JUDAS PRIEST

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Acrylator » 29. März 2018, 12:55

Vergleichshören geht weiter! :-D
Gerade lief "Jugulator". Eigentlich wäre die Scheibe teilweise gar nicht soo schlecht, wenn sie nicht so einen furchtbaren Sound und so schwache Refrains hätte und kürzer wäre.
Einflüsse von Pantera und Machine Head sind hier zwar deutlich hörbar, aber manchmal noch auf Basis des "Painkiller" Stils.
Irgendwie fand ich es damals ja faszinierend, dass eine Band, die schon seit den späten 60ern (und in ähnlicher Besetzung seit 1974) existierte, soetwas Hartes/Modernes veröffentlicht.
Aber ich stelle doch mal wieder fest, dass da im Songwriting noch ganz viel Luft nach oben ist.
Der Opener, "Dead Meat" oder "Bullet Train" sind in ihrer Aggressivität schon irgendwie ganz cool, haben nur leider einige uninspirierte Gesangslinien (wie die meisten Stücke auf der Scheibe), "Death Row" klingt im Intro/Outro und den Strophen musikalisch noch am ehesten nach klassischen Priest, zumindest nach "Painkiller" (bis auf die komischen Effekte nach dem Refrain - wahrscheinlich haben sie das und den komischen Gesang hier so gemacht, damit auch dieses Stück "modern" wirkt). "Decaptitated" hat ebenfalls ein paar klassischere Priest-Momente, aber auch wieder nervige Passagen.
"Burn In Hell" klingt am Anfang sehr nach Slayer, aber da die ja wiederum eindeutig von Priest-Songs beeinflusst waren, schließt sich hier nur der Kreis, außerdem ist das Stück echt nicht schlecht und der Gesang gegen Ende hier auch richtig geil. "Blood Stained" und "Brain Dead" finde ich unerträglich, "Abductors" und "Cathedral Spires" hingegen ziemlich geil, die beiden sind die eindeutigen Highlights auf der Scheibe für mich!
Wenn das Album doch nur nicht diesen "Cowboys From Hell"-Gedächtnis-Sound hätte...
Und, so geil ich Tim Owens als Sänger eigentlich finde, auf diesem Album bringt er so viele miese, uninspirierte und zwanghaft auf "modern" getrimmte Gesangslinien, dass es schon peinlich ist, obwohl er ja eigentlich echt sehr gut singen kann! Das zeigt er auch auf "Abductors", "Cathedral Spires", in der Mitte von "Dead Meat" und am Schluss von "Burn In Hell", da gibt's sogar teils Gänsehaut-würdige Momente.

Einerseits ein interessantes Album, andererseits aber kaum am Stück zu ertragen (wobei letzteres für mich ja bei einigen Priest-Alben gilt :-D ).
Gäbe es nur die Stücke (1, 3,) 6, 8, 9 + 10, organischer produziert, wäre es für mich noch eine recht gute Veröffentlichung (dann würde ich wohl 7 bis 7,5/10 vergeben - aber nicht so, wie das Album eben ist).
Zuletzt geändert von Acrylator am 29. März 2018, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Mirco » 29. März 2018, 14:31

Danke für diese sehr lesenswerten Beiträge, Acryl. Kannst gerne damit weitermachen :wink:
"Wir wollen eure Hirne aus der Schädeldecke nehmen, ein wenig mit ihnen herumspielen und sie dann verkehrt herum wieder einsetzen."
(Chris Reifert, Autopsy)

Zum Protzen: https://www.musik-sammler.de/sammlung/minimeini/
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Acrylator » 29. März 2018, 15:08

Mirco hat geschrieben:Danke für diese sehr lesenswerten Beiträge, Acryl. Kannst gerne damit weitermachen :wink:

Danke!
Mal schauen, jetzt hab ich erstmal genug Priest gehört aber irgendwann geht's sicher weiter...
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Tillmann » 29. März 2018, 15:30

Und ich bin heilfroh das ich nicht so überanspruchsvoll bin wie Acry, das klingt als würde es kaum noch Spass machen Musik zu konsumieren, so hart wie du alles sezierst und analysierst^^
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Acrylator » 29. März 2018, 15:38

Tillmann hat geschrieben:Und ich bin heilfroh das ich nicht so überanspruchsvoll bin wie Acry, das klingt als würde es kaum noch Spass machen Musik zu konsumieren, so hart wie du alles sezierst und analysierst^^

