ĂŒberhaupt nicht nachvollziehen, wie man den Song nicht völlig geil finden kann. :smile2:

Diese Aussage

Ulle hat geschrieben: und die Non Metal-Elemente klingen halt so, wie Metaller, die versuchen was anderes zu machen, aber das nicht können.

welche dann durch diese

Ulle hat geschrieben:. Gerade das Schlagzeug finde ich da teilweise etwas einfallslos, da ĂŒber ein stilfremdes Element einfach ein sturer Beat geklopft wird, was einfach das FeingefĂŒhl missen lĂ€sst. Ich bin halt der Meinung, wenn man schon ein Element aufgreift, sollte man das auch mit Seele machen und nicht so, dass es keinem weh tut.


nochmal prĂ€zisiert wird, bereitet mir allerdings ziemliches Kopfzerbrechen. Als Nicht-Musiker (meine 6-7 Jahre Keyboardgeklimper klammere ich da mal aus) höre ich das naturgemĂ€ĂŸ wohl ganz anders, so ganz nachvollziehen kann ich diese Aussagen dennoch ĂŒberhaupt nicht. Wenn Du Dir eine alte VOIVOD-Platte anhörst, da spielt Away ja auch meistens einen straighten Beat auf dem Schlagzeug, wĂ€hrend sich Piggy wie ein Bekloppter einen abgniedelt - so werden die Songs trotz progressivem Musizieren immer pointiert und mit Energie versehen. Da brauche ich keine verdrehten Takte und Ă€hnliche Handverrenkungen.
Auch auf "In Somniphobia" bin ich der Meinung, dass das absolut so gewollt ist, da 1. Multi-Instrumentalist Mirai musikalisch unglaublich bewandert ist, und zwar WEIT ĂŒber Metal und Klassik hinaus und sich beim Komponieren vermutlich was dabei gedacht hat - das unterstelle ich ihm jetzt einfach mal. 2. wenn man sich anhört, was Junichi alles auf dem VorgĂ€nger "Scenes from Hell" an der Schießbude prĂŒgelt - er kann also auch anders!

Ansonsten bin ich bei der Frage ob die Musik eher schrĂ€g oder eingĂ€ngig ist, eher bei Ulle denn bei Hugin. FĂŒr mich klingt die Musik meistens auch sehr eingĂ€ngig und viele Songs wie eben "The Transfiguration Fear" haben meiner Meinung nach absolutes Hitpotential, ABER ungewöhnlich finde ich die Musik dennoch, weil SIGH Stile miteinander vermischen resp. EinflĂŒsse verarbeiten, wie es nur wenige andere Bands in dieser Konsequenz machen. Grad die Metal/Klassik-Mixtur geht bei vielen Versuchen von anderen Bands stilecht ins Beinkleid, bei SIGH funktioniert das fĂŒr mich alles bestens. Wie gesagt, aus Hörer-/Fansicht, nicht aus Musikersicht. Ist mir aber auch wumpe. :cool2:
Dass man die Band allerdings "schrÀg" finden kann, kann ich dennoch absolut nachvollziehen. Fragt mal den Herrn Schubert, was er denn so von SIGH hÀlt. :-D
Ob Musik "cheesy" oder "kitschig" ist, hat mich persönlich tatsĂ€chlich noch nie interessiert. Überhaupt? Was ist eigentlich Kitsch? Da wĂ€re ich mal an einer Definition interessiert, denn fĂŒr mich ist das ein Wort, das absolut nichts aussagt.

Im Übrigen lehnt die Band den oft verwendeten "Avantgarde"-Stempel fĂŒr sich strikt ab, da Mirai selbst sagt, dass sie eigentlich nichts Neues machen, sondern sich beim Komponieren von ihren GefĂŒhlen leiten lassen und sich immer die musikalischen Elemente und EinflĂŒsse so aussuchen, dass sie beim Vertonen ihrer Empfindungen und Visionen passen.
Als Avantgarde, wie auch bei Metal-Archives kategorisiert, wĂŒrde ich die Band strenggenommen auch nicht unbedingt bezeichnen (tue es aber der Einfachheit halber trotzdem manchmal, wenn ich die Band jemandem vorstelle, dem sie noch völlig unbekannt ist), da der Begriff "Avantgarde" mittlerweile genauso abgenudelt und nichtssagend ist wie "episch". Ich denke mit der Bezeichnung "experimenteller (Black) Metal" wĂŒrde man es am Ehesten treffen.

