IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon Fire Down Under » 27. Juni 2016, 20:54

Um noch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit für diese wunderbare Musiziergruppe aus dem Frankenland zu generieren, eröffne ich jetzt mal einen eigenen Thread.

Zunächst mal das von mir bereits veröffentlichte Review zu "Tales of Woe - Part I":

IMPERIOUS - Tales Of Woe (The Journey Of Odysseus, Part I - From Ilion To Hades)
Bild

Stil: Epic Black/Death Metal

Trackliste
1. At The Shores Of Ilion (2:30)
2. To Abjure Temptation (8:21)
3. At The Cave Of Polyphemus (1:30)
4. The Sharpened Pale (9:56)
5. Insidious Winds (14:51)
6. At The Bay Of Telepylos (1:11)
7. The Feasting Of The Laestrygonians (3:04)
8. Celestial Tunes Of Moral Fraud (6:44)
9. At The Realm Of Hades (1:40)
10. Where Cimmerian Darkness Dwells (12:44)

Review
Aus dem tiefsten fränkischen Untergrund erhob im Jahre 2015 ein obskurer Musizierzirkel die Stimme, um die Worte alter Überlieferungen zu verkünden - und um zugleich eines der außergewöhnlichsten, epochalsten und ergreifendsten Werke der mindestens letzten 15 Jahre zu erschaffen.

Der sperrige Titel deutet bereits leicht an, welch Tiefgang dieses Musikwerk haben soll. IMPERIOUS reichern ihren mächtigen Extrem-Metal, genauer gesagt eine homogene Verwebung von Death und Black Metal, mit einem epischen Überbau und einem ebensolchen Textkonzept, welches auf Homers "Odyssee" basiert, an - sowie mit großen Melodien und einer unglaublichen Liebe zum Detail in jeglichen Belangen. So sind allein ganze sechs Singstimmen zu hören, die die einzelnen Figuren des Epos' verkörpern - das gesangliche Spektrum erstreckt sich von schwarzmetallischem Gekeife, gutturalem Gesang über Klargesang bis hin zu female vocals - dazu narrative Passagen, viele epische Intros und unzählige musikalische Wendungen und Abfahrten. Zu jeder Sekunde komplett majestätische und schlicht große Musik. Nicht selten ist man nahe dran an der musikalischen Intensität und Herangehensweise der Oberpfälzer ATLANTEAN KODEX, allerdings auf seine Art und Weise völlig eigenständig.

Schon allein der pompös inszenierte Auftakt "At the Shores of Ilion" nimmt den Zuhörer mit auf eine Reise epischen Ausmaßes - der Odyssee eben. "To Abjure Temptation", das erste Kapitel, wartet sogleich mit rasendem Tempo, ballernden Drums und harschem, jedoch zumeist gut verständlichem Gesang auf. Überhaupt zieht sich das durch das komplette Werk, dass die Passagen mit extremem Gesang sehr oft so verständlich sind, dass man das Textbuch fast gar nicht zur Hand nehmen muss. Wunderschön und jedes Mal auf Neue bezaubernd: der Part ab der 5. Minute mit dem Solo und der narrativen Passage, der mich immer total an eine extremere Variante erwähnter ATLANTEAN KODEX erinnert.
Die beiden Kapitel "The Sharpened Pale" (10 Minuten lang) und "Insidious Winds" (15 Minuten) bilden das Herzstück dieses Epos'. Eher im Midtempo angesiedelt, so wie eigentlich der Großteil des Werkes, untermauert von mächtigen Riffs und wuchtigen Drums, sorgen IMPERIOUS mittels Ehrfurcht gebietenden Melodien, tollen Wechselgesängen und sorgsam eingefügten Narrationen für Eskapismus der selten erlebten Art.
"Celestial Tunes of Moral Fraud" ist hingegen wieder in höherem Tempo angesiedelt und entfaltet sich gegen Ende wieder in seiner kompletten, atmosphärisch-erhabenen Pracht. Riesengross...
Den ersten Teil des Epos' beschließt das knapp 12 Minuten lange Kapitel "Where Cimmerian Darkness Dwells", das irgendwie nochmal ein wenig anders klingt als das bisher Gehörte - stärker im Black Metal verwurzelt, in endloser Melancholie getränkt und von traurigen Melodien fahl schimmernd, aber dennoch wärmend, dringt hier ein absolutes Jahrhundertwerk ans Ohr des ergriffenen Zuhörers. Und das - stilübergreifend - auf Augenhöhe mit Göttergaben wie "Dreams of Eschaton", "Decay (Saver Comes)", "Nordland", "Gates of Valhalla", "The Great Cleansing", "The Furthest Shore" oder "Remembrance Day (A Song for Peace)". Welch ein Abschluss.

