JAG PANZER

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Beitragvon Mirco » 17. Juni 2007, 14:27

Thundersteel hat geschrieben: - Besitzt jemand das kürzlich veröffentlichte Bootleg von Riot mit Conklin am Mikro und kann was dazu sagen?

Habe mir für diesen Thread mal die Songs der Vinyl-Single und die entsprechenden Album-Versionen hintereinander angehört.

Tyrant wertet die Songs in meinen Augen deutlich auf. Zu Krachern kann er die beiden sonst eher durchschnittlichen Songs leider auch nicht machen. Geil, wie er am Ende der Songs jeweils noch screamt!
"Wir wollen eure Hirne aus der Schädeldecke nehmen, ein wenig mit ihnen herumspielen und sie dann verkehrt herum wieder einsetzen."
(Chris Reifert, Autopsy)

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Beitragvon Mirco » 17. Juni 2007, 14:28

Bin auf den Kommentar zur Nail-Spiked-Bat gespannt.
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Beitragvon Thundersteel » 18. Juni 2007, 07:05

DISSIDENT ALLIANCE (´94)

Im Sommer 1994 habe ich begonnen, auch mal in die eine oder andere Metal-Zeitschrift reinzuschauen. Zwangsläufig (ist doch so, oder?) bin ich da zunächst mal beim Metal Hammer gelandet. Zu der Zeit wurde immenser Wind um das Machine Head-Debüt gemacht, das mir allerdings viel zu "krachig" war, war ich doch erst ein, zwei Jahre zuvor von Aerosmith auf härtere Töne umgestiegen. Tja, und im Herbst gab´s dann da ein Review von "Warrior" Schöwe über das Zweitwerk einer Band namens Jag Panzer, das angeblich härtetechnisch "Burn My Eyes" noch einmal weit in den Schatten stellen sollte. Alles klar, da habe ich erst einmal einen weiten Bogen drum gemacht.

Fünf Jahre später, nachdem ich von "Ample Destruction" schon begeistert war, habe ich das Album dann doch mal 2nd hand mitgehen lassen, die warnenden Worte Schöwes immer noch im HInterkopf. Was soll ich sagen, der Mann hat Mist erzählt. Mit "Ample Destruction" hat "Dissident Alliance" kaum etwas zu tun, mit Neo Thrash à la Machine Head allerdings auch nicht.

Für viele ist der mittlerweile verstorbene Daniel Conca der große Schwachpunkt der Platte, und beim unglücklich gewählten Opener "Jeffrey" gibt er wirklich keine überzeugende Figur ab. Dann allerdings eröffent sich dem Hörer eine knallharte, düstere und vertrackte Platte, die zumindest bei mir um die zehn Durchläufe gebraucht hat, bis es "klick" gemacht hat.

"The Clown", "Forsaken Child" oder die Abrissbirne "GMV 407" sind wirklich starke Tracks, klammert man die "Ample Destruction"-Erwartungshaltung einmal aus - was es insofern fĂĽr mich natĂĽrlich leichter macht als fĂĽr den JP-Fan, der das Album gleich am Erscheinungstag eingetĂĽtet hat.

Hervorzuheben ist noch die knallharte Produktion, die hervorragend zum Songmaterial paßt (wobei M. Briody den Sound für absolut vergurkt hält).
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Beitragvon Prof » 18. Juni 2007, 11:01

Da ich 'Dissident alliance' seit dem Erscheinungsmonat nicht mehr gehört habe, kann ich mich über den retrospektiven Blick aufs kontroverseste JP-Album weder freuen noch aufregen. :)
Nur eins steht mir noch genau vor Augen: das Ding war eine so fiese Enttäuschung, dass ich es regelrecht gehasst habe (den grausamen roten Jewelcase inklusive). Einige Wochen später habe ich es verkauft - etwas was ich sonst nie mache.
Bin mal gespannt wie die Reaktionen aus heutiger Sichtweise ausfallen.
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Beitragvon Holy Mighty Stormwitch » 18. Juni 2007, 12:36

Paarmal angehört, hat mir nicht gefallen, abgehakt... vielleicht sollte ich dem Album noch eine Chance geben, aber ich glaube kaum dass sich meine Meinung ändert.
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Beitragvon holg » 18. Juni 2007, 13:28

Ewig lange - etwas seit einer Woche nach Erscheinen - nicht mehr gehört. Wird demnächst mal nachgeholt, da sich mein Geschmack schon etwas geändert hat. Glaube aber kaum, dass mir das heuer besser gefällt als damals.
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Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 18. Juni 2007, 13:32

Habe sie damals sogar als Support von Overkill gesehen und bin frustriert nach Hause gegangen.... :(
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Beitragvon Thundersteel » 18. Juni 2007, 20:44

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben: Habe sie damals sogar als Support von Overkill gesehen und bin frustriert nach Hause gegangen.... :(

Ojweh, haben sie alte Songs gespielt? Mit Concas Stimme mag ich mir das lieber nicht vorstellen...
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Beitragvon Mirco » 18. Juni 2007, 20:55

Thundersteel hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben: Habe sie damals sogar als Support von Overkill gesehen und bin frustriert nach Hause gegangen.... :(

Ojweh, haben sie alte Songs gespielt? Mit Concas Stimme mag ich mir das lieber nicht vorstellen...

Davon gabs damals Mitschnitte bei Viva-Metalla (Generally Hostile). Ist wirklich besser du stellst es dir nicht vor...
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Beitragvon Mirco » 18. Juni 2007, 20:57

Thundersteel hat geschrieben: (wobei M. Briody den Sound für absolut vergurkt hält).[/b]

Nicht nur der.
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Beitragvon Thundersteel » 18. Juni 2007, 21:02

Mirco hat geschrieben:
Thundersteel hat geschrieben: (wobei M. Briody den Sound für absolut vergurkt hält).[/b]

Nicht nur der.