Gut finde ich hingegen den Vorsatz, dass Du (Ulle) Dir anstatt einzelne Songs anzuhören, Dich mit kompletten Alben beschÀftigen möchtest, denn bei Bands mit experimentellem Ansatz wie SIGH (oder auch den im Geiste verwandten THE MEADS OF ASPHODEL, die allerdings deutlich böser und extremer sind) ist es meiner Meinung nach unabdingbar, sich mit kompletten Alben zu beschÀftigen, um die Musik zu verarbeiten und zu verstehen. Einzelne Songs sind nur bedingt reprÀsentativ und eigentlich macht es auch null Sinn, davon Songs auf Wichtelsampler zu packen, aber mei, da kann ich nicht anders, auch ich bin ein fehlbares Wesen. :lol:

Das soll's fĂŒr's erste sein. Morgen komme ich mal mit einer Kurzbesprechung der Diskographie rum, fĂŒr heute ist mein Zeichenkontingent fast erschöpft. :wink:
Vorab sei gesagt, dass SIGH niemals zweimal das selbe Album aufgenommen haben. Es gibt also noch einiges zu entdecken. Be warned!
:ahasoso:

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Re: Sigh

Beitragvon Ulle » 17. MĂ€rz 2014, 23:38

Huch, bin nur kurz da und hab den ersten Absatz durchgelesen, ich zieh mir das morgen mal rein :smile2:
Schöne lange Postings, guuuut :smile2:

Nur kurz zwecks Drumming und Voivod usw.: Es geht mir nicht darum, dass gefidelt werden soll und verrĂŒckt getrommelt, zumal Voivod ja auch nie stilfremd waren, sondern eben voivodig.

Ich meinte nur, es sollte stimmig sein. Ein Swingpart muss z.B. swingen, das meine ich damit. Wenn also der Bass swingt, die Gitarren zurĂŒckfahren usw., dann muss der Drummer gefĂŒhlvoll spielen, zur Not den Besen schnappen, swingen, grooven, laid back spielen, dem Part das geben was er braucht.
Hier nochmal der totgenudelte Satz: Ein guter Musiker weiß, wann er nicht zu spielen hat!
Technik kann man erlernen, Feeling muss man haben :smile2:
Die "In Somniphobia" hat viel Technik und viele Arrangements und was weiß ich, aber Feeling konnte ich nirgendwo finden.
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Re: Sigh

Beitragvon Ulle » 18. MĂ€rz 2014, 00:09

So, doch nochmal hier.
Dass die sich selbst nicht als Avantgarde verstehen finde ich sympathisch, sind sie nÀmlich definitiv nicht.
Ich finde jedenfalls gerade die Verschmelzung verschiedener Stile nicht so gelungen und eher oberflÀchlich, wobei Japaner sich ja aber auch grundsÀtzlich mit solchen Geschichten schwer tun. Die haben das einfach nicht im Blut. Dass der Sigh-Maestro Einiges auf der Pfanne hat, will ich aber nicht im Ansatz bezweifeln.

Kitsch definiere ich meist mit aufgeblasenen, sĂŒĂŸlichen und oft gehörten Melodien, die mich nicht mehr einlullen, sondern einfach nur noch anöden und nerven. So wie die neue W...hmpf halt, hihi.
Wenn ich z.B. die ersten beiden Tracks auf der I.S. höre, dann weiß ich nach dem Einsetzen der ersten Melodie exakt, wie diese weitergeht. Wenn es dann einen Widerhaken gibt, der alles aufbrechen lĂ€sst, etwas ĂŒber den Haufen wirft und toll variiert, dann freue ich mich. Leider ist das hier nie der Fall. Ich höre die ersten paar Töne und weiß genau, was danach passiert.

Ich freue mich aber so oder so auf ne Beschreibung der einzelnen Alben und glaube schon, dass ich da noch was Älteres antesten muss.
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Re: Sigh

Beitragvon Fire Down Under » 18. MĂ€rz 2014, 08:23

Ulle hat geschrieben:Ich finde jedenfalls gerade die Verschmelzung verschiedener Stile nicht so gelungen und eher oberflÀchlich, wobei Japaner sich ja aber auch grundsÀtzlich mit solchen Geschichten schwer tun. Die haben das einfach nicht im Blut.

Lustig, ich finde hingegen, dass gerade bei den meisten West-EuropÀern und Amerikanern die Vermischung der Stile meist eher nicht gelungen und bieder klingt. :lol:

Aber um das hier nochmal aufzugreifen:
Ulle hat geschrieben:Spiel deinen Bekannten mal Univers Zéro, Art Zoyd, Present, Sleepytime Gorilla Museum oder Upsilon Acrux vor, um nur Einige zu nennen.

