Skyclad

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Skyclad

Beitragvon Ulli » 13. Februar 2015, 15:25

Raf Blutaxt hat geschrieben:Ja, wo das her ist, wĂĽrde mich dann auch interessieren.
Ansonsten sprechen da wohl einfach 15 Jahre Frustration, Alkoholismus und Verbitterung. Traurig, dass sich ein Mensch wie Walkyier selbst so ins Abseits schieĂźt.

Ja, da ist wohl was dran. Verbitterung ist schon bei Texten wie "Bellyful of Emptiness" mehr als deutlich. Schade...
Aber vielleicht muss ich wirklich den martinlosenSkyclad mal ein Ohr vergönnen.
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Re: Skyclad

Beitragvon Siebi » 13. Februar 2015, 16:04

Ulli hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Ja, wo das her ist, wĂĽrde mich dann auch interessieren.
Ansonsten sprechen da wohl einfach 15 Jahre Frustration, Alkoholismus und Verbitterung. Traurig, dass sich ein Mensch wie Walkyier selbst so ins Abseits schieĂźt.

Ja, da ist wohl was dran. Verbitterung ist schon bei Texten wie "Bellyful of Emptiness" mehr als deutlich. Schade...
Aber vielleicht muss ich wirklich den martinlosenSkyclad mal ein Ohr vergönnen.

Vor allem live und in pub-wohliger Atmosphäre.
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Re: Skyclad

Beitragvon Hairy Giant » 13. Februar 2015, 17:58

Hier mal meine 5 Cents zu einer meiner persönlichen Lieblingsbands, zumindest was die Walkyier-Ära angeht:

Die ersten drei Scheiben (Wayward Sons..., Burnt Offerings...und Jonah's Ark, plus die EP) sind in meinen Augen das musikalische Nonplusultra der Band, und auch wenn Skyclad (mit Martin) danach nie eine wirklich schlechte Scheibe veröffentlicht haben, verkörpern diese drei für mich das, womit die Band die heutige Metalszene am deutlichsten beeinflusst und Trends gesetzt hat – leider ohne selbst jemals davon profitieren zu können.

Alle drei Scheiben sind in meinen Augen eigentlich die konsequente Fortsetzung dessen, was Martin mit den ersten beiden Sabbat-Scheiben begonnen hat; Wütender aber stets hochmelodischer Thrash britischer Prägung, jetzt ergänzt mit (noch) relativ dezenten Folkeinsprengseln, gepaart mit unglaublich wortreichen, lyrischen und hintergründigen sozialkritischen Texten aus einer paganistischen und naturreligiösen Perspektive.

Gerade diese Texte waren es, die Martin Walkyier und Skyclad (aber auch schon Sabbat) so einzigartig in der Szene gemacht haben. Für Martin ist die Verbindung von Musik und Lyrics schon immer essentiell gewesen. Er sieht sich selbst als jemanden, der eine Message transportieren möchte, Leute zum Nachdenken anregen will, oder auch „nur“ persönliche Erlebnisse und Schicksalsschläge damit verarbeitet.
Auch Martins paganistische Lebensphilosophie (Martin ist ein Anhänger des sog. „Alten Glaubens“, also jemand, der, wie die Landbevölkerung vor der Christianisierung, die etablierten Religionen ablehnt und stattdessen die Natur und ihre Kräfte als „göttlich“ ansieht) war von Anfang an ein wichtiges Konzept der Band (und Martins Schaffen allgemein). Das äußert sich sowohl musikalisch, durch die Integration traditioneller (folk)musikalischer Elemente, den Inhalt der allermeisten Lyrics, das Bühnenoutfit, als auch allein schon durch die Wahl des Bandnamens.
„Skyclad“, also „mit dem Himmel bekleidet“, ist ein uralter Ausdruck für Nacktheit und Ungeschütztheit – Anhänger des alten Glaubens betrachten das Nacktsein als die ultimative Verbindung ihrer Person mit den Naturkräften und den Elementen, ohne Kleidungsstücke, die eine „Barriere“ gegen Wind und Wetter bilden. Bestimmte keltische Kriegergruppen bevorzugten es, nackt in die Schlacht zu ziehen, da sie glaubten, so widernatürliche Stärke aus den sie umgebenden Naturelementen ziehen zu können.

