von Cimmerer » 19. Juni 2011, 12:43
Noch mal ein paar Worte zum neuen Album: Abgesehen davon, dass es sich bei "Make it Dark" um ein verdammt starkes Album handelt, ist (zumindest für mich) vielleicht noch viel wichtiger, dass das Album mich dazu gebracht hat, mich wieder intensiv mit der Band zu beschäftigen. Ich habe die Band lange Zeit wirklich verehrt, bis dann der Tag X kam und ich zum ersten mal die "Crest of the Martyrs" gehört habe. Irgendwie waren das nicht mehr "meine" Twisted Tower Dire. An dem Tag ist irgendwas in mir zerbrochen, ich habe irgendwie schlagartig kein großes Bedürfnis mehr gehabt mir die alten Sachen anzuhören (objektiv gesehen natürlich ein völlig unsinniges Verhalten aber gut, was soll man machen?). Das neue Album hat das "Crest of Martyrs" Debakel jedoch wieder gut gemacht und siehe da: auf ein mal war es mir wieder richtig nach den frühen Werken der Band zu Mute.
Nachdem ich mir also in letzter Zeit intensiv die Sachen bis inkl. "The Isle of the Hydra" angehört habe, muss ich festhalten, dass ich das Material aus dieser Phase zwar stark in Erinnerung gehabt habe, jedoch nie und nimmer so unfassbar genial. Ich lehne mich sogar mal so weit aus dem Fenster um zu sagen, dass diese Schaffensphase zum besten gehört was der traditionelle Metal in den letzten 20 Jahren hervorgebracht hat. Die Demos sowie das Debüt gehören auf jeden Fall (zusammen mit der New Dark Age von Solstice) zu den särksten Metal Veröffentlichungen der 90er.
Am besten gefällt mir momentan tatsächlich die Frühphase, also bis einschließlich zum ersten Album, besonders das Demo mit Jane Rubin am Gesang kann mal eben alles. Eine epische, mystische Atmosphäre, wie sie wohl keine andere Band hinkriegt, völlig eigenwilliges Songwriting, Gitarren zum Niederknien und eine Sängerin die sämtliche Nachfolger (die natürlich auch durchgehend super sind) locker in die Tasche steckt.
Das erste Album mit dem kultigen Cover ist dann natürlich auch ein absoluter Meilenstein. Ob man nun zur orginal Variante mit charmant-unterirdischem Sound oder dem bösen Hochglanz Sound Remaster greift ist eigentlich völlig egal, da hier v.A. eins stimmt: Die Songs. Der monumentale Titelsong, das mit völlig wahnsinnigen Gitarren Soli ausgestattete "The Epic War Never Ends", das komplett geniale Instrumental "The Valkyrie Death Squadrons" oder der "Hit" "The Witche's Eyes". Alles Songs für die Ewigkeit und Beispiele für traditionellen und trotzdem völlig eigenständigen Heavy Metal in Perfektion.
Das zweite Album ist dann vom Songwriting her viel kompakter und geradliniger, weniger episch könnte man es wohl auch nennen. Qualitativ steht es dem Debüt aber eigentlich in nichts nach. Besonders der Titelsong, "The Dagger's Blade" und "When the Daylight Fades" haben es mir besonders angetan.
Mit anderen Worten: Eine grandiose Band, bei der es mich unendlich freut, dass sie scheinbar doch noch mal die Kurve gekriet haben.
Zuletzt geändert von
Cimmerer am 19. Juni 2011, 12:55, insgesamt 1-mal geändert.