Zensur

Schreibt euch die Finger wund ĂŒber das große Thema "Metal" - ĂŒber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Zensur

Beitragvon StrongerThanEvil » 28. Februar 2013, 13:03

Acurus-Heiko hat geschrieben:Hier mal zwei konstruktive BeitrÀge zum Thread-Thema:

Eins

Zwei


Der möglicherweise sogar berechtigte Kritik an der Zensur in Hinblick auf sprachliche Verarmung etc. (Artikel 1) ist nicht geholfen, wenn sie in Zusammenhang mit solchen, von Raf korrekt als Hetze bezeichneten, nunja, BeitrÀgen (Artikel 2) gebracht wird.
Wie bei vielen anderen Problematiken stellt sich hier unvermeidlich die Frage nach der eigentlichen Intention des Zensierungsgegners, dadurch wird seine Argumentation nicht gestÀrkt, sondern geschwÀcht oder gar ignoriert, falls sich der Eindruck aufzwÀngt, es ginge dem Gegner eigentlich um etwas ganz anderes.
So wie die polnischen Astaroth?
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Re: Zensur

Beitragvon Dr. Best » 28. Februar 2013, 16:11

Raf Blutaxt hat geschrieben:Wer eine deutsche StaatsbĂŒrgerschaft hat, ist Deutscher und wenn man ihn lieber ĂŒber seine Herkunft, bzw. die Herkunft seiner Vorfahren definieren möchte, dann ist das nahe am Rassismus.

Dann ist Statistik rassistisch, weil sie sagt, dass Personen mit Migrationshintergrund ĂŒberdurchschnittlich oft auffĂ€llig werden? Und dann ist die Integration solcher Personen, nein schlimmer, dann sind sogar viele der Personen mit Migrationshintergrund selber rassistisch, weil sie sich in, meist sogar so bennanten, Gemeinden und Vereinen organisieren? :harrr:
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Re: Zensur

Beitragvon Raf Blutaxt » 28. Februar 2013, 17:55

Dr. Best hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Wer eine deutsche StaatsbĂŒrgerschaft hat, ist Deutscher und wenn man ihn lieber ĂŒber seine Herkunft, bzw. die Herkunft seiner Vorfahren definieren möchte, dann ist das nahe am Rassismus.

Dann ist Statistik rassistisch, weil sie sagt, dass Personen mit Migrationshintergrund ĂŒberdurchschnittlich oft auffĂ€llig werden? Und dann ist die Integration solcher Personen, nein schlimmer, dann sind sogar viele der Personen mit Migrationshintergrund selber rassistisch, weil sie sich in, meist sogar so bennanten, Gemeinden und Vereinen organisieren? :harrr:

Nein, Statistik ist nicht rassistisch, auch wenn sie gerne zur Untermauerung rassistischer Thesen benutzt wird. Wenn du argumentierst, dass der jeweilige Migrationshintergrund allein fĂŒr die KriminalitĂ€t verantwortlich ist, weil Leute aus Land X "nicht wissen, wie man sich zivilisiert benimmt", "aufgrund ihrer Herkunft deutsche Gesetze und Werte nicht teilen können" etc. kommst du in ein Sarrazinsches Fahrwasser.
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Re: Zensur

Beitragvon Acurus-Heiko » 28. Februar 2013, 19:46

Raf Blutaxt hat geschrieben:
Dr. Best hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Wer eine deutsche StaatsbĂŒrgerschaft hat, ist Deutscher und wenn man ihn lieber ĂŒber seine Herkunft, bzw. die Herkunft seiner Vorfahren definieren möchte, dann ist das nahe am Rassismus.

Dann ist Statistik rassistisch, weil sie sagt, dass Personen mit Migrationshintergrund ĂŒberdurchschnittlich oft auffĂ€llig werden? Und dann ist die Integration solcher Personen, nein schlimmer, dann sind sogar viele der Personen mit Migrationshintergrund selber rassistisch, weil sie sich in, meist sogar so bennanten, Gemeinden und Vereinen organisieren? :harrr:

Nein, Statistik ist nicht rassistisch, auch wenn sie gerne zur Untermauerung rassistischer Thesen benutzt wird. Wenn du argumentierst, dass der jeweilige Migrationshintergrund allein fĂŒr die KriminalitĂ€t verantwortlich ist, weil Leute aus Land X "nicht wissen, wie man sich zivilisiert benimmt", "aufgrund ihrer Herkunft deutsche Gesetze und Werte nicht teilen können" etc. kommst du in ein Sarrazinsches Fahrwasser.


Ich wette, Du hast den großen Sozialdemokraten Sarrazin nicht gelesen.