Ich find´ ihn klasse (härter als Machine Head, ya know? :lol: )
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Beitragvon Hugin » 19. Juni 2007, 00:24

Ich hab die Scheibe erst gekauft, nachdem ich die Reunion-Scheibe "The Fourth Judgement" schon hatte. Insofern war ich nicht enttäuscht, weil ich ja da schon wusste, dass es die "richtigen" Jag Panzer wieder gibt und das nicht das Ende der Fahnenstange ist und war. Kann mir aber gut vorstellen, dass man das Album mit der falschen Erwartungshaltung gehasst haben dürfte. Ich wusste was mich erwartet, und in dem Stil finde ich, dass es eines der besten Alben ist, die ich habe, weil Briody eben selbst hier viel genialere Gitarrenmelodien auf der Pfanne hatte, als all die anderen Neo-Thrasher, oder wie man den Stil auch immer nennen mag.
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Beitragvon Thundersteel » 23. Juni 2007, 21:53

THE 4th JUDGEMENT (´97)

Zu Beginn ein kleiner Exkurs: Anhand des Artworks von "The 4th Judgement" kann man sehr schön erkennen, warum diese dösigen Computer-Titelbilder nie und nimmer das klassische ARTwork verdrängen können. Mag sein, daß vor zehn Jahren das ganze einmal gut und "up to date" aussah; heutzutage wirkt das Cover schlicht lächerlich. Bin mal gespannt, ob das auf dem für Herbst angekündigten Re-Release korrigiert wird...

Nach "Dissident Alliance", das wohl für nicht wenige Panzer-Fans der ersten Stunde wie ein Schlag ins Gesicht wirkte (daß ich das Album durchaus zu schätzen weiß, habe ich ja bereits angemerkt), konnte die erneute Konstellation Jag Panzer + The Tyrant eigentlich nur gewinnen. ("The Return" ist mir leider bis heute nicht zu Ohren gekommen; wenn jemand von Euch das Demo besitzt, wäre ich über ein paar erläuternde Worte dankbar!)

Dennoch stellt das ´97er Album für mich das schwächste Werk nach der Reunion dar. Was mir auf diesem Album fehlt, sind die alles überragenden Gänsehautsongs, die selbst auf den jüngsten Veröffentlichungen noch zu finden sind. Klar, "Future Shock", "Black" oder "Recompense" sind nicht von schlechten Eltern, aber eben auch nicht wirklich die Alltime-Classics, die ich von einer Band wie JP erwarte. Des weiteren kann die Neubearbeitung von "Shadow Thief" mit ihren überstrapazierten Frickelparts, die den Song unnötig zerfasern, dem Original meiner Meinung nach zu keinem Zeitpunkt das Wasser reichen.

"The 4th Judgement" ist ohne Zweifel ein gutes Album, reicht aber an die Qualitäten der übrigen JP-Diskographie nicht heran.



THE AGE OF MASTERY (´98)

Man kann trefflich darüber streiten, wie dreist es von Jag Panzer war, nur ein Jahr nach dem Comebackalbum bereits den Nachfolger auf den Markt zu werfen, wenn dieser zur Hälfte aus neuen Versionen alter Demosongs besteht.

Is´ mir wumpe.

"The Age Of Mastery" kann m.E. mit "Ample Destruction" beinahe auf die gesamte Distanz mithalten, wimmelt nur so vor knackigen Riffs, anbetungswürdigen Hooks und generell einer verflucht noch mal einzigartigen Erhabenheit, die nur die Kombination der vier begnadeten Instrumentalisten plus des gottverdammt besten Metalsängers auf diesem Planeten hervorbringen kann.

"Iron Eagle" legt einem zu Beginn gleich die Frisur neu, bevor man von "Lustful & Free" in Grund und Boden gemähdrescht wird. An dieser Stelle sei explizit auf Rikard Stjernquist verwiesen, - immerhin auch schon seit "Chain Of Command"-Tagen an Bord des Panzers - der in meinen Augen einer der versiertesten und kreativsten Metaldrummer überhaupt ist.

Die weiteren Tracks wie z.B. der äußerst melodische Titeltrack können dieses Niveau durchaus halten, bevor dann mit "Chain Of Command" der beste JP-Song aller Zeiten in neuem Glanz erstrahlt. Anders als bei "Shadow Thief" wurde hier das Original kaum "verschlimmbessert" - selbst die gesampleten Violinenparts gehen einem kaum auf die Genußwurzel - so daß mir beide Versionen dieses Jahrhundertsongs in etwa gleich gut gefallen. Als sie ´01 in Wacken - nachmittags auf einer Nebenbühne vor einer lächerlichen Zuschauermenge - diesen Song gespielt haben, war die Welt für mich für lange, lange Zeit in Ordnung. :)

Ein einziger Schönheitsfehler existiert - neben dem erneut schwachen Cover - auf "The Age Of Mastery": Was sich Master Conklin beim Intro von "Displaced" gedacht hat, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Wie kann man so etwas wachen Bewußtseins veröffentlichen?
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Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 23. Juni 2007, 22:13

Thundersteel hat geschrieben: An dieser Stelle sei explizit auf Rikard Stjernquist verwiesen, - immerhin auch schon seit "Chain Of Command"-Tagen an Bord des Panzers - der in meinen Augen einer der versiertesten und kreativsten Metaldrummer ĂĽberhaupt ist.

Kann ich nur unterschreiben. Unsere Drumroadies vom KIT sind immer noch der Meinung, dass dies der beste Drummer ist, den sie je live gesehen/betreut haben...
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Beitragvon Thundersteel » 23. Juni 2007, 22:18

Trotz Robb Reiner?
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