Das Kettenreview

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Acrylator » 5. Juni 2016, 14:09

lewstherin hat geschrieben:1988 hat die amerikanische Band Realm mit „Endless War“ ihr Debütalbum auf die Metalwelt losgelassen, doch bevor ich genauer auf die Musik eingehe, möchte ich den Hintergrund kurz darlegen, der diesem (übrigens meinem ersten) Review zugrunde liegt. Während ich für die meisten klassischen Metal-Strömungen offen bin und an allen mehr oder minder eine Faszination erkenne, ist mir Thrash Metal bis heute eher verschlossen geblieben. Ja, ich liebe alte Metallica, dazu ein wenig Kreator, vielleicht Megadeth und seit kurzem Flotsam & Jetsam. Das war’s. Gleichzeitig bin ich, was progressiven Metal angeht, auch eher ein Neuling, wobei ich da aber auch schon einiges ins Herz geschlossen habe. Nun gut, medias in res.

„Endless War“ bewegt sich musikalisch wie bereits erwähnt zwischen Thrash/Speed Metal und Progressive Metal und verbindet diese beiden, vom Ansatz her doch sehr unterschiedlichen Stile fließend. Man findet hier nicht ausschließlich rohe Aggressivität, aber technisch wirklich anspruchsvolle Musik, sodass ich es nie und nimmer für ein Debütalbum gehalten hätte. Anfangs fiel es mir schwer diese Musik zu durchdringen, die Musik wirkte einfach chaotisch auf mich, aber mit immer mehr Durchgängen offenbarten sich mir tolle Riffs und unglaublich interessante Songstrukturen.

Das Schlagzeug ist auf dem Punkt, der Bass ist mir ehrlich gesagt kaum aufgefallen, kann auch an der youtube-Version oder meinen Computer-Boxen liegen, aber die beiden Gitarren sind mit ihren komplexen Riffs meiner Wahrnehmung nach das Herzstück dieses Albums. Darüber thront ein toller Sänger, der auch in hohen Tönen extrem gut klingt.

Immer wieder mischen sich eher seltsame Klänge wie bei „Fate’s Wind“ zwischen die tolle Gitarrenarbeit. Insgesamt habe ich übers Album gesehen nur eine Assoziation immer wieder gehabt, und zwar Psychotic Waltz, wobei Realm noch den Tick uneingängiger ist, zumindest für mich. Allerdings kann man die Thrash-Nummer „This House is Burning“ dann doch schwer mit besagter Progressive Metal-Band in Verbindung bringen.

Auf alle Lieder einzeln möchte ich hier nicht eingehen, das hat Acrylator schon gemacht. Erwähnen will ich hier einerseits noch den unglaublichen Fluss dieses Albums, das wirkt trotz der unzähligen Breaks alles wie aus einem Guss. Etwas Erholung von der komplexen Musik bekommt man auf dem Beatles-Cover „Eleanor Rigby“, das (logischerweise) straighter aufgebaut ist als der Rest des Albums und für ein wenig Erfrischung sorgt, dabei aber nicht deplatziert wirkt. Auch der abschließende CD-Bonustrack „Theseus and the Minotaur“ klingt etwas lockerer und eingängiger, und nebenbei bemerkt, auch extrem gut.

Fazit: Ich habe anfangs echt Probleme gehabt, mich auf diese Musik einzustellen, aber gerade letzte Woche ist alles vertrauter und bekannter geworden, und wenngleich ich noch lange nicht alle Details herausgehört habe, genieße ich das Album mittlerweile sehr. Am Ende bleibt ein total eigenständiges Album, das zu keiner einzigen Sekunde langweilig wird und das ich wohl auch in Zukunft immer wieder gerne hören werde.
Sehr schön! Finde es auch toll, dass du trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der Musik nicht aufgegeben hast! :yeah:
Ich persönlich finde übrigens dieses Album doch ne Ecke eingängiger von den Melodien her als so manches von Psychotic Waltz (die ich ja auch abgöttisch liebe), weniger komplex ist es aber wohl nicht.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon lewstherin » 5. Juni 2016, 15:20

Acrylator hat geschrieben:Sehr schön! Finde es auch toll, dass du trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der Musik nicht aufgegeben hast! :yeah:
Ich persönlich finde übrigens dieses Album doch ne Ecke eingängiger von den Melodien her als so manches von Psychotic Waltz (die ich ja auch abgöttisch liebe), weniger komplex ist es aber wohl nicht.