Hast Du diese Bands hier irgendwo schonmal vorgestellt? Ich hab diese Namen noch nie zuvor gehört und mich wĂŒrde mal interessieren, was das ist.
:ahasoso:

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Re: Sigh

Beitragvon Ulle » 18. MĂ€rz 2014, 10:30

Also "Sleepytime" hab ich in den letzten paar Jahren schon oft erwÀhnt, aber eine Resonanz kam da nicht wirklich :lol:
Das wĂŒrde dann natĂŒrlich wieder in den Prog-Thread passen, aber da kommen eigentlich auch nur Reaktionen zu Bands, die eher leicht genießbar sind. Ich glaube also, da ist das Board hier einfach nicht der richtige Platz - und das ist ja nicht schlimm.

Univers ZĂ©ro, Present, Thinking Plague usw. werden allgemein als RIU (Rock-In-Opposition) bezeichnet, eine Stilrichtung die so Mitte/Ende der 70er langsam hochkam. Die Bands haben eben Rock, Jazz und teilweise auch Kammermusik vermischt, klingen oft sehr dĂŒster und sind wirklich nicht so leicht zu knacken. Wenn der Begriff Avantgarde in der (noch) Rockmusik angebracht ist, dann wohl da.

Ich denke jetzt aber nicht, dass das großartig jemanden interessiert, wenn man bedenkt, dass selbst King Crimson (mit Ausnahme des ersten Albums) oder Zappa hier kaum Publikum finden.
Stöber aber einfach mal etwas, es gibt massig Informationen im Web.

SGM ist fĂŒr mich eine der interresantesten Bands des neuen Jahrtausends und das Konzert, welches ich 2007 besuchen durfte, hat sich auch nachhaltig in mein GedĂ€chtnis eingebrannt. Die sind natĂŒrlich neuer, frischer, hĂ€rter als die RIU-Bands, klingen total eigenwillig, manchmal ĂŒberfordernd, manchmal zum Sterben schön.

Hier mal ein eher kommerzieller Song, der sogar richtig metallische Phasen hat, was bei der Band aber die Ausnahme ist:




Und hier mal die schöne(re) Seite:

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Re: Sigh

Beitragvon Boris the Enforcer » 18. MĂ€rz 2014, 10:46

Ulle hat geschrieben:Also "Sleepytime" hab ich in den letzten paar Jahren schon oft erwÀhnt, aber eine Resonanz kam da nicht wirklich :lol:
Das wĂŒrde dann natĂŒrlich wieder in den Prog-Thread passen, aber da kommen eigentlich auch nur Reaktionen zu Bands, die eher leicht genießbar sind. Ich glaube also, da ist das Board hier einfach nicht der richtige Platz - und das ist ja nicht schlimm.

Univers ZĂ©ro, Present, Thinking Plague usw. werden allgemein als RIU (Rock-In-Opposition) bezeichnet, eine Stilrichtung die so Mitte/Ende der 70er langsam hochkam. Die Bands haben eben Rock, Jazz und teilweise auch Kammermusik vermischt, klingen oft sehr dĂŒster und sind wirklich nicht so leicht zu knacken. Wenn der Begriff Avantgarde in der (noch) Rockmusik angebracht ist, dann wohl da.

Ich denke jetzt aber nicht, dass das großartig jemanden interessiert, wenn man bedenkt, dass selbst King Crimson (mit Ausnahme des ersten Albums) oder Zappa hier kaum Publikum finden.
Stöber aber einfach mal etwas, es gibt massig Informationen im Web.

SGM ist fĂŒr mich eine der interresantesten Bands des neuen Jahrtausends und das Konzert, welches ich 2007 besuchen durfte, hat sich auch nachhaltig in mein GedĂ€chtnis eingebrannt. Die sind natĂŒrlich neuer, frischer, hĂ€rter als die RIU-Bands, klingen total eigenwillig, manchmal ĂŒberfordernd, manchmal zum Sterben schön.

