Dr. Bests Review-Ecke

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Cromwell » 10. Januar 2012, 21:05

Cimmerer hat geschrieben:Mensch Cromwell, jetzt hast du dir so schöne Thin Lizzy Alben zugelegt und statt zu erkennen, dass man eigentlich gar keine anderen Gruppen braucht, gibst du dich solch merkwürdigen Doom Schlurfern hin.... :cry:


Cimmerer, I'm dying of a heart attack, heart attack, heart attack.


@Simply the doc: Mit Solitude Aeturnus hast du in gewissem Sinne recht, die brauchen einige Durchläufe. Dafür ist "Into the Depths of Sorrow" stellenweise die reinste fünffache intravenöse Rock'n'Roll-Infusion gegenüber Akelei. Akelei sind ein bisschen wie Unsilence mit weniger nach vorne gedrehtem Gesang, Unsilence ist während der Gesangspassagen fast acappella...
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Dr. Best » 10. Januar 2012, 22:56

Cromwell hat geschrieben:@Simply the doc: Mit Solitude Aeturnus hast du in gewissem Sinne recht, die brauchen einige Durchläufe. Dafür ist "Into the Depths of Sorrow" stellenweise die reinste fünffache intravenöse Rock'n'Roll-Infusion gegenüber Akelei. Akelei sind ein bisschen wie Unsilence mit weniger nach vorne gedrehtem Gesang, Unsilence ist während der Gesangspassagen fast acappella...

Oh, mit Unsilence hast du wirklich recht, an die hatte ich noch gar nicht gedacht kommt aber auch gut hin. Wobei ich mit denen auch nicht so viel anfangen kann, da bin ich dann wieder bei dir. Aber wo ich doch in letzter Zeit nur komischen Kram hör sollte ich da vielleicht auch mal wieder ein Ohr riskieren :harrr:
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Dr. Best » 12. Januar 2012, 03:59

Da ich mal wieder nicht einschlafen kann, aber zum lernen zu müde bin, gleich mal das nächste Review getippt. Bitteschön, Großmeister Cromwell, hier meine ungefilterte Meinung zu einem Tag Pagan Altar:

Bild

Schon seltsam, wie lange es manchmal braucht, um ein Album in all seinen Facetten zu erfassen, in sich aufzu sagen und die ihm zu eigene innere Schönheit zu sehen. Seit fast 2 Jahren befindet sich dieses Allerorten als "Klassiker" , "Überalbum" oder, je nach Sprachwahl, "voll geile Wahnsinnsgeschoss" in meinem Besitz, aber so ganz hat es dann doch nie gezündet, obwohl ich nicht sagen könnte, warum.

Bis jetzt. Denn während das Album in Vorbereitung zur demnächst dritten Live-Begegnung mit der englischen Legende den Tag über wieder und wieder seine Runden drehte musste ich meine Meinung in staunendes Entzücken ändern. Die alten Haubitzen verbinden auf diesem Album geschickt und perfekt folkige Melodien, Gitarrenbögen und Arrangements mit Rock und Metal, wie ihn vermutlich nur über 45-Jährige spielen können, so warm, zart, durchdringend, kräftig und doch hart. Hier lebt die Produktion noch ohne sinnlose Riff- und Zerrberge, im Gegenteil, die Gitarren kommen mit einer Luftigkeit, die ihresgleichen sucht daher, immer wieder lockern geschickt eingewebte akustische Momente und folkige Einschübe die tolle, magische Athmosphäre auf. Geradezu atemberaubend, welche Wärme sie ausströmen, ohne dabei mulmig zu werden oder an Härte zu verlieren. Aber auch der Rest der Truppe kommt in dem tollen Mix jederzeit schön zur Geltung, so dass man alle Feinheiten langsam in sich aufsaugen kann.

Das gesamte Album klingt vom knarzig-quäligen Gesang über die mythische Stimmung einfach so unglaublich typisch britisch, dass man die grünen Berge und Täler mit ihren steil abfallenden Klippe und strohbedeckten Häuser mit all den kleinen Schrulligkeiten, Geistern und Kobolden ständig vor dem geistigen Auge hat. Wahnsinn!

(9,5/10, Stand 12.01.2012)
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Cromwell » 12. Januar 2012, 10:17

Höchst erfreulich, offensichtlich öffnen sich deine Gehörgänge langsam. Ich denke, du solltest öfter übermüdet und prüfungsgestresst Musik hören. Ich würde sagen, drei Stunden Schlaf von Donnerstag auf Freitag und dann eine Runde "Defender of the Crown".

