Also gut! Ich fange mal an. Los geht´s!!! \m/
"Kiss" (1974):
Das selbstbetitelte Debüt-Album war gefüllt mit unsterblichen Klassikern wie Strutter", "Nothin´ to lose", "Firehouse", Cold Gin", "Deuce" oder dem von Drummer Peter Criss gesungenen "Black Diamond", die es größtenteils auch heute noch in jedes KISS-Live Set schaffen. Lediglich "Kissin´ Time" und "Love Theme from KISS" klingen hier etwas deplatziert und hätten ruhig weg gelassen werden können. Ansonsten wurde hier erstklassiger Hardrock mit coolen Riffs und tollen eingängigen Mitgröhl-Refrains geboten, den man einfach lieben muss!!!
Sträflich unterbewertet (und eigentlich nie irgendwo erwähnt...) ist das tolle "Let me know", das einem nach dem Hören gar nicht mehr aus dem Kopf geht!!! Ein Wahnsinns-Ohrwurm vor dem Herrn!!! \m/
"Hotter than Hell" (1974):
Das Zweitwerk "Hotter than Hell" erschien noch im selben Jahr. KISS waren echt fleißig damals!! Für mich stellt "Hotter than Hell" eine der absoluten Sternstunden der Band dar!! Alles klingt professioneller und ernster als auf der ersten LP. Lückenfüller sind nicht mehr auszumachen. Mit "Got to choose" und "Parasite" kommt sofort Schwung in die Bude. Beim letzten Song übernimmt erstmals Ace Frehley den Gesang, was aber nicht wieter ins Gewicht fällt. Auch hier gibt es wieder einen Song, der total geil ist, aber eigentlich nie Erwähnung findet: der Refrain von "Mainline" frisst sich sofort in die Gehörmuscheln, und man fragt sich, warum KISS es niemals live gespielt haben...
"Dressed to kill" (1975): 
Mit 29 Minuten Spielzeit ist "Dressed to kill" das kürzeste KISS-Album aller Zeiten. Aber dafür auch eines der stärksten!!! Hier haben sich KISS nochmal auf ihre Stärken besonnen und den Vorgänger "Hotter then Hell" nochmal übertroffen!! Der Opener "Room Service" sorgt sofort für gute Laune. Songs wie "Getaway", "Rock Bottom" (mit tollem Akkustik-Intro von Ace Frehley), das auch mal von SKID ROW gecoverte "C´mon and love me", der Überhammer "She", "Love her all I can" (beide mal von ANTHRAX gecovert) und die unsterbliche Überhymne "Rock and Roll all Nite" (ohne Worte!!) zeigen KISS von ihrer allerbesten Seite!!! Sollte jeder Metaller haben!!! \m/
"Alive!" (1975):
Bis heute ist nicht ganz geklärt, "wie live" dieses Album wirklich ist... Aber fest steht, dass "Alive!" heute als eines der besten Live-Alben überhaupt gilt! Kein Wunder: Die Produktion ist fett, die Stimmung wird perfekt eingefangen, und die Setlist ist Obergott!!! Von der Laufzeit her hätte man das Album nicht als Doppel-CD rausbringen müssen. Aber wen stört´s? "Alive!" ist mitreißend und absolut kurzweilig geworden!!! Ein unsterblicher Klassiker, mit dem KISS auch zum allerersten Mal Platin kassierten!!!
"Destroyer" (1976):
Nach der Platin-Auszeichnung von "Alive!" schmiedeten KISS große Pläne. Während die Band auf den ersten drei Alben darauf geachtet hat, dass man die Musik auch gekonnt vortragen kann, wurde "Destroyer" zu einem großen Experiment. Etwas "Hörspiel-mäßig" beginnt "Detroit Rock City": Ein Jugendlicher steigt ins Auto, schaltet das Radio ein, und es läuft "Rock and Roll all Nite" vom letzten KISS-Studio-Album "Dressed to kill". Der Song beginnt. Am Ende bremst das Auto scharf und baut einen Unfall. Der Fahrer stirbt... Dieser Vorfall soll übrigens auf einer wahren Begebenheit beruhen, als vier Jugendliche in einem Auto auf dem Weg zu einem KISS-Konzert tödlich verunglückten... Der Schauplatz wurde allerdings nach Detroit verlegt, weil KISS dort ihr erstes ausverkauftes Konzert spielten.
