Das Kettenreview

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: Das Kettenreview

Beitragvon dawnrider » 16. März 2016, 20:55

Loomis hat geschrieben:
dawnrider hat geschrieben:
Loomis hat geschrieben:Der Zufallsgenerator hat dawnrider ausgespuckt.

Sehr schön, freut mich!

Ich hab' bislang noch keinen einzigen Ton von Paradise Lost gehört. Da die Scheibe aber ultragünstig zu haben ist, wurde eben bestellt. Sollte Freitag im Briefkasten sein. Für die eigene Scheibe hab' ich schon eine Idee...

Wow, das nenne ich Einsatz! :yeah:

Horizonterweiterung.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon dawnrider » 22. März 2016, 20:17

Paradise Lost – Draconian Times

So, die Scheibe lag brav am Samstag im Briefkasten, fünf Durchläufe haben wir hinter uns gebracht, fangen wir also mal an.

Was hatte ich – wohlgemerkt ohne jemals einen Ton der Band gehört zu haben – für Erwartungen? Ich glaube zu wissen, dass PL eine jener Bands sind, die im Death Metal angefangen haben, und sich dann gothischen, massentauglicheren Tönen zugewendet haben. So etwas habe ich doch auch irgendwo in der Sammlung. Ja, Tiamat haben so etwas doch gemacht. Da kam ein herrlich ätherisches Melodiegespür rüber. Und Therion – die haben sich doch auch vom Grunzakt zum orchestralen Overkill entwickelt. Fand ich beides spannend, also freute ich mich durchaus auf Paradise Lost.

Was habe ich vorgefunden? Eingängige, dunkle Rocksongs. Die klaren, tiefen Melodiebögen erinnern mich des Öfteren an Type O Negative. Die cleanen Gesangslinien sind wirklich hervorragend. Zwei Sachen empfinde ich als suboptimal. Das wäre einerseits die Rhythmusgitarre. Die macht mir zu wenig Druck, ist auf Albumdistanz nicht harsch genug. Meine Referenz dürften hier The Vision Bleak sein, die ausgenommen dem Debut auf jeder Scheibe trotz Eingängigkeit, Orchestrierung und klarem Gesang richtig geil bratende Klampfen haben. An ein paar Stellen auf dem Album, an denen ein fast schon punkiger Scharm seitens der Rhythmusgitarren versprüht wird, gefällt mir das Klangbild ganz gut (Once Solemn zum Beispiel), aber nicht in der Gesamtheit. Der zweite Negativpunkt ist der harsche, geshoutete Gesang. Der ist mir nicht fies und dreckig genug. Wie oben gesagt: im cleanen Bereich super, im rauen Bereich hätte es mehr sein dürfen.

Das schmälert das Hören aber nur ein wenig. Die tollen Leadgitarren und das Melodiegespür machen die Platte wirklich hörenswert. Ich kann auch durchaus nachvollziehen, dass man – so man denn damals den Umbruch aktiv miterlebt hat – noch eine ganz andere Bindung zu der Scheibe hat.

Eine Bereicherung fĂĽr meine Sammlung, durchaus. Hat SpaĂź gemacht.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon dawnrider » 22. März 2016, 20:30

So, und – wenn ich die Regeln richtig verstanden habe – nun zu meiner Scheibe.

Seit einiger Zeit mache ich mir Gedanken, welches Album ich Euch hier präsentieren soll. Es sollte schlichtweg ein für mich perfektes Album sein.

Ich will mir Mühe geben, und möglichst wenig Klischees bedienen. Es macht wenig Sinn, wenn ich mich über Priest oder Manowar auslasse – was hoffentlich auch niemand erwartet hat. Ebenso habe ich im Moment nicht das Verlangen, ein aktuelles Album in den Raum zu stellen – und bezüglich meiner 2015er-Scheiben bin ich schon genug in mich gegangen.

Was erwarte ich von einem Album? Was macht eine CD fĂĽr mich perfekt?