Was hier in seiner Gesamtheit erschaffen wurde, beeindruckt sowohl in seinem ausgefeilten Arrangement, seinem liebevollen Detailreichtum sowie weiterhin in seiner kompromisslosen Ernsthaftigkeit. Ein Wunderwerk, das in dieser Form nur sehr selten anzutreffen ist - gleichzeitig Anker wie Leuchtturm -, darüberhinaus vor allem Eines: ein Manifest. Kreativität und Mut zum Außergewöhnlichen statt identitätslosem Einerlei, hundertprozentige Hingabe statt schnell-schnell hingerotztem Reißbrett-Mist, tiefgreifendes, kluges Konzept statt billigen 666/Satan-Taschenspielertricks.
Auch der Sound ist ein Traum, vor allem wenn man bedenkt, dass das hier alles komplett als Eigenproduktion realisiert wurde. Was hier am Mischpult gezaubert wurde ist unglaublich, dagegen klingen teilweise labelfinanzierte Produktionen wie billiges Zusammengeschuster. Von Andy-Sneap-Plastikschrott wollen wir da gar nicht erst reden...

Traurigerweise nahm von alledem nahezu niemand Notiz, in der Fachpresse fand die Band kaum statt, auch dass hier noch kein Label angebissen hat, wundert mich ebenfalls. Worin die Gründe liegen, darüber kann man nur spekulieren...
"Tales of Woe" sei jedoch umso mehr mit Nachdruck jedem empfohlen, der außergewöhnliche Musik liebt und schätzt. Auch wer sonst eher nichts mit Black und Death Metal anfangen kann, aber epische Musik wie eben ATLANTEAN KODEX mag, sollte hier zur Zielgruppe gehören, ich bin mir sicher, dass so mancher, der sonst nicht so auf Geprügel steht, durchaus Gefallen an IMPERIOUS finden könnte, da die Musik trotz extremem Fundament viele traditionelle und eben Epic Metal-Einflüsse aufweist.

Up the Swords!

Wertung: 10/10

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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon Fire Down Under » 27. Juni 2016, 20:54

Und hier ein Ersteindruck der neuen Scheibe nach ca. 15 Durchgängen:

Das eröffnende, ausgedehnte Instrumental holt den Hörer direkt ab, da die Melodien aus "The Sharpened Pale" und "Celestial Tunes of Moral Fraud" aufgegriffen wurden, solche Wiederholungen einzelner Motive aus bereits gehörten Liedern liebe ich ja, das machen leider viel zu wenige Bands.

"Sirens" hingegen zeigt die Band von einer neuen, sehr ruhigen Seite. Fand ich am Anfang noch recht unauffällig, das Lied, aber nach dem dritten, vierten Durchgang begann es zu wachsen und seine Atmosphäre zu entfalten. Wahnsinn wie die Band hier auch mit leisen Tönen brillieren und für Gänsehautmomente zu sorgen vermag. Außerdem wird der Leadgesang diesmal von einer der Gastsängerinnen übernommen. Bitte in Zukunft mehr davon! Völlig grandios.

"The Isle of the Solar God" ist dann gewohnt episch und weist einen wunderbaren Spannungsbogen auf. Für meinen Geschmack hätte man, wie bei den Longtracks auf Teil I, noch etwas mehr Klargesang einbinden können (ein Element, welches auf Part II komischerweise nicht so häufig auftritt, sehr schade), aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

"At the Shores of Ithaca" - kurzes, atmosphärisches Zwischenspiel

Den Vorabtrack "Scorn" hatte ich mir extra nicht vorher angehört, da ich den Song unvoreingenommen im Albumkontext erfassen wollte. Bisher allerdings hab ich noch nicht wirklich den Zugang zu dem Stück gefunden, obwohl es sich stilistisch eigentlich nicht vom Rest unterscheidet. Schlecht geht anders, aber irgendwie finde ich die Melodien bisher nicht ganz so packend und fesselnd wie die der anderen Songs. Insgesamt wahrscheinlich der schwächste Song des gesamten Zyklus'.

