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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 11. Juli 2009, 17:33
von Dr. Best
Es beeindruckt mich immer wieder, dass im Musikbusines alles auf Arbeit, Fleiß und Standhaftigkeit bzw Durchhaltevermögen gedeutet wird. Ich bleibe dabei: bei Musik gehört 30% Können, 30% Willen und dicke 30% Glück dazu. Gut auch derzeit an Raven <-> Anvil zu sehen, zwei ähnliche Bands mit ähnlichen Vertribsverhältnissen. Ohne die Doku weiß ich nicht, ob Anvil noch lange einen Europavertrieb gefunden hätten, ein Beispiel dafür, dass man sich trotz härtester Arbeit und eisernem Willen auch rückwärts entwickeln kann.

@ Sgt Kunz: Nach deinen Worten brachten Hammerfall frischen Wind in die Szene, vielleicht kanst du mich da ja belehren. Aber meinem Empfinden nach kam das eben wie ich oben schon schrieb nur einem Schritt zur Seite gleich. Im Prinzip kam wenig Neues, wenig Gutes und aber massenweise unterdurchschnittliches bis allenfalls mittelprächtiges raus, wodurch sich die Situation im Vergleich zu den Jahren 92 bis 96 wenig besserte.

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 11. Juli 2009, 18:18
von Kubi
Dr. Best hat geschrieben:Es beeindruckt mich immer wieder, dass im Musikbusines alles auf Arbeit, Fleiß und Standhaftigkeit bzw Durchhaltevermögen gedeutet wird. Ich bleibe dabei: bei Musik gehört 30% Können, 30% Willen und dicke 30% Glück dazu.


Klar, aber Glück kann man sich nun mal erarbeiten. Wie Hugin schon sagt, kann man mit etwas "Glück" beim Klinkenputzen einen Gig ergattern und mit noch etwas "Glück" fünf Demos verkaufen, wovon mit etwas "Glück" eins bei einem Promoter landet, der das mit etwas "Glück" gut findet. Glück hat man beim Lotto spielen oder beim Würfeln, alles andere kann man sich erarbeiten.

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 11. Juli 2009, 19:23
von Hugin
Davon abgesehen, hab ich ja auch nie bestritten, dass man zwar nicht für gute Musik, aber für den kommerziellen Erfolg auch "Glück" braucht. Aber dessen eingedenk, ist es dann doch zu guter Letzt auch das fehlende Glück, das die Bands getötet hat und nicht der Grunge. Darum ging es doch...

Im Übrigen ist der Anvil/Raven-Bezug doch eher Wasser auf die Mühlen meiner Argumentation, oder? Beide haben in guten und schlechten Zeiten eisern durchgehalten und ihre Scheiben gemacht. Selbst der Grunge konnte sie nicht entmutigen. Dass Anvil jetzt das "Glück" hatten, dass einer ihrer langjährigen Fans ein ziemlich guter Filmemacher geworden ist, sei ihnen gegönnt. Beim letzten Album hat Lips sich von seiner großen Schwester 15.000 Dollar für die Aufnahmen leihen müssen; er hat es getan. Er hat - erfolglos - die Klinken geputzt etc... Das heißt für mich, dass es bei Anvil ganz sicher nicht "Glück" war, dass sie heute noch da sind, sondern harte Arbeit. Wenn sie jetzt das "Glück" haben, dass sie dafür ein bisschen mehr belohnt werden als die 25 Jahre davor, dann ist auch das "Glück" hart erarbeitet. Just as Kubi said...

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 11. Juli 2009, 19:31
von QuickNick
So, dann können wir ja endlich zur Beantwortung der Ausgangsfrage kommen... NEIN, DER GRUNGE WAR NICHT SCHULD! Thread kann geschlossen werden.

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 11. Juli 2009, 20:42
von Pavlos
Dr. Best hat geschrieben:bei Musik gehört 30% Können, 30% Willen und dicke 30% Glück dazu.


Was ist mit den restlichen 10 Prozent?????

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 11. Juli 2009, 22:13
von holg
Pavlos hat geschrieben:
Dr. Best hat geschrieben:bei Musik gehört 30% Können, 30% Willen und dicke 30% Glück dazu.


Was ist mit den restlichen 10 Prozent?????


Ein Riddle Of Steel.

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 22. Juli 2009, 22:42
von N3cromant1s
Ich denke nicht dass Grunge "Schuld" ist. Im Gegenteil, ich denke eher, dass Grunge eine Art Trotzreaktion auf die aufkommende Pop- Techno- und Hip Hop-Welle darstellt. Nachdem Metal in den 80ern seinen Zenit erreicht hatte, musste es ja unweigerlich so kommen. Hauptfaktor war meiner Meinung nach die Jugendbewegung damals. Metal stand einfach nicht mehr für Rebellion und Innovation, stattdessen kamen die Vorbilder der Kids aus den Straßen amerikanischer Ghettos, denn Hip Hop war neu, unbekannt und wirkte bedrohlich. Tja wirklich Respekt an die rappenden Kollegen, die es geschafft haben, eine Szene innerhalb von weniger als 10 Jahren kommerziell mehr auszuschlachten als es mit Metal je passiert ist^^ Naja, aber glücklicherweise fand der Metal ja sein Revival (anfangs mehr mit Metalcore und Nu Metal, jetzt auch zunehmend klassischer 80er Metal und Thrash) und junge Bands, die musikalisch allerdings genauso gut Zeitzeugen der NWOBHM hätten seien können (wie zB Bullet aus Schweden) schießen aus dem Boden