Letztendlich hat Martin also (unwissentlich) den Weg bereitet für all das, was uns heutzutage allerortens als sogenannter „Pagan-Metal“ um die Ohren gehauen wird. Ohne Skyclad hätte es vermutlich heute erfolgreiche Folkmetal-Bands wie Ensiferum, Finntroll oder Cruachan nie gegeben. Die Crux an der ganzen Geschichte ist leider nur, dass der Begriff „Pagan-Metal“ heutzutage eigentlich nichts mehr mit seiner ursprünglichen Bedeutung zu tun hat. Heute versteht man darunter doch im allgemeinen (Ausnahmen bestätigen die Regel) relativ simplen und eingängigen, folkbeeinflussten (Black)Metal mit Lyrics über heroische Schlachten, scheinbare Verehrung und Glorifizierung von Wikingern, Germanen und deren Götterwelt und vor allem party- und Wackentaugliche Sauflieder jeglicher Couleur. Die eigentliche Bedeutung des Begriffes „Pagan“ kennt (inklusive der ihn verwendenden Musikanten) eigentlich kaum noch jemand, stattdessen wurde das ganze wohlwollend als neues Genre und gewinnbringende Cash-Cow von der Musikindustrie aufgegriffen und ausgeschlachtet. „Echte“ Pagan-Metal-Bands gibt es nur wenige, und diese definieren sich öffentlich meist auch nicht als solche, sondern sind eigentlich nur aufgrund der Ausrichtung ihrer Lyrics als solche erkennbar.

Damit wäre dann auch der Bogen gespannt zu der Frage, was Martin zu diesem Bashing seiner ehemaligen Weggefährten bewegt hat: Ich persönlich kann seinen Groll sehr gut verstehen – Skyclad war Martins „Baby“, es war für ihn mehr als ein Vehikel „nur“ Musik zu machen, sondern eine Plattform, um sich, seine Lebensphilosophie und seine Gedanken mitzuteilen. Darin hat er jahrelang Gallonen an Herzblut investiert – seine Texte sind und waren essentiell, um die Band zu verstehen, und Skyclad ohne Martins tiefgründige Lyrics und exzentrische, leidenschaftliche Art sie zu interpretieren, hat ungefähr dieselbe Wirkung wie ein alkoholfreies Bier.
Leider waren seine Bandkollegen nicht dieser Ansicht, und versuchten die Band in eine partytauglichere, kommerziell erfolgreichere Schiene zu schieben – weg von Sozialkritik und paganistischer Philosophiererei, hin zu massenkompatibleren Party- und Besäufniskonzepten.
Letztendlich hat sich bekanntermaĂźen die Mehrheit durchgesetzt und Martin angewidert das Weite gesucht.

Für mich persönlich ist die Band nach Martins Ausscheiden irrelevant geworden – ich habe die „neuen“ Skyclad einmal live auf dem Dong-Open-Air gesehen und es hat mich in keinster Weise berührt. Für eine ungezwungene Party sind die Jungs und Mädels immer noch gut, musikalisch ist das Ganze dank gestandener Recken wie Steve Ramsey und Graeme English auch immer noch weit besser als vieles andere, was sich in dem Genre noch so tummelt. Aber es ist für mich seelenlos, uninspiriert und schlichtweg langweilig. Früher, als Martin noch das Mikro geschwungen hat, hatte ich bei Skyclad-Gigs regelmäßig eine Ganzkörper-Gänsehaut. Heute lässt mich das vollkommen kalt, selbst wenn die alten Klassiker intoniert werden. Ja, ich frage mich dann sogar, ob der neue Sänger überhaupt wirklich versteht, was er da singt, wenn er Martins doch stets recht persönliche Lyrics interpretiert...
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Re: Skyclad