Hat mich im Endeffekt auch sehr gefreut, durch das Kettenreview quasi "gezwungen" zu werden, mich intensiv damit auseinander zu setzen, anderenfalls wäre es mir vielleicht zu mühsam gewesen, und es hat sich voll ausgezahlt :yeah:

Hm Psychotic Waltz hat halt selbst auf A Social Grace ein Lied wie I Remember, das ganz schnell ins Ohr geht, aber ansonsten ist das wohl wirklich für jeden unterschiedlich, welche der beiden Bands eingängiger ist.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Acrylator » 5. Juni 2016, 16:57

lewstherin hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:Sehr schön! Finde es auch toll, dass du trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der Musik nicht aufgegeben hast! :yeah:
Ich persönlich finde übrigens dieses Album doch ne Ecke eingängiger von den Melodien her als so manches von Psychotic Waltz (die ich ja auch abgöttisch liebe), weniger komplex ist es aber wohl nicht.

Hat mich im Endeffekt auch sehr gefreut, durch das Kettenreview quasi "gezwungen" zu werden, mich intensiv damit auseinander zu setzen, anderenfalls wäre es mir vielleicht zu mühsam gewesen, und es hat sich voll ausgezahlt :yeah:

Hm Psychotic Waltz hat halt selbst auf A Social Grace ein Lied wie I Remember, das ganz schnell ins Ohr geht, aber ansonsten ist das wohl wirklich für jeden unterschiedlich, welche der beiden Bands eingängiger ist.

Was "I Remember" angeht, hast du natürlich Recht, aber das ist ja auch mit großem Abstand der eingängigste Song der ersten zwei Alben und nicht gerade repräsentativ!
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon lewstherin » 5. Juni 2016, 22:20

Acrylator hat geschrieben:
lewstherin hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:Sehr schön! Finde es auch toll, dass du trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der Musik nicht aufgegeben hast! :yeah:
Ich persönlich finde übrigens dieses Album doch ne Ecke eingängiger von den Melodien her als so manches von Psychotic Waltz (die ich ja auch abgöttisch liebe), weniger komplex ist es aber wohl nicht.

Hat mich im Endeffekt auch sehr gefreut, durch das Kettenreview quasi "gezwungen" zu werden, mich intensiv damit auseinander zu setzen, anderenfalls wäre es mir vielleicht zu mühsam gewesen, und es hat sich voll ausgezahlt :yeah:

Hm Psychotic Waltz hat halt selbst auf A Social Grace ein Lied wie I Remember, das ganz schnell ins Ohr geht, aber ansonsten ist das wohl wirklich für jeden unterschiedlich, welche der beiden Bands eingängiger ist.

Was "I Remember" angeht, hast du natürlich Recht, aber das ist ja auch mit großem Abstand der eingängigste Song der ersten zwei Alben und nicht gerade repräsentativ!

stimmt natürlich, war ein blödes Beispiel ;)
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Loomis » 6. Juni 2016, 00:12

Danke sehr fĂĽrs Review. Jetzt darfst du gleich nochmal ran mit einem Album Deiner Wahl.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Pavlos » 6. Juni 2016, 22:00

Loomis hat geschrieben:Danke sehr fĂĽrs Review. Jetzt darfst du gleich nochmal ran mit einem Album Deiner Wahl.


....welches ich dann reviewen muss, sehe ich das richtig?
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Loomis » 7. Juni 2016, 04:10

Genau.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon lewstherin » 7. Juni 2016, 13:14

Loomis hat geschrieben:Danke sehr fĂĽrs Review. Jetzt darfst du gleich nochmal ran mit einem Album Deiner Wahl.

so hab ichs eh verstanden, diesmal wirds keinen Monat dauern!
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Fire Down Under » 18. Juni 2016, 22:54

Hier war ja noch was offen. :)

Bild

BLIND ILLUSION - The Sane Asylum, die Senfzugabe des Rumpelpiraten:

Das Debütalbum von BLIND ILLUSION, das für über 20 Jahre auch ihr einziges bleiben sollte, passt gut in die Zeit, in der es erschienen ist - "normalen" Thrash spielte fast keiner mehr, Death Metal war der heiße Scheiß, während viele andere altgediente Bands viel technischer wurden. BLIND ILLUSION fallen ganz klar in letztere Schublade, wobei gesagt sein muss, dass sie wohl schon immer einen progressiven Ansatz hatten, rein der Tatsache nach zu urteilen, dass sich auf "The Sane Asylum" teilweise schon zum damaligen Zeitpunkt bis zu 10 Jahre früher geschriebene Songs befinden.
Die Band äfft jedoch nicht stumpf z.B. METALLICA nach, sondern weist schon ihren eigenen Stil auf. Normalerweise können Bands mit eigenem Stil bei mir eigentlich immer punkten, BLIND ILLUSION jedoch schaffen es nur teilweise, mich zu überzeugen, da mir - um das Fazit bereits vorweg zu nehmen - hier vieles zu zerfahren und zu wenig auf den Punkt gespielt klingt.

