JUDAS PRIEST

Schreibt euch die Finger wund ĂŒber das große Thema "Metal" - ĂŒber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Hugin » 15. MĂ€rz 2018, 22:25

Jo, denn wenn ich an der neuen Priest was auszusetzen habe, dann dasselbe wie Ulle: NĂ€mlich, dass bei einigen Songs der Refrain gegenĂŒber dem Rest des Songs ein wenig zurĂŒck bleibt. Zum Beispiel beim Titeltrack, beim Flammenwerfer, beim Nekromanten und den Sonnenkindern. Ansonsten finde ich auf der Scheibe so viele wunderbare Melodien, Verse, Bridges, ja, auch Leadgitarren, dass ich echt richtig happy mit der Scheibe bin. Höchstnote gibt's nicht, aber viel Freude.

Das Produktionsthema, das fĂŒr Siebi entscheidend ist, kann ich nachvollziehen, bin halt (zum GlĂŒck) hier nicht so sensibel. Dass Sneap aber einen Produzenten-Signatursound hat, das stimm schon. Wie O'Neill ihn hatte. Bei Priest finde ich das nicht so schlimm, wie wenn jetzt eine Manilla Road von Sneap produziert wĂ€re, weil Priest eben auch in der Vergangenheit schon mal bewusst glatte Produktionen hatte und gerne mit verschiedenen Klangbildern experimentiert hat. Außerdem ballert die Priest nicht sinn- und verstandlos wie manch andere Sneap-Produktion.
"It takes a thousand fans from any other band to make one Manowarrior!"
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Pavlos » 15. MĂ€rz 2018, 22:32

Rising From Ruins kristallisiert sich momentan zu meinem Liebling heraus. Schöner Instrumentalpart in der Mitte, inklusive Tempowechsel und gedoppelter Leadgitarre. Die Nummer klingt komplexer und ausgearbeiteter als der Rest. Mehr davon!!
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Hugin » 15. MĂ€rz 2018, 22:39

Pavlos hat geschrieben:Rising From Ruins kristallisiert sich momentan zu meinem Liebling heraus. Schöner Instrumentalpart in der Mitte, inklusive Tempowechsel und gedoppelter Leadgitarre. Die Nummer klingt komplexer und ausgearbeiteter als der Rest. Mehr davon!!


Ist auf jeden Fall auch mein Favorit, gefolgt von Sea of Red und Never The Heroes.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Pavlos » 15. MĂ€rz 2018, 22:40

Hugin hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:Rising From Ruins kristallisiert sich momentan zu meinem Liebling heraus. Schöner Instrumentalpart in der Mitte, inklusive Tempowechsel und gedoppelter Leadgitarre. Die Nummer klingt komplexer und ausgearbeiteter als der Rest. Mehr davon!!


Ist auf jeden Fall auch mein Favorit, gefolgt von Sea of Red und Never The Heroes.


Ja, wenn sie den Pfad des typischen Judas Priest straight ahead Bangers verlassen, dann sind sie auf der Neuen am stÀrksten.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Tillmann » 16. MĂ€rz 2018, 10:09

Pavlos hat geschrieben:Rising From Ruins kristallisiert sich momentan zu meinem Liebling heraus. Schöner Instrumentalpart in der Mitte, inklusive Tempowechsel und gedoppelter Leadgitarre. Die Nummer klingt komplexer und ausgearbeiteter als der Rest. Mehr davon!!



Ist auch mein Highlight, dicht gefolgt vom Eröffnungsdoppel, No Surrender, Never The Heroes und Sea of Red. Am wenigsten kann ich bis jetzt mit Flame Thrower anfangen.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon hellstar » 16. MĂ€rz 2018, 14:52

Tillmann hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:Rising From Ruins kristallisiert sich momentan zu meinem Liebling heraus. Schöner Instrumentalpart in der Mitte, inklusive Tempowechsel und gedoppelter Leadgitarre. Die Nummer klingt komplexer und ausgearbeiteter als der Rest. Mehr davon!!



Ist auch mein Highlight, dicht gefolgt vom Eröffnungsdoppel, No Surrender, Never The Heroes und Sea of Red. Am wenigsten kann ich bis jetzt mit Flame Thrower anfangen.