Nach "Detroit Rock City" - ganz nebenbei einer der besten KISS-Songs aller Zeiten - folgt "King of the Night Time World", das KISS sogar 1996 auf der Reunion-Tour noch live spielten! Danach wird es experimentell! "God of Thunder" ist bis heute der düsterste KISS-Song überhaupt. Gene Simmons´ Stimme ist der Wahnsinn. Die unheimlichen Kinderstimmen sind unheimlich. "Great Expectations" ist eine verträumte Ballade mit echtem Chorgesang im Hintergrund, der etwas gewöhnungsbedürftig daherkommt... Bei "Flaming Youth" (übrigens der Name der Band, für die KISS auf ihrem allerersten Konzert die Vorband waren?!), "Sweet Pain" und vor allem dem Klassiker "Shout it out loud" wird wieder ordentlich gerockt! Die Mitgröhl-Refrains sind wie immer der helle Wahnsinn!! Das sind KISS in ihrem Element!!! Dann folgt die Ballade "Beth", die bei KISS-Fans bis heute skeptisch angenommen wird. Eine Piano-Ballade, von ihrem schwächsten Sänger - Drummer Peter Criss gesungen - wird eine erfolgreiche Hitsingle und macht "Destroyer" zu einem absoluten Bestseller; jedoch nicht nur für Hard´n´Heavy-Maniacs... Zum Schluss haut "Do you love me?" mit einem druckvollen Schlagzeug-Intro noch einmal alles kurz und klein... Als Outro wird eine Ansage von Paul Stanley vom "Alive!"-Album und der Chor von "Great Expectations" übereinander gelegt, was den Anschein erweckt, dass es sich bei "Destroyer" um ein Konzept-Album handelt.
Ein tolles Album, das von vielen Rockern und Metallern auch oft als das beste KISS-Album aller Zeiten tituliert wird. Oder wie Götz vom Rock Hard einmal schrieb: "Destroyer" kennt jeder. Hat jeder. Liebt jeder." Dem ist nichts hinzu zu fügen!!!
"Rock and Roll over" (1976):
Nach dem gelungenen Experiment "Destroyer" wollten KISS wieder ein geradliniges, bodenständiges Album rausbringen. "Rock and Roll" over dauert nur 33 Minuten und kommt ohne Schnörkel daher. "I want you", "Take me", "Calling Dr. Love" und wie sie alle hießen, rocken ordentlich die Bude. Lediglich das von Drummer Peter Criss gesungene "Hard Luck Woman" hat etwas "Country-mäßiges" und erinnert gesanglich etwas an Rod Stewart. Ansonsten hätten KISS aber keinen treffenderen Titel für diese Platte finden können! Der Name ist Programm!!!