Hier mal ein eher kommerzieller Song, der sogar richtig metallische Phasen hat, was bei der Band aber die Ausnahme ist:




Und hier mal die schöne(re) Seite:



Hey Ulle, wenigstens einer interessiert sich schon fĂŒr solche Musik.
Die SGM Alben finde ich ja schon lÀnger total toll.
Bei Univers Zero / Present brĂ€uchte ich mal eine Einstiegshilfe, da hatte ich mich schonmal ein wenig durchgehört, weiß aber noch nicht welche Alben fĂŒr mich da essentiell wĂ€ren.
Ich tendiere zu "Ceux du Dehors". Das "Heresie" Album klingt von seiner dĂŒsteren Stimmung her schon sehr fein, ist aber glaube ich kein guter Einstieg.
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Re: Sigh

Beitragvon Ulle » 18. MĂ€rz 2014, 11:08

Also bei Present bietet sich in jedem Fall der Cuneiform-Release mit den ersten beiden Alben "Triskaidekaphobie" und "Le Poison Qui Rend Fou" an. Die spÀteren Alben besitze ich auch noch nicht im Original.

Bei Univers Zéro bin ich klassisch mit der "1313" eingestiegen, in jedem Fall besser als mit der "Heresie". Die "Ceux du Dehors" kenne ich selbst noch nicht.
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Re: Sigh

Beitragvon Acrylator » 18. MĂ€rz 2014, 16:17

Fire Down Under hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Ich finde jedenfalls gerade die Verschmelzung verschiedener Stile nicht so gelungen und eher oberflÀchlich, wobei Japaner sich ja aber auch grundsÀtzlich mit solchen Geschichten schwer tun. Die haben das einfach nicht im Blut.

Lustig, ich finde hingegen, dass gerade bei den meisten West-EuropÀern und Amerikanern die Vermischung der Stile meist eher nicht gelungen und bieder klingt. :lol:

Ich glaube, ich weiß schon, wie Ulle das evtl. meint. Mir geht es zumindest oft so, wenn ich japanische Bands höre, die verschiedenste Stile mischen, dass das einfach oft so klingt, als wĂŒrden da einfach die verschiedenen Elemente in einen Topf geworfen, ein paar Mal umgerĂŒhrt und dann alles noch mit eingĂ€ngigen, oft schwĂŒlstigen Melodien garniert, bzw. als wĂŒrde da einfach das "verrĂŒckte" Mischen zum Selbstzweck. Das ist jetzt nicht nur auf Sigh bezogen, bzw. da halt auf einzelne Sachen, die ich kenne. Ist, glaube ich, auch irgendwie Teil der japanischen Kultur (seit den 70ern oder 80ern des letzten Jahrhunderts), dass man kĂŒnstlerisch bewusst alle Grenzen ĂŒberschreitet (andererseits war die musikalische und ĂŒberhaupt subkulturelle Entwicklung in Japan ja auch eine ganz andere als z.B. in Europa, sodass es da manche "Grenzen", die hier existierten, gar nicht erst gab, bzw. hat man ja oft meist "fertige" Stile oder Teile davon aus Europa ĂŒbernommen und auch mal neu zusammengefĂŒgt, weshalb sich streng voneinander getrennte Szenen vielleicht nicht so sehr wie im Westen gebildet haben).

Ich finde auf jeden Fall, dass die "Hangman's Hymn" halt gut ins Ohr geht, nicht wehtut, aber fĂŒr BegeisterungsstĂŒrme tatsĂ€chlich trotz der verschiedenen Elemente zu "gewöhntlich" klingt. Zumindest, wenn man das mal auseinandernimmt und nur die Klassikparts und die Metalelemente fĂŒr sich betrachtet, sind das halt eher gewöhnliche Sachen, nur das die vielleicht vorher noch niemand so zu zusammengefĂŒgt hat. Es klingt fĂŒr mich allerdings auch andererseits ĂŒber weite Strecken so, als ob da einfach zwei Bands (bzw. eine Metalband und ein "Orchester") zugleich spielen, richtig homogen oder originell miteinander verwoben wirkt das fĂŒr mich nicht. Wie gesagt, damit meine ich jetzt nur diese eine Scheibe, die ich mir auch durchaus gut anhören kann. Nur wurden da eben fĂŒr mich die verschiedenen Elemente nicht wirklich miteinander vermischt, sondern einfach "ĂŒbereinandergeklatscht". Wirklich gelungene Verbindungen verschiedener Stile waren in den letzten Jahren fĂŒr mich z.B. auf "The Death Defying Unicorn" (Motorpsycho & StĂ„le StorlĂžkken), "Idmen" (Indukti), "The Parallax II - Future Sequence" (BTBAM), und die transportieren alle trotz ĂŒberdurchschnittlicher Spieltechnik auch wahnsinnig viel AtmosphĂ€re und Emotion.
Aber ich werde mich auf jeden Fall noch mal mit Sigh bis 1999 und vielleicht auch mit dem vorletzten Album beschÀftigen.
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