Meine Frau rĂŒckt die Firepower nicht mehr raus. Ich muss dann eben stĂ€ndig Old Mother Hell hören! :yeah:
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Loomis » 16. MĂ€rz 2018, 21:20

Hat die Deluxe-Version eigentlich ein Tray oder wird die CD nur rein geschoben? Oder tut es auch die Jewel Case-Version? Booklet gleich?
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Hippie-Ben » 17. MĂ€rz 2018, 00:07

Tillmann hat geschrieben:Am wenigsten kann ich bis jetzt mit Flame Thrower anfangen.


Gerade da finde ich genial, wie am Anfang durch das abrupt abbrechende Riff der Flammenstoß vertont wird. Sowas findet man heutzutage kaum noch.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Hofi » 17. MĂ€rz 2018, 08:47

Loomis hat geschrieben:Hat die Deluxe-Version eigentlich ein Tray oder wird die CD nur rein geschoben? Oder tut es auch die Jewel Case-Version? Booklet gleich?

BezĂŒglich Zray kann ich dir keine Antwort geben, aber so wie ich gehört habe lohnt sich die Deluxe- Version nicht wirklich.
Anscheinend sind auch im Deluxe-Booklet keine Fotos, sondern nur die Zexte grĂ¶ĂŸer mit seltsamen Bildern abgedruckt.
Das glaube ich sofort, das war bei der Nostradamus Deluxe-Variante auch schon so.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Loomis » 17. MĂ€rz 2018, 10:42

Danke, dann reicht mir auch die normale.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Siebi » 17. MĂ€rz 2018, 12:18

Hugin hat geschrieben:...

Das Produktionsthema, das fĂŒr Siebi entscheidend ist, kann ich nachvollziehen, bin halt (zum GlĂŒck) hier nicht so sensibel. Dass Sneap aber einen Produzenten-Signatursound hat, das stimm schon. Wie O'Neill ihn hatte. Bei Priest finde ich das nicht so schlimm, wie wenn jetzt eine Manilla Road von Sneap produziert wĂ€re, weil Priest eben auch in der Vergangenheit schon mal bewusst glatte Produktionen hatte und gerne mit verschiedenen Klangbildern experimentiert hat. Außerdem ballert die Priest nicht sinn- und verstandlos wie manch andere Sneap-Produktion.

Nicht alles entscheidend, wohl aber markant ins Gewicht fallend, wie bei JEDER Band und Scheibe. Sound macht Musik fĂŒr mich zu einem sensiblen intensiven Erlebnis. Sound, also Klangbild, Soundvolumen, Höhen, Mitten, BĂ€sse, wie kann das einem hörenden Menschen egal sein oder anders gefragt, nicht hörbar sein? Bin da immer wieder sprachlos.

Die neue Priest ballert eben genau sneapesk dynamiklos, die Drums bei Toms leider weich und ekelhaft, die Snare laut knallig, daneben die zischende Hi-hat auf dem linken Kanal. Aber gut, ich Soundsensibelchen treffe oft auf andere Ohren... es liegt wohl an mir. Accept steht der Sound eher, Priest, Saxon und Hell weniger, alles in meinen Ohren. Ähnlich geht es mir bei Exodus, das nur am Rande. Paul O'Neill kenne ich zu wenig, höre aber da nicht unbedingt einen Produzentenstempel, wenn ich jetzt Badlands und Savatage vergleiche, ist aber auch ein Stilunterschied. Den Bandsound einfangen, das macht fĂŒr mich einen guten Produzenten aus.

Beispiele fĂŒr mich extrem geilen modernen Sounds unabhĂ€ngig der Songs sind Von Hertzen Brothers' "War Is Over" und BTBAMs "Coma Ecliptic" oder Armored Saints "Win Hands Down". Nur das Klangbild und das VerhĂ€ltnis der Instrumente inklusive Gesang zueinander betreffend, ein wahrer Ohrenschmaus. Bei "Firepower" höre ich weiche Preset-Drums, die mich gruseln, fette Gitarren a la Primal Fear/neue Accept/neue Saxon und einen tollen Gesangssound. BĂ€sse und Mitten sind irgendwo im Mix verschwunden. Das macht es umso trauriger, wenn ich mir alte Priest-Videos ansehe und Herrn Hills Viersaiter spielen höre. Man hört ihn, wie auch die verschiedenen Pedaleinstellungen der beiden Gitarristen je nach Dynamikanteil im jeweiligen StĂŒck.

