Powerprillipator hat geschrieben:Mir fällt ehrlich gesagt keine andere Musikszene ein, in der junge und sehr junge Hörer dermaßen viele alte Säcke frenetisch abfeiern. Metallica, Maiden, Slayer, ehemals Motörhead, um mal die größeren zu nennen. Eine Band wie Heavy Load (da bin ich ganz beim Schubi, für die hat sich Mitte/Ende der 80er wirklich keine Sau interessiert, und das nicht ganz zu unrecht) wird vom jungen KIT-Publikum offensichtlich sehr gemocht. Die aktuelle junge Generation hat meiner Meinung nach ein gravierendes Problem: Sie haben keine "eigene" Musik. Das ist die erste Generation seit der "Erfindung" des Rock/Pop, die nur wiederkäut. Jazz, Swing, Rock'n'Roll, Hardrock, Krautrock, Punk, Heavy Metal, Thrash Metal, Hair Metal, Grunge, Techno, Hip Hop/Rap, wirklich jede junge Generation hat es füher geschafft etwas spannendes und neues auf die Beine zu stellen. So funktionierte Kunst, Abgrenzung zu den Eltern, Innovation. Eben Jugendkultur. Das gibt es nicht mehr, oder ich bekomme es nicht mit. Ich finde es auch immer völlig daneben, wenn "Metal-Eltern" superstolz kundtun, dass der Nachwuchs voll auf Maiden und Co. steht, Kommentare wie "Alles richtig gemacht" etc. sind dann (für mich) der Gipfel der Peinlichkeit.
Ich schweife ab.
Youth gone wild sollte mal wieder das Motto sein. Und nicht Youth käut wieder.
Das ist aber mal sowas von richtig. Ich glaube das sind die ersten Leichen, die uns Dienste wie Spotify geliefert haben. Die Aufmerksamkeitsspanne ist nicht mehr da und es wird schnell konsumiert und genau für so ein Publikum "produziert". Wie sollen sich denn großartig Szenen entwickeln, wenn die Motivation fehlt?
Die paar Jungspunde, die dann trotzdem - und da muss man ja dankbar sein - tiefer in die Materie eintauchen, die bleiben dann halt größtenteils bei den Klassikern hängen. Oder man entwickelt moderneren Kram weiter und landet bei Stilen wie Djent. Das mag dem Traditionsmetaller nicht gefallen, ist zumindest aber teilweise was Neues und somit ne junge Nische und ja - irgendwie ehrlicher und echter als Nachmacherei.
Ein paar wenige (und wir reden da halt wirklich von wenigen) Traditionalisten stöbern weiter in einer 80er-Undergroundszene, die es so nie gegeben hat. Ist immer wieder verblüffend, wenn man mit den Leuten redet und ihnen erklärt, dass Cirith Ungol, Heavy Load, Brocas Helm und Manilla Road in den 80ern schlicht und einfach nicht stattgefunden haben. Die Kritiken waren teilweise richtig mies und kaum jemand hat das gehört. Diejenigen, die die Bands damals verrissen haben, die schweigen das heute nur tot