Raf Blutaxt hat geschrieben:2. Ein Artikel, dessen "Argumentation" folgende ist: "AuslĂ€nder begehen Verbrecher, aber die böse politisch korrekte Presse nennt sie Deutsche, darĂŒber machen wir uns jetzt lustig" ist eben genau das. Wer eine deutsche StaatsbĂŒrgerschaft hat, ist Deutscher und wenn man ihn lieber ĂŒber seine Herkunft, bzw. die Herkunft seiner Vorfahren definieren möchte, dann ist das nahe am Rassismus. Nach der Logik ist dann auch Philipp Rösler Vietnamese und kein Deutscher. Oder nennt man nur die Deutsche, die einem ins Weltbild passen und die anderen nicht?
Das ist doch gar nicht die Argumentation des Artikels. Die Argumentation ist, dass man die Dinge nicht beim Namen nennen darf, weil man stĂ€ndig Angst haben muss, es als Rassismus oder AuslĂ€nderfeindlichkeit ausgelegt zu bekommen. Und deine Reaktion belegt genau dies, nĂ€mlich dass diese Angst nur zu begrĂŒndet ist. Wenn man sagen darf, dass der FDP-Chef ein Deutscher mit vietnamesischen Wurzeln ist, oder Cem Ăzdemir ein Schwabe mit tĂŒrkischen Wurzeln, dann muss man genauso sagen dĂŒrfen, dass der TĂ€ter XY ein Brite pakistanischer Herkunft oder ein Deutscher kasachischer Herkunft ist.
Durch diese Forumulierung, sprich, das Weglassen der Herkunft, wenn der TĂ€ter nur einen deutschen Pass hatte, vermeidet man nĂ€mlich - genau wie Heiko, Rapanzel und der Sarge sagen - die Auseinandersetzung mit der RealitĂ€t. Und die RealitĂ€t ist eben - leider - dass der Prozentsatz an "AuslĂ€ndern" (egal mit welchem Pass) in den KriminalitĂ€tsstatistiken auffĂ€llig hoch ist. Dass das "rassisch" bedingt ist, behauptet doch keiner. NatĂŒrlich ist es oft millieu- und armutsbedingt, aber, wenn man es nicht ansprechen darf, dann kann man auch kein Problembewusstsein und keine LösungsansĂ€tze erwarten. Ist es besser, aus politisch fragwĂŒrdigen Motiven so zu tun, als hĂ€tten wir kein KriminalitĂ€tsproblem in gewissen Einwandererschichten, oder sollte man einfach das Recht und die Pflicht haben, die Dinge beim Namen zu nennen? Ich bin uneingeschĂ€nkt fĂŒr das Letztere. Totschweigen hat noch nie geholfen.
Und was die Frage der NationalitĂ€t angeht, bin ich zu 100% AnhĂ€nger des Abstammungsprinzips. Man sollte nur die Staatsangehörigkeit haben können, die mindestens ein Elternteil hat(te). Das schlieĂt nicht aus, auch dem Einwanderer alle BĂŒrgerrechte zu geben, aber man wird halt nicht, was man nicht ist. Sorry, falls das jetzt vorgestrig klingt, aber ich fĂŒhle mich dabei keineswegs ĂŒberholt. Es galt so, bis das rot-grĂŒne Unheil den guten alten schwarzen Kohl vertrieben hat, von daher sind wir nicht so lange ĂŒberholt. Das hat im Ăbrigen auch rein gar nichts mit AuslĂ€nderfeindlichkeit zu tun, sondern einfach mit dem generellen Anspruch an Deutsche und alle anderen, einfach das zu sein, was sie sind. Ich fĂŒr meinen Teil bin Schwabe und hĂ€tte gerne einen ebensolchen Pass... gibt mir auch keiner. Böse Welt!