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 23. Juli 2009, 10:53
von rapanzel
N3cromant1s hat geschrieben:Naja, aber glücklicherweise fand der Metal ja sein Revival (anfangs mehr mit Metalcore und Nu Metal, jetzt auch zunehmend klassischer 80er Metal und Thrash) und junge Bands, die musikalisch allerdings genauso gut Zeitzeugen der NWOBHM hätten seien können (wie zB Bullet aus Schweden) schießen aus dem Boden


Ich sehe das eher Anders rum. Nach HAMMERFALL kamen bis 2002 rum die ganzen STRATOGAMMEWEEN Clones wie die Pest aus dem Boden geschossen; danachgegen 04/05 2005, kam die ganze Metalcorewelle. Der NU-Metal war generell relativ unabhängig von dem Rest.

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 7. August 2009, 11:54
von Piledriver
sehe das auch so das sich ab 1996 der metal zwar erholt hat aber die musikalische qualität längst nicht mehr das ist was es mal war. und da schließe ich neue traditionelle bands ebenso mit ein wie modernen/zeitgemäßen metal !
die wirtschaftskrise hat auch seine guten seiten. nicht jede popelige kellercombo, die mehr vom image als von musikalischer klasse lebt,wird mehr nen vertrag bekommen. in den 90er hatten wir ne rießen chance grundlegend etwas zu ändern und haben es nicht getan. aber diese zweite sollten wir nutzen. als es zb. mit den prog. rockern Marillion richtig abwärts ging haben die sich ihre alben auch von den spenden der fans finanzieren lassen. wofür die dann im gegenzug die cd,vergünstigte tickets und andere spezielle goodys bekamen. das wäre ein weg den es viell. zu überlegen gäbe. denn wir sahen es doch schon mit der grunge welle das die wirtschaft mit all ihrem geld den markt kontrollieren wird. nicht der wahre musikfan. heute haben wir dank moderner technischen möglichkeit den markt selbst zu kontrollieren.

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 7. August 2009, 15:08
von Cthulhu
Zum Thema Grunge und Metal empfehle ich als Lektüre "Hell Bent For Leather" von Seb Hunter. Obwohl er mit seinen Ausführung manchmal etwas daneben liegt, trifft er meiner Meinung nach beim Thema Kurt Cobain und Heavy Metal den Nagel auf den Kopf.

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 8. August 2009, 20:13
von Loomis
Piledriver hat geschrieben:nicht jede popelige kellercombo, die mehr vom image als von musikalischer klasse lebt,wird mehr nen vertrag bekommen.


Dann waren Helvetet's Port ja gerade noch rechtzeitig dran... :lol:

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 8. August 2009, 20:15
von rapanzel
Loomis hat geschrieben:
Piledriver hat geschrieben:nicht jede popelige kellercombo, die mehr vom image als von musikalischer klasse lebt,wird mehr nen vertrag bekommen.


Dann waren Helvetet's Port ja gerade noch rechtzeitig dran... :lol:


Whohoooo, Böse :lol: :lol:

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 8. August 2009, 21:34
von Piledriver
rapanzel hat geschrieben:
Loomis hat geschrieben:
Piledriver hat geschrieben:nicht jede popelige kellercombo, die mehr vom image als von musikalischer klasse lebt,wird mehr nen vertrag bekommen.


Dann waren Helvetet's Port ja gerade noch rechtzeitig dran... :lol:


Whohoooo, Böse :lol: :lol:


boahhh,die sind ja nunmal wirklich schlimm. ich dachte wir waren seinerzeit mit unserer band "The Schnitzelbrothers From Hell" schlecht. aber die.. :-X/2

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 9. August 2009, 15:11
von Max Savage
ich mag die ^^
lightning rod aveeeeenger :harrr:

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

BeitragVerfasst: 30. Dezember 2017, 00:14
von Pavlos
"Waren die 90er wirklich so schlimm?" fragt das Deaf Forever, und nachdem ich mir nun die Titelstory-Texte von Mühlmann und Hesse durchgelesen habe, muss ich (aus Metalsicht gesehen) ein ganz klares "Ja, verdammt nochmal!!!" als Antwort geben.

Klaro wurde weiterhin fantastische Musik erschaffen, man muss sich nur mal die Texte von Kohsiek und Brandt (herrliche Liste!!!) durchlesen, aber in den Plattenläden dieser Welt wurde fortan ganz, ganz, ganz, ganz viel furchtbares Zeug unter Metal(!!!!) einsortiert. Man muss sich ja nur mal die Top 200 der DF Crew anschauen um zu erkennen, wie kaputt dieses Jahrzehnt war. Backyard Babies, Biohazard, Foo Fighters, Ministry, Helmet, Nine Inch Nails, Pitchshifter, Rammstein, Therapy?, Turbonegro, Weissglut, etc. Das ist alles schon verdammt weit weg von dem, was in den 80ern erschaffen wurde.

:-X/2

Und solche Namen muss man im DF lesen, ey.