Da ich heute endlich meine Bestellung aus Russland (mit Vinyl-Wiederveröffentlichungen) bekommen habe, liefen diese Scheiben der "russischen Maiden" (wobei das 86er Album teilweise noch mehr nach Priest und Accept klingt):

(ARIJA - S Kem Ty?)
Der Zweitling der Band klingt fĂŒr mich manchmal noch recht bieder, irgendwo zwischen Priest, Accept und etwas Maiden (sowie auch ein wenig EigentstĂ€ndigkeit, vor allem im guten Titelsong), die Produktion klingt fĂŒr 1986 extrem glatt (Ă€hnlich der "Turbo" von Priest), dĂŒrfte auch ein Drumcomputer sein, den man da hört.
Allein wegen des Covers musste ich mir die Scheibe aber schon holen (und die Erstpressung ist unmöglich zu finden) und schlecht ist das Gebotene beileibe nicht.

(ARIJA - Geroj Asfalta)
(Die hab ich als einzige schon lÀnger als Originalpressung)
Das Album ist eine deutliche Steigerung zum VorgĂ€nger, wenn auch oft ĂŒberdeutlich an Maiden angelehnt, aber durch einige der mal hymnischen, mal melancholische Gesangsmelodien doch irgendwie auch noch recht eigenstĂ€ndig und der Anfang vom ersten Song direkt nach dem Intro ist ja schon in so hoher Geschwindigkeit gespielt, dass ich jedes Mal kurz denke, ich hab die aus Versehen auf 45 RPM laufen...
Die Produktion ist auch besser als vom VorgĂ€nger, wie eigentlich auch jeder Song, von denen "Ulica Ros" oder das abschlieĂende achteinhalb-Minuten-Epos neben dem Opener noch hervorzuheben sind. So einige Gitarrenpassagen versprĂŒchen wirklich eine unglaubliche Magie, die nur wenige Bands zu kreieren imstande sind.

(ARIJA - Igra S Ognem)
Das 89er Album wĂ€re fĂŒr mich von allen nach Maiden klingenden Alben anderer Bands wohl das beste oder zumindest eines der besten und schon ziemlich nah an der Perfektion - wenn nicht das nur ganz nette und recht softe StĂŒck am Schluss der Scheibe wĂ€re.
Der abwechslungsreiche und recht schnelle Opener kann es locker mit dem vom VorgĂ€nger aufnehmen und auch sonst gibt's hier (wie gesagt, vom letzten Song abgesehen) nur erstklassige StĂŒcke. Der neunminĂŒtige Titelsong ragt noch mal ein wenig heraus, auch wenn der erste ruhige Zwischenteil doch recht dreist beim Intro von MAIDENs "To Tame A Land" geliehen ist (immerhin in der zweiten HĂ€lfte leicht variiert). das zweistimmige Gitarrenlead kurz vorm zweiten ruhigeren Teil erinnert mich sogar etwas an gute alte HELSTAR!
Was hier auĂerdem positiv auffĂ€llt, ist, dass sowohl manche hĂ€rtere Gitarrenparts, als auch die Produktion eher an Alben wie "Piece Of Mind" und auch "Killers" als an die damals aktuelle Scheibe der britischen Kollegen erinnern. Arija gehen hier genauso abwechslungsreich, aber eben auch mal ne Ecke wilder als Maiden zu der Zeit zu Werke.

(ARIJA - Krow Sa Krow)
Eine weitere groĂartige Scheibe und bei Songs wie z.B. dem flotten Opener oder dem vierten StĂŒck (mit Clairvoyant-GedĂ€chtnis-Rhythmus), sowie dem Finale von "Antikrist" und dem ruhigen Mittelteil vom Titelsong bekomme ich GĂ€nsehaut und komme zu dem Schluss, dass Maiden seit den 90ern definitiv keine besseren Songs mehr gemacht haben, auch nicht ihre Highlights aus der Zeit.
Ich glaube, die 1995er und 98er Nachfolgealben muss ich mir auch noch mal auf Vinyl holen (auch wenn ich die schon als CDs aus den 90ern hab). Die hatten noch Àhnliche Highlights zu bieten, auch wenn sie insgesamt ein klein wenig durchwachsener waren - aber mit den jeweils im gleichen Jahr veröffentlichten Alben von IRON MAIDEN konnten die es ganz locker aufnehmen.
Danach wurde es noch etwas durchwachsener, wobe ich bis 2003 alles von denen hab und mag, auf "Armageddon" lieà die QualitÀt dann doch deutlich nach, sodass ich die Veröffentlichungen der Band nicht mehr weiter verfolgt habe.