IRON MAIDEN

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon dawnrider » 13. Oktober 2015, 20:07

Pavlos hat geschrieben:Bild

...und fĂĽr die supernerdigen Sammler und Fans gibt es die aktuelle englische Classic Rock Ausgabe (Oktober 2015) mit siebzehn verschiedenen Covern, entnommen von allen Studioalben (plus Live After Death) der Band. Geil, if you ask me....

Ob ich da schwach werde?

Was eine kranke ScheiĂźe!

Wären es Priest, ich würde alle haben müssen... :ehm:

Hol sie Dir!
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Metalfranze » 13. Oktober 2015, 21:16

dawnrider hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:Bild

...und fĂĽr die supernerdigen Sammler und Fans gibt es die aktuelle englische Classic Rock Ausgabe (Oktober 2015) mit siebzehn verschiedenen Covern, entnommen von allen Studioalben (plus Live After Death) der Band. Geil, if you ask me....

Ob ich da schwach werde?

Was eine kranke ScheiĂźe!

Wären es Priest, ich würde alle haben müssen... :ehm:

Hol sie Dir!

Zum GlĂĽck nur die Englische Ausgabe. :tong2:
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Flossensauger » 13. Oktober 2015, 22:52

Braucht noch jemand Flosses live-Review vom allererstem Hördurchgang? Schreien alle ja, ja bitte?

Ich hab' es für ein anderes Forum getippt und packe es gnädigerweise hinter 'nen spoiler:

Spoiler: show
So,

erster Vinyl Durchlauf zuhause und in Ruhe.

Man hört drei verschiedene Gitarren. :shock:

Das ist das erstemal der Fall, seit sie drei Gitarren haben.

Tolle, organische Produktion. Gar nicht mal zu perfekt oder steril. Hätte ich weder Band noch Produzent (heutzutage) zugetraut.

Wer hat die unnötigen Keyboards eingespielt? Steht bestimmt im kleingedruckten.

Wooowo-Chöre dürfen sie von mir aus. Ist ja irgendwie trademark. Kann ich live Bier holen.

Tolle Rhythmuswechsel und noch tollere Gitarrensoli (welche ich ja sonst bestenfalls "ertrage").

Ganz schön viel Jethro Tull. Muss mal nachschauen, das sind bestimmt die Steve Harris Songs.

Ich glaube jungen und/oder MP3 Hörern könnten ein paar Bassfrequenzen fehlen, kann das sein?

Auf meiner etwas anspruchsvolleren und extrem "neutral" abgestimmten Anlage kommt das sehr schön und angenehm höhenlastig, "scheppernd" 'rüber.

Erinnert an 1985, wo ich die "Powerslave" auf einer Schneider-Kompaktanlage vom Neckermann-Versand 'rauf und 'runter gehört habe, also durchaus positiv verklärt für mich.

Ein-zwei mittelmässige Songs haben sich jetzt doch untergeschlichen und Harris typisch hätte man den einen oder anderen Chorus auf die Hälfte zusammenstreichen dürfen.

Und was freue ich mich gleich auf das Dickinson 18 Minuten Stück! Noch nicht gehört bisher. Erwarte einiges! Ich mache mal einen Whisky auf.

Der erste fremdschäm Moment (aus dem die letzte Platte für mich nahezu komplett bestand): Ein komplett unnützer Woowo!
So vorläufiges Fazit:

Den 18 Minuten Song braucht keiner. Ausser mir. Ich hab' mir ja diese Jahr auch Marillion/30 Years "Misplaced Childhood" angeschaut und "Kaylie" und "Lavender" mitgegrunzt, von daher bin ich sicherlich kein Massstab. Ich liebe das Ding jetzt schon.

Rest erstaunlich gut. Steve Harris scheint sich wirklich zurückgenommen zu haben. Meine Kritikpunkte hab' ich oben genannt, 2-3 Songs streichen, die restlichen etwas entschlacken und es wäre ein weiteres hervorragendes Bruce Dickinson Solo Album.

Langzeitwirkung muss ich -logisch- erst mal abwarten. Immerhin freue ich mich darauf, die Platte noch mal hören zu dürfen. Das war bei den letzten Maidenplatten und mir lange nicht mehr der Fall.
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Azrael » 13. Oktober 2015, 23:00

die erste, nach vielen Jahre wiedereingefĂĽhrte Top 20 Vinylcharts in Deutschland, sieht das Seelenbuch auf Platz 1

http://www.tonspion.de/neues/neueste/6278183
16 der 20 Plätze belegen übrigens Rock und Metal Scheiben :yeah:
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Flossensauger » 13. Oktober 2015, 23:06

Charts waren frĂĽher wie heute komplett verlogen, irrelevant und zusammenphantasiert.

Mailorder oder Independent waren und werden eh' nicht erfasst.

