von Schnuller » 10. April 2017, 08:43
Ich war am Wochenende auf dem Taunus Metal Festival. Leider war es scheinbar schlechter Besucht, als im letzten Jahr. Der Freitag ist tendenziell etwas schwächer besucht, aber auch am Samstag war letztes Jahr deutlich mehr los.
Ich bin gespannt, ob es nächstes Jahr noch einmal stattfindet. Organisiert wird das ja vom Taunus Metal E.V. und hauptsächlich von Andreas "Law" Freitag. Bei ihm wurde allerdings im Januar Bauspeicheldrüsenkrebs Diagnostiziert und nach zwei Chemos sitzt er mittlerweile im Rollstuhl und macht absolut keinen guten Eindruck.
An dieser Stelle drücke ich ihm alle vorhandenen Daumen! Das sieht allerdings gar nicht gut aus.
Hier ein kurzer Abriss zum gesehenen.
Freitag:
Der erste Tag ist generell härter und schwärzer, wenn auch diesmal nicht durchgehend. Eigentlich wollte ich zu Spellbound (18h) am Start sein, da haben mir diverse Staus allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Outrage fand ich so-lala. Ordentlich, aber das hat mich nicht mitgerissen.
Thrashfire aus der Türkei sind auf Platte recht unterhaltsam und waren Live auch ganz ok. Durch den mäßigen Sound war allerdings nicht allzuviel zu verstehen. Motiviert waren die Jungs auf jeden Fall.
Warhammer habe ich das erste Mal gesehen und gehört. Ich dachte die wären langsamer und böser (Hellhammer halt). Das klang eher Punkig und hat leider auch etwas unter dem Sound gelitten.
Iron Curtain haben da schon mehr Spaß gemacht, auch wenn die scheinbar nur ein tempo können...das geht aber gut ab.
Vulture waren Optisch sehr geil. Die komplette Saitenfraktion spielt mit der Tom Angelripper Explorer in rot (Gitarre und Bass). Auf der Bühne war mächtig Action und ich habe nur darauf gewartet, dass sich der Sänger mit seiner Eisenkette selber ausknockt. Der Sound war Anfangs noch ganz OK, wurde dann aber recht laut und Matschig. Der Monitorsound war wohl auch nicht so doll, denn der Drummer hatte bei einem Song große Probleme sich zu orientieren. Das "Metal Mililtia" Cover war ziemlich kompromisslos, aber auch herzlos runtergeprügelt.
Samstag:
Traitor habe ich leider verpasst, die Jungs waren wegen einem Todesfall in der Familie des Bassisten auch nur zu dritt am Start, sollen aber gut gewesen sein.
Guilty As Charged habe ich nicht groß mitbekommen, da hatte ich mich noch festgelabert.
Blackslash waren ziemlich geil, auch wenn 3/5 der Band so gar nicht nach Metal aussehen. Die Lautstärke war sehr angenehm und auf einmal war der Sound auch richtig gut. Die Backings waren stark und die zweistimmigen Leads haben gesessen wie eine eins. Das war echt 'ne tolle Vorstellung! Lediglich der Gitarrensound war mir beiden Jungs etwas zu clean und hat mehr nach Hardrock geklungen. Da könnten die Jungs meiner Meinung nach etwas mehr Dampf geben.
Dark Millennium waren zwischen Blackslash und Iron Cobra irgendwie etwas fehl am Platze und sind auch nicht meine Baustelle. Der Sound war aber ebenfalls recht gut. Die Jungs hatten einen eigenen Mischer und Lichtmann dabei, was man auch sofort hören und sehen konnte. Leider war es in der Halle noch recht Hell, so dass es noch nicht ganz zur Geltung kam.
Von Iron Cobra habe ich noch das Ende mitbekommen (Essenspause). Die Jungs haben auf jeden Fall so ziemlich den besten Zuspruch des Tages gehabt.
Contradiction dann eher nicht, obwohl die Jungs unheimlich Tight ihren etwas moderneren Thrash abgeliefert haben. Eine sehr coole Liveband und der Basser macht auf der Bühne mächtig was her. Gegen Ende haben sich dann zwar noch ein paar Leute vor der Bühne eingefunden, aber viel los war leider nicht. Lediglich beim Abschlußphoto liessen sich die Leute nicht lange bitten und stürmten sofort vor die Bühne....very strange.
Stormwarrior haben sich recht unterhaltsam durch ihr Old-Helloween-Soundalike Programm gespielt. Die Vocals waren Live nicht so der bringerund so richtig vertraut bin ich mit den Jungs auch nicht...
...was auch für Cage gilt. Sean Peck ist ein Screamer vor dem Herrn, aber so richtig Melodiegefühl hat der Mann eher nicht. Sound war ganz OK, es gab viel Painkiller, aber nix was mir nachhaltig im Ohr blieb.
Secutor habe ich mir noch 2 Songs lang gegeben. Netter Speed/Thrash mit etwass Motörhead rotzigkeit...