Alter Finne, ist das geil!
Das hĂ€tte ich ja nie fĂŒr möglich gehalten. Ich hatte selbstverstĂ€ndlich eine voreingenommene natĂŒrliche Immunabwehr-Reaktion gegen diese Neuauflagen des fĂŒr alle Zeiten glorreichsten Stahl-Manifestes und seines Nachfolgers. Die hat sich allerspĂ€testens seit Gods of War, eigentlich aber schon ab Warriors of the World eingestellt. Nachdem mich ein Ă€uĂerst geschmackssicherer, da mit meinem eigenen musikalischen Gusto oft konform gehender guter Kumpel darauf hingewiesen hat, der Sache dringend eine Chance zu geben, hab ich mir beide mal widerwillig angehört. Und: weit gefehlt! Was Joey und Eric hier aus den uralten Aufnahmen noch herausgekitzelt haben, ist (zumindest fĂŒr meine ungebildeten, aber leidenschaftlichen Laien-Ohren) ziemlich unglaublich. Alles klingt irgendwie satter, dynamischer, kristallklar, aber zu keiner Sekunde auch nur ansatzweise modern. Also nix mit dem Deathdefying Bass Sound der Lord of Steel
. Und auch mit der Vollkatastrophe der vermurksten Battle Hymns Neuauflage hat das nichts zu tun. Ich hab teilweise Details auf der Platte entdeckt, die ich so noch nie vorher gehört habe (und ich habe beide öfter gehört als ich zĂ€hlen kann und als gesund fĂŒr mich ist), vermutlich weil sie schlicht nicht da waren.
Beispiele: Die Glocken im hymnisch-getragenen Mittelteil von "Hatred" oder Bridge of Death im Gesamten.
Das Sahnebonbon auf der StahlwÀlder Kirschtorte sind dann die kurzen Studioaufnahmen am Anfang der Songs (die irgendeinen Unwissenden bei amazon veranlasst haben, den Re-Releases eine Ein-Stern-Bewertung zugeben.). Die machen die ganze Veranstaltung einfach noch um einiges authentischer und olderschooliger. Man ist mitten dabei, wenn US-amerikanische, nein weltweite Heavy Metal Geschichte geschrieben wird.
Ich wage zu behaupten, sie klingen stellenweise besser als die altbekannten Versionen.
Ganz groĂes Kino!
None can harm us not their fire, iron or steel!