Michael@SacredMetal hat geschrieben:Und sich darüber zu mokieren, dass Prog ja „überhaupt gar nichts mehr mit fortschrittlich zu tun hat“, ist so 2002.
Michael@SacredMetal hat geschrieben: Mit meinem Satz, dass Prog mausetot ist, meinte ich übrigens nicht, dass es keine Bands mehr gibt, die diesen Stil spielen, sondern eher, dass die Fans aussterben.
Hugin hat geschrieben:Vielleicht wirkt es auf viele Mitdiskutanten hier nur so, weil die Schnittmenge zwischen der aktuellen Prog-Szene und der traditionsmetallischen Szene heute deutlich geringer zu sein scheint als zu Zeiten von Psychotic Waltz, Anacrusis und frühen Dream Theater.
Boris the Enforcer hat geschrieben:Scheinbar kommt man also doch nicht an einer Beschreibung vorbei, was mit Prog in diesem Kontext gemeint ist.
Klar ist, dass Prog in seiner Anfangszeit tatsächlich im Wortsinn progressiv, also dem Fortschreiten, Entwickeln neuer und neuartiger Musik ausgerichtet war. Wenn man nun aber die damals daraus hervorgegangene Stilistik jahrzehnte Später wieder aufgreift, dann ist dan im eigentlichen Wortsinn natürlich nicht mehr progressiv, sondern regressiv, konservativ.
Trotzdem halte ich es für legitim, die, durch die damaligen Bemühungen, entstandenen Sounds weiter aufgreifen, immitieren oder verfeinern zu dürfen. Das ist in anderen Genres auch nicht anders. Wenn eine aktuelle Thrash, Doom oder eine Neo NWOBHM Band so klingt und aussieht, als sei sie gerade erst den 80ern entsprungen, wird applaudiert und dies als authentisch und ursprünglich empfunden. Dem Prog wird dies, aufgrund seines im Namen mitgegebenen Anspruchs neue Wege beschreiten zu müssen nicht zugestanden. Aber, so meine ich, kann dieser konservative, also an überlieferten Strukturen festhaltende Prog, parallel zum Prog mit andauernt fortschreitender Entwicklung, als eigener Musikstil bestehen.
Das der Prog über die Jahrzehnte trotzdem auch weiterhin avantgardistisch geblieben ist, kreativ, gewillt Neues zu schaffen ist wichtig und spanndend, darf aber hier nicht in einen Topf geworfen werden.
Flossensauger hat da mit Bent Knee, Motorpsycho Anekdoten usw. tolle wichtige Bands genannt. Auch Tool und Opeth oder Ulver, Cynic, Sleepytime Gorilla Museum, Indukti, Ved Buens Ende sehe ich in der "Prog im eigentlichen Sinn" Reihe in Abgrenzung zu zum Beispiel den genannten Psychoprism.
Ich halte es aber für falsch beide Musikstile gegeneinander aufzuwiegen.
Ulle hat geschrieben:Hugin hat geschrieben:Vielleicht wirkt es auf viele Mitdiskutanten hier nur so, weil die Schnittmenge zwischen der aktuellen Prog-Szene und der traditionsmetallischen Szene heute deutlich geringer zu sein scheint als zu Zeiten von Psychotic Waltz, Anacrusis und frühen Dream Theater.
Exakt
Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass viele der aktuellen Progbands auch nicht mehr wirklich Metal sind.
In meinem Posting hatte ich mich schon auf die boardkonformen "oldschool"-Proggies bezogen, weil ich den Beitrag auch so verstanden habe, dass in unserer Winzszene kaum noch Bedarf besteht.
Die von Kubi aufgezählten Bands bedienen für mich teilweise einfach ne andere Sparte. Manche davon finde ich auch stark, aber da die in diesem Board so oder so nicht stattfinden, hatte ich solchen Kram erst gar nicht berücksichtigt.
Ebenfalls interessant. Die Fans der neueren Bands wie Haken und Konsorten oder die typischen Euroblast-Gänger, haben zur Metalszene an sich auch noch kaum einen Bezug. Das ist größtenteils eine komplett neue Generation von Fans, was ich im Grunde auch gut finde.