Drüben im DF-Forum hat jemand gerade fast das Gleiche geschrieben! :lol:
Dabei genieße ich ja extrem viel Musik, sezieren und analysieren tu ich eigentlich vor allem dann, wenn mir etwas nicht gefällt - will dann halt nicht einfach nur sagen/schreiben "ist scheiße", sondern schaue halt, woran es liegt, bzw. was ich daran nicht mag und was vielleicht doch. Es gibt ja immer viele Grautöne und eben nicht nur "Meisterwerk" oder "Schrott".
Painkiller ist für mich ein gutes bis sehr gutes Album mit zu sterilen Drums, über die ich aber noch halbwegs hinweghören kann (mit dem Schlagzeugsound von Killing Machine oder British Steel würde ich es aber noch besser finden). Ram It Down oder Jugulator hingegen sind für mich zu einem großen Teil eher nicht so genießbar, mit einigen Lichtblicken (bei beiden wäre für mich eine EP mit den besten Stücken angebrachter gewesen) - da fällt der Sound dann auch noch stärker ins Gewicht (den ich im Übrigen auch bei beiden schlimmer als auf Painkiller finde).
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon hellstar » 29. März 2018, 20:13

Tillmann hat geschrieben:Und ich bin heilfroh das ich nicht so überanspruchsvoll bin wie Acry, das klingt als würde es kaum noch Spass machen Musik zu konsumieren, so hart wie du alles sezierst und analysierst^^

:yeah: Fällt öfters einigen schwer Musik einfach mal Musik sein zu lassen.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Acrylator » 29. März 2018, 21:25

hellstar hat geschrieben:
Tillmann hat geschrieben:Und ich bin heilfroh das ich nicht so überanspruchsvoll bin wie Acry, das klingt als würde es kaum noch Spass machen Musik zu konsumieren, so hart wie du alles sezierst und analysierst^^

:yeah: Fällt öfters einigen schwer Musik einfach mal Musik sein zu lassen.

Also mir nicht...

Manche Dinge fallen mir halt automatisch auf, einige sofort, einige erst nach längerer Zeit.
Wenn ich mir Gemälde anschaue, lasse ich die auch erstmal auf mich wirken, analysiere aber auch die technische Ausführung - und kann mich danach trotzdem wieder einfach daran erfreuen (wenn es mir gefällt).
Wenn aber irgendwas für mich auffallend technisch schlecht/billig gemacht ist, kann das halt die Wirkung auch negativ beeinflussen - ist halt so.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Siebi » 30. März 2018, 11:23

Ich mag den Analysis-Acry und seine Meinung, auch wenn ich musikstück- und albenweise nicht in den Vergleich komme und Musik gerne Musik sein lasse... wenn da nicht der Sound wäre. :lol:

Was wollt' ich schreiben? Acry for President! Weiter mit den Reviews, die ich bei den Saxonisten noch schuldig bin, ei ei ei...
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon The Butcher » 30. März 2018, 11:30

Apropos SAXON. "Never The Heroes" ist der beste SAXON-Song, den SAXON in den letzten zehn Jahren nicht geschrieben haben.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Pavlos » 30. März 2018, 12:08

Bild

Judas Priest - Firepower (Definitive Edition)

SIDE A
01. Guardians
02. Rising From Ruins
03. Lightning Strike
04. Never The Heroes
05. Firepower

SIDE B
06. Traitors Gate
07. No Surrender
08. Lone Wolf
09. Sea Of Red
10. Guardians (Reprise)

Nach bestimmt zwanzig Durchgängen bleibe ich bei meiner 8/10 Bewertung der Scheibe. Kein richtig schwacher Song, aber auch keine Übernummer (Rising From Ruins und No Surrender kommen dem recht nahe), dafür aber ein richtig cooles straight forward metal Album mit einem schönen Flow und einem (für mich) massiven Überraschungseffekt, den ich den Priestern ehrlich gesagt nicht mehr zugetraut hätte. Ausschlaggebend war wohl das frische Faulkner Blut. Dürfte ich Firepower zurechtkürzen, dann würde für mich die oben gepostete Definitive Edition rausspringen, der ich dann eine 9/10 geben würde.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Fire Down Under » 30. März 2018, 13:28

Acrylator hat geschrieben:
Tillmann hat geschrieben:Und ich bin heilfroh das ich nicht so überanspruchsvoll bin wie Acry, das klingt als würde es kaum noch Spass machen Musik zu konsumieren, so hart wie du alles sezierst und analysierst^^

Drüben im DF-Forum hat jemand gerade fast das Gleiche geschrieben! :lol:

= Tillmann, the master of disguise!
:ahasoso:

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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Acrylator » 30. März 2018, 18:44

