Vergleichshören geht weiter!
Gerade lief "Jugulator". Eigentlich wĂ€re die Scheibe teilweise gar nicht soo schlecht, wenn sie nicht so einen furchtbaren Sound und so schwache Refrains hĂ€tte und kĂŒrzer wĂ€re.
EinflĂŒsse von Pantera und Machine Head sind hier zwar deutlich hörbar, aber manchmal noch auf Basis des "Painkiller" Stils.
Irgendwie fand ich es damals ja faszinierend, dass eine Band, die schon seit den spÀten 60ern (und in Àhnlicher Besetzung seit 1974) existierte, soetwas Hartes/Modernes veröffentlicht.
Aber ich stelle doch mal wieder fest, dass da im Songwriting noch ganz viel Luft nach oben ist.
Der Opener, "Dead Meat" oder "Bullet Train" sind in ihrer AggressivitĂ€t schon irgendwie ganz cool, haben nur leider einige uninspirierte Gesangslinien (wie die meisten StĂŒcke auf der Scheibe), "Death Row" klingt im Intro/Outro und den Strophen musikalisch noch am ehesten nach klassischen Priest, zumindest nach "Painkiller" (bis auf die komischen Effekte nach dem Refrain - wahrscheinlich haben sie das und den komischen Gesang hier so gemacht, damit auch dieses StĂŒck "modern" wirkt). "Decaptitated" hat ebenfalls ein paar klassischere Priest-Momente, aber auch wieder nervige Passagen.
"Burn In Hell" klingt am Anfang sehr nach Slayer, aber da die ja wiederum eindeutig von Priest-Songs beeinflusst waren, schlieĂt sich hier nur der Kreis, auĂerdem ist das StĂŒck echt nicht schlecht und der Gesang gegen Ende hier auch richtig geil. "Blood Stained" und "Brain Dead" finde ich unertrĂ€glich, "Abductors" und "Cathedral Spires" hingegen ziemlich geil, die beiden sind die eindeutigen Highlights auf der Scheibe fĂŒr mich!
Wenn das Album doch nur nicht diesen "Cowboys From Hell"-GedÀchtnis-Sound hÀtte...
Und, so geil ich Tim Owens als SĂ€nger eigentlich finde, auf diesem Album bringt er so viele miese, uninspirierte und zwanghaft auf "modern" getrimmte Gesangslinien, dass es schon peinlich ist, obwohl er ja eigentlich echt sehr gut singen kann! Das zeigt er auch auf "Abductors", "Cathedral Spires", in der Mitte von "Dead Meat" und am Schluss von "Burn In Hell", da gibt's sogar teils GĂ€nsehaut-wĂŒrdige Momente.
Einerseits ein interessantes Album, andererseits aber kaum am StĂŒck zu ertragen (wobei letzteres fĂŒr mich ja bei einigen Priest-Alben gilt

).
GĂ€be es nur die StĂŒcke (1, 3,) 6, 8, 9 + 10, organischer produziert, wĂ€re es fĂŒr mich noch eine recht gute Veröffentlichung (dann wĂŒrde ich wohl 7 bis 7,5/10 vergeben - aber nicht so, wie das Album eben ist).