Tja, und der 17-Minuten-Mammuttrack "Bloodbound - The Bow of Odysseus" ist dann... der stärkste Song des zweiten Parts. Manchmal fühl ich mich - trotz der allgegenwärtigen Eigenständigkeit der Band - an PRIMORDIAL erinnert, z.B. bei der kurzen rauen Gesangpassage ab 6:06, aber auch bei manchen Melodien und der allgemeinen Grundatmosphäre des, äh, Lieds. Epos'! Auch hier jagt ein emotionaler Gänsehautmoment den nächsten, die Melodien sind zum Niederknien. Der ruhige Zwischenpart... die Kulminierung in Richtung grosses Finale ab der 12. Minute... große Momente!

Das abschließende "At the Olive Tree" bringt dann wieder diese wehmütige, melancholische Stimmung an den Start, welche in Verbindung mit den Narrationen ein letztes mal für den Entenanzug sorgen.

Fazit: eine Enttäuschung geht definitiv anders, das hoch gesteckte Niveau das man auf Teil I vorlegte, wird definitiv gehalten. Wenn man jetzt unbedingt die beiden Teile miteinander vergleichen müsste (obwohl sie ja zusammen gehören), würde ich Teil I knapp weiter vorne sehen. Alles weitere wird jedoch der Test of Time zeigen... Mit den Texten von Teil II hab ich mich bislang noch nicht auseinandergesetzt.
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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon Loomis » 15. April 2018, 12:18

Die beiden "Tales of Woe"-Alben wurden mittlerweile übrigens auf Massacre Records wiederveröffentlicht.
Wer damals wegen CD-R abgeschreckt war, kann (und sollte) nun also zugreifen!
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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon Fire Down Under » 9. Februar 2019, 15:20

Da es hier ja doch ein, zwei Fans gibt: IMPERIOUS möchten von ihrem aktuellen Album "Godless Divinity" CDs und Vinylse produzieren und suchen dafür finanzielle Unterstützung:

Disbe hat geschrieben:Fellow comrades - New chapter 2.0!

Many of you asked for some physical stuff of our latest album "Godless Divinity" and here's your chance to grab some of it. Choose between single items and some nice bundles! What ever you want - you'll get it here!

Greetings and horns up - Sertorius, Kalmesh & Iluuar


Hier entlang, bitte:
https://www.kickstarter.com/projects/13 ... s-divinity

Das Album kann man hier anhören:
https://imperious.bandcamp.com/

Support the Undergound!
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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon Siebi » 9. Februar 2019, 18:46

Viel Glück!
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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon Fire Down Under » 9. Februar 2019, 22:37

Siebi hat geschrieben:Viel Glück!

Wem wünschst Du das? Der Band oder den Supportern? :ehm:
:ahasoso:

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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon MegaDave » 10. Februar 2019, 16:38

Fire Down Under hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:Viel Glück!

Wem wünschst Du das? Der Band oder den Supportern? :ehm:

Der Band für kreativere Songnamen als I und II :smile2:

Hab die Band jetzt zum dritten mal entdeckt, hat mir beim reinhören immer gut gefallen, aber ich hab jedes mal den Bandnamen vergessen.

Fire Down Under hat geschrieben:Auch wer sonst eher nichts mit Black und Death Metal anfangen kann, aber epische Musik wie eben ATLANTEAN KODEX mag, sollte hier zur Zielgruppe gehören, ich bin mir sicher, dass so mancher, der sonst nicht so auf Geprügel steht, durchaus Gefallen an IMPERIOUS finden könnte, da die Musik trotz extremem Fundament viele traditionelle und eben Epic Metal-Einflüsse aufweist.

Treffende Beschreibung!

Zu "Varus" und "Godless Divinity" hast du dich hier noch nicht geäußert, wie würdest du die den im Vergleich zu den Tales of Woe Scheiben einordnen?
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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon Fire Down Under » 10. Februar 2019, 19:31

MegaDave hat geschrieben:
Fire Down Under hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:Viel Glück!

Wem wünschst Du das? Der Band oder den Supportern? :ehm:

Der Band für kreativere Songnamen als I und II :smile2:

Hab die Band jetzt zum dritten mal entdeckt, hat mir beim reinhören immer gut gefallen, aber ich hab jedes mal den Bandnamen vergessen.

