Dr. Best hat geschrieben:Tja, und dann kam meine Enttäuschung des Wochenendes. WHILE HEAVEN WEPT hatten sich entschlossen, noch schnell vor dem Auftritt ihre Instrumente zu karamellisieren und in ihr Keyboard flüssigen Feenstaub zu gießen. Anders kann ich mir nicht erklären, was da vor sich ging. Wie HMM666 schon schrieb: die Band gniedelfiedelte selbstverliebt alles in Grund und Boden, kleisterte alles in dicke Zuckerschichten und hatte die Zahnlosigkeit einer alten Eidechse. Die an sich zwischen dem Kitsch bratenden Gitarren kamen diesmal einfach pappig und sanft daher, Rain Irving brachte die herzzerreissend-düsteren Texte mit der Leidensfähigkeit und Tragik einer Katzenmutter auf und hatte null Charisma. Besonders ging mir die vor, während und nach jedem Song bekundeten Danksagungen auf den Geist. Ja, ich weiß: wir sind toll. Bitte dafür. Ich habe nichtmal 'In Aeternum' richtig erkannt, so schlimm fand ich es. Erst mit 'Of Empires Forlorn' schien die band zu merken, dass das Gitarren in ihren Händen sind und man die auch nutzen kann. Ab da wurde es immer besser, nein, sogar richtig gut. Warum nicht gleich so? Bei der Setliste hätte es weitgehend gut gehen müssen. Einfach nur schade, in meinen Ohren.
Danke für den Bericht. Das bestätigt trotz verheißungsvoller Setlist* die Richtigkeit der Entscheidung, direkt nach der letzten Note von PROCESSION mit Cromwell den letzten Zug nach Thüringen zu nehmen. Während WHW wohl noch an der Keyboard-Zugabe gekniedelt haben, landete bei uns schon wieder die Nadel auf der Weißen Göttin. So kann ein kurzer, schmerzloser Festivalausflug auch mal zu Ende gehen.
* von setlist.fm:
Epilogue
(Tom Phillips and Michelle Loose-Schrotz only)
Sorrow of the Angels
In Aeturnum
Into the Wells of Sorrow
Vast Oceans Lachrymose
The Furthest Shore
Unplenitude
To Grieve Forever
Saturn and Sacrifice
The Drowning Years
Of Empires Forlorn
Voice in the Wind
Soulsadness
Thus With a Kiss I Die
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Vessel