F. Kommandöh hat geschrieben:
„If eternity should fail“
Gleich der Opener ist über 8 Minuten lang. Naja von mir aus. Das Intro ist ganz cool, der leicht soulige Einschlag im Gesang gefällt. Ansonsten klingt der Song natürlich sehr nach Dickinsons jüngerem Solomaterial und ich könnte mir vorstellen, dass hier ein gewisser Roy Z. in den Credits nicht erwähnt wird. Die Melodien und der Chorus sind recht schön, bissl mehr Tempo hätte mir gefallen (aber das kommt ja immerhin im letzten Drittel des Songs). Und leicht kürzer, zu viel Choruswiederholungen. Aber wehe, was in Sachen Länge auf diesem Album noch bevorsteht…
Das Outro ist ĂĽbrigens Quatsch, was soll das? Unmotiviert drangeklatscht.
Im Großen und Ganzen deckt sich mein Eindruck bei den meisten Songs mit deinem, aber das Outro finde ich sehr stimmungsvoll. Wäre auf nem Bruce-Soloalbum aber sicher sinnvoller gewesen, wofür das Stück ja auch eigentlich geschrieben wurde.
F. Kommandöh hat geschrieben:„Speed of light“
Für mich ganz klar der beste Song des Albums. Ein klassicher Maidenrocker, der sich auch auf keinem anderen Album hätte schämen müssen. Das Riff geht in den Nacken, der Chorus hebt übelst die Faust und diese tänzelnde Leadgitarre (die mich an Slough Feg erinnert) ist obergenial. Kompakt, treibend, eingängig. Schön. Warum so wenig davon auf diesem Album?
Echt? Der beste Song? Ich mag ja diese Art von Gute-Laune-Hardrocker von Maiden (wie z.B. auch "Holy Smoke", "Wildest Dreams" oder "El Dorado") meist nicht sonderlich, auch wenn dieser Song in dem Stil zu den besseren der letzten Jahre gehört. Aber das wirkt mir einfach meist zu bieder und behäbig. Auch wenn sie bei den epischeren Stücken teilweise noch langsamer spielen, wirken diese für mich durch die kreierte Atmosphäre meist viel interessanter, zumal der Aufbau da oft spannender ist (der schnelle Ausbruch im Titelsong z.B., der ja auch viel härter klingt als "Speed Of Light", dem es für so eine relativ kurze Nummer einfach an Aggressivität und Geschwindigkeit fehlt)
F. Kommandöh hat geschrieben:„The man of sorrows“
Ach Davy, du liebenswerter Obersympath, der du wundervolle Soli und Licks spielst, aber einfach kein guter Komponist bist. Was soll denn dieses Eintonriff in der Strophe. Und diese Gesangsmelodie, die einfach nirgendwo hin will und sich auch nicht schön hören lässt und nicht wächst. Das will einfach nichts werden. Der Chorus ist vertretbar, aber rettet das Lied auch nicht. Die Soli sind größtenteils cool, trotzdem bleibt der Song schwach und ich hätte ihn bei Streichung nicht vermisst.
Hier sehe ich es auch anders, finde den Song stilistisch fĂĽr Maiden sehr frisch und den Aufbau sehr gut, fĂĽr mich oberes Mittelfeld auf dem Album. "Empire Of The Clouds" finde ich auĂźerdem auch super, auch wenn, oder vielleicht gerade weil der Song untypisch fĂĽr Maiden klingt.
F. Kommandöh hat geschrieben:Man ahnt meinen Gesamteindruck. Das Album ist zu lang, überrascht? Es ist lausig arrangiert und dramaturgisch oft ein Griff ins Klo, da hätte man eigentlich mit einer dicken Schere rangemusst. Ähnlich wie schon bei „The final frontier“ fehlt ein Spannungsbogen und das Gefühl von Einheit. Das ist weniger ein Album als ein Riesenwust an Songfetzen und Ideen und ich frag mich, wie das Album entstanden ist und aufgenommen wurde.
Ich finde das Songwriting hier insgesamt deutlich nachvollziehbarer und schlüssiger als auf dem Vorgänger, der viel mehr "zerfahrene" Parts hatte und auch mindestens zwei Songs, die schwächer als alles auf dem neuen Album sind (die ersten beiden). Was die Länge angeht, stimme ich dir allerdings zu, aber das ist ja spätestens seit "The X-Factor" schon der Fall.
F. Kommandöh hat geschrieben:Kevin Shirley. Zwar weit davon entfernt, so ein Verbrecher wie bspw. Andy Sneap zu sein, nervt mich doch erneut dieser Pappkartonsound, den ich einfach nicht verstehe. Ist nicht auf jedem Album gleich schlimm, hier aber eher störend. Wo ist die Gitarrenpower!?!?
Da bin ich wieder bei dir, wobei der Sound gar nicht so schlecht klingt, wenn man die Bässe ordentlich reindreht und das Album einigermaßen laut hört. Nur die Rhythmusgitarren klingen dann immer noch schwachbrüstig. Ist mir auch unverständlich, warum bei der Produktion die Bassfrequenzen fast völlig fehlen.
F. Kommandöh hat geschrieben:Schwächer ist es auch als die beiden Alben mit Blaze Bayley, die natürlich ganz offensichtliche Minuspunkte haben, aber kompakt, kreativ und stimmungsvoll funktionierten. Besser wiederum gefällt es mir natürlich als „No prayer fort he dying“ und „Fear of the dark“, aber das ist ja auch nicht allzu schwer, da war ja neben endgeilen Hits ganz viel Durststrecke.
Du findest "The X-Factor" und vor allem "Virtual XI" echt besser als die neue, "No Prayer" und "Fear Of The Dark"? Gerade auf den Bayley Alben war doch auch einiges an FĂĽllmaterial und der Gesang zieht das ganze nochmal eine Stufe nach unten.
Ich hab letzt "Fear Of The Dark" mal wieder gehört, gerade auch, weil es vor allem von vielen jüngeren Fans so schlechtgeredet wird und war wieder überrascht, wie lahm dagegen das meiste, was die Band danach veröffentlicht hat, wirkt. Als einzige Durchhänger würde ich da "From Here To Eternity" und "The Apparition" nennen (und den Chor bei "Chains Of Misery"), ansonsten ist das Album stark bis großartig!