Schon mal Radio gehört? Da läuft ja Metal 'rauf und runter, weil er so gut in den Charts steht.
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Azrael » 13. Oktober 2015, 23:11

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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Flossensauger » 13. Oktober 2015, 23:25

Azrael hat geschrieben:auschliesslich Metal :tong2:
http://www.webradio.de/rock-antenne/heavy-metal/


Des is joah des Internetz!

Ich sprach von Radio!

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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Mirco » 14. Oktober 2015, 11:31

Azrael hat geschrieben:die erste, nach vielen Jahre wiedereingefĂĽhrte Top 20 Vinylcharts in Deutschland, sieht das Seelenbuch auf Platz 1

http://www.tonspion.de/neues/neueste/6278183
16 der 20 Plätze belegen übrigens Rock und Metal Scheiben :yeah:


Sehr fataler Fingerzeig für künftige Vinyl-Veröffentlichungen "großer" Bands wenn sich ein Ü30-Euro-Album so gut verkauft .mhmpf:
"Wir wollen eure Hirne aus der Schädeldecke nehmen, ein wenig mit ihnen herumspielen und sie dann verkehrt herum wieder einsetzen."
(Chris Reifert, Autopsy)

Zum Protzen: https://www.musik-sammler.de/sammlung/minimeini/
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon F. Kommandöh » 14. Oktober 2015, 15:01

So, auch ihr fĂĽhle mich berufen, zum neuen Album zu faseln. Hatte ich kĂĽrzlich schon vor, aber ich wollte die Songs doch noch etwas sacken lassen, das haben sie verdient und ich muss mich grad ein bisschen warmschreiben.
Zuvor aber noch kurz was bezĂĽglich der letzten Posts, also zu den Magazinen:
Es gibt auch eine Ausgabe von Rock Classics (Nr. 13) in Form eines Iron Maiden Sonderheftes. Ich sage nur: Finger weg davon! Ich konnte nicht dran vorbei gehen. Ist mit 7,90 ziemlich teuer und inhaltlich einfach schwach. Schlechter, hölzerner Schreibstil, Reviews mit teilweise sinnlosen Informationen und eine Menge Füllmaterial, für das weder große Recherche- noch Kreativarbeit nötig war. Die Poster kann man auch vergessen. Bei meinem knappen Geldbeutel hätte ich da mal besser aufpassen müssen, aber bei Bands wie Maiden fällt das natürlich schwer, gell?

Ja, also. „The book of souls“.
Je nun, ich hab mir die CD gekauft, LP ist mir einfach zu teuer und nachdem „The final frontier“ auf Vinyl so beschissen klang auch soundtechnisch der Gang auf Nummer sicher. Um nicht komplett auszuufern, werde ich erstmal "kurz" durch die Songs gehen und danach nochmal einen Gesamteindruck zu Sound usw. geben. Ist es in diesem Fall eigentlich Blasphemie, „Into the everflow“ zu unterbrechen, um die neue Maiden aufzulegen?

„If eternity should fail“
Gleich der Opener ist über 8 Minuten lang. Naja von mir aus. Das Intro ist ganz cool, der leicht soulige Einschlag im Gesang gefällt. Ansonsten klingt der Song natürlich sehr nach Dickinsons jüngerem Solomaterial und ich könnte mir vorstellen, dass hier ein gewisser Roy Z. in den Credits nicht erwähnt wird. Die Melodien und der Chorus sind recht schön, bissl mehr Tempo hätte mir gefallen (aber das kommt ja immerhin im letzten Drittel des Songs). Und leicht kürzer, zu viel Choruswiederholungen. Aber wehe, was in Sachen Länge auf diesem Album noch bevorsteht…
Das Outro ist ĂĽbrigens Quatsch, was soll das? Unmotiviert drangeklatscht.

„Speed of light“
Für mich ganz klar der beste Song des Albums. Ein klassicher Maidenrocker, der sich auch auf keinem anderen Album hätte schämen müssen. Das Riff geht in den Nacken, der Chorus hebt übelst die Faust und diese tänzelnde Leadgitarre (die mich an Slough Feg erinnert) ist obergenial. Kompakt, treibend, eingängig. Schön. Warum so wenig davon auf diesem Album?

„The great unknown“
Sehr geiles Intro, eindringlich gesungen. Der leicht vertrackte Strophenrhythmus gefällt mir auch gut. Der Refrain gehört auch zu den besseren des Albums, ich mag wie Bruce „… end of us all“ singt. Die anstrengende Bridge hätte aber gern kürzer sein können. Der Melodiebogen vor dem Solopart ist toll. Schönes Lied, ein deutliches Highlight des Albums.