WĂŒrden mich die Liedlein flashen, wĂ€re das Soundthema nur ein Makel. Die Art der Abfeierei einer soliden Scheibe, die fĂŒr mich songtechnisch vor sich hin plĂ€tschert, sehe ich mit Erstaunen. "The Priest is back!" und es gibt scheinbar nichts anderes in der Musikwelt. Ähm, kurz nachdenken. Nein, es gibt so viel geile Musik, sogar eine neue Sneap-Saxon oder die letzte DeJa Vu. Dazu die HĂ€ufung von Superlativen in Bezug auf die Platte oder es manchem egal zu sein scheint, wer die Scheibe eingespielt hat, weil nur das Ergebnis zĂ€hlt, hm, dann lupfe ich die satten Theo Waigel-GedĂ€chtnis-Brauen ĂŒber den blauen Augen leicht vertikal. Bitte dann nicht ĂŒber Schlager oder Pop echauffieren, wenn dort gemauschelt wird, in jedem Genre ist dies der Fall, bei Kiss an der Tagesordnung, haha.

In diesem Sinne lege ich jetzt die oberaffentittengeile "Electric Eye"-DVD ein und entschwinde mit einem "Saturday high noon and the Priest is back on my TV"! Metal! Schönen Samstag allen Priestern!
:yeah:
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Acrylator » 17. MĂ€rz 2018, 12:39

Siebi hat geschrieben:
Hugin hat geschrieben:...

Das Produktionsthema, das fĂŒr Siebi entscheidend ist, kann ich nachvollziehen, bin halt (zum GlĂŒck) hier nicht so sensibel. Dass Sneap aber einen Produzenten-Signatursound hat, das stimm schon. Wie O'Neill ihn hatte. Bei Priest finde ich das nicht so schlimm, wie wenn jetzt eine Manilla Road von Sneap produziert wĂ€re, weil Priest eben auch in der Vergangenheit schon mal bewusst glatte Produktionen hatte und gerne mit verschiedenen Klangbildern experimentiert hat. Außerdem ballert die Priest nicht sinn- und verstandlos wie manch andere Sneap-Produktion.

Nicht alles entscheidend, wohl aber markant ins Gewicht fallend, wie bei JEDER Band und Scheibe. Sound macht Musik fĂŒr mich zu einem sensiblen intensiven Erlebnis. Sound, also Klangbild, Soundvolumen, Höhen, Mitten, BĂ€sse, wie kann das einem hörenden Menschen egal sein oder anders gefragt, nicht hörbar sein? Bin da immer wieder sprachlos.

Die neue Priest ballert eben genau sneapesk dynamiklos, die Drums bei Toms leider weich und ekelhaft, die Snare laut knallig, daneben die zischende Hi-hat auf dem linken Kanal. Aber gut, ich Soundsensibelchen treffe oft auf andere Ohren... es liegt wohl an mir. Accept steht der Sound eher, Priest, Saxon und Hell weniger, alles in meinen Ohren. Ähnlich geht es mir bei Exodus, das nur am Rande. Paul O'Neill kenne ich zu wenig, höre aber da nicht unbedingt einen Produzentenstempel, wenn ich jetzt Badlands und Savatge vergleiche, ist aber auch ein Stilunterschied. Den Bandsound einfangen, das macht fĂŒr mich einen guten Produzenten aus.

Beispiele fĂŒr mich extrem geilen modernen Sounds unabhĂ€ngig der Songs sind Von Hertzen Brothers' "War Is Over" und BTBAMs "Coma Ecliptic" oder Armored Saints "Win Hands Down". Nur das Klangbild und das VerhĂ€ltnis der Instrumente inklusive Gesang zueinander betreffend, ein wahrer Ohrenschmaus. Bei "Firepower" höre ich weiche Preset-Drums, die mich gruseln, fette Gitarren a la Primal Fear/neue Accept/neue Saxon und einen tollen Gesangssound. BĂ€sse und Mitten sind irgendwo im Mix verschwunden. Das macht es umso trauriger, wenn ich mir alte Priest-Videos ansehe und Herrn Hills Viersaiter spielen höre. Man hört ihn, wie auch die verschiedenen Pedaleinstellungen der beiden Gitarristen je nach Dynamikanteil im jeweiligen StĂŒck.

WĂŒrden mich die Liedlein flashen, wĂ€re das Soundthema nur ein Makel. Die Art der Abfeierei einer soliden Scheibe, die fĂŒr mich songtechnisch vor sich hin plĂ€tschert, sehe ich mit Erstaunen. "The Priest is back!" und es gibt scheinbar nichts anderes in der Musikwelt. Ähm, kurz nachdenken. Nein, es gibt so viel geile Musik...