Auch wenn all dies hier seit der Titeländerung dir gehört, wird die folgende Äußerung hoffentlich keine Fehde, die länger als zwei, drei Generationen dauert, heraufbeschwören:

Das Caskets Open-Demo "Buried Upside Down", welches ein saunagestählter Herborner bei der letzten Doomparade in Spiceburg meiner Obhut übergab, wurde in den letzten Monaten öfter abgespielt als jedes andere Doom-Album. Perfekter Gitarrensound. Eine Familienpackung Rock'n'Roll-Attitüde, die so dringend gebraucht wird, weil die "langsame Candlemass treffen auf Orgeln und Trauer-Legato"-Sachen wie Black Oath zwar gut sind, aber irgendwann die Frische verlieren wie Kopfsalat auf Dr. Bests Herdplatte. Das finnisch geprägte Englisch ist in seiner grammatikalischen Verwirrung höchst evokativ. Die Soli und ruhigen Passagen sind schöner als ein fleischfressender Schmetterling.

"I Don't Mind" ist durch Radio-Airplay natürlich ein wenig abgenutzt und ich habe von zwei Leuten gehört, die das Lied ganz gut fanden, aber wie so oft sollte man sich von den Hits nicht blenden lassen. :cool2:
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Dr. Best » 12. Januar 2012, 10:54

Nix da, für Defenders of the Crown bin ich doch viel zu zart, das würde meinen fein säuberlich kalkulierten Biokäserhythmus doch total durcheinander wirbeln. Bei mir gibt es heute High Spirits oder Deep Purple, vielleicht aber auch Count Raven.

Die Threadtitel-Änderung kam eigentlich nur, weil es j anicht mehr ausschließlich um Doom geht, sondern einfach nur ein Sammelbecken meiner Ergüsse darstellt, vielleicht hat ja jemand ausser mir Spass damit. Zumindest einen Leser habe ich ja scheinbar gefunden :-D Den Titel kann man aber auch ändern, Reviews sind bei mir immer willkommen!

Caskets Open wird angetestet und Meinung alsbals kundgetan.
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Cromwell » 12. Januar 2012, 11:08

Hm, der einzige ständige Besucher von etwas zu sein, das ein Sammelbecken deiner Ergüsse ist? An solchen Orten gibt es sicher auch exklusiv männlichen "Ringkampf", Ski-Slalom mit schwulen Chorknaben als Torstangen und am Ende eines harten Tages eine Tasse warmen "Saft".
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Fire Down Under » 12. Januar 2012, 11:56

Bitte Threadtitel umbennen in "Dr. Best und Cromwell plaudern unentwegt aus dem Nähkästchen über Doom". :wink:
:ahasoso:

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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Dr. Best » 12. Januar 2012, 15:15

Fire Down Under hat geschrieben:Bitte Threadtitel umbennen in "Dr. Best und Cromwell plaudern unentwegt aus dem Nähkästchen über Doom". :wink:

Wenn halt auch keiner mitplaudern mag? :harrr: Ging ja schon zwei Reviews lang nicht mehr um Doom und ist doch auch schön, das ist unsere Version von Anne Will & Co. Mit dem Vorteil: nicht nur abends!

@Cromwell: Jetzt überlege ich doppelt, ob ich am Samstag komme, immerhin hast du mir noch vor wenigen Tagen in dieser würzigen Stadt einen Haufen "Saft" versprochen -und ich bin nicht sicher, ob ich das nach deiner Auslegung noch so positiv finde :oh2:
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon rapanzel » 12. Januar 2012, 15:29

Fire Down Under hat geschrieben:Bitte Threadtitel umbennen in "Dr. Best und Cromwell plaudern unentwegt aus dem Nähkästchen über Doom". :wink:

Soll ich? :-D
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Cromwell » 12. Januar 2012, 15:55

Doktor, ich sehe dunkle Wolken aufziehen. Dass die Gefahr, meine Säfte genießen zu müssen, dich abschreckt, kann ich nachvollziehen, aber "doppelt" impliziert darüber hinausgehende Bedenken...dabei habe ich extra meine organische Chemie aufgefrischt! Als delokalisierte Metalhörer in Würzburg über delokaliserte Elektronen im Benzolring diskutieren...was, wenn nicht das, ist die Bedeutung von Doom? :(

Count Raven, über die wird zu wenig gesprochen. "Between the Blue Temple and the North Tower" vom neuen Lord Vicar-Album hat eine Stelle, die 100% nach Count Raven klingt, seltsamerweise aber eher nach Fondelius-CR als nach "Storm Warning", auf dem Chritte selbst sang.
Für Count Raven gilt: Das erste Album ist am besten, aber "DotV" und Nr.3 sind dicht auf den Fersen. Nicht zu vergessen, das über die Wiederveröffentlichungen der ersten beiden Alben verteilte Demo ist royal, obwohl ein Titel namens "Sworn to Fun" sofortigen Ausschluss aus allen Doomzirkeln nach sich ziehen müsste.
Über "Messiah of Confusion" habe ich einige kritische Stimmen gehört, sind diese Zungen gespalten oder sollte man den Messias mit Vorsicht genießen?
Das fünfte Album habe ich auch nicht, das CR-Lied auf der 7"-Schallplatte mit Griftegard auf der anderen Seite ist aber Anzeichen dafür, dass Dan Fondelius noch nicht abgehalftert ist.