Beitragvon OriginOfStorms » 13. Februar 2015, 18:43

Hairy Giant hat geschrieben:
Damit wäre dann auch der Bogen gespannt zu der Frage, was Martin zu diesem Bashing seiner ehemaligen Weggefährten bewegt hat: Ich persönlich kann seinen Groll sehr gut verstehen – Skyclad war Martins „Baby“, es war für ihn mehr als ein Vehikel „nur“ Musik zu machen, sondern eine Plattform, um sich, seine Lebensphilosophie und seine Gedanken mitzuteilen. Darin hat er jahrelang Gallonen an Herzblut investiert – seine Texte sind und waren essentiell, um die Band zu verstehen, und Skyclad ohne Martins tiefgründige Lyrics und exzentrische, leidenschaftliche Art sie zu interpretieren, hat ungefähr dieselbe Wirkung wie ein alkoholfreies Bier.
Leider waren seine Bandkollegen nicht dieser Ansicht, und versuchten die Band in eine partytauglichere, kommerziell erfolgreichere Schiene zu schieben – weg von Sozialkritik und paganistischer Philosophiererei, hin zu massenkompatibleren Party- und Besäufniskonzepten.
Letztendlich hat sich bekanntermaĂźen die Mehrheit durchgesetzt und Martin angewidert das Weite gesucht.


Da muĂź ich mal einhaken weil ich das damals genau umgekehrt mitbekommen habe.
Martin war der einzige in der Band der nur von der Band gelebt hat Anfang der 2000er. Die anderen hatten noch Jobs als Produzenten, Lehrer oder gaben Unterricht an Instrumenten. Er hat gesehen wie gerade in Deutschland zu der Zeit Bands wie Subway To Sally und In Extremo durch die Decke gingen während er zu der Zeit seine Miete kaum bezahlen konnte. Er drängte Kevin, Steve, Bean und Georgina dazu das ganze zu "professionalisieren". Es ging um Sachen wie Outfit und Image aber auch um den Aufwand den die Band fahren soll.
Dies habe ich Gesprächen mit allen Beteiligten zu der Zeit entnehmen können. In Derby beim Bloodstock (dem letzten gemeinsamen Konzert zusammen als der Split schon feststand) war das auch die Version von Martin in einer Unterhaltung.
Die Band hat auch später keine massenkompatiblen Party- und Besäufniskonzepte gefahren. Auch das passt dazu.

Wie gesagt, in persönlichen Gesprächen klang es genau nicht so wie du es darstellst.
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Re: Skyclad

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 13. Februar 2015, 19:12

Ja so war das auch...ich war jahrelang mit Skyclad unterwegs und Martin ist leider eine kleine Diva, was er dann auch bei Sabbat wieder bewiesen hat.
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Re: Skyclad

Beitragvon Raf Blutaxt » 13. Februar 2015, 19:38

Also die beiden Alben ohne Martin als seelenlose Besäufniskonzepte zu bezeichnen, geht völlig an der Realität vorbei und wenn man sich die Texte durchliest, wird das recht schnell klar. Da ist nach wie vor Sozialkritik drin, vielleicht nicht mehr mit ganz so viel Wut wie bei Martin. Was die Kritik an der Paganität der meisten Pagan Metal Bands angeht, so ist die sicher berechtigt, wie viel ein ernsthafter paganer Glauben mit irgendwelchen alten Religionen zu tun hat und inwiefern er rückwirkend konstruiert ist, um diese Dinge zu romantisieren, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Martin Walkyier scheint keine einfache Persönlichkeit zu sein und so lange er so ausfällig ist, muss er sich nicht wundern, wenn er es nicht schafft, musikalisch einen Fuß auf den boden zu bekommen. Was hilft da seine Ernsthaftigkeit, wenn er den Suff und sein Benehmen nicht in den Griff kriegt und niemand mit ihm zusammenarbeiten kann? Soll er halt Gedichte schreiben (wollte er das nicht sowieso machen?), die würde ich mir sicher auch mal durchlesen, Metal ist aber keine Ein-Mann-Veranstaltung, es sei denn er macht durchschnittlichen Black Metal.
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Re: Skyclad

Beitragvon Ernie » 13. Februar 2015, 20:28

Schade, "Anotherdrinkingsong" hielt ich schon für einen ziemlichen Hit - aber abgesehen von zwei, drei weiteren Songs ist Skyclad ohne Martin für meinen Begriff im wesentlichen belanglos. IMO spielt die Clan Destined-EP den späteren Skyclad-Kram problemlos an die Wand und ich hätte liebend gerne mehr davon gehört. Aber wenn der Bursche partout keinen Musiker finden soll, mit dem er kann...blöd ist das.
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Re: Skyclad

Beitragvon OriginOfStorms » 13. Februar 2015, 20:31

Ernie hat geschrieben: IMO spielt die Clan Destined-EP den späteren Skyclad-Kram problemlos an die Wand und ich hätte liebend gerne mehr davon gehört.


Sehe ich völlig anders. Ausser TC Lethbridge kann das durch die Bank weniger als die beiden Skyclad Scheiben.
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Re: Skyclad

Beitragvon Ulle » 13. Februar 2015, 20:41

Raf Blutaxt hat geschrieben:Soll er halt Gedichte schreiben (wollte er das nicht sowieso machen?), die wĂĽrde ich mir sicher auch mal durchlesen, Metal ist aber keine Ein-Mann-Veranstaltung, es sei denn er macht durchschnittlichen Black Metal.


Genau so sehe ich das auch :smile2:
Ich finde die Texte begnadet und er steht da im Metalbereich ganz vorne mit an der Spitze, er ist aber dabei weder ein toller Sänger noch hatte er immer ein geschicktes Händchen für schmissige Melodien. Damit will ich nicht sagen, dass er Arien hätte trällern sollen, aber teilweise waren die Texte eben weitaus besser als der Song an sich.
Meine Highlights sind auch in den Frühwerken + Prince of the Poverty Line zu finden, während das später doch alles sehr beliebig wurde - auch als er noch dabei war. Muss ich mal wieder hören, da hab ich jetzt richtig Lust drauf. War schon ne besondere Zeit :smile2:
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Re: Skyclad

Beitragvon Franko » 14. Februar 2015, 11:40

Ulli hat geschrieben:
OriginOfStorms hat geschrieben:Gibt es da irgendwo ein Interview oder wo ist das her?

Ja, das wĂĽrde mich auch interessieren!

Raf Blutaxt hat geschrieben:Ja, wo das her ist, wĂĽrde mich dann auch interessieren..

Hatte Martin gestern oder vorgestern bei Facebook gepostet, da ging es mit den Kommentaren richtig ab ... Schulterklopfer wie auch Kritiker.
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Re: Skyclad

Beitragvon Fire Down Under » 14. Februar 2015, 19:08

Hairy Giant hat geschrieben:Letztendlich hat Martin also (unwissentlich) den Weg bereitet für all das, was uns heutzutage allerortens als sogenannter „Pagan-Metal“ um die Ohren gehauen wird. Ohne Skyclad hätte es vermutlich heute erfolgreiche Folkmetal-Bands wie Ensiferum, Finntroll oder Cruachan nie gegeben. Die Crux an der ganzen Geschichte ist leider nur, dass der Begriff „Pagan-Metal“ heutzutage eigentlich nichts mehr mit seiner ursprünglichen Bedeutung zu tun hat. Heute versteht man darunter doch im allgemeinen (Ausnahmen bestätigen die Regel) relativ simplen und eingängigen, folkbeeinflussten (Black)Metal mit Lyrics über heroische Schlachten, scheinbare Verehrung und Glorifizierung von Wikingern, Germanen und deren Götterwelt und vor allem party- und Wackentaugliche Sauflieder jeglicher Couleur. Die eigentliche Bedeutung des Begriffes „Pagan“ kennt (inklusive der ihn verwendenden Musikanten) eigentlich kaum noch jemand, stattdessen wurde das ganze wohlwollend als neues Genre und gewinnbringende Cash-Cow von der Musikindustrie aufgegriffen und ausgeschlachtet. „Echte“ Pagan-Metal-Bands gibt es nur wenige, und diese definieren sich öffentlich meist auch nicht als solche, sondern sind eigentlich nur aufgrund der Ausrichtung ihrer Lyrics als solche erkennbar.

Sehr schöner Beitrag, haariger Gigant, besonders mit dem zitierten Absatz blökst Du mir aus der Seele. Näher eingehen möchte ich darauf aber in einem eigenen Thread.
:ahasoso:

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Re: Skyclad

Beitragvon Mirco » 15. Februar 2015, 16:03

Hairy Giant hat geschrieben:Skyclad war Martins „Baby“, es war für ihn mehr als ein Vehikel „nur“ Musik zu machen, sondern eine Plattform, um sich, seine Lebensphilosophie und seine Gedanken mitzuteilen. Darin hat er jahrelang Gallonen an Herzblut investiert – seine Texte sind und waren essentiell, um die Band zu verstehen, und Skyclad ohne Martins tiefgründige Lyrics und exzentrische, leidenschaftliche Art sie zu interpretieren, hat ungefähr dieselbe Wirkung wie ein alkoholfreies Bier.


Nur mal eine andere Sichtweise: In einem Snakepit-Interview meinte Russ Tippins, dass Skyclad rein musikalisch hauptsächlich das "Baby" von Graehem English und (vor allem) Steve Ramsey ist und dass Martin "nur" die Texte beigesteuert hätte. Der Fakt, dass Skyclad aus Martins Mist gewachsen wäre, sei ein Fall von falscher öffentlicher Wahrnehmung gewesen. Keine Ahnung ob das stimmt oder ob man lediglich Martins Anteil abschwächen möchte um z. B. die aktuelle Besetzung zu legitimieren. Wenn man im Unfrieden auseinander gegangen ist wird halt gerne mal schmutzige Wäsche gewaschen in der Öffentlichkeit.
"Wir wollen eure Hirne aus der Schädeldecke nehmen, ein wenig mit ihnen herumspielen und sie dann verkehrt herum wieder einsetzen."
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Re: Skyclad

Beitragvon OriginOfStorms » 15. Februar 2015, 16:17

Mirco hat geschrieben:
Hairy Giant hat geschrieben:Skyclad war Martins „Baby“, es war für ihn mehr als ein Vehikel „nur“ Musik zu machen, sondern eine Plattform, um sich, seine Lebensphilosophie und seine Gedanken mitzuteilen. Darin hat er jahrelang Gallonen an Herzblut investiert – seine Texte sind und waren essentiell, um die Band zu verstehen, und Skyclad ohne Martins tiefgründige Lyrics und exzentrische, leidenschaftliche Art sie zu interpretieren, hat ungefähr dieselbe Wirkung wie ein alkoholfreies Bier.


Nur mal eine andere Sichtweise: In einem Snakepit-Interview meinte Russ Tippins, dass Skyclad rein musikalisch hauptsächlich das "Baby" von Graehem English und (vor allem) Steve Ramsey ist und dass Martin "nur" die Texte beigesteuert hätte. Der Fakt, dass Skyclad aus Martins Mist gewachsen wäre, sei ein Fall von falscher öffentlicher Wahrnehmung gewesen. Keine Ahnung ob das stimmt oder ob man lediglich Martins Anteil abschwächen möchte um z. B. die aktuelle Besetzung zu legitimieren. Wenn man im Unfrieden auseinander gegangen ist wird halt gerne mal schmutzige Wäsche gewaschen in der Öffentlichkeit.


Es ist doch bekannt, daß Martin für die Texte und die Instrumentalmusiker für die Musik zuständig waren.
Daher ergibt das auch Sinn.
Das ist auch der Grund dafĂĽr, daĂź die Band in meinen Augen musikalisch nicht nachgelassen hat, es sind immer noch die gleichen Leute da die die Songs schreiben.
Und daĂź die Texte nur noch gut bis sehr gut statt brilliant sind kann ich verschmerzen.

DaĂź Martin sich bei Facebook nicht immer im Griff hat gab es auch schon mal wo er mit Andy Sneap in die Wolle bekam und kaum gebremst werden konnte:
http://metaltalk.net/news2012-2/2012721.php
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Re: Skyclad

Beitragvon Pavlos » 16. Februar 2015, 14:21

OriginOfStorms hat geschrieben:DaĂź Martin sich bei Facebook nicht immer im Griff hat gab es auch schon mal wo er mit Andy Sneap in die Wolle bekam und kaum gebremst werden konnte:
http://metaltalk.net/news2012-2/2012721.php


Oha, das kannte ich noch gar nicht.

Danke fĂĽr den Link.
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Re: Skyclad

Beitragvon Metalfranze » 16. Februar 2015, 21:30

Skyclad eine meiner großen Lieben, als ich anno 91die ersten Töne von Widdershins Jig gehört hab´, war ich wie 11 Jahre vorher bei Phantom of the Opera verzaubert.
Die CD wurde natürlich am nächsten Tag verhaftet und jedem meiner Kumpels per Tape wärmstens empfohlen.
Um die Band endlich Live zu sehen musste ich im Juni 92 logischerweise aufs Dynamo Open Air ins Eisstadion von Eindhoven, der Auftritt war so mächtig, die mittelalterliche Waldschrat Kostümierung so genial, dass mich keine der folgenden Bands mehr Interessierte!
Noch im selben Jahr durfte ich die Band dann noch als Vorband von Manowar erleben, sie spielten Joey und seine Jungs problemlos an die Wand und ich lernte Manowarriors, mit Ihrem ScheiĂź Manowar Geschrei, zu hassen.
Ich liebte die Band und ihren Thrash mit Folkeinflüssen bis die Nachricht, dass Fritha Jenkins die Band verlässt im Raum stand, aber auch Cath Howell machte einen großartigen Job und meine Sorgen waren verflogen und ich mit Skyclad glücklich.
Nach Prince of the Poverty Line verlor ich die Band und den aktuellen Metal ein bisschen aus den Augen und war ziemlich perplex als auf einem Konzert im Münchener Strom plötzlich eine für mich nicht zur Band passende Straßenmusikantin namens Georgina Biddle die Geige bediente.
FĂĽr mich war das dann das Ende der groĂźen Liebe, obwohl ich mir noch die meisten Alben mit Martin kaufte.
Heute spielen Skyclad Kneipen-Folk(-Rock) und auch wenn ich den Auftritt am MA 2014 sehr witzig fand brauch ich das nicht.
Die ersten zwei CDs und die EP sind immer noch Highlights in meiner Sammlung, die folgenden zwei CDs sind groĂźartige Scheiben, alles danach ist fĂĽr eine Metalfan und Volksmusikablehner verzichtbar.
Das Martin mit seiner Vergangenheit Schwierigkeiten hat finde ich schade aber auch ein bisschen verständlich.
Martin Walkier war Skyclad, auch wenn er nur die Texte geschrieben hat und Fritha Jenkins war die geniale Partnerin!

Ps. Warum beurteilt der Herr Vesper die Skyclad Alben bei Musiksammler doppelt?
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