Fire Down Under hat geschrieben:Auch wer sonst eher nichts mit Black und Death Metal anfangen kann, aber epische Musik wie eben ATLANTEAN KODEX mag, sollte hier zur Zielgruppe gehören, ich bin mir sicher, dass so mancher, der sonst nicht so auf Geprügel steht, durchaus Gefallen an IMPERIOUS finden könnte, da die Musik trotz extremem Fundament viele traditionelle und eben Epic Metal-Einflüsse aufweist.

Treffende Beschreibung!

Zu "Varus" und "Godless Divinity" hast du dich hier noch nicht geäußert, wie würdest du die den im Vergleich zu den Tales of Woe Scheiben einordnen?

"Varus": guter Start, aber noch kein Vergleich zu "ToW".
"GD": siehe mein Review im aktuellen DF.
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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon Siebi » 10. Februar 2019, 20:48

Fire Down Under hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:Viel Glück!

Wem wünschst Du das? Der Band oder den Supportern? :ehm:

Beiden, denn ich mag die Musik, besitze die ersten beiden Scheiben.
Der Band, dass ihr Ziel erreicht wird, den Suppoerten, dass das Ziel erreicht wird. Eine Win-Win-Situation.

Ich weiß aber, worauf du hinaus willst. Ich kickstarte, crowdfunde oder pledge nix mehr. Bin dreimal reingefallen, bei zweien habe ich die Kohle nie bzw. nur spärlich zurück bekommen, beim dritten musste ich der LP nachlaufen, weil man nicht wusste, dass und was ich gezahlt habe.

Ich bleibe somit dabei. Biete mir ein Produkt bzw. Zugang zur Musik und ich entscheide meinen Kauf. Daneben kaufe ich bei moderaten Preisen mittlerweile Downloads, sofern ein losless-Format geboten wird, wenn es a) keine physischen Tonträger (CD oder LP) gibt oder b) diese mir zu teuer sind.
Zuletzt geändert von Siebi am 10. Februar 2019, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon Fire Down Under » 10. Februar 2019, 21:15

Siebi hat geschrieben:
Fire Down Under hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:Viel Glück!

Wem wünschst Du das? Der Band oder den Supportern? :ehm:

Beiden, denn ich mag die Musik, besitze die ersten beiden Scheiben.
Der Band, dass ihr Ziel erreicht wird, den Suppoerten, dass das Ziel erreicht wird. Eine Win-Win-Situation.

Ich weiß aber, worauf du hinaus willst. Ich kickstarte, crowdfunde oder pledge nix mehr. Bin dreimal reingefallen, bei zweien habe ich die Kohle nie bzw. nur spärlich zurück bekommen, beim dritten musste ich der LP nachlaufen, weil man nicht wusste, dass und was ich gezahlt habe. Mittlerweile waren

Ich bleibe somit dabei. Biete mir ein Produkt bzw. Zugang zur Musik und ich entscheide meinen Kauf. Daneben kaufe ich bei moderaten Preisen mittlerweile Downloads, sofern ein losless-Format geboten wird, wenn es a) keine physischen Tonträger (CD oder LP) gibt oder b) diese mir zu teuer sind.

Kann ich verstehen, Deine Meinung zu Kraut-Funding-Projekten habe ich noch im Hinterkopf.
Hier sieht es jedoch wie folgt aus: die Finanzierung der Tonträgerproduktion des aktuellen Albums läuft nach dem "Alles oder nichts"-Prinzip ab: heißt, es wird erst gezahlt, wenn das Finanzierungsziel erreicht wurde - wird es das, ist es in der Tat win-win für beide Seiten. Wird es das nicht, wird keine Zahlung der Supporter ausgelöst und das Produkt logischerweise nicht produziert. Sehe also kein großes Risiko darin.
Habe mich vorhin auch über dieses Thema mit dem mächtigen Lord Stahl unterhalten, unter anderem kamen wir im Zuge dessen auf Obituary zu sprechen, deren Crowdfunding-Kampagne mir auch noch grau in Erinnerung war - wobei ich nicht verstand, wieso eine Band wie Obi darauf zurückgriff, obwohl man als altgediente Band entweder ein Label im Rücken - oder falls nicht: sicher kaum Probleme hätte, ein ebensolches zu finden, das monetär bei der Aufnahme und Produktion eines neuen Albums einspringen hätte können - ganz im Gegensatz zu einer Untergrund-Kapelle wie Imperious, deren Album bereits fertig aufgenommen und auf Bandcamp veröffentlicht wurde - also für Jedermann und -frau hörbar, man(n) weiß also, worauf man sich einlässt - und es lediglich um ein Endprodukt, das man auch in den Händen halten kann, geht.
Zudem sind nach nur einem Tag (!) bereits mehr als 1/5 des Spendenziels erreicht, ich bin also guter Dinge, dass daraus auch was wird.
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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon thorondor » 10. Februar 2019, 22:14