Aber der Reihe nach: Das Titeltracks-Intro beginnt mit einer sehr coolen japanisch anmutenden Melodie, was ich schon mal sehr originell finde. Auch der Aufbau des Intros samt Steigerung ist stark, allerdings offenbart sich auch schnell einer der Schwachpunkte der Scheibe: den Gesang von Marc Biedermann empfinde ich als anstrengend und sehr nervig. Wie ein Dave Mustaine, nur halt in schlecht. Zwar versucht er schon öfter, ein wenig Wahnsinn in die Gesangslinien zu bringen, ohne aber wirklich Wirkung zu erzielen. Da gibt's ganz andere Kaliber.
Der erste richtige Song "Blood Shower" startet dann mit einem coolen Riff und flottem Tempo, wird dann aber recht bald zu einem Midtempo-Thrasher. Nicht sonderlich spektalulär. Schade, dass dem tollen Anfang so etwas durchschnittliches folgt. Das Solo am Schluss reißt's zumindest ein bisschen wieder raus.
Das ruppige "Vengeance Is Mine" poltert dann gleich in anderem Tempo los. Gleich wird der nächste Schwachpunkt der Scheibe offenbar: die Produktion der Scheibe ist nicht gerade die Beste, grad der Gitarrensound klingt zu poltrig und undefiniert. Auf der musikalischen Seite jedoch deutlich interessanter als der Opener: dank des hektischen Riffs kommen mir die ebenfalls dezent verrückten (und nicht ganz leicht verdaulichen) Schweizer CALHOUN CONQUER in den Sinn, meine ich zumindest aus der Erinnerung. Die geisteskranken Psychosoli in dem Song wissen auch zu gefallen. Das Negative: das dumpfsinnige Geblöke von Biedermann geht mir unglaublich auf den Senkel!
Es folgt das siebenminütige Kaliber "Death Noise", der älteste Song der Scheibe (in der Urversion bereits 1978 entstanden), der gleichzeitig für mich das Highlight dieser LP darstellt: die erste Hälfte des Songs ist rein instrumental und weist wunderbare Prog- und zum Teil gar Space-Rock-Anflüge auf und punktet durch interessante Ideen. Und Biedermann hält endlich mal die Klappe, wunderbar. Leider halt nicht den ganzen Song. Hier stört dann auch der eigentlich suboptimale Sound nicht, da der Song mehr Prog denn Thrash ist. Hingegen wurde der Bass hier wunderbar in Szene gesetzt. Das einzige, was mich (vom Gesang abgesehen) an dem Song stört, sind die billigen Shred-Riffs im Refrain. Hier würde ich gerne mal eine frühere Version des Songs hören!

"Kamakazi" eröffnet die B-Seite ausladend mit einem melodischen, ein wenig melancholischen Lead, bevor dann völlig unvermittelt die Thrash-Keule ausgepackt wird. Später wird's dann wieder ein wenig proggig-verspielt, und auch Biedermanns Gesang geht hier über weite Strecken in Ordnung.
"Smash the Crystal" hingegen ist dann nicht besonders hervorstechend, ein relativ normaler Thrasher mit hektischen Riffs. Ă„hnliches gilt fĂĽr das deutlich ausladendere "Vicious Visions", das sich komplett ins Prog-Nirwana schwurbelt...
Etwas besser dann der Closer "Metamorphosis of a Monster", der ein wenig Dramatik an den Start bringt, man unterm Strich aber ein wenig straffen hätte sollen.

Zusammenfassend kann ich sagen, wären die meisten Songs akzentuierter auf den Punkt gespielt, könnte ich mich wahrscheinlich begeisterter zeigen. Gute Ideen hat die Band in der Tat vorzuweisen und die Schlechtesten sind sie ja auch nicht gerade an ihren Instrumenten. Vielleicht könnte ich mich ja auch mehr auf die Songs einlassen, wenn hier jemand anderes singen würde, aber mir geht das Biedermann'sche Gekeife hier übelst auf die Nüsse. Und das will was heißen, denn ich hab eigentlich mit den wenigsten Sängern Probleme und kann mich oft sogar an schlechte Sänger gewöhnen. Hier klappt das nicht.
:ahasoso:

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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Carrion For Worm » 18. Juni 2016, 23:34

Wie immer gut geschrieben. Schade, ich hätte geschätzt, das wär was für'n Krautosch. Vielleicht braucht das noch was, ich hab's am Anfang gar nicht gemocht, der Klickmoment kam erst Jahre später.

