von Jutze » 13. April 2013, 23:57
Traurige Neuigkeiten sind das. Ich gehöre zur Fraktion, die die Mittelphase von STORMWITCH heiß und innig lieben. "Eye of the Storm" war mein einstig - und gleich der Opener "Paradise" war bärenstark. Glatter, anders, catchier als der meiste Metal, den ich bis dato gehört hatte (es muss 1993 oder 1994 gewesen sein), aber definitiv mitreißend. Der Titeltrack machte Lust auf mehr und auch der Rest des Materials wusste in ruhigeren Momenten durchaus zu gefallen. Höhepunkt der Banddiskographie ist für mich allerdings "The Beauty and the Beast", wovon ich die Version mit dem furchtbaren Katzenmenschcover habe. "Just for One Night" ist so ein grandioses Beispiel für eigenständigen Heavy Metal, wie ich in heutzutage vermisse. Der Gitarrensound war schnittig, die Stimme supercharismatisch und das Songwriting stark und individuell auf jeden Song zugeschnitten. Schon lange vor Blind Guardian erklangen hier romantische Barden-Balladen und RUNNING WILD hätten ernsthaft Konkurrenz bekommen, wenn STORMWITCH eine ganze Platte im Stil von "Tiger of the Sea" gemacht hätten. Mein Lieblingssong ist und bleibt "Cheyenne (Where the Eagles Retreat)" - nicht nur (aber auch) wegen der Speed-Einlage. Der Song landet noch heute auf nahezu jeder "Best of Metal"-CD, die ich fürs Auto zusammenbaue.
Vorhin hörte ich bei angemessener Lautstärke das "Live"-Album - und war einmal mehr von der herrlichen Musik begeistert.
Rest in Peace, Herr Spengler