"Love Gun" (1977):
Ebenso geradlinig wie sein Vorgänger "Rock and Roll over", aber mit längerer Spielzeit kommt "Love Gun" daher, das zu den stärksten Veröffentlichungen von KISS gehört. "I stole your Love", das von Ace Frehley gesungene "Shock me", der Titelsong oder das mit einem witzigen, selbstironischen Text versehene Peter Criss-Stück "Hooligan" ("... can´t even spell my name. Dropped out of school when I was 22... What can I do to satisfy you?") sorgen mal wieder für gute Laune beim geneigten Zuhörer. Der 1950´s Klassiker "Then she kissed me" (von Paul Stanley gesungen) rundet die Platte gekonnt ab. Ein wahres Meisterwerk!!! Allerdings auch (zumindest inoffiziell) die letzte KISS-Studio-Platte in Originalbesetzung... :-(
"Alive II" (1977):
Nicht ganz so genial wie "Alive!", aber immer noch verdammt geil, ist "Alive II" ausgefallen. In geilem Sound knallen hier dem Hörer Songs entgegen, die alle jüngeren Datums - und deshalb NICHT auf "Alive!" zu hören waren. Auf Seite 4 dieser Doppel-LP waren dann fünf neue Studio-Songs enthalten, die aber eher Mittelmaß waren... Positive Überraschung: der Ace Frehley-Kracher "Rocket Ride"!!! \m/
"Double Platinum" (1978):
Die erste Best of-Compilation von KISS erhält diesen Titel, weil angeblich 2 Mio. Platten vorbestellt wurden?! Diesen Status erhält die LP allerdings nie... Die Songauswahl ist aber Klasse! Es gab bislang kein einziges, schlechtes KISS-Album, so dass bis auf die Piano-Ballade "Beth" vom "Destroyer"-Album hier auch alles rockt wie Sau! "Strutter ´78" ist als einizge neue Version angegeben. Allerdings sind hier noch weitere - nicht angegebene - neu abgemischte Versionen vertreten, was aber kaum auffällt... Sehr gutes Best of-Album!!!
die 4 Solo-Alben (1978):
KISS kamen auf die Idee, dass jeder der vier Mitglieder eine Solo-LP machen sollte, wo jeder das veröffentlichen kann, was zu KISS in der Form nicht gepasst hätte...
GENE SIMMONS legt eine sehr rockige Platte hin, die sofort zu Gefallen weiß. Beim Background-Gesang ist auch eine Frau zu hören ("Burning up with Fever"). Ansonsten könnte seine Platte auch als "normales" KISS-Album durchgehen. Zwei Balladen gibt es hier noch zu vernehmen: "See you tonite" und "Man with a thousand Faces", die mit Gene´s warmer Stimme gut zur Geltung kommen. Einziger Totalausfall ist der schmalzige Walt Disney-Song "When I wish upon a Star", das einfach nur kitschig und furchtbar ist!!!
Alles richtig gemacht hat dagegen PAUL STANLEY. Der Talentierteste aller KISS-Sänger hat eine geile, aber auch sehr gefühlvolle Platte hingelegt, die durch die Bank zu überzeugen weiß! Rocker und Balladen wechseln sich gekonnt ab. Die LP klingt wie aus einem Guss!!!
Ebenso sieht es bei ACE FREHLEY aus. Klar, sein Gesang ist eigenartig. Und auch nicht alle KISS-Fans kommen mit seinem Organ zurecht... Aber ACE FREHLEY zeigt, dass er ein richtiger Rocker ist!! Die Platte ist bretthart, die Gitarrensoli nicht von dieser Welt. An Balladen wird erst gar kein Gedanke verschwendet. Songs wie der Opener "Rip it out" töten alles!!! Das von Russ Ballard geschriebene Stück "New York Groove" ist der einzige schwächere Track dieser LP, ist aber eine erfolgreiche Hit-Single geworden und macht "Ace Frehley" überraschend zum kommerziell erfolgreichsten aller vier Solo-LPs!!!
PETER CRISS zeigte hingegen, wie man es lieber nicht machen sollte. Seine LP ist total lahm! Kein Rock, eher eine Mischung aus Jazz, Pop und Soul zeigt, dass Peter wohl eine Pause aus dem Rock-Business brauchte... Die LP floppt und fällt auch bei den Fans komplett durch... Zurecht!!! Zudem wurde das Album von Vini Poncia produziert, was für KISS noch ein schlechtes Omen vorauswerfen sollte...