Nach Deiner Auffassung ist es offenbar sexistisch, mĂ€nnliche TĂ€ter statistisch auszuweisen (90 Prozent der GewaltkriminalitĂ€t ist ĂŒbrigens mĂ€nnlich, darunter wiederum ĂŒberproportional viele junge MĂ€nner mit Migrationshintergrund). Und es wĂ€re nach Deiner Sichtweise kinderfeindlich, jugendliche TĂ€ter auszuweisen usw.

Wenn jemand glaubt, es gebe keine KiminalitÀtsauffÀlligkeiten im Zusammenhang mit ethnisch-kultureller Herkunft, Geschlecht, Alter und vieles mehr, dann ist er mindestens ein ignoranter Dummkopf. Wie soll denn wirksame PrÀvention erfolgen, wenn wir auf einmal so tun, kulturell bedingte Ehrenmorde eingedeutschter Kurden seien ein deutsches KulturphÀnomen? Soll entsprechende PrÀventionsarbeit etwa da stattfinden, wo diese Migranten nicht wohnen, nur weil jetzt alle irgendwie deutsch sind und alles andere rassisch wÀre? Sollen Bildungstatistiken ab jetzt nicht mehr die Ergebnisse auswerfen, dass bei bestimmten Zuwanderergruppen die Quote der Schulabbrecher dramatisch hoch liegt? Das alles wÀre die Logik Deiner Sichtweise.

Die soziale RealitĂ€t mit all ihren PhĂ€nomenen und Problemen ist nunmal knallhart. Solche Dinge dem politischen Korrektizismus durchgeknallter Gutmenschen zu unterwerfen, ist gefĂ€hrlich, fĂŒhrt zu Wahrnehmungsverlusten und steigert insgesamt die Volksverblödung.
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Re: Zensur

Beitragvon Fire Down Under » 28. Februar 2013, 20:03

Kann man diesen Thread nicht einfach wegzensieren, damit mal wieder Ruhe ist mit dem Gelaber. :smile2:
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Re: Zensur

Beitragvon Raf Blutaxt » 28. Februar 2013, 20:05

Fire Down Under hat geschrieben:Kann man diesen Thread nicht einfach wegzensieren, damit mal wieder Ruhe ist mit dem Gelaber. :smile2:

Musst es ja nicht lesen, geht ja nicht um Queensryche. :smile2:
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Re: Zensur

Beitragvon Fire Down Under » 28. Februar 2013, 20:26

Raf Blutaxt hat geschrieben:
Fire Down Under hat geschrieben:Kann man diesen Thread nicht einfach wegzensieren, damit mal wieder Ruhe ist mit dem Gelaber. :smile2:

Musst es ja nicht lesen, geht ja nicht um Queensryche. :smile2:

Ich wusste, dass der Kommentar kommt. :ahasoso:
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Re: Zensur

Beitragvon Raf Blutaxt » 28. Februar 2013, 20:33

Fire Down Under hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Fire Down Under hat geschrieben:Kann man diesen Thread nicht einfach wegzensieren, damit mal wieder Ruhe ist mit dem Gelaber. :smile2:

Musst es ja nicht lesen, geht ja nicht um Queensryche. :smile2:

Ich wusste, dass der Kommentar kommt. :ahasoso:

Naja, wenn du in bestimmten Threads immer mit den gleichen Posts kommst, kannst du doch nicht erwarten, dass da nicht auch immer die gleichen Antworten kommen, oder? Insiderwitze und das ewige Wiederholen der gleichen Diskussionen mit den gleichen Argumenten sind doch zwei der wichtigsten Rituale, die das Internet am Laufen halten. :smile2:
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Re: Zensur

Beitragvon Hugin » 28. Februar 2013, 20:56

Raf Blutaxt hat geschrieben:2. Ein Artikel, dessen "Argumentation" folgende ist: "AuslĂ€nder begehen Verbrecher, aber die böse politisch korrekte Presse nennt sie Deutsche, darĂŒber machen wir uns jetzt lustig" ist eben genau das. Wer eine deutsche StaatsbĂŒrgerschaft hat, ist Deutscher und wenn man ihn lieber ĂŒber seine Herkunft, bzw. die Herkunft seiner Vorfahren definieren möchte, dann ist das nahe am Rassismus. Nach der Logik ist dann auch Philipp Rösler Vietnamese und kein Deutscher. Oder nennt man nur die Deutsche, die einem ins Weltbild passen und die anderen nicht?