Bis dahin sehe ich es ziemlich genauso. Hab von der neuen Priest allerdings nur drei StĂŒcke ĂŒber die Computerboxen gehört, daher kann ich den Sound noch nicht abschließend beurteilen.
Ganz gut sind die Songs ja schon, aber ich glaube, von den Alben nach "Painkiller" gefÀllt mir sogar "Jugulator" besser, da die einfach mutiger war. Die letzten beiden Priest-Alben waren halt 100%ige Nummer-Sicher-Alben, bei der neuen sound- und songtechnisch zwar gelungener, aber weit von einem Meisterwerk entfernt (aber gut, Meisterwerke hat die Band in meiner Welt nach "Stained Class" eh nicht mehr veröffentlicht).
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Franko » 17. MĂ€rz 2018, 13:02

Acrylator hat geschrieben: ich glaube, von den Alben nach "Painkiller" gefÀllt mir sogar "Jugulator" besser, da die einfach mutiger war. ...

An "Jugulator" kommt eh nix dran. FĂŒr mich eine der besten JP Scheiben ever.

Nach der "Painkiller"-Ära wĂ€re mein Ranking wie folgt:

"Jugulator" > "Angel of Retribution" = "Firepower" > "Demolition" > "Redeemer of Souls" = "Nostradamus".
Bei den beiden letztgenannten Alben ist es so: dass die "RoS" die besseren Songs ansich hat, aber "Nostradamus" den besseren Sound.
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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Harry(not the Tyrant) » 17. MĂ€rz 2018, 13:25

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Re: JUDAS PRIEST - Firepower

Beitragvon Hugin » 17. MĂ€rz 2018, 13:51

Siebi hat geschrieben:
Hugin hat geschrieben:...

Das Produktionsthema, das fĂŒr Siebi entscheidend ist, kann ich nachvollziehen, bin halt (zum GlĂŒck) hier nicht so sensibel. Dass Sneap aber einen Produzenten-Signatursound hat, das stimm schon. Wie O'Neill ihn hatte. Bei Priest finde ich das nicht so schlimm, wie wenn jetzt eine Manilla Road von Sneap produziert wĂ€re, weil Priest eben auch in der Vergangenheit schon mal bewusst glatte Produktionen hatte und gerne mit verschiedenen Klangbildern experimentiert hat. Außerdem ballert die Priest nicht sinn- und verstandlos wie manch andere Sneap-Produktion.

Nicht alles entscheidend, wohl aber markant ins Gewicht fallend, wie bei JEDER Band und Scheibe. Sound macht Musik fĂŒr mich zu einem sensiblen intensiven Erlebnis. Sound, also Klangbild, Soundvolumen, Höhen, Mitten, BĂ€sse, wie kann das einem hörenden Menschen egal sein oder anders gefragt, nicht hörbar sein? Bin da immer wieder sprachlos.

Die neue Priest ballert eben genau sneapesk dynamiklos, die Drums bei Toms leider weich und ekelhaft, die Snare laut knallig, daneben die zischende Hi-hat auf dem linken Kanal. Aber gut, ich Soundsensibelchen treffe oft auf andere Ohren... es liegt wohl an mir. Accept steht der Sound eher, Priest, Saxon und Hell weniger, alles in meinen Ohren. Ähnlich geht es mir bei Exodus, das nur am Rande. Paul O'Neill kenne ich zu wenig, höre aber da nicht unbedingt einen Produzentenstempel, wenn ich jetzt Badlands und Savatage vergleiche, ist aber auch ein Stilunterschied. Den Bandsound einfangen, das macht fĂŒr mich einen guten Produzenten aus.

Beispiele fĂŒr mich extrem geilen modernen Sounds unabhĂ€ngig der Songs sind Von Hertzen Brothers' "War Is Over" und BTBAMs "Coma Ecliptic" oder Armored Saints "Win Hands Down". Nur das Klangbild und das VerhĂ€ltnis der Instrumente inklusive Gesang zueinander betreffend, ein wahrer Ohrenschmaus. Bei "Firepower" höre ich weiche Preset-Drums, die mich gruseln, fette Gitarren a la Primal Fear/neue Accept/neue Saxon und einen tollen Gesangssound. BĂ€sse und Mitten sind irgendwo im Mix verschwunden. Das macht es umso trauriger, wenn ich mir alte Priest-Videos ansehe und Herrn Hills Viersaiter spielen höre. Man hört ihn, wie auch die verschiedenen Pedaleinstellungen der beiden Gitarristen je nach Dynamikanteil im jeweiligen StĂŒck.

