For Albion! For Metal?

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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For Albion! For Metal?

Beitragvon The-Aftermath » 5. Mai 2013, 23:16

Sonntagabend, Zeit für´s Heavy Metal-Philosophieren bevor die neue Woche startet. Diesmal würde ich euer kollektives Fachwissen gerne auf folgenden Fall lenken: Heavy Metal in England nach der NWOBHM.

Ich habe kürzlich ein Review zu SOLSTICE´s "New Dark Age" gelesen, in dem das Album als "bestes seit der NWOBHM" beschrieben wird. Dieser Ansicht stimme ich zu, aber darum geht es mir nicht. Mir ist wieder aufgefallen, wie sehr der Heavy Metal made in England nach den legendären Jahren 1979-84 nachgelassen hat und bis vor einigen Jahren komplett von der Bildfläche verschwunden war. In den Neunzigern haben sich vielleicht noch CATHEDRAL oder SABBAT hervorgetan, Anfang des letzten Jahrzehnts dann vor allem Band aus dem Miskatonic-Umfeld: SOLSTICE, THE LAMP OF THOTH, ASOMVEL und so weiter. Seit einigen Jahren sind in Form von DECEPTOR, DARK FOREST oder ELIMINATOR auch wieder verstärkt junge englische Bands im Umlauf.

Aber wie kam es eurer Meinung dazu, dass gerade in England, Geburtsland des Heavy Metal, von BLACK SABBATH, JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN, dass Genre nach den Achtzigern so einen schweren Stand hatte, beziehungsweise sich keine herausragenden Bands mehr hervorgetan haben? Es gab ja nicht nur einen Rückgang an wirklich guten Bands, sondern scheinbar auch einen Rückgang was die Beliebtheit des Genres angeht. Dabei denkt man immer die Briten hätten das im Blut. War es der Aufstieg der amerikanischen Bands? Die Flucht von SAXON und MOTÖRHEAD nach Amerika? (Obwohl das ja schon eher eine Reaktion auf die geringe Beliebtheit auf der Insel war) Oder irre ich mich und es kamen viele gute Heavy Metal Alben aus England und ich habe sie lediglich verschlafen? Ihr könnt den Thread auch gerne dazu nutzen, eure Lieblings-Alben aus England nach der NWOBHM aufzuzählen.
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Ulle » 5. Mai 2013, 23:33

Das hab ich mich echt auch schon gefragt, aber ne Antwort habe ich irgendwie auch nicht.

War ja nie der groĂźe NWOBHM-Fan und richtige Metal-Klassiker aus England gibt's fĂĽr mich wohl wirklich nur von Maiden und Priest. Irgendwie wurden die englischen Bands Mitte der Achtziger von den wilden Teutonen und den filigranen Amis wohl einfach weggewischt. Selbst im Thrash-Bereich kam aus England ja meist eher B-Ware, abgesehen von Ausnahmen wie Sabbat oder Xentrix. Irgendwie mochte ich den britischen Thrash aber dennoch.

Danach kam fĂĽr mich dann nur wenig. Solstice finde ich nett bis gut aber habe nie verstanden, was daran genial sein soll. Sachen wie Lamp of Thoth und Dark Forest finde ich ĂĽberflĂĽssig, aber stehe hier im Board damit wohl ziemlich allein da :lol:
Stimmt, Cathedral mochte ich immer. Das liegt wohl an diesem gewissen "Hammer-Flair", auf welches ich total stehe. Der "Gesang" von Lee Dorian ist natĂĽrlich weniger dafĂĽr verantwortlich.

Oh, es gab/gibt ja noch Death Metal und Grindcore. Napalm Death waren und sind cool, Carcass eine Macht, Bolt Thrower ebenso, Benediction teilweise auch sehr geil. Dennoch ist auch hier verglichen mit den Amibands eher wenig los (gewesen).

Komisches Land irgendwie :lol:

Ha, und ich hab's geschafft fast gar nix ĂĽber die NWOBHM zu schreiben :lol:
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Goatstorm » 5. Mai 2013, 23:53

Interessante Frage. Es stimmt ja wirklich. Denkt man ĂĽber post-NWOBHM-Metal aus England nach, fallen einem nur eine Handvoll Bands ein, die erste Liga waren. Ende der 80er SABBAT und BOLT THROWER, dann SKYCLAD, erst Ende der 90er dann wieder SOLSTICE. Ansonsten war das Land quer durch die Bank von Doom Metal (Cathedral... ) ĂĽber Black Metal (Hecate Enthroned, Bal Sagoth, Cradle of Filth... ) und Death Metal (Cancer, Benediction...) bis hin zu Thrash Metal (Xentrix, Lawnmower Deth... ) bloĂź B- bzw. C-Klasse. FĂĽhrend waren eigentlich lediglich diese ganzen bekackten Gothic-Metal-Bands, wie Paradise Lost, Anathema oder My Dying Bride.