Das ist doch gar nicht die Argumentation des Artikels. Die Argumentation ist, dass man die Dinge nicht beim Namen nennen darf, weil man stĂ€ndig Angst haben muss, es als Rassismus oder AuslĂ€nderfeindlichkeit ausgelegt zu bekommen. Und deine Reaktion belegt genau dies, nĂ€mlich dass diese Angst nur zu begrĂŒndet ist. Wenn man sagen darf, dass der FDP-Chef ein Deutscher mit vietnamesischen Wurzeln ist, oder Cem Özdemir ein Schwabe mit tĂŒrkischen Wurzeln, dann muss man genauso sagen dĂŒrfen, dass der TĂ€ter XY ein Brite pakistanischer Herkunft oder ein Deutscher kasachischer Herkunft ist.

Durch diese Forumulierung, sprich, das Weglassen der Herkunft, wenn der TĂ€ter nur einen deutschen Pass hatte, vermeidet man nĂ€mlich - genau wie Heiko, Rapanzel und der Sarge sagen - die Auseinandersetzung mit der RealitĂ€t. Und die RealitĂ€t ist eben - leider - dass der Prozentsatz an "AuslĂ€ndern" (egal mit welchem Pass) in den KriminalitĂ€tsstatistiken auffĂ€llig hoch ist. Dass das "rassisch" bedingt ist, behauptet doch keiner. NatĂŒrlich ist es oft millieu- und armutsbedingt, aber, wenn man es nicht ansprechen darf, dann kann man auch kein Problembewusstsein und keine LösungsansĂ€tze erwarten. Ist es besser, aus politisch fragwĂŒrdigen Motiven so zu tun, als hĂ€tten wir kein KriminalitĂ€tsproblem in gewissen Einwandererschichten, oder sollte man einfach das Recht und die Pflicht haben, die Dinge beim Namen zu nennen? Ich bin uneingeschĂ€nkt fĂŒr das Letztere. Totschweigen hat noch nie geholfen.

Und was die Frage der NationalitĂ€t angeht, bin ich zu 100% AnhĂ€nger des Abstammungsprinzips. Man sollte nur die Staatsangehörigkeit haben können, die mindestens ein Elternteil hat(te). Das schließt nicht aus, auch dem Einwanderer alle BĂŒrgerrechte zu geben, aber man wird halt nicht, was man nicht ist. Sorry, falls das jetzt vorgestrig klingt, aber ich fĂŒhle mich dabei keineswegs ĂŒberholt. Es galt so, bis das rot-grĂŒne Unheil den guten alten schwarzen Kohl vertrieben hat, von daher sind wir nicht so lange ĂŒberholt. Das hat im Übrigen auch rein gar nichts mit AuslĂ€nderfeindlichkeit zu tun, sondern einfach mit dem generellen Anspruch an Deutsche und alle anderen, einfach das zu sein, was sie sind. Ich fĂŒr meinen Teil bin Schwabe und hĂ€tte gerne einen ebensolchen Pass... gibt mir auch keiner. Böse Welt!
-.-
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Re: Zensur

Beitragvon Hugin » 28. Februar 2013, 20:59

Ulle hat geschrieben:Dann bin ich wohl leicht rassistisch, ohne dass ich bisher was davon wusste :smile2:


Ja. Ekelhaft ist das!
:angry2:

Lass uns einen Club der vom eigenen Rassismus Überraschten grĂŒnden.
<3
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Re: Zensur

Beitragvon Acurus-Heiko » 28. Februar 2013, 21:07

Hugin hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Dann bin ich wohl leicht rassistisch, ohne dass ich bisher was davon wusste :smile2:


Ja. Ekelhaft ist das!
:angry2:

Lass uns einen Club der vom eigenen Rassismus Überraschten grĂŒnden.
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Re: Zensur

Beitragvon Ulle » 28. Februar 2013, 21:17

Acurus-Heiko hat geschrieben:
Hugin hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Dann bin ich wohl leicht rassistisch, ohne dass ich bisher was davon wusste :smile2:


Ja. Ekelhaft ist das!
:angry2:

Lass uns einen Club der vom eigenen Rassismus Überraschten grĂŒnden.
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Re: Zensur

Beitragvon Hugin » 28. Februar 2013, 21:24

Ulle hat geschrieben:
Acurus-Heiko hat geschrieben:
Hugin hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Dann bin ich wohl leicht rassistisch, ohne dass ich bisher was davon wusste :smile2:


Ja. Ekelhaft ist das!
:angry2:

Lass uns einen Club der vom eigenen Rassismus Überraschten grĂŒnden.
<3


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:lol:


Der "C.R.U.E." sozusagen.
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Re: Zensur