Zu allererst übermenschlicher, Maßstäbe setzender Gesang. Ich bin und bleibe eine Gesangshure allererster Güte. Natürlich gibt es eine große Anzahl an Bands und Alben, die bei mir Gottstatus haben, obwohl der jeweils tätige Vokalist diese Kriterien nicht erfüllt – aber in der Regel verbunden mit Anlaufschwierigkeiten. Darüber hinaus liebe ich es, wenn eine Band eine eigenständige Atmosphäre erschafft, in der ich mich suhlen kann. Das alles gerne bei mittlerem Härtegrad. Unter diesen Voraussetzungen dürfte man es bei mir am liebsten haben.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich will heute auf „Beyond Twilight – The Devil’s Hall Of Fame“ eingehen. Nach fast 15 Jahren muss ich dieser Scheibe den Klassiker-Stempel aufdrücken. Weshalb? Darum soll es jetzt gehen.

1. Hellfire
Bereits nach dem Intro – wenn ich den Text recht interpretiere, Hackt der Protagonist sein eigenes Gehirn, welches durch fremdgesteuerte Implantate beeinflusst und gleichgeschaltet wird. Er will aus dieser Fremdbestimmung, die sich für ihn wie das Fegefeuer anfühlt, ausbrechen – strömt der absolut ureigene Sound aus den Boxen. Weit vorne stehende, flächige Keyboardsounds, fast schon doomig anmutendes, schleppendes Drumming und spärlich eingesetzte, tiefe Gitarren – plus kurze, verspielte Progeinschübe an den passenden Stellen. Darüber thront ein unglaublich vielseitiger Jorn Lande – den ich nie so kraftvoll und facettenreich wie auf dieser Scheibe gehört habe. Ich weiß, dass er eine Zeit lang zu präsent war und an jeder Ecke sang, aber das war 2001 noch nicht der Fall. Nebenbei: Jorn hat diesen Song auf einem Soloalbum nochmal verbraten, beim direkten Vergleich fällt unmittelbar auf, was Beyond Twilight so gut gemacht hat. Die dystopische Stimmung fehlt nahezu komplett, der fiese Gitarrengroove wird nicht ansatzweise getroffen – und dem Gesang geht die morbide Facette der ursprünglichen Aufnahme ab.

2. Godless And Wicked
Es wird verzweifelter und kälter. Der Protagonist erkennt die gefühllosen, manipulierten Menschen um sich, empfindet diese als – wer hätte es gedacht – gottlos und böse. Sein Blick auf die Realität beginnt sich scheinbar zu klären. Oder Finn Zierler wurde einfach nur von einer Ische verlassen – spielt auch keine Rolle. Sehr variables Drumming, weniger doomig, und erneut dominiert von den vielleicht besten Keyboards, die ich kenne. Zierler frickelt nicht, er will keinen Töne-pro-Sekunde-Rekord brechen – und vor allem: er legt unheimlich Wert auf seine Sounds. Es wird gar nicht erst versucht, Instrumente zu imitieren, er gehört nicht zu den Keyboardern, die gerne Geiger oder Flötist wären, es aber nicht geschafft haben. Wenn Keys im Metal, dann so!

3. Shadowland
Der Hit des Albums, der größte Song der Band – und eine der verfickt perfektesten Kompositionen, die ich jemals gehört habe. Eine musikalische Supernova. Ein herrliches, melancholisches Hauptthema eröffnet den Song, die Stimmung bricht abrupt ins Stockdunkle, Lande heult sich wie ein angeschossener Wolf durch die erste Strophe, hat Kraft in seiner Stimme wie niemals zuvor oder danach. Dann kommt die wunderschöne Bridge, die das Hauptthema wieder aufnimmt, und von einem Refrain abgelöst wird, der mir die Augen feucht macht. Eine so erhabene Melodie, so einfühlsam gesungen, das ist wärmstes Licht! Ob und wie der Song inhaltlich in das Konzept einzusortieren ist, kann ich nicht sagen. Der Text ist von wunderschönen Metaphern durchzogen, die ich nicht deuten möchte. Drifting on a river blue, I'll sail my ship forever, Let me live the dream I carry, Don't wake me from my sleep – wenn man so aus dem Land der Schatten entkommen kann, soll es mir recht sein.

4. The Devil’s Waltz
Dass nach dieser Übermacht erst einmal ein Instrumentalstück die Seele beruhigt, ist goldrichtig. Der Drummer darf ein paar Taktwechsel einstreuen, und Anders Kragh, der mit seiner Gitarrenarbeit bislang nur songdienlich agierte, darf ein wenig fiedeln. Zweieinhalb Minuten zum Durchatmen, bei denen ich regelmäßig an den bösen Clown von Stephen King denken muss.

5. Crying
Die ersten dreieihalb Minuten haben wir es mit der Zierlerschen Interpretation einer Whitesnake-Ballade zu tun. Musikalisch dezent untermalt zeigt Lande, dass das genau sein Metier ist. Er schmachtet einen in bester Coverdale-Manier an, zu jeder Sekunde emotional und glaubhaft. Nach etwa der Hälfte bricht die Nummer, schwere, rockige Riffs und technoesque Keys dominieren kurzzeitig, bis der Song wieder in getragenen Gefilden ins Ziel kommt. Sicher der am wenigsten außergewöhnliche Song des Albums, was ihn aber nicht schlechter macht.

6. The Devil’s Hall Of Fame
Mit knapp achteinhalb Minuten der längste Song des Albums. Er startet schleppend und schwer, mit (zumindest für mich) dezent orientalisch anmutenden Leads. Die Düsternis regiert wieder. Der Refrain zeigt wieder das enorme Melodieverständnis des Herrn Zierler. Er setzt einen herrlichen, melodischen Kontrapunkt zur kraftvollen Strophe, und frisst sich im Kopf fest. Auch wie nach der zweiten Strophe Chöre eingefügt werden, ohne auch nur ansatzweise plakativ zu wirken, ist große Kompositionskunst. Inhaltlich kann ich nicht mehr folgen. Seit zweieinhalb Songs sitzen wir im Kopf des werten Herrn fest und werden von Emotionen bombardiert, die nicht gerade auf ein glückseliges Leben schließen lassen. Der Titeltrack ist nach „Shadowland“ der größte Moment dieses grandiosen Albums.

07. Closing The Circle
Das zweite Instrumental, wieder unter drei Minuten. Eigentlich mehr eine melancholische Pianointerlude, die den Hörer auf die Atmosphäre des Abschlusstracks einstimmt.

08. Perfekt Dark
Düsterer Beginn, mit vereinzelten Hoffnungssprengseln. Lande ist extrem bluesig und leidend in den ersten beiden Minuten, während die instrumentale Spannung aufrecht gehalten wird. Dezente Metalinstrumentalisierung erst ab Minute zwei, dann steigert sich die Komposition langsam, um zur Halbzeit wieder dunkle Chöre und wirre Momente einzubinden. Easy Listening ist das nicht, keine Frage. Aber der wirklich beeindruckende Gesang und die einzigartige Atmosphäre fesseln mich so, dass ich nicht weghören kann.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich Zierler wirklich für ein Genie halte, und auf diesem Album – leider dem einzigen mit Lande – einfach alles stimmt. Die zweite Scheibe ist eigentlich ebenbürtig, nur der Gesang ist nicht mehr ganz so unmenschlich überragend.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon thorondor » 22. März 2016, 20:54

dawnrider hat geschrieben:Paradise Lost – Draconian Times
(...)
Eine Bereicherung fĂĽr meine Sammlung, durchaus. Hat SpaĂź gemacht.


Freut mich, dass durch die Reviews hier darauf aufmerksam gemacht wird, dass PL mal ne innovative Band waren.
Sie haben es ja (durchaus nachvollziehbarerweise) geschafft, sich in Metal-Kreisen unbeliebt zu machen. Aber das schmälert nicht die Klasse der alten Alben.
Ich selber war von der Draconian zunächst etwas enttäuscht. PL haben sich von Album zu Album weiterentwickelt, und blieben dadurch richtig interessant. Nur die Draconian bietet im Grunde die gleiche Kost wie schon der Vörgänger Icon.
Für sich betrachtet sicher ein gutes Album, aber wenn ich die Draconian in den Händen halte, dann denk ich mir, ich könnt doch gleich die Icon hören.

Der nächste Schritt zur One Second war dann wieder ein großer. Ich mag dieses Album. Ist halt Gothrock (oder wie auch immer man das nennen mag). Was können PL dafür, dass eine Heerschar seichter Bands diese Art von Musik in Verruf gebracht haben?
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Siebi » 23. März 2016, 10:13

dawnrider hat geschrieben:...
Lange Rede, kurzer Sinn: ich will heute auf „Beyond Twilight – The Devil’s Hall Of Fame“ eingehen. Nach fast 15 Jahren muss ich dieser Scheibe den Klassiker-Stempel aufdrücken. Weshalb? Darum soll es jetzt gehen.
...

Schöne Eindrücke wieder mal, sauber Herr Dawnridinger.

Hätte die Scheibe als kanadische Nightmare-Pressung abzugeben. Bei Interesse gerne PM. Wer will, wer hat noch nicht?
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Boris the Enforcer » 23. März 2016, 10:18

Siebi hat geschrieben:
dawnrider hat geschrieben:...
Lange Rede, kurzer Sinn: ich will heute auf „Beyond Twilight – The Devil’s Hall Of Fame“ eingehen. Nach fast 15 Jahren muss ich dieser Scheibe den Klassiker-Stempel aufdrücken. Weshalb? Darum soll es jetzt gehen.
...

Schöne Eindrücke wieder mal, sauber Herr Dawnridinger.

Hätte die Scheibe als kanadische Nightmare-Pressung abzugeben. Bei Interesse gerne PM. Wer will, wer hat noch nicht?


Die hast Du doppelt, nicht wahr? :cool2:
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Siebi » 23. März 2016, 10:26

Boris the Enforcer hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
dawnrider hat geschrieben:...
Lange Rede, kurzer Sinn: ich will heute auf „Beyond Twilight – The Devil’s Hall Of Fame“ eingehen. Nach fast 15 Jahren muss ich dieser Scheibe den Klassiker-Stempel aufdrücken. Weshalb? Darum soll es jetzt gehen.
...

Schöne Eindrücke wieder mal, sauber Herr Dawnridinger.

Hätte die Scheibe als kanadische Nightmare-Pressung abzugeben. Bei Interesse gerne PM. Wer will, wer hat noch nicht?


Die hast Du doppelt, nicht wahr? :cool2:

Nein. :smile2:
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Loomis » 23. März 2016, 11:23

Als nächstes darf thorondor „Beyond Twilight – The Devil’s Hall Of Fame“ reviewen.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon dawnrider » 23. März 2016, 12:25

Loomis hat geschrieben:Als nächstes darf thorondor „Beyond Twilight – The Devil’s Hall Of Fame“ reviewen.

Zur Not wäre auch jeder Song - ohne Gemasperre - auf Youtube.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Loomis » 23. März 2016, 14:38

dawnrider hat geschrieben:Paradise Lost – Draconian Times

So, die Scheibe lag brav am Samstag im Briefkasten, fünf Durchläufe haben wir hinter uns gebracht, fangen wir also mal an.

Was hatte ich – wohlgemerkt ohne jemals einen Ton der Band gehört zu haben – für Erwartungen? Ich glaube zu wissen, dass PL eine jener Bands sind, die im Death Metal angefangen haben, und sich dann gothischen, massentauglicheren Tönen zugewendet haben. So etwas habe ich doch auch irgendwo in der Sammlung. Ja, Tiamat haben so etwas doch gemacht. Da kam ein herrlich ätherisches Melodiegespür rüber. Und Therion – die haben sich doch auch vom Grunzakt zum orchestralen Overkill entwickelt. Fand ich beides spannend, also freute ich mich durchaus auf Paradise Lost.