Keine Ahnung, was die Gründe sein mögen. Großbritannien hatte ja schon Mitte der 80er eine wahnsinnig starke Rave-Kultur, die für viele Jugendliche wahrscheinlich spannender war als Metal. Diese Underground-Konkurrenz hatte man in Deutschland oder anderen Ländern zu der Zeit noch nicht in dem Ausmaß. Daneben sollte man den Einfluss von a) Earache und b) dem Kerrang!-Magazin auf die Szene in England nicht unterschätzen. Von Earache ist ja bekannt, dass sie spätestens ab dem Death Metal-Trend immer mehr in zweifelhaftere Gewässer abgedriftet sind, und das Kerrang! war auch nicht gerade bekannt für seine Szenenähe. Auf der anderen Seite war durch die englische Gothic- und Waveszene der frühen 80er ein anderer Einfluss vorhanden, der in so einem stilistischen Vakuum für manche Bands eine Traditionslinie bot, an die man andocken konnte. Bands wie Paradise Lost oder My Dying Bride haben ja in frühen Interviews immer betont, nicht von anderen Metalbands, sondern von Depeche Mode und solchem Kram beeinflusst zu sein. Und wenn die Vorbilder fehlen, kann auch keine Szene entstehen.
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Acrylator » 6. Mai 2013, 00:04

Goatstorm hat geschrieben:Interessante Frage. Es stimmt ja wirklich. Denkt man ĂĽber post-NWOBHM-Metal aus England nach, fallen einem nur eine Handvoll Bands ein, die erste Liga waren. Ende der 80er SABBAT und BOLT THROWER, dann SKYCLAD, erst Ende der 90er dann wieder SOLSTICE.

Jep, genau die hätte ich jetzt auch genannt.
An Heavy/Power Metal kam ab Mitte der 80er aus England aber kaum etwas, zumindest nichts auf dem Level etlicher US Bands der Zeit. Und vor allem eben kaum von "neueren" Bands (die Satan Nachfolger Blind Fury/Pariah zähle ich mal als Fortführung der alten Band, bzw. ging das ja teilweise auch deutlich mehr in Richtung Thrash Metal).
Hat mich auch immer gewundert, dass es Ende der 70er/Anfang der 80er so viele geile Metalbbands und eine Flut an tollen Alben aus UK gab und dort etwas später kaum noch was passierte, bzw. wenn, dann nur in extremeren Subgenres (und auch da nicht so viel wie in etlichen anderen Ländern).
Vielleicht erklären deine Vermutungen das zum Teil, hab mich nie mit Subkulturen im Großbritannien der 80er (nach der NWOBHM) befasst.
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon ricomortis » 6. Mai 2013, 01:32

Ich denke auch, dass das in erster Linie mit den Jugendkulturen zusammenhängt. Warum sich die Jugendkultur in England damals so entwickelt hat, wie sie sich entwickelt hat, kann ich aber auch nicht wirklich beantworten.
Dass die (Hochzeit der) NWoBHM 1984 zu Ende ging, ist ja denke ich eine logische Folge daraus, dass die begründende Generation ihrer Jugendkultur "entwachsen" ist (abgesehen von denjenigen, die dann weiterhin damit Geld verdienen konnten). Warum sich dann hieraus keine neue Szene bildete bzw. warum diese dann fast ausschließlich in den USA/in Deutschland entstand, ist natürlich eine andere Frage. (Ausnahmen wären z.B. noch TRÖJAN oder SHOCKSPLIT oder was den Thrash Metal betrifft ONSLAUGHT) Man könnte ja mutmaßen, dass das Ganze eben gerade mit der starken Szene in den USA/in Deutschland zusammenhing, aber normalerweise hätte eine solche Szene ja auch problemlos parallel in GB bestehen können.
Betrachtet man das Gesamtbild, fällt andererseits aber auch Folgendes auf:
Während es Hard Rock/Prä-Metal Bands sowohl in Großbritannien (Black Sabbath, Led Zeppelin etc.) als auch in den USA (Blue Cheer, Grand Funk Railroad etc.) gab, entstanden die ersten richtigen Metal Bands (fast) ausschließlich in GB. Da wäre eine ähnliche Entwicklung in den USA ja eigentlich auch die logische Folge gewesen. Insofern lässt sich so eine Entwicklung in manchen Fällen vielleicht auch gar nicht so einfach begründen.