Beitragvon Acurus-Heiko » 28. Februar 2013, 21:45

Hugin hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:2. Ein Artikel, dessen "Argumentation" folgende ist: "AuslĂ€nder begehen Verbrecher, aber die böse politisch korrekte Presse nennt sie Deutsche, darĂŒber machen wir uns jetzt lustig" ist eben genau das. Wer eine deutsche StaatsbĂŒrgerschaft hat, ist Deutscher und wenn man ihn lieber ĂŒber seine Herkunft, bzw. die Herkunft seiner Vorfahren definieren möchte, dann ist das nahe am Rassismus. Nach der Logik ist dann auch Philipp Rösler Vietnamese und kein Deutscher. Oder nennt man nur die Deutsche, die einem ins Weltbild passen und die anderen nicht?

Das ist doch gar nicht die Argumentation des Artikels. Die Argumentation ist, dass man die Dinge nicht beim Namen nennen darf, weil man stĂ€ndig Angst haben muss, es als Rassismus oder AuslĂ€nderfeindlichkeit ausgelegt zu bekommen. Und deine Reaktion belegt genau dies, nĂ€mlich dass diese Angst nur zu begrĂŒndet ist. Wenn man sagen darf, dass der FDP-Chef ein Deutscher mit vietnamesischen Wurzeln ist, oder Cem Özdemir ein Schwabe mit tĂŒrkischen Wurzeln, dann muss man genauso sagen dĂŒrfen, dass der TĂ€ter XY ein Brite pakistanischer Herkunft oder ein Deutscher kasachischer Herkunft ist.

Durch diese Forumulierung, sprich, das Weglassen der Herkunft, wenn der TĂ€ter nur einen deutschen Pass hatte, vermeidet man nĂ€mlich - genau wie Heiko, Rapanzel und der Sarge sagen - die Auseinandersetzung mit der RealitĂ€t. Und die RealitĂ€t ist eben - leider - dass der Prozentsatz an "AuslĂ€ndern" (egal mit welchem Pass) in den KriminalitĂ€tsstatistiken auffĂ€llig hoch ist. Dass das "rassisch" bedingt ist, behauptet doch keiner. NatĂŒrlich ist es oft millieu- und armutsbedingt, aber, wenn man es nicht ansprechen darf, dann kann man auch kein Problembewusstsein und keine LösungsansĂ€tze erwarten. Ist es besser, aus politisch fragwĂŒrdigen Motiven so zu tun, als hĂ€tten wir kein KriminalitĂ€tsproblem in gewissen Einwandererschichten, oder sollte man einfach das Recht und die Pflicht haben, die Dinge beim Namen zu nennen? Ich bin uneingeschĂ€nkt fĂŒr das Letztere. Totschweigen hat noch nie geholfen.

Und was die Frage der NationalitĂ€t angeht, bin ich zu 100% AnhĂ€nger des Abstammungsprinzips. Man sollte nur die Staatsangehörigkeit haben können, die mindestens ein Elternteil hat(te). Das schließt nicht aus, auch dem Einwanderer alle BĂŒrgerrechte zu geben, aber man wird halt nicht, was man nicht ist. Sorry, falls das jetzt vorgestrig klingt, aber ich fĂŒhle mich dabei keineswegs ĂŒberholt. Es galt so, bis das rot-grĂŒne Unheil den guten alten schwarzen Kohl vertrieben hat, von daher sind wir nicht so lange ĂŒberholt. Das hat im Übrigen auch rein gar nichts mit AuslĂ€nderfeindlichkeit zu tun, sondern einfach mit dem generellen Anspruch an Deutsche und alle anderen, einfach das zu sein, was sie sind. Ich fĂŒr meinen Teil bin Schwabe und hĂ€tte gerne einen ebensolchen Pass... gibt mir auch keiner. Böse Welt!
-.-


Hugin, Deinen ersten beiden AbsÀtzen stimme ich voll zu. Dem Dritten nicht. Ich kenne Deutsche mit auslÀndischen Wurzeln ohne Bio-Deutsch-Anteil, die nur den deutschen Pass haben und herrlich deutsch sind. Insofern ist mir die Abstammung relativ egal.