"Dynasty" (1979):
... denn er produzierte auch "Dynasty", das erste richtige KISS-Studio-Album seit 1977. Der Opener "I was made for lovin´ you" ließ schon erahnen, was da noch kommen sollte: KISS sind zu einer lupenreinen Disco-Band geworden... "Sure know something", "Charisma" oder "Magic Touch" sind allesamt toal poppig und haben mit der Hard Rock-Band KISS nichts mehr gemein... "Dirty Livin´" ist zudem der einzige Song, bei dem Peter Criss noch selbst im Studio trommelt (und singt...). Den Rest übernimmt Anthony Figg, der auch die erste LP und die 12" EP von FREHLEY´S COMET - der neuen Band von ACE FREHLEY nach seinem späteren Ausstig bei KISS - eingetrommelt hat. Aber dazu später mehr. Der einzige Song, der alte Fans überzeugen kann, ist ausgerechnet ein ROLLING STONES-Coversong: "2,000 Man" - von Ace Frehley eingesungen - ist ein wahres Brett geworden!!!
"Unmasked" (1980):
Wer dachte, dass die Kommerzialisierung bei KISS auf "Dynasty" nur ein Ausrutscher war, wurde mit "Unmasked" ganz schnell auf den brutalen Boden der Tatsachen zurück geholt! "Unmasked" war noch poppiger und noch schwächer; bis heute der absolute Tiefpunkt von KISS!!! Der Opener "Is that you?" und "Tomorrow" waren noch ganz gut hörbar. Der zweite Song "Shandi" ist jedoch die Faust in das Gesicht eines jeden KISS-Fans!!! Disco ist angesagt! Die Platte klingt völlig uninspiriert und nervt bis auf die Knochen!!! Ace Frehley singt ganze drei (!) Songs sieht dabei gar nicht sooo schlecht aus: "Talk to me", "Two Sides of the Coin" und "Torpedo Girl" (mit einem Schlagzeug-Intro, das Peter Criss niemals im Leben zustande bekommen hätte?!) sind eigentlich nur Durchschnitt, aber schon so etwas wie Höhepunkte auf "Unmasked"... Und die Platte (ebenfalls von Vini Poncia produziert...) hat noch einen faden Beigeschmack: Sie ist als letztes KISS-Album in Originalbesetzung in die Geschichte eingegangen. Allerdings hat Gene Simmons aus Lustlosigkeit nur bei sieben der elf Songs den Bass gezupft! Peter Criss war gesundheitlich so angeschlagen, dass er keinen einzigen Anschlag für die LP gemacht hat... Der traurige Tiefpunkt der ansonsten so faszinierenden KISStory... :-(
"Music from the Elder" (1981):
Mit Erfolgsproduzent Bob Ezrin, der bereits bei dem göttlichen "Destroyer"-Album hinter den Reglern saß, haben sich KISS ins Studio eingeschlossen, um ihr bisher einziges Konzept-Album "Music from the Elder" aufzunehmen. Musikalisch anspruchsvoll, komplex mit Orchesterarrangements eingespielt, ist ein Album herausgekommen, dass zwar alles Andere als schlecht, aber für KISS absolut untypisch ist. Die Band selbst sagt heute, dass das Album bei den Fans durchgefallen ist, weil es "mit dem Kopf und nicht mit dem Herzen aufgenommen wurde". Oder wie es treffend im letzten "Rocks"-Magazin beschrieben wurde: "Man kann "The Elder" nur einem einem Glas Wein und nicht bei einer Kanne Bier genießen...". Schwachpunkt des Albums ist zudem die selten dämliche Reihenfolge der Sontitel, was bei einem Konzept-Album natürlich verheerend ist... Erst die digital remasterte Re-Release-Serie von 1997 weist übrigens die richtige Reihenfolge auf! Für anspruchsvolle Musiker ist "The Elder" ein Geheimtipp. Wenn ihr Euch bisher nicht mit KISS befasst habt, und die Band für Euch neu entdecken wollt, lasst dieses Album lieber erstmal hinten anstehen! Ansonsten muss hier noch erwähnt werden, dass "Music from the Elder" das erste KISS-Album mit Eric Carr (R.I.P.) und ohne Peter Criss am Schlagzeug ist.