„The red and the black“
Was man von diesem Song LEIDER nicht sagen kann. Leider, weil er aus fast ausschließlich großartigen Elementen besteht, aber so ärgerlich umgesetzt wurde. In den Strophen ein typischer Harris-Stomper, die Dopplung aus Leads und Gesang geht geil ins Ohr und wird nach einer Weile auch interessant variiert. Aaaaaber dann geht’s los. Ooohoohoo ohne Ende. Also bitte! Hätte man nicht genau diese Melodie mit lyrics versehen und einen Refrain draus machen können? Das hätte gefetzt. Stattdessen geht der eigentliche Chorus in seiner Lahmheit komplett unter. Größtes Ärgernis ist diese 80erJahre Amifernsehserienkeybordmelodie bei Minute 5, die dann in den Refrain übergeht. Schrecklich, sorry. Ebenso der grottig ausgedehnte Soloteil, was soll dieses Jazzfusiongeschwurbel!? Der Song hätte großartig sein können, wäre er kürzer und spannender arrangiert, so ist er nur aneinander geklatschtes Stückwerk. Äußerst frustrierendes Hörerlebnis, weil man die schönen Parts nicht richtig genießen kann. So gefällt doch z.B. das fixere letzte Drittel, das in einer an „The Clansman“ gemahnenden Melodie mündet, sehr gut. Aber warum erst nach 10 Minuten!?!?!? Und danach, erst DANACH halte ich die Fußballchöre für gerechtfertigt.

„When the river runs deep“
Geiler Beginn und es gibt wieder Tempo. Typisches Adrian Smith Gitarrenspiel. Das Riff ist auch geil. Versaut wird’s durch die unerklärlich einfallslose, nörglige Gesangsmelodie. Bruce, was soll das? Der Chorus ist auch schwach. So verpufft das Potential und die Energie eines an sich treibenden Heavy Metal Songs, der einen durchaus coolen Solopart hat, auch was die Keyboards angeht. Erneut frustrierend, weil es mit leichten Änderungen so viel besser hätte sein können. Und ja, ich weiß, dass es anmaßend und dreist ist, besser wissen zu wollen, was einem Maidensong gut getan hätte.

„The book of souls“
Janick Gers darf endlich ran, der sich für Maiden meiner Ansicht nach völlig unentbehrlich gemacht hat. Die dramatische Melodie gefällt mir außerordentlich, die Kirmeskeyborduntermalung passt auch. Der Chorus geht grad so, ist in Ordnung. Die Atmosphäre des Songs stimmt, aber 7 bis 8 Minuten hätten es auch getan, denn über weite Strecken plätschert hier alles ganz schön dahin, bis nach 5 Minuten Tempo und Rhythmus wechseln und gut nach vorne gehen. Auch gedoppelte Leads schmeicheln dem Ohr, die auf dem aktuellen Album eher Mangelware sind. Zumindest sind mir nicht viele aufgefallen. Insgesamt einer der besten Songs des Albums.

„Death or glory“
Und damit ist die erste CD schon rum, Ermüdungserscheinungen kratzen am Bettpfosten, aber es geht weiter. Mit „Death or glory“ verwöhnt zunächst ein im positiven Sinne typischer Smith/ Dickinson Heavyrocker. Geiles Introlick, geiles Riff, sehr geiler Strophengesang. Hat eine hymnische Dramatik, die Spannung aufbaut. Der Chorus löst diese leider nicht ein, da hätte ich mir einen absoluten Oberkracher gewünscht, was den Song neben „Speed of light“ auf Platz 1 des Albums gehievt hätte. Top Gitarrensoli, insgesamt schön kompakt und energetisch, aber geht ziemlich unter. Schade schade schade.

„Wasted yea..“ sorry, ich meine „Shadows of the valley“
Janicks zweiter Kompositionsbeitrag. Die Strophen gefallen mir ganz gut, der Chorus dagegen ist eher schwach und will nicht zum Ohrwurm werden. Das Saitengetänzel nach selbigem ist aber wieder cool. Die meandernden Melodien im Mittelteil erinnern stark an das Material, das seit X Factor und Virtual XI typisch ist für Maiden, irgendwo zwischen folkig und melancholisch, sehr schön. Auch die Chöre gegen Ende punkten. Guter, aber durchwachsener Song, der etwas kürzer und mit stärkerem Chorus ganz anders dastehen würde.

„Tears of a clown“
Der Refrain ist grad so hörbar, alles andere ist erschreckend murksig. Vielleicht einer der langweiligsten und unnötigsten Maidensongs aller Zeiten, absoluter Füller, hätte man komplett weglassen können, ja müssen. Zum Glück nur knapp 5 Minuten lang.

„The man of sorrows“
Ach Davy, du liebenswerter Obersympath, der du wundervolle Soli und Licks spielst, aber einfach kein guter Komponist bist. Was soll denn dieses Eintonriff in der Strophe. Und diese Gesangsmelodie, die einfach nirgendwo hin will und sich auch nicht schön hören lässt und nicht wächst. Das will einfach nichts werden. Der Chorus ist vertretbar, aber rettet das Lied auch nicht. Die Soli sind größtenteils cool, trotzdem bleibt der Song schwach und ich hätte ihn bei Streichung nicht vermisst.