Was habe ich vorgefunden? Eingängige, dunkle Rocksongs. Die klaren, tiefen Melodiebögen erinnern mich des Öfteren an Type O Negative. Die cleanen Gesangslinien sind wirklich hervorragend. Zwei Sachen empfinde ich als suboptimal. Das wäre einerseits die Rhythmusgitarre. Die macht mir zu wenig Druck, ist auf Albumdistanz nicht harsch genug. Meine Referenz dürften hier The Vision Bleak sein, die ausgenommen dem Debut auf jeder Scheibe trotz Eingängigkeit, Orchestrierung und klarem Gesang richtig geil bratende Klampfen haben. An ein paar Stellen auf dem Album, an denen ein fast schon punkiger Scharm seitens der Rhythmusgitarren versprüht wird, gefällt mir das Klangbild ganz gut (Once Solemn zum Beispiel), aber nicht in der Gesamtheit. Der zweite Negativpunkt ist der harsche, geshoutete Gesang. Der ist mir nicht fies und dreckig genug. Wie oben gesagt: im cleanen Bereich super, im rauen Bereich hätte es mehr sein dürfen.

Das schmälert das Hören aber nur ein wenig. Die tollen Leadgitarren und das Melodiegespür machen die Platte wirklich hörenswert. Ich kann auch durchaus nachvollziehen, dass man – so man denn damals den Umbruch aktiv miterlebt hat – noch eine ganz andere Bindung zu der Scheibe hat.

Eine Bereicherung fĂĽr meine Sammlung, durchaus. Hat SpaĂź gemacht.

Danke fĂĽrs Review.
Wenn auch kein Volltreffer fĂĽr Dich, so war das Album so wie ich es rauslese auch kein Fehlkauf.
Interessant finde ich, dass Dir die Rhythmusgitarre nicht so sehr zusagt, denn gerade das reduzierte, aber effektive finde ich daran so cool.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon thorondor » 23. März 2016, 23:38

Loomis hat geschrieben:Als nächstes darf thorondor „Beyond Twilight – The Devil’s Hall Of Fame“ reviewen.


Geht klar. Hab schon ein wenig reingehört, das wird ne Herausforderung.
Ich hätte den Tonträger schon gerne im Orgiginal (mal sehe, was der Siebe sagt). Über den PC höre ich Musik höchstens so nebenbei. Ich hoffe dass ich am Wochenende ein Ergebnis liefern kann.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Siebi » 24. März 2016, 11:39

thorondor hat geschrieben:
Loomis hat geschrieben:Als nächstes darf thorondor „Beyond Twilight – The Devil’s Hall Of Fame“ reviewen.


Geht klar. Hab schon ein wenig reingehört, das wird ne Herausforderung.
Ich hätte den Tonträger schon gerne im Orgiginal (mal sehe, was der Siebe sagt). Über den PC höre ich Musik höchstens so nebenbei. Ich hoffe dass ich am Wochenende ein Ergebnis liefern kann.

Sorry, CD ist auf dem Weg in ein neues Zuhause. Kopie habe ich mir nicht gezogen.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Dr. Best » 28. März 2016, 20:08

Siebi hat geschrieben:
thorondor hat geschrieben:
Loomis hat geschrieben:Als nächstes darf thorondor „Beyond Twilight – The Devil’s Hall Of Fame“ reviewen.


Geht klar. Hab schon ein wenig reingehört, das wird ne Herausforderung.
Ich hätte den Tonträger schon gerne im Orgiginal (mal sehe, was der Siebe sagt). Über den PC höre ich Musik höchstens so nebenbei. Ich hoffe dass ich am Wochenende ein Ergebnis liefern kann.

Sorry, CD ist auf dem Weg in ein neues Zuhause. Kopie habe ich mir nicht gezogen.

Siebi, was gefällt dir daran nicht? Ich bin da schon ziemlich auf der Seite vom dawnrider, ein ziemlich pfanntastisches Album irgendwo zwischen klassischem Rock, Doom und Prog Metal mit abartig guten Songs und abartig gutem Gesang. Hat mich sofort begeistert und umgehauen und tut es noch heute. Und da sag noch einer, das Rock Hard hätte Anfang der 2000er nur Mist reviewt :cool2:
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Acrylator » 28. März 2016, 20:10

Dr. Best hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
thorondor hat geschrieben:
Loomis hat geschrieben:Als nächstes darf thorondor „Beyond Twilight – The Devil’s Hall Of Fame“ reviewen.


Geht klar. Hab schon ein wenig reingehört, das wird ne Herausforderung.
Ich hätte den Tonträger schon gerne im Orgiginal (mal sehe, was der Siebe sagt). Über den PC höre ich Musik höchstens so nebenbei. Ich hoffe dass ich am Wochenende ein Ergebnis liefern kann.

Sorry, CD ist auf dem Weg in ein neues Zuhause. Kopie habe ich mir nicht gezogen.

Siebi, was gefällt dir daran nicht? Ich bin da schon ziemlich auf der Seite vom dawnrider, ein ziemlich pfanntastisches Album irgendwo zwischen klassischem Rock, Doom und Prog Metal mit abartig guten Songs und abartig gutem Gesang. Hat mich sofort begeistert und umgehauen und tut es noch heute. Und da sag noch einer, das Rock Hard hätte Anfang der 2000er nur Mist reviewt :cool2:

Ja, da bin ich ausnahmsweise auch mal zu 100% beim Dawnrider! Das Album gehört zum Besten, was Anfang des Jahrtausends veröffentlicht wurde!
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Siebi » 28. März 2016, 21:05

Dr. Best hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
thorondor hat geschrieben:
Loomis hat geschrieben:Als nächstes darf thorondor „Beyond Twilight – The Devil’s Hall Of Fame“ reviewen.


Geht klar. Hab schon ein wenig reingehört, das wird ne Herausforderung.
Ich hätte den Tonträger schon gerne im Orgiginal (mal sehe, was der Siebe sagt). Über den PC höre ich Musik höchstens so nebenbei. Ich hoffe dass ich am Wochenende ein Ergebnis liefern kann.

Sorry, CD ist auf dem Weg in ein neues Zuhause. Kopie habe ich mir nicht gezogen.

Siebi, was gefällt dir daran nicht? Ich bin da schon ziemlich auf der Seite vom dawnrider, ein ziemlich pfanntastisches Album irgendwo zwischen klassischem Rock, Doom und Prog Metal mit abartig guten Songs und abartig gutem Gesang. Hat mich sofort begeistert und umgehauen und tut es noch heute. Und da sag noch einer, das Rock Hard hätte Anfang der 2000er nur Mist reviewt :cool2:

Ist schon abartig, wie das Album ankommt, nech?! Hehe, nein danke, das Ding ist in meinen Ohren weder Fisch noch Fleisch.

"Feel the fire, strong desire", hahaha. Hör ich pressing Kreisch-Nordic Walking-Möchtegern-Dio, walk bzw. lauf ich weg, weit weg. :smile2:

Ausnahme: Die erste Masterplan. Rock, Doom, Metal, dazu noch Prog oder Walzer und das alles zusammen vermischt, ja Gotterle, was soll ich damit? Geh mir fort. Dazu ist der Gitarrensound für mich unterirdisch, daneben Keyboards oder Synthies, die mir nicht gefallen. Hier passt für mich hinten und vorne nix zusammen. Konstruiert, ambitioniert, studiert, so hört sich das an. Spielen können sie, alles fein, mir fehlen Haken, Faustfaktor und das Ziel. Das Ziel mich zu begeistern. Innovation geht in meinen Ohren auch anders und eben der abartig gute Song, der geht ganz anders.

Dank Dawnrider kam ich wieder drauf, dass das Ding raus darf. Ist nun verschenkt und in guten Händen wie Ohren. Hoffe ich. :smile2:
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