"Killers" (1982):
Nach dem zwar guten, aber für KISS-Fans etwas schwer verdaulichen Konzept-Album "Music from the Elder" gab es erstmal wieder "Überbrückungs-Musik": "Killers" war eine gelungene Best of-Zusammenstellung mit Paul Stanley am Gesang; einzige Ausnahme war das von Gene Simmons gesungene "God of Thunder", das jedoch Paul Stanley geschrieben hatte. Um die Verkäufe etwas anzuheizen, wurden hier vier sehr gute, unveröffentlichte Songs mit drauf gepackt: "I´m a Legend tonight", "Down on your Knees", "Nowhere to run" und "Partners in Crime" können ausnahmslos überzeugen und machten den eingefleischten Fans Bock auf mehr!
"Creatures of the Night" (1982):
Da hatte wohl niemand mehr mit gerechnet... Nach den teils seltsamen Solo-LPs, der Disco-Auswimpung, einem sperrigen Konzept-Album und zwei Best of-Alben hatten KISS bei ihren eingefleischten Fans so einigen Boden wieder gut zu machen. Aber sie haben es endlich geschafft!!! Und wie!!! Fünf Jahre nach "Love Gun" stand endlich mal wieder Hard Rock an der Tagesordnung! "Creatures of the Night" ist ein absolutes Brett geworden!!! Für mich sogar das beste KISS-Album aller Zeiten!!! Eric Carr an der Schießbude darf endlich zeigen, was er drauf hat! Wenn er loslegt, wackeln die Wände!!! Der Opener "Creatures of the Night" ist ein treibender Rocker. "Killer", Keep me comin´", das düstere "Rock and Roll Hell", "Danger", die kultige Mitgröhl-Hymne "I love it loud" (zu der es auch ein cooles Video gab), "Saint and Sinner" und das schleppende "War Machine" (auch mal von SIX FEET UNDER gecovert) haben alles zermalmt, was sich ihnen in den Weg gestellt hat!! Die Band hatte Wut im Bauch! Und die musste raus! Das schweineharte Album überzeugt auf ganzer Linie und rockt wie Sau! Nur einmal gibt es eine Verschnaufpause: Paul Stanley´s gefühlvolle Ballade (und seine wohl beste Gesangsleistung überhaupt) mit einem gefühlvollen, absolut kitschlosen Text erzeugt Gänsehaut!!! KISS waren wieder da! Übrigens das letzte Mal mit Ace Frehley an der Gitarre (der seine Solo-Band FREHLEY´S COMET gründete und mit ihr drei LPs und eine12" EP veröffentlichte) und vorerst das letzte Mal mit der berüchtigten "Kriegsbemalung"...
"Lick it up" (1983):
Da waren die Masken gefallen!! Image-mäßig in einer Sackgasse, musikalisch aber wieder voll auf der Höhe, legten KISS ein hartes Album vor, das ohne Lückenfüller auskommt. Das Material ist sehr heavy statt rockig ausgefallen, was an Neuzugang Vinnie Vincent lag, der mit seinen schnellen Gitarrenläufen die Band gehörig nach vorne peitschte, allerdings auch ein Querkopf war. Denn nach nur einem Album im Dienste von KISS war auch schon wieder Schluss für ihn... Heute ist nur noch der Titeltrack einigermaßen bekannt, da er 2008 auf der Tour noch den Weg in den Live-Set fand. Trotzdem geile Scheibe!!! \m/
"Animalize" (1984): 
Verkehrte Welt in der Hard´n´Heavy-Szene?! JUDAS PRIEST, die immer als Heavy Metal-Band galten, wurden zunehmend poppiger... Und KISS - immer die klassiche Rcokband - machten auf einmal Heavy Metal. Daran war nach wie vor wohl Schlagzeuger Eric Carr Schuld, der einen sehr harten Anschlag hatte. Treibende Riffs, bollerndes Schlagzeug, einprägsamer Gesang, tolle Refrainchöre: Hier ist alles vereint, was eine geile Hard Rock-Platte ausmacht!!!
"Asylum" (1985):
In die selbe Kerbe wie "Animalize" fällt auch "Asylum": Es ist ein hartes Rock-Album mit guten Riffs und eingängigen Refrains geworden, was Z. B. "King of the Mountain" oder "Trial by Fire" eindrucksvoll unter Beweis stellen. Herausheben könnte man allerdings die erfolgreiche Hit-Single "Tears are falling".
"Crazy Nights" (1987):
Nicht so toll war dagegen dann "Crazy Nights"... Ich persönlich liebe zwar den Titelsong. Aber das restliche Material (z. B. "I´ll fight Hell to hold you") ist sehr poppig ausgefallen; nicht so Disco-mäßig wie seiner Zeit "Dynasty" und "Unmasked", aber eben auch nicht so rockig wie auf den letzten saustarken Alben... Zudem passten die Keyboards auch nicht in das Konzept von KISS... :-(
"Smashes, Thrashes and Hits" (1988):
Wieder ein etwas schwächeres Album. Wieder folgte eine Best of... "Smashes, Thrashes and Hits" enthält zwei sehr gute, unveröffentlichte Songs ("Let´s put the X in Sex" und "(You make me) Rock Hard"). Ansonsten werden Songs von 1974 bis 1987 verwurstet. "Unmasked" und "Music from the Elder" blieben jedoch unberücksichtigt. Die Peter Criss-Piano-Ballade wurde mit Eric Carr´s Stimme noch einmal neu aufgenommen. Gute Zusammenstellung!
"Hot in the Shade" (1989):
"Hot in the Shade wurde das erste KISS-Album mit "Überlänge". 15 Songs waren hier enthalten. "Rise to it", "Betrayed", "Hide your Heart" waren tolle Ohrwürmer. Die Ballade "Forever" war zudem ein erfolgreicher Single-Hit. "Little Caesar" ist der einzige Song (neben der Neuaufnahme von "Beth", wo Drummer Eric Carr sein Gesangstalent eindrucksvoll unter Beweise stellt! Diese Platte macht Spaß! Einen Wehmutstropfen hat "Hot in the Shade" allerdings auch: Es ist die letzte LP mit Eric Carr an der Schießbude, da dieser 1991 an Krebs stirbt... Übrigens am selben Tag wie Freddie Mercury!
"Revenge" (1992):
Als ich 13 war, kam "Revenge" raus. Es war die erste KISS-Platte, mit der ich in Berührung kam. Vielleicht ist mir diese Platte auch deshalb so ans Herz gewachsen. Jedefalls ist "Revenge" für mich eine der besten KISS-Platten überhaupt!!! Das Album knallt alles weg! "Unholy", "Take it off", "Spit", "God gave Rock´n´Roll to you", "Heart of Chrome", "Thou shalt not", ... Ganz egal! Die Platte komt ohne Lückenfüller aus!!! Kurze Verschnaufpause gibt es lediglich bei "Every Time I look at you", einer schönen Ballade von Paul Stanley. Zum Abschluss gibt es noch einen tollen Tribut an den verstorbenen Schlagzeuger Eric Carr. "Eric Carr Jam 1981" ist ein Instrumental-Song (den Ace Frehley übrigens auf der ersten FREHLEY´S COMET-LP verwendet hat!). Das kurze Solo im Mittelteil ist phänomenal!!! R.I.P. Eric!!! Sein Nachfolger auf diesem Album war übrigens Eric Singer von ALICE COOPER.