Dass du dich an den Vocals so stösst hat mich überrascht. Ich hab' dabei immer an Accüsed gedacht, also eher punkige Vocals, was bei einer hektischen, vielseitigen Thrash-Platte wie dieser für mich einen ganz interessanten Kontrast bietet.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Fire Down Under » 18. Juni 2016, 23:42

Vielleicht macht's ja irgendwann noch klick.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Siebi » 19. Juni 2016, 12:55

Fire Down Under hat geschrieben:Vielleicht macht's ja irgendwann noch klick.

Falls nicht, ich wĂĽrde das Vinyl im schicken Cover abnehmen.
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon lewstherin » 20. Juni 2016, 17:07

So, nach langer Wartezeit, hier das Review zu einem Album meiner Wahl. Entschieden habe ich mich, nach langem Überlegen, für das Debütalbum meiner liebsten Newcomer im Moment, die vermutlich doch den meisten bekannt sein werden, aber vielleicht kennt sie ja jemand noch nicht: Terminus – The Reaper’s Spiral
Bild
Ein schönes, leicht mystisch angehauchtes Cover (in blau oder grau) ziert das Debütalbum der Nordiren Terminus. Die A-Seite heißt Heavy, die B-Seite heißt Metal, so weiß man gleich, woran man ist. Eröffnet wird „The Reaper’s Spiral“, Song und Album, mit einem wunderbaren Eingangsriff, das sofort in den Bann zieht, bis das Lied so richtig Fahrt aufnimmt. Eine unglaublich kräftige Rhythmussektion gibt das Fundament bei Terminus, die Gitarren spielen entweder zermalmende Rhythmen oder winden sich melodisch durch die Musik.

„I stand on this hill/I await the coming tempest“ wird von einer urgewaltigen Stimme ins Mikrophon gesungen. Dieser Sänger hat Charisma ohne Ende und gibt mir obendrein ein ganz eigenes Gefühl, das ich leider nicht in Worte fassen kann. Spätestens beim Chorus singe ich aus voller Kehle mit, was für eine Hymne! Textlich geht es im gesamten Album um Isaac Asimovs Science-Fiction-Geschichten, die mir nicht bekannt sind, doch das stört ganz und gar nicht.

Es wird um keinen Deut schlechter, „The Psychohistorians“ ist schneller vorbei als einem lieb ist, „The Encyclopedists“ ist wieder wunderbar zum Mitsingen. Der deutlichste Einfluss sind eher neuere Solstice (vgl. „White Horse Hill“, wer diesen Song schon so liebt wie ich, kann mit Terminus sicher nichts falsch machen, auch wenn Terminus (noch) nicht ganz so erhaben klingen).

„The Mayors“ ist nun das einzige Lied, das mich bis heute noch nicht hundertprozentig erreicht hat, es plätschert ein wenig vor sich hin, dennoch ist auch dieses Lied sehr genießbar. Angezogen wird das Tempo mit „The Traders“, eine simplere Nummer, die super ins Ohr geht und richtig viel Spaß macht.

„Side Metal“ beginnt mit „The Merchant Princes“ und „Poseidon’s Children“, die sich nahtlos in das Album einfügen, wobei für mich zweiteres Lied ganz besonders ist, vielleicht weil gerade dieses Lied gespielt wurde, als ich heuer erstmals in meinem Leben in die Tauberfrankenhalle gestürmt bin, die ganze Vorfreude hat sich da entladen.

Terminus variiert immer wieder ein wenig im Songwriting und schüttelt ein geiles Riff nach dem anderen aus dem Ärmel. Herrlich! Mit „Fortress Titan“ zeigt sich die Band im Laufe des Liedes von ihrer etwas doomigeren Seite, klingt auch toll, und beschlossen wird das Album mit einem absoluten Highlight, „Centaurean“, welches sich wohl als Bandhymne herauskristallisieren könnte.

Diese Band ist einzigartig, wenngleich natürlich obligate Einflüsse herauszuhören sind, der Sound auf „The Reaper’s Spiral“ grenzt meiner Meinung nach an Perfektion, die Arrangements sind perfekt abgestimmt auf diese griffigen Riffs, auf die Gesangslinien, die Terminus da so wundervoll gelungen sind. Einziger kleiner Kritikpunkt meinerseits ist, dass das Album wohl ein klein wenig mehr Abwechslung vertragen würde, aber das ist Haarspalterei. Ich bin gespannt, wie sich die Nordiren entwickeln werden, und freue mich jetzt schon auf neue Lieder!
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon EpicEric » 23. Juni 2016, 19:04

Reingehört -> gekauft
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Re: Das Kettenreview

Beitragvon Loomis » 26. Juni 2016, 22:22

Ach ja, Pavlos: It's your turn!
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