Okay, so langsam komme auch ich mental wieder im schönen Mainz an und verarbeite geistig das Erlebte der letzten fünf Tage.
Mein Kumpel Breno aus Sao Paolo ist vor etwa einer Stunde zum Flughafen aufgebrochen, hatte seine Base hier seit Mittwoch. Es ist mir immer wieder ein VergnĂĽgen, ihn hier unterzubringen. 11 H Flug fĂĽr 5 Tage GER, morgen wieder in Brasilien arbeiten. Das ist schon etwas arg crazy, aber dafĂĽr liebe ich diesen Maniac.
Festival, also: Donnerstag hin und erstmal 3 h gebraucht, da bei Aschaffenburg der Verkehr fĂĽr gut eine Stunde komplett zusammenbrach. Warm-Up: super Stimmung, so wie jedes Jahr. Mutti Shelton die Hand geschĂĽttelt...
Freitag morgen, 7:30: Uffta-Uffta-Dubsteb/Techno/Jugoslawenschlager-Geballer kroatischer Zeltnachbarn, Weiterschlaf unmöglich. Nette Leute, aber falsche Mucke zur falschen Zeit. Passiert. Spontanes Schnapsfrühstück mit hessischen Bekannten am Sportlerheim. Knülle gegen 11:45, egal. Sabire ein geiler Auftakt. Juggernaut; sauber. Sound im tüddeligen Zustand latte. Sex Pistols-Cover ein voller Erfolg! Danach vorbestellten fränkischen Bierkasten abgeholt, Leute getroffen, blablabla hier, blablabla dort. Cities/Anthem zum Opfer gefallen. Scheiße passiert eben auch mal....
Nun die große Wartestunde: nach 80 (?) Minuten begibt sich Mounsier J.C. auf die Bühne: plötzlich entdecke ich einen meiner besten Kumpels am linken Bühnenrand. Fast am Durchdrehen, was das ganze Gekasper soll, Kumpel nach dem Gig zur Brust genommen. Viel dreckige Wäsche erzählt bekommen; der Chaffeur von J.C., ebenfalls ein guter Kumpel, kreidebleich und mit den Nerven völligst am Ende. Gestern Abend noch ein WA-Videochat mit beiden AS-Gitarristen gemacht. Arme Jungs, die ich gerade wenig beneide. Aria: Geile Show, leider ohne mein Favorit "Krov Za Krov". Shelton Tribut: Heulkrampf, Begeisterung, völlige Eskalation. Flagge aus "To Kill A King"-Boxset "würdevoll dreckig" gemacht. Ehre, wem Ehre gebührt.
Samstag: Sportlerheim as usual, Sacred Rite als persönlicher Tagesopener, Texas Metal Legion auffem Schirm gehabt, abgefangen worden von MOR am Weg für's SMB-Treffen (bereits veröffentlichtes Bild entstammte meiner Smartphone-Gurke...). Danke an MOR für den Freikasten und die lockere Atmosphäre. Cool, zu einigen Usern mal die Gesichter gesehen zu haben. MIDNIGHT dann nur Proleten-Geschubse vor der Bühne, Pseudo-Edgy-weiber schlagen jedoch um sich, wenn man durch die unfreiwillige Kuschelstunde leicht an sie stößt, das in Reihe Nr. 2. Falscher Ort, Mädels. Geht 'haam und heult da rum. Musikalisch natürlich ein Brett.
CULPRIT: BRETT hoch 20!!! Bass vor die Nas' geschleudert bekommen am Ende. VR und SATAN wegen Pflegen sozialer Kontakte und Nahrungsaufnahme ausgelassen. Und dann:
SORTILÉGE!!!!!! Seit Samstag Nacht bekomme ich den Titelsong nicht mehr aus dem Kopf. Ein würdiger Headliner, die wohl beste KIT-Show seit mindestens Cirith Ungol 2017. Noch immer ist diese Festmahlzeit nicht ganz durch den Verdauungstrakt gewandert und ich werde noch lange davon zehren. Ach, da ging ja fast unter, dass CANDLEMASS (Wer hatte sich nicht drauf gefreut?!) leider absagen mussten. Ich nehme es ihnen auch nicht mal übel. Hoffentlich dann vielleicht doch eines Tages. Zumindest gabs im Februar schon einmal 45 Minuten in Stuttgart zu bewundern. Damals dachte ich aber, es sei nur ein kleiner Gruß aus der Küche. Die Hauptmahlzeit ist halt dann am Flughafen im Ofen verbrannt. Schade...
Summa Summarum eines der denkwürdigsten KIT-Ausgaben der letzten 10 Jahre. Sorry an all diejenigen, denen ich nach einigen Hopfenschälchen positiv/negativ oder wie auch immer aufgefallen bin. Ansonsten: Danke an Oli für diese tolle Zeit und bis 2020!!!!