Was die neueren Bands betrifft (mir fallen jetzt spontan Arkham Witch, Dark Forest, Eliminator und Wytch Hazel ein) bin ich allerdings auch der Meinung, dass da in den USA, in Schweden oder auch im SĂĽden Europas tendenziell mehr neue Bands entstehen.
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Fire Down Under » 6. Mai 2013, 07:24

PARADISE LOST bekackt? Gothic Metal? Ich glaub' ich les nicht recht... :oh2:
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 6. Mai 2013, 07:29

Naja, man kann ja kaum abstreiten, dass PL mit "Gothic" die Blaupause für die Gothic Metal Welle abgeliefert haben. Speziell der Titelsong, danach kamen auf einmal Theatre Of Tragedy und Cremetorte aus den Löchern gekrochen.
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Fire Down Under » 6. Mai 2013, 07:29

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben: Cremetorte

:lol:
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Vain Shangway » 6. Mai 2013, 08:12

Warum der Metal Post Nwobhm in den UK tot war?
Ich gebe dem Ami Thrash bzw Glam Rock die Schuld.

Wer mit normalen Metal groĂź werden wollte, muĂźte dies bis max. 83 tun, danach war das Zeitfenster abgelaufen.
Wenn man z.B. Armored Saint Joey Vera fragt, warum er mit seinem US Metal nie erfolgreich war, so kommt als Antwort oft, dass er mit normalen Metal zwischen den StĂĽhlen (Poser Rock/Thrash Metal) saĂź.-

Und auch die Englander kommen mit diesen UR Amerikanischen Stilen (Poser Rock/Thrash Metal) nicht klar.
In den 90ern besinnen sich die Briten mit Bands wie Oasis, Verve oder Stone Roses auf das England der 60er zurĂĽck.
Mit Metal hat das freilich nix zu tun.
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Raf Blutaxt » 6. Mai 2013, 08:34

Ich denke, der Grund liegt tatsächlich vor allem in den unterschiedlichen Jugendkulturen. Heavy Metal wurde mit dem Erfolg der NWOBHM ja immer mehr Mainstream, die Beteiligten immer älter und entweder erfolgreicher oder gaben auf. Die Jüngere Generation hatte wohl den Impuls, sich von der bestehenden Szene abzusetzen, wie das eigentlich fast immer der Fall ist. Und im Gegensatz zu Deutschland oder den USA war dann halt nicht der Thrash das Mittel der Wahl, sondern eben Rave oder später dann Wave und Gothic. Dass man sich nicht so stark an Deutschland oder den USA orientierte, dürfte auch an dem generellen Unabhängigkeits- und Eigenwillen der Engländer liegen, denn englischer Wave hat im Vergleich zu amerikanischem Thrash einen entscheidenden Vorteil, er ist eben englisch.

Als tolles Stück Musik aus den späten Achtzigern möchte ich aber nochmal Elixirs The Son Of Odin in den Raum werfen, das zwar wenig erfolgreich war und auch recht typisch nach NWOBHM klang, aber trotzdem für mich ein absoluter Klassiker des insularen Metals darstellt.

Ansonsten mag ich UK-Thrash aber persönlich sehr gerne, oftmals sogar lieber als viele US-Bands. Irgendwie haben die Engländer da immer so einen ganz eigenen Hass und eine Hektik in der Musik, die mir sehr gut gefällt.
Zuletzt geändert von Raf Blutaxt am 6. Mai 2013, 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Sgt. Kuntz » 6. Mai 2013, 09:24

Raf Blutaxt hat geschrieben:Als tolles Stück Musik aus den späten Achtzigern möchte ich aber nochmal Elixirs The Son Of Odin in den Raum werfen, das zwar wenig erfolgreich war und auch recht typisch nach NWOBHM klang, aber trotzdem für mich ein absoluter Klassiker des insularenn Metals darstellt.


Toll ist untertrieben, ziemlich toll hätte ich gesagt. :-D

Ich mag den Post-NWOBHM fast genauso, wie das Original. Es gab ja auch noch EXCALIBUR, VIRTUE, CHARGER, DEALER, SHOCKSPLIT, SABBAT/SKYCLAD, RANKELSON, TRÖJAN, TYGA MYRA oder die beiden AVENGER-Platten, selbst ATOMKRAFT waren gar nicht so schlecht. Auch einen WARFARE-Fan aus München soll es noch geben wenn ich das richtig in Erinnerung hab (war schon länger nicht mehr hier). Dass die meisten davon kommerziell nichts mehr gerissen haben, wen juckt`s? War ja bei der “echten“ New Wave of… auch nicht viel anders.

Für Glam und Poser Metal waren die Engländer dann im Allgemeinen einfach zu hässlich, das konnte also gar nichts werden.
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Raf Blutaxt » 6. Mai 2013, 09:30

Sgt. Kuntz hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Als tolles Stück Musik aus den späten Achtzigern möchte ich aber nochmal Elixirs The Son Of Odin in den Raum werfen, das zwar wenig erfolgreich war und auch recht typisch nach NWOBHM klang, aber trotzdem für mich ein absoluter Klassiker des insularen Metals darstellt.