WĂŒrden mich die Liedlein flashen, wĂ€re das Soundthema nur ein Makel. Die Art der Abfeierei einer soliden Scheibe, die fĂŒr mich songtechnisch vor sich hin plĂ€tschert, sehe ich mit Erstaunen. "The Priest is back!" und es gibt scheinbar nichts anderes in der Musikwelt. Ähm, kurz nachdenken. Nein, es gibt so viel geile Musik, sogar eine neue Sneap-Saxon oder die letzte DeJa Vu. Dazu die HĂ€ufung von Superlativen in Bezug auf die Platte oder es manchem egal zu sein scheint, wer die Scheibe eingespielt hat, weil nur das Ergebnis zĂ€hlt, hm, dann lupfe ich die satten Theo Waigel-GedĂ€chtnis-Brauen ĂŒber den blauen Augen leicht vertikal. Bitte dann nicht ĂŒber Schlager oder Pop echauffieren, wenn dort gemauschelt wird, in jedem Genre ist dies der Fall, bei Kiss an der Tagesordnung, haha.

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Siebi, ich höre schon auch Unterschiede, und ganz egal ist mir das auch nicht.

Hab vorgestern mit einem jungen Kameraden (27) erst die neue Priest gehört und dann direkt im Anschluss die "Stained Class", und ihn selbst drauf hingewiesen, dass da im Klangbild Welten dazwischen liegen. In der Differenziertheit, in der Klarheit der einzelnen Instrumente, am Signature-Sound der Gitarren, an der PrÀsenz des Basses, an der Dynamik.

Es ist halt einfach nicht so, dass es mich nennenswert stört, wenn moderne Produktionen das nicht mehr in dem Maße haben. Wenn ich Songs habe, die mich fesseln und Gesangshooks, die mich begeistern, dann treten die Produktionsdefizite einfach so weit in den Hintergrund, dass es fĂŒr mich nicht allzu negativ zu Buche schlĂ€gt. Mag es Abstumpfung sein, fehlende SensibilitĂ€t... ich weiß es nicht. Der Absatz, den du zitiert hat, war aber auch gar nicht abwiegelnd gemeint. Ich nehme diese Art der Kritik, wie du sie oft am Sound Ă€ußerst, inzwischen ganz anders wahr, als frĂŒher; eben weil es mich auch interessiert. Wenn du solche EinwĂ€nde Ă€ußerst, wie hier geschehen, dann höre ich da oft nochmal besonders genau hin. Und wie gesagt, ich hab das auch selber direkt schon mit einem jĂŒngeren Fan erörtert.

Ich freue mich halt immer noch ein bisschen, dass es mir nur selten was von der Freude an neuen Songs meiner Bands nimmt. Vielleicht ist es aber unterbewusst doch einer der Faktoren, die dazu fĂŒhren, dass ich so gut wie nie ein neues Album einer Lieblingsband lieber oder auch nur genauso gerne mag, wie deren Klassikerscheiben. Ich kann's halt nicht so an produktionstechnischen Details festmachen, wie du das tust; weil ich damit einfach keine eigene Erfahrung habe und nicht aus eigener Wahrnehmung sagen kann, dass der Tom-Sound weich ist oder der Snare-Sound knallig. Manchmal kann ich es, wenn du das sagst, durchaus nachvollziehen, aber so von der eigenen "Expertise" her reicht's dazu echt nicht. Das mit dem "nicht so ballerig" wie manch andere Produktionen von Sneap & Co. meinte ich im Bezug auf die Wirkung der Drums insgesamt auf mich. So störte mich das etwa bei "Ironbound" oder der einen oder anderen EXODUS mehr als bei "Firepower", weil dich die Drums neben dem Sound eben auch durch die noch viel aggressivere Spielweise einfach total erdrĂŒcken, wenn sie so laut und massig sind. Da die Priest spielerisch relaxter ist, wirkt das auf mich einfach etwas ertrĂ€glicher, als bei manchen moderneren Thrash-Produktionen.

Dass ich in dem Punkt eine gewisse analytische SchwÀche habe, geb ich zu.
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