Manchmal stöbert man durchs heimische CD Regal ohne überhaupt zu wissen, was genau man eigentlich sucht. Man ist auf der holy quest nach einer Scheibe die zur momentanen Stimmung passt, ohne aber exakt sagen zu können welchen Stil man eigentlich hören will. Und so sucht man und sucht und sucht...und plötzlich trifft der verzweifelte Blick auf ein bestimmtes Album, welches evtl. schon eine sehr lange Zeit ungehört vor sich hin schlummerte. Mit einem triumphierenden Lächeln und verdammt erleichtert, dass man etwas passendes gefunden hat, zieht man die Scheibe aus dem Regal und wirft sie lässig in den CD Player.
Die beiden Scheiben von Philadelphia waren letztens so ein Fall...
PHILADELPHIA - TELL THE TRUTH... (1984)Nachdem sich Anfang der 80er die Band SURVIVOR (nicht zu verwechseln mit der AOR Legende) erfolglos auflöste, kehrten ein paar der Jungs als wiedergeborene Christen zurück und fingen an Songs zu schreiben. Das Resultat war das Debütalbum TELL THE TRUTH, eine zugegeben recht durchschnittliche Scheibe, die jedoch neben einigen harmlosen Rocknümmerchen ein paar wahrhaft granatenstarke Überraschungen beinhaltet. Hervorzuheben ist auf jeden Fall der fantastische Achtminüter NEW JERUSALEM, welcher an alte MANOWAR erinnert und dabei das komplette Epic-Programm auffährt: Akkusitk-Intro, heroischer Gesang, galoppierende Strophen, hymnische Chöre, endlose Gitarren Duelle. Allein schon wegen diesem Übersong sollte man der Scheibe eine faire Chance geben.
Anspieltipps: New Jerusalem, Razor´s Edge, Tell The Truth
Da das Album aber bis auf diese drei Tracks mehr Rock als Metal bietet, kümmern wir uns lieber um:
PHILADELPHIA - SEARCH AND DESTROY (1985)Schon ein Jahr später veröffentlichte die Band den starken Nachfolger SEARCH AND DESTROY. Diesmal ging die Formation deutlich schneller, härter, ja fucking metallischer zur Sache, was sich sehr schön im flotten, US Metal-lastigen Opener & Titeltrack widerspiegelt (absoluter Bangalarm!!!). Aber auch im Midtempo macht die Band eine richtig gute Figur, kommt doch z.B. MIRROR MAN verdammt heavy daher, ohne dabei an Eingängigkeit und Melodie zu sparen. Der Schlusstrack DECISION TIME fährt noch einmal schwerste Ohrwurmgeschütze auf und erinnert ein bischen an klassischen Metal a la DIO (stimmlich 1:1) und frühe JUDAS PRIEST. Wen man sich für ein Album der Jungs entscheiden müsste, dann definitiv für dieses.
Anspieltipps: Search And Destroy, Mirror Man, Decision Time
http://www.myspace.com/philadelphiachristanrockEin drittes Album (´Warlord`) war zwar noch geplant, erblickte aber nie das Licht der Rockwelt. Einige dieser Songs befinden sich nun als Bonusmaterial auf dem Rerelease der SEARCH AND DESTROY CD (2000, mit´nem Bandfoto als Cover

). Wer jetzt Bock auf mehr hat, kann sich auf der VIBRATIONS OF DOOM Seite beide Alben komplett anhören. Die beiden Alben tauchen immer wieder auf ebay auf, ich habe vor Jahren jeweils´nen 20er für die Rereleases hingelegt. Für Fans des frühen Amistahls und hartem 70er Zeugs lohnt sich die Investition auf jeden Fall.
"The city has no sun or moon
No need of stars, Jesus is the Light"