Und jetzt noch ein wenig Polemik: Ich bin eigentlich froh, dass jetzt wieder die Debatte um DoppelpĂ€sse anschwillt. Schließlich hat Deutschland die Wehrpflicht abgeschafft. Unsere deutschen DoppelpĂ€ssler dienen aber weiterhin beispielsweise in der tĂŒrkischen Armee. Das ist gut und fördert ganz bestimmt die Integration bei uns. Im eventuellen Ernstfall ist bald fast kein Einpassdeutscher mehr dafĂŒr ausgebildet, Bewohner und Mutterland zu verteidigen. Eventuell kann man in diesem Fall auf die in der TĂŒrkei ausgebildeten deutsch-tĂŒrkischen DoppelpĂ€ssler zurĂŒckgreifen, also so eine Art tĂŒrkisches Ersatzheer aufstellen. Dumm nur, dass Linke und GrĂŒne, die ja den Doppelpass immer fordern, in ihren eigenen Reihen das nicht dulden. Denn die Parteisatzungen verbieten Doppelmitgliedschaften. Irre, oder? Nach dem Doppelpass kommt ĂŒbrigens der Dreierpass. Alles andere wĂ€re Diskriminierung.
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Re: Zensur

Beitragvon Hugin » 28. Februar 2013, 22:05

Acurus-Heiko hat geschrieben:Hugin, Deinen ersten beiden AbsÀtzen stimme ich voll zu. Dem Dritten nicht. Ich kenne Deutsche mit auslÀndischen Wurzeln ohne Bio-Deutsch-Anteil, die nur den deutschen Pass haben und herrlich deutsch sind. Insofern ist mir die Abstammung relativ egal.

Ich weiß, dass es die gibt. Ich kenne auch solche Menschen und habe letztlich auch kein Problem damit, wenn die alle BĂŒrgerrechte und Freiheiten bei uns genießen. Auch ein Akzeptanzproblem habe ich nicht. Aber letztlich kann ich's nicht Ă€ndern, dass man fĂŒr mich eben ist, was man ist, und bleibt, was man ist WĂŒrde ich nach Norwegen auswandern und dort vielleicht sogar noch eingebĂŒrgert werden, wĂŒrde ich trotzdem ein kleiner Schwabe bleiben, obwohl ich mir sicher bin, mich an die Sprache und an die GebrĂ€uche im hohen Norden, den ich ja total verehre, gut anpassen zu können. Das Kuckuckskind wird halt keine Blaumeise nicht.

Und jetzt noch ein wenig Polemik: Ich bin eigentlich froh, dass jetzt wieder die Debatte um DoppelpĂ€sse anschwillt. Schließlich hat Deutschland die Wehrpflicht abgeschafft. Unsere deutschen DoppelpĂ€ssler dienen aber weiterhin beispielsweise in der tĂŒrkischen Armee. Das ist gut und fördert ganz bestimmt die Integration bei uns. Im eventuellen Ernstfall ist bald fast kein Einpassdeutscher mehr dafĂŒr ausgebildet, Bewohner und Mutterland zu verteidigen. Eventuell kann man in diesem Fall auf die in der TĂŒrkei ausgebildeten deutsch-tĂŒrkischen DoppelpĂ€ssler zurĂŒckgreifen, also so eine Art tĂŒrkisches Ersatzheer aufstellen. Dumm nur, dass Linke und GrĂŒne, die ja den Doppelpass immer fordern, in ihren eigenen Reihen das nicht dulden. Denn die Parteisatzungen verbieten Doppelmitgliedschaften. Irre, oder? Nach dem Doppelpass kommt ĂŒbrigens der Dreierpass. Alles andere wĂ€re Diskriminierung.

FĂŒr die Abschaffung der Wehrpflicht war ich auch. Nicht aus ideologischen GrĂŒnden, sondern aus GrĂŒnden der Gleichberechtigung. Wenn nur noch 10-20% eines Jahrgangs dienen, dann ist das ungerecht. Eine allgemeine Dienstpflicht, fĂŒr beide Geschlechter und auch mit deutlich erweiterter "Tauglichkeit" fĂŒr körperlich weniger belastende Dienste, dann hĂ€tte etwas daraus werden können. So wie es zuletzt war, war es eine Frechheit gegenĂŒber den armen Schweinen, die es erwischt hat.

Mit einem Doppelpass habe ich kein Problem, wenn die Eltern verschiedener NationalitĂ€t sind. Keiner sollte gezwungen sein, sich fĂŒr die NationalitĂ€t des Vaters oder der Mutter entscheiden mĂŒssen. In allen anderen FĂ€llen bin ich selbstredend gegen den Doppelpass, weil es, wenn es nach mir ginge, eine Naturalisation nicht gĂ€be. Wie stets betont: Die BĂŒrgerrechte betrachte ich davon losgelöst. Die darf jeder Integrationswillige und IntegrationsfĂ€hige gerne haben. Es geht mir nur um die Formalie, dass man nicht durch einen Hoheitsakt die Abstammung aushebeln kann.
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