„Empire oft he clouds“
Fast geschafft. Aber jetzt kommt noch dieses Monstrum, das sich mit 18 Minuten kaum anständig hören lässt. Sicherlich sehr ambitioniert, stimmungsvoll und gespickt mit lauter schönen Melodien, vor allem der ausgedehnte Anfangspart ist etwas, das man bei Maiden nie erwartet hätte. Ob man das gut oder schlecht findet ist wohl Ansichtssache. Kann man als Aha-Effekt erleben oder als etwas, das hier irgendwie nicht so richtig hergehört. Ich neige zu Letzterem aber ich verstehe auch die Begeisterung vieler Fans, sowas geboten zu bekommen. Hier erlebt man halt einen Bruce Dickinson, der sich kompositorisch austobt und dabei auch etwas übers Ziel hinausschießt, ein roter Faden ist hier kaum haltbar. So ab 10 Minuten der etwas fixere Part ist schon geil, ebenso einige der Soli, gesungen ist es auch toll. Ein alles überragender Hammerrefrain wäre meiner Ansicht nach nötig gewesen. Schon kurios und einzigartig, aber ein Iron Maiden Song ist das irgendwie nicht.

Man ahnt meinen Gesamteindruck. Das Album ist zu lang, überrascht? Es ist lausig arrangiert und dramaturgisch oft ein Griff ins Klo, da hätte man eigentlich mit einer dicken Schere rangemusst. Ähnlich wie schon bei „The final frontier“ fehlt ein Spannungsbogen und das Gefühl von Einheit. Das ist weniger ein Album als ein Riesenwust an Songfetzen und Ideen und ich frag mich, wie das Album entstanden ist und aufgenommen wurde. Haben die „The red and the black“ wirklich so eingespielt, so am Stück!? Und Empire oft he clouds“? Im Leben nicht. Zwei Songs hätte man komplett kicken können, manch anderen kürzen müssen, dann hätte ganz nebenbei auch eine CD gereicht. Es fehlt also nicht wirklich was, es ist eher zu viel. Naja doch, geile Refrains und zu Boden zwingende Doppel- und Dreifachleads, prominent in Szene gesetzt fehlen ein wenig.
Ein weiteres Problem ist dabei fast zu vernachlässigen: Kevin Shirley. Zwar weit davon entfernt, so ein Verbrecher wie bspw. Andy Sneap zu sein, nervt mich doch erneut dieser Pappkartonsound, den ich einfach nicht verstehe. Ist nicht auf jedem Album gleich schlimm, hier aber eher störend. Wo ist die Gitarrenpower!?!?
Jo, also das Album gefällt mir ein kleines bisschen besser als „The final frontier“, ist aber deutlich schwächer als die drei vorhergehenden, vor allem das alles überstrahlende „A matter of life and death“ braucht sich so schnell vor keiner Konkurrenz zu fürchten. Schwächer ist es auch als die beiden Alben mit Blaze Bayley, die natürlich ganz offensichtliche Minuspunkte haben, aber kompakt, kreativ und stimmungsvoll funktionierten. Besser wiederum gefällt es mir natürlich als „No prayer fort he dying“ und „Fear of the dark“, aber das ist ja auch nicht allzu schwer, da war ja neben endgeilen Hits ganz viel Durststrecke.
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Prof » 14. Oktober 2015, 15:46

F. Kommandöh hat geschrieben:Es ist lausig arrangiert und dramaturgisch oft ein Griff ins Klo, da hätte man eigentlich mit einer dicken Schere rangemusst. Ähnlich wie schon bei „The final frontier“ fehlt ein Spannungsbogen und das Gefühl von Einheit. Das ist weniger ein Album als ein Riesenwust an Songfetzen und Ideen und ich frag mich, wie das Album entstanden ist und aufgenommen wurde.


Sehr präziser Beitrag, den ich fast 1:1 unterschreibe. Das was für mich die Essenz ist, habe ich mal zitiert.

Einzig das markierte in dem Satz

Ein weiteres Problem ist dabei fast zu vernachlässigen: Kevin Shirley.


kann ich partout nicht nachvollziehen.
Ein Producer sollte gerade eine 'grosse' Band im Studio kritisch beachten. Er sollte zu vernünftigen Arrangements beitragen bzw. diese straffen wo erforderlich, sich über Sachen wie individuelle Songlänge und Gesamtspieldauer eines Albums Gedanken machen. Noch abgesehen davon dass er mit einem mindestens halbwegs annehmbaren Sound über den Teich kommt. Nichts davon macht der Kerl. Und darf weiterