von Thundersteel » 4. Januar 2007, 10:26
DEFENDERS OF THE FAITH (´84)
Es gibt einige Alben, auf die die Beschreibung "majestätisch" hundertprozentig passt. Maidens "Somewhere In Time" würde ich dazuzählen, Queensryches "Rage For Order" oder auch Jag Panzers "Ample Destruction" (und Priest sollten es sechs Jahre später erneut schaffen, sich diesen Titel zu verdienen).
An "Defenders Of The Faith" gibt es so gut wie nichts auszusetzen. Vor allem die A-Seite ist völlig unglaublich - wobei "Freewheel Burning" noch der "schwächste" Song ist, was in diesem Kontext aber nichts zu bedeuten hat. Das folgende Trio "Jawbreaker", "Rock Hard Ride Free" und "The Sentinel" ist dann dermaßen over the top, daß einem echt nix mehr einfällt. Selten gibt es irgendwo bessere und mitreißendere Hooks, Refrains und Soli zu bestaunen. DAS ist ganz große Metal-Kunst.
Aber auch die B-Seite weiß zu überzeugen, wenn sie auch nicht ganz an dieses schwindelerregend hohe Niveau herankommt. "Love Bites" (einst von Nevermore fürstlich gecovert), "Eat Me Alive" ("Your wild vibrations got me shooting from the hip"... nee, is´ klar...) und "Some Heads Are Gonna Roll" sind durch die Bank (sorry) geile Rocker, die dem Anspruch dieses Albums keine Schande machen. "Night Comes Down" ist dann eine weitere der vielen gelungenen Priest-Balladen, die spätestens seit "Last Rose Of Summer" keinen Ausfall mehr zu verzeichnen haben, und der Stampfer "Heavy Duty / Defenders Of The Faith" schließlich schließt die Platte in beeindruckender Manier ab.
"Defenders Of The Faith" ist in meinen Augen das beste Priest-Album.
RISING FROM DARKNESS WHERE HELL HATH NO MERCY AND THE SCREAMS OF VENGEANCE ECHO ON FOREVER, ONLY THOSE WHO KEEP THE FAITH SHALL ESCAPE THE WRATH OF THE METALLIAN... MASTER OF ALL METAL
TURBO (´86)
Egal, was Priest nach dem Meilenstein "Defenders Of The Faith" veröffentlicht hätten, es konnte nur eine Enttäuschung werden. Dafür aber hat sich die Band in meinen Augen durchaus achtbar aus der Affäre gezogen. Eins vorweg: Es ist mir völlig wumpe, ob dieses Album nun zu soft, zu poppig, zu wasweißichwas geworden ist - was letztlich zählt, ist die Qualität des Songwritings.
Und da weiß "Turbo" bis auf das fürchterliche "Wild Nights, Hot & Crazy Days" voll und ganz zu überzeugen. Mit "Out In The Cold" und "Hot For Love" sind sogar zwei echte Highlights vertreten, die sich hinter den übrigen Priest-Klassikern nicht zu verstecken brauchen.
"Turbo" kann das Niveau der beiden Vorgänger nicht halten, ist aber kein schwaches Album.