Bin da jetzt auch dabei. Die Woe Platten find ich sehr gut. Gerne mehr Stoff.
Diese Art Kickstarter find ich sogar ziemlich sympathisch. Im Gegensatz zu zB bei der letzten Anvil (die eigentlich zu meinen Helden zählen): die haben das letzte Album ebenfalls gekickstartet, und dabei konnte man noch derartig viel Schmarrn mitbestellen bzw mit der Band (stimmt nicht: nur mit Lips und Robb!) Essen gehen und so Zeugs. Klar, ich werd nicht gezwungen, trotzdem bin ich da schnell wieder ganz raus ...
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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon Ulle » 10. Februar 2019, 23:27

Bei kleineren Bands finde ich das in einem sinnvollen Rahmen auch okay. Vernünftige Preise für CD/Vinyl oder Shirt und vor allem ein Budget das auch Sinn macht.
Bei Obituary war das ja eher so eine "wir kriegen von der Plattenfirma zwar Budget, aber lass uns doch mal gucken, was man sonst noch rausholen kann"-Sache. Ganz übel und scheinheilig und es hat natürlich gefunzt. Dass eine Obituary-Produktion nicht unbedingt Bob Rock braucht, sollte eigentlich den dümmsten Leuten klar sein, war es aber wohl nicht. Dann kamen Wintersun und haben aber locker nochmal alles getoppt und verzehnfacht und es hat ebenfalls hingehauen - noch dazu auf die unsympathischste und unverschämteste Weise ever.

Nicht mehr ganz so neu ist ja auch die Patreon-Sache. Da kriegt man dann nicht einmal was, sondern finanziert den Leuten ihr Hobby, oder sogar das Leben. Was z.B. die von mir musikalisch hochgeschätzten Disillusion da gerade abziehen, ist für mich kaum noch greifbar. Vor allem war mir klar, dass sie sich nach dem erreichten Ziel was neues einfallen lassen würden, damit der Geldsegen weitergeht. Und bumm, es kam so und es scheint auch wieder zu funktionieren.
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Re: IMPERIOUS (BAI) - Epic Extreme Metal

Beitragvon Dr. Best » 12. Februar 2019, 21:59

Ulle hat geschrieben:Nicht mehr ganz so neu ist ja auch die Patreon-Sache. Da kriegt man dann nicht einmal was, sondern finanziert den Leuten ihr Hobby, oder sogar das Leben. Was z.B. die von mir musikalisch hochgeschätzten Disillusion da gerade abziehen, ist für mich kaum noch greifbar. Vor allem war mir klar, dass sie sich nach dem erreichten Ziel was neues einfallen lassen würden, damit der Geldsegen weitergeht. Und bumm, es kam so und es scheint auch wieder zu funktionieren.

Was ist denn bei Disillusion, ich hab das die letzte Zeit gar nicht mehr verfolgt.

Die Patreon-Sache verstehe ich auch überhaupt gänzlich nicht. Ein paar Kumpels von mir sind da auch und finden das voll sinnvoll und toll, schließlich kann es ja gar nicht angehen, dass man Equippment kaufen, nen Proberaum mieten und Sprit für die Proben bezahlen soll. Auf meinen Einwand, dass das immer noch nen Hobby ist (zumindest, wenn man von seinen Alben halt nur 200 Stück los wird und bei nem guten Konzert 20 Leute zieht) sind wir quasi zurück nach Anfang. Immerhin bekommt man ja bei nur 15€ im Monat Lebenslang (=bis man nimmer pledged) freien Eintritt zu jedem Konzert (Anreise muss man aber halt schon selber zahlen, Reisekosten zu Bandprobe sind ja was anderes :lol:) und Zugang zu "lustigen" Videos des Band bei... keine Ahnung, Eierkraulen.

Ich höre im Hintergrund leise Mark Knopfler fudeln.... I want my MTv.....
- The sound was so big I swear it created a new fjord behind us. -
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