von Thundersteel » 18. Juni 2007, 07:05
DISSIDENT ALLIANCE (´94)
Im Sommer 1994 habe ich begonnen, auch mal in die eine oder andere Metal-Zeitschrift reinzuschauen. Zwangsläufig (ist doch so, oder?) bin ich da zunächst mal beim Metal Hammer gelandet. Zu der Zeit wurde immenser Wind um das Machine Head-Debüt gemacht, das mir allerdings viel zu "krachig" war, war ich doch erst ein, zwei Jahre zuvor von Aerosmith auf härtere Töne umgestiegen. Tja, und im Herbst gab´s dann da ein Review von "Warrior" Schöwe über das Zweitwerk einer Band namens Jag Panzer, das angeblich härtetechnisch "Burn My Eyes" noch einmal weit in den Schatten stellen sollte. Alles klar, da habe ich erst einmal einen weiten Bogen drum gemacht.
Fünf Jahre später, nachdem ich von "Ample Destruction" schon begeistert war, habe ich das Album dann doch mal 2nd hand mitgehen lassen, die warnenden Worte Schöwes immer noch im HInterkopf. Was soll ich sagen, der Mann hat Mist erzählt. Mit "Ample Destruction" hat "Dissident Alliance" kaum etwas zu tun, mit Neo Thrash à la Machine Head allerdings auch nicht.
Für viele ist der mittlerweile verstorbene Daniel Conca der große Schwachpunkt der Platte, und beim unglücklich gewählten Opener "Jeffrey" gibt er wirklich keine überzeugende Figur ab. Dann allerdings eröffent sich dem Hörer eine knallharte, düstere und vertrackte Platte, die zumindest bei mir um die zehn Durchläufe gebraucht hat, bis es "klick" gemacht hat.
"The Clown", "Forsaken Child" oder die Abrissbirne "GMV 407" sind wirklich starke Tracks, klammert man die "Ample Destruction"-Erwartungshaltung einmal aus - was es insofern fĂĽr mich natĂĽrlich leichter macht als fĂĽr den JP-Fan, der das Album gleich am Erscheinungstag eingetĂĽtet hat.
Hervorzuheben ist noch die knallharte Produktion, die hervorragend zum Songmaterial paßt (wobei M. Briody den Sound für absolut vergurkt hält).