"Alive III" (1993):
Es war mal wieder Zeit für ein Live-Album. 1993 erschien "Alive III". Die Setlist deckt nahezu alle Phasen dr Bandgeschichte ab. Die Stimmung ist gut. Der Sound knallt ordentlich. "Star-spangeled Banner" (die amerikanische Nationalhymne) als Gitarreneinlage am Schluss hätte nicht unbedingt sein müssen. Aber naja... Trotzdem gutes Live-Album!
"MTV unplugged" (1995):
1995 machte die Reunion von KISS in Originalbesetzung die Runde. Auf dem "MTV unplugged"-Konzert war es dann endlich so weit!!! Die "Revenge"-Besetzung spielte zunächst den normalen Set. Im Zugabenteil kamen dann Ace Frehley und Peter Criss hinzu! Ace sang den ROLLING STONES-Song "2,000 Man" vom 1979er Album "Dynasty". Peter sang natürlich "Beth". Alle zusammen gaben dann noch "Nothin´ to lose" und "Rock and Roll all Nite" zum Besten. Dei Unplugged-Versionen klingen alle echt frisch und sind sehr gelungen. Großes für KISS stand nun bevor!
"You wanted the Best, you got the Best" (1996):
Im Reunion-Wahn entstand diese Scheibe. Die ersten Tourdaten für 1996 waren bestätigt. Diese CD sollte ein weiterer Anheizer für die Fans sein. Neben jeweils vier Songs von "Alive!" und "Alive II" gab es hier mit "Room Service", "Two Timer", "Let me know" und "Take me" noch vier "unveröffentlichte" Live-Songs, die zwischen 1975 und 1977 aufgenommen worden sein sollen. Allerdings waren sie nicht auf den ersten beiden "Alive"-Scheiben enthalten, weshalb einige böse Zungen damals auch behaupteten, dass die Aufnahmen gefaket seien. Die Songs seien schließlich noch nie (!) in einer KISS-Setlist auftaucht?! Gene Simmons verneinte natürlich alle Vorwürfe. Aber was soll´s... Gespielt oder nicht: Die neuen Versionen waren geil und machten Bock auf mehr!!! Und nur darum ging es auch bei dieser CD! Zum Schluss gabe es noch ein Interview mit der Band, die hier exklusiv zur Reunion befragt wurde.
"Carnival of Souls - The final Sessions" (1996/´97):
Denkbar ungünstig war der Zeitpunkt von "Carnival of Souls": Bereits 1996 aufgenommen, erschien das Album direkt zur Tour der Originalbesetzung. Das Problem war, dass es sich hier um die Bestzung handelte, bevor die Reunion geplant war. Hier war also die "Revenge"-Besetzung zu hören. Die musikalische Ausrichting irritierte zudem auch noch: Grunge war das Schimpfwort! "Hate" ist der brutalste KISS-Song aller Zeiten. "Rain" oder "Master and Slave" sind zwar nicht schlecht, zeigten KISS aber von einer ungewohnsten, modernen Seite, die bei den Fans auch nicht besonders gut ankam... Um es etwas zu entschuldigen, wurde noch der Untertitel "The final Sessions" gewählt... Naja...
"Greatest KISS" (1997):
Nach den Irritationen mit "Carnival of Souls" meinten KISS, den Hörer wieder mit vertrauteren Klängen zurück zu gewinnen. Die Sommer-Festivals (u. a. Rock am Ring und Donnington) waren im vollen Gange; KISS in Originalbesetzung dort unterwegs. Eine weitere Best of-CD wurde an den Start gebracht. Bis auf "God gave Rock´n´Roll to you" ausschließlich Songs von 1974 bis 1979. Gute Zusammenstellung, die einige Songs der aktuellen Setlist beeinhaltete. Gute Zusammenstellung!!!