Pavlos hat geschrieben:Bild

Judas Priest - Firepower (Definitive Edition)

SIDE A
01. Guardians
02. Rising From Ruins
03. Lightning Strike
04. Never The Heroes
05. Firepower

SIDE B
06. Traitors Gate
07. No Surrender
08. Lone Wolf
09. Sea Of Red
10. Guardians (Reprise)

Nach bestimmt zwanzig Durchgängen bleibe ich bei meiner 8/10 Bewertung der Scheibe. Kein richtig schwacher Song, aber auch keine Übernummer (Rising From Ruins und No Surrender kommen dem recht nahe), dafür aber ein richtig cooles straight forward metal Album mit einem schönen Flow und einem (für mich) massiven Überraschungseffekt, den ich den Priestern ehrlich gesagt nicht mehr zugetraut hätte. Ausschlaggebend war wohl das frische Faulkner Blut. Dürfte ich Firepower zurechtkürzen, dann würde für mich die oben gepostete Definitive Edition rausspringen, der ich dann eine 9/10 geben würde.

Hm, deinem Fazit würde ich beipflichten, aber nicht deiner "Definitive Edition"!
"Evil Never Dies" und "Necromancer" haben zwar schwache Refrains, sind ansonsten aber geil mit super Riffs und einigen schönen Details! Dafür hätte ich "Lonewolf" eher rausgestrichen - ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht nötig, da passiert für die Länge einfach viel zu wenig. "Flamethrower" lass ich beim Hören inzwischen aber auch immer weg und "Children Of The Sun" kann man weglassen, muss man aber nicht. "Spectre" mag ich hingegen ganz gerne, vor allem diese Blind-Guardian-artigen Gitarrenharmonien in der Mitte!
Deine Reihenfolge fände ich auch nicht so gut, da das Highlight gleich am Anfang kommt (ich hasse es sogar, wenn bei einem Album der beste Song an den Anfang gesetzt wurde, außerdem ist der Titelsong der ideale Opener)!
Zuletzt geändert von Acrylator am 30. März 2018, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Acrylator » 30. März 2018, 18:49

Siebi hat geschrieben:Ich mag den Analysis-Acry und seine Meinung, auch wenn ich musikstück- und albenweise nicht in den Vergleich komme und Musik gerne Musik sein lasse... wenn da nicht der Sound wäre. :lol:

Was wollt' ich schreiben? Acry for President! Weiter mit den Reviews, die ich bei den Saxonisten noch schuldig bin, ei ei ei...

Danke! :drunk:
Das Präsidentschaftsamt schlage ich aber gerne aus, wäre mir zuviel Verantwortung... :lol:
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Acrylator » 30. März 2018, 20:14

Inzwischen wäre das übrigens meine Rangfolge der Songs vom neuen Album:

Sehr gut:

Guardians/Rising From Ruins (geile Gitarrenmelodien, geiler Refrain!) 9/10
Traitor's Gate (schöner Aufbau, geile Riffs, die Ohohos wären nicht nötig, trotzdem sehr gut) 9/10
Evil Never Dies (leider nicht so toller Refrain, aber sonst sehr geil!) 8,5/10

Gut:
Lightning Strike (geile Riffs, tolle Melodien) 8/10
Sea Of Red (etwas überraschende, gute Halbballade) 8/10
No Surrender (toller Refrain, kurz und knackig) 8/10
Firepower (ordentlich Power, nicht überragend, aber guter Opener) 8/10
Never The Heroes (schöne, eingängige Nummer) 8/10
Spectre (nette Nummer mit sehr tollen Twin-Gitarren in der Mitte) 8/10
Necromancer (schwacher Refrain, Song hat aber troztdem so einiges zu bieten) 8/10
Children Of The Sun (teilweise in Ordnung, teilweise gut) 7,5/10

Okay bis überflüssig:
Lone Wolf (ganz cooles Riff, fast schon Black-Sabbath-Vibe, aber etwas zu monoton) 6,5/10
Flamethrower (sehr schwacher Refrain und für mich auch sonst nicht packend, nur der Solopart und die Einleitung dazu hörenswert) 6/10
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Pavlos » 30. März 2018, 22:47

Acrylator hat geschrieben:Deine Reihenfolge fände ich auch nicht so gut, da das Highlight gleich am Anfang kommt (ich hasse es sogar, wenn bei einem Album der beste Song an den Anfang gesetzt wurde)


Ich fand halt die Idee mit dem Guardians Reprise mega.

Gibt der Sache so´nen dezenten sophisticated Anstrich.
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