Ulle hat geschrieben:Hugin hat geschrieben:Vielleicht wirkt es auf viele Mitdiskutanten hier nur so, weil die Schnittmenge zwischen der aktuellen Prog-Szene und der traditionsmetallischen Szene heute deutlich geringer zu sein scheint als zu Zeiten von Psychotic Waltz, Anacrusis und frühen Dream Theater.
Exakt
Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass viele der aktuellen Progbands auch nicht mehr wirklich Metal sind.
In meinem Posting hatte ich mich schon auf die boardkonformen "oldschool"-Proggies bezogen, weil ich den Beitrag auch so verstanden habe, dass in unserer Winzszene kaum noch Bedarf besteht.
Ulle hat geschrieben:Die von Kubi aufgezählten Bands bedienen für mich teilweise einfach ne andere Sparte. Manche davon finde ich auch stark, aber da die in diesem Board so oder so nicht stattfinden, hatte ich solchen Kram erst gar nicht berücksichtigt..
Ulle hat geschrieben:Ebenfalls interessant. Die Fans der neueren Bands wie Haken und Konsorten oder die typischen Euroblast-Gänger, haben zur Metalszene an sich auch noch kaum einen Bezug. Das ist größtenteils eine komplett neue Generation von Fans, was ich im Grunde auch gut finde.
Michael@SacredMetal hat geschrieben:Mit meinem Satz, dass Prog mausetot ist, meinte ich übrigens nicht, dass es keine Bands mehr gibt, die diesen Stil spielen, sondern eher, dass die Fans aussterben.
Kubi hat geschrieben:Ulle hat geschrieben:Die von Kubi aufgezählten Bands bedienen für mich teilweise einfach ne andere Sparte. Manche davon finde ich auch stark, aber da die in diesem Board so oder so nicht stattfinden, hatte ich solchen Kram erst gar nicht berücksichtigt..
Sehe ich kaum so. Ich finde, dass die meisten der aufgezählten Bands sogar einen recht deutlichen Metal-Bezug. Ich weiß jetzt nicht, wie viele der Bands du kennst, aber wenn Chaos Divine, Iris Divine, Leprous, Threshold oder The Stranger nicht recht deutlich auf Metal (und nicht auf Dream Theater-Prog) basieren, dann weiß ich auch nicht.
Ulle hat geschrieben: Schon bei Leprous höre ich aber kaum noch Parallelen zum typischen Prog Metal, das geht für mich wirklich komplett weg von der Schiene, was ich ja auch gut finde. Schade nur, dass mir der Gesang da schnell auf die Nüsse geht, musikalisch finde ich die nämlich großartig.
Davon abgesehen meinte ich Bands wie eben noch Protest the Hero oder Caligula's Horse, die ein anderes Publikum ansprechen, sicherlich nicht den typischen alten Prog Metal-Hörer. Ich denke Bands wie "The Mars Volta" haben da auch ne Welle losgetreten. Von Iris Divine hab ich leider noch nie einen Ton gehört. Chaos Divine haben natürlich schon Prog Metal-Bezüge, gehen für mich aber auch weit drüber weg und spielen größtenteils auch diesen "neueren" Prog Stil, mit dem ich wenig anfangen kann.
Für mich bedeutet der Metal-Bezug eben auch Riffs als Basis, nicht Licks, Soundscapes und Stakkato-Gehacke. Riffs finde ich bei vielen dieser Bands aber eben kaum, insofern ist das vielleicht einfach meine subjektive Einordnung. Irgendwie hab ich auch oft den Eindruck, dass die Sänger alle ähnlich klingen und diese immer breit angelegten Refrains mit den üblichen Sphärensounds im Hintergrund und den immer wieder einsetzenden Loops sind einfach nicht mein Ding.
Kubi hat geschrieben:Gut, das kann man alles so sehen. Aber letztendlich tun die Bands halt das, was man von Prog-Bands erwartet. Sie entwickeln, gehen voran, erschaffen Neues. Dass es dafür keine Hörer oder keine Bands gibt, ist beides einfach nicht wahr. Klar, der heilige Metaller mag das so empfinden und unser Rabe hat das auch schon richtig identifiziert, woran das liegen kann, aber das SMB oder das DF sind nun mal nullkommanull Maßstab für den Puls des Prog. Von daher kann hier auch nicht wirklich über Leben oder Tod entschieden werden.
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