"Psycho Circus" (1998):
Die große Stunde schlug! KISS haben live voll überzeugt. Ein neues Album in Originalbesetzung musste nun her! Im Nachhinein stellte es sich als kleine Mogelpackung heraus. Das tat der Freude an eine neue Platte aber keinen Abbruch!!! Der Opener "Psycho cCircus" war ein toller Ohrwurm. "Within" erinnerte eher an ein Überbleibsel der grungigen "Carnival of Souls"-Session. Hier hat Peter Criss nie im Leben selbst getrommelt... I pledge Allegiance to the Stae of Rockand Roll" hätte aus den 1980ern stammen können. "Into the Void" ist ein toller und auch typischer Ace Frehley-Song! "We are one" ist eine schöne Ballade. Bei "You wanted the Best" singen alle Bandmitglieder gemeinsam. "Raise your Glasses" ist der Stadion-Mitgröhler vor dem Herrn!!! "I finally found my Way to you" (mit Peter Criss am Gesang) ist eine Piano-Ballade, die ganz bewusst an "Beth" orientiert ist und völlig durchfällt. "Dreamin´" erinnert stark an ALICE COOPER´s "I´m 18". Er verklagt KISS und gewinnt soagr den Prozess!! ALICE COOPER-Schlagzeuger Eric Singer ersetzt trotzdem Peter Criss später bei KISS?! "Yourney of 1,000 ears" ist balladesk und rundet eine tolle Platte gekonnt ab!!! Die CD erschien in einem hübschen 3D-Cover. 1999 wurde deshalb eine 3D-Tour gespielt, bei der der Zuschauer am Eingang eine 3D-Brille erhielt und ein paar coole Special Effects bestaunen durfte?! Grandios, sage ich Euch!!!
"Alive IV - KISS Symphony" (2003):
Da die Setlist hauptsächlich Songs enthielt, die auf allen bisherigen "Alive!"-Scheiben verewigt wurden, haben KISS sich etwas Neues ausgedacht: Ein Live-Album mit Orchester!!! Zunächst spielte man einen normalen Set, bevor die Orchester-Musiker - alle (!) wie die vier KISS-Musiker geschminkt - auf die Bühne kamen. Die Erweiterung des KISS-Sounds tat den Songs ganz gut. Neben typischen Songs wie "Detroit Rock City" oder "Rock and Rock all Nite" wurden auch ungewohnte Sachen wie "Great Expectations" (von "Destroyer", 1976), "Sure know somthing" (von "Dynasty", 1979), "Shandi" (vom 1980er "Unmasked"-Album) oder "Forever" (von "Hot in the Shade", 1989) ins Set aufgenommen!!! Respekt!!!
"Sonic Boom" (2009):
Na, wer hätte das gedacht??? Na 11 Jahren gibt es doch endlich wieder mal ein neues KISS-Album!!! "Sonc Boom" lässt einwenig den "Aha-Effekt" vermissen. Aber das Album ist dennoch sehr gelungen. Irgendwo zwischen "Asylum" (1985), "Hot in the Shade" (1989) und "Revenge" (1992) hauen uns KISS einen Rocker nach dem Anderen vor den Latz. Die Gitarren sind ultrafett, die Mitgröhl-Refrains gehen wieder ordentlich ab. Die Produktion ist druckvoll! So muss das sein! Und man hat hat nicht mehr das Problem, das neue Album mit dem Original-US-Logo zu bekommen!!! Diverse Internet-Kauf-Foren machen es möglich!! Komisch, dass wir da beim letzten richtigen KISS-Album noch echte Probleme damit hatten?! Ist halt schon 11 Jahre her...

Wow, ich bin echt alle KISS-Alben chronologisch durchgegangen?! Und das fast ohne Pause?! Wahnsinn!!! Viel Spaß beim Lesen, Leute! Ich gehe jetzt erstmal aui den Donnerbalken und trinke danach ´nen Schnaps!!!

KISS forever!!! \m/