Toll ist untertrieben, ziemlich toll hätte ich gesagt. :-D

Da hast du schon recht, ist auf jeden Fall eines meiner liebsten Alben aus England.
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Boris the Enforcer » 6. Mai 2013, 10:11

Der Raf hat es gerade perfekt auf den Punkt gebracht.
Die NWOBHM war auf einmal nicht mehr neu und interessant genug fĂĽr eine Jugend die nach neuen Erfahrungen, Trends und Extremen aus ist.
Da die Entwicklungung des Metal in Richtung Speed/Thrash und Glam sich auĂźerhalb von England ĂĽberschlug, war man in England sicher zu Stolz auf die eigene musikhistorische Vergangenheit, als dass man einem Trend aus Deutschland oder den USA foglen wĂĽrde.
Daher richtete sich der Focus auf die Wave/New Romantik Szene, die damals mit seinen extremen Outfits zum einen sehr fortschrittlich daherkommt, bestehende Strukturen einreißt und insgesamt eher dem Punk entwachsen ist, welcher eindeutig brititsch geprägt ist.
Da erklärt für mich auch, warum viele UK-Thrash Bands eben überhaupt nicht von der Bay Area oder der Teutonen Thrsh Welle beeinflußt scheinen, sondern ehrer wie eine komplexere Spielart des Punk daherkommen. Nicht anders verhält es sich mit der Grindcore Szene.
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon caminantenocturno » 6. Mai 2013, 10:47

The-Aftermath hat geschrieben:...
Aber wie kam es eurer Meinung dazu, dass gerade in England, Geburtsland des Heavy Metal, von BLACK SABBATH, JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN, dass Genre nach den Achtzigern so einen schweren Stand hatte, beziehungsweise sich keine herausragenden Bands mehr hervorgetan haben? Es gab ja nicht nur einen Rückgang an wirklich guten Bands, sondern scheinbar auch einen Rückgang was die Beliebtheit des Genres angeht. Dabei denkt man immer die Briten hätten das im Blut. War es der Aufstieg der amerikanischen Bands? Die Flucht von SAXON und MOTÖRHEAD nach Amerika? (Obwohl das ja schon eher eine Reaktion auf die geringe Beliebtheit auf der Insel war) Oder irre ich mich und es kamen viele gute Heavy Metal Alben aus England und ich habe sie lediglich verschlafen? ...


Aus meiner Sicht eine sehr interessante Frage.
Ein möglicher Grund könnte die traditionell schnelle Entwicklung musikalischer Strömungen im UK sein, zumindest was den Mainstream angeht. Als die NWOBHM in Kontinentaleuropa un den USA ihre volle Wirkung entfaltete, war das Thema im UK selbst doch praktisch schon durch. Die Abgrenzung zwischen "Glam" oder "Hair" Metal auf der einen Seite, Speed/Thrash auf der anderen hat aus meiner Sicht so deutlich nur in den USA stattgefunden. Außerdem waren einige NWOBHM-Bands auch schon recht nahe am Speed/Thrash-Sound 'dran (Jaguar, Savage, Raven, ...), vielleicht haben die Briten deswegen eine Runde ausgesetzt? Das ein so viel größerer und nach Sensationen gierender Markt wie die USA mehr Raum für (finanziellen) Ruhm bietet als das UK finde ich eigentlich nicht überraschend. Aber auch dort hat sich die Welle doch recht schnell totgerannt, beziehungsweise auf die Suche nach stärkeren Extremen gemacht. - Da waren die Briten dann ja auch wieder dabei. Ansonsten stand/steht doch die alte Garde, insbesondere auch die NWOBHM, nach Abklingen der Mode am besten in Europa da.
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Re: For Albion! For Metal?

Beitragvon Pavlos » 6. Mai 2013, 12:47

Sgt. Kuntz hat geschrieben:Für Glam und Poser Metal waren die Engländer dann im Allgemeinen einfach zu hässlich, das konnte also gar nichts werden.


:lol:



@ topic:

Ich denke einfach, dass Heavy Metal nach 1985 in England das war, was er in Deutschland eben nie so richrig war: Ein Trend, eine Modeerscheinung, the next big thing eben.
England war in Sachen Musik schon immer trendy, die britische Top 10 zählt(e) zu den wichtigsten der Welt. Da wurde einem eben aufdiktiert was cool ist, und von Ende der 70er bis Anfang der 80er war es eben der Metal. Ein kleiner Haufen wahrer Stahlkrieger blieb danach übrig (und wurde von den dann schon Pop hörenden Ex-Metallern ausgelacht), aber der Rest wanderte eben zum nächsten Hype weiter und dann zum nächsten und dann zum nächsten.
So hab ich das zumindest immer empfunden.
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