p.s.: Eine Doom-Talkshow wäre die erste Sendung seit Erfindung des Farbfernsehens, für die sich ein Fernseher tatsächlich lohnen würde.
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Killmister » 12. Januar 2012, 17:37

Dr. Best hat geschrieben: Jetzt überlege ich doppelt, ob ich am Samstag komme.....


und bringe meine Dark Forest-LP <3 wohlbehalten mit an den Main.Deine Beteiligung an der UNSILENCE-Lästerei habe ich nicht überlesen,darüber gilt es zu reden :harrr: .
Darüber hinaus mach weiter so,schöne Beiträge auch.Unklar allerdings,warum du fürs PAGAN ALTAR-Warmwerden so lang gebraucht hast und die teilweise Nähe der Scheibe zu JETHRO TULL wurde nicht erwähnt!
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Killmister » 12. Januar 2012, 17:44

Cromwell hat geschrieben:Count Raven, über die wird zu wenig gesprochen.......Das fünfte Album habe ich auch nicht.......

1.richtig
2.Ein großer Fehler,allein der Sound von Mammons War hüllt dich in ein Gewand aus reinem DOOM und erlesenste Songhäppchen gibt es obendrauf.Vinyl sieht schick aus,aber eh klar.
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Nolli » 12. Januar 2012, 18:25

Mythical & Magical ist megageiles Ãœberalbum, keine Frage.

Ich positioniere mich aber nun mal und sage dass ich die anderen beiden Pagan Altar Alben noch besser finde :smile2:
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon Dr. Best » 12. Januar 2012, 19:38

Killmister hat geschrieben:
Dr. Best hat geschrieben: Jetzt überlege ich doppelt, ob ich am Samstag komme.....


und bringe meine Dark Forest-LP <3 wohlbehalten mit an den Main.Deine Beteiligung an der UNSILENCE-Lästerei habe ich nicht überlesen,darüber gilt es zu reden :harrr: .
Darüber hinaus mach weiter so,schöne Beiträge auch.Unklar allerdings,warum du fürs PAGAN ALTAR-Warmwerden so lang gebraucht hast und die teilweise Nähe der Scheibe zu JETHRO TULL wurde nicht erwähnt!

Nun, über Unsilence zu lästern läge mir fern, allerdings so richtig gekickt hat mich das am Ende noch nicht, allerdings werd ich doch mal nach dem Album ausschau halten, das letzte Reinhören war schon positiver.
Was die Pagan Altar Geschichte angeht, da war es ähnlich, ich fand die Alben immer gut, aber nicht herausragend. War also nur eine Umpositionierung. Tull wurden nicht genannt, weil ich eigentlich auf Bandvergleiche diesmal verzichten wollte, was gar nicht so schwer war, wie gedacht.
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Re: Dr. Bests Review-Ecke

Beitragvon birdrich » 13. Januar 2012, 03:48

Cromwell hat geschrieben:Doktor, ich sehe dunkle Wolken aufziehen. Dass die Gefahr, meine Säfte genießen zu müssen, dich abschreckt, kann ich nachvollziehen, aber "doppelt" impliziert darüber hinausgehende Bedenken...dabei habe ich extra meine organische Chemie aufgefrischt! Als delokalisierte Metalhörer in Würzburg über delokaliserte Elektronen im Benzolring diskutieren...was, wenn nicht das, ist die Bedeutung von Doom? :(

Count Raven, über die wird zu wenig gesprochen. "Between the Blue Temple and the North Tower" vom neuen Lord Vicar-Album hat eine Stelle, die 100% nach Count Raven klingt, seltsamerweise aber eher nach Fondelius-CR als nach "Storm Warning", auf dem Chritte selbst sang.
Für Count Raven gilt: Das erste Album ist am besten, aber "DotV" und Nr.3 sind dicht auf den Fersen. Nicht zu vergessen, das über die Wiederveröffentlichungen der ersten beiden Alben verteilte Demo ist royal, obwohl ein Titel namens "Sworn to Fun" sofortigen Ausschluss aus allen Doomzirkeln nach sich ziehen müsste.
Über "Messiah of Confusion" habe ich einige kritische Stimmen gehört, sind diese Zungen gespalten oder sollte man den Messias mit Vorsicht genießen?
Das fünfte Album habe ich auch nicht, das CR-Lied auf der 7"-Schallplatte mit Griftegard auf der anderen Seite ist aber Anzeichen dafür, dass Dan Fondelius noch nicht abgehalftert ist.

p.s.: Eine Doom-Talkshow wäre die erste Sendung seit Erfindung des Farbfernsehens, für die sich ein Fernseher tatsächlich lohnen würde.

Messiah of confusion sind Count Raven. Gespalten sind die Zungen, die das negieren. Ein ganz starkes Album, das jeder doom lunatic in seiner Sammlung habe sollte. Auch da behaupte ich ganz keck: Die reviews würden heute ganz anders ausfallen. Mir war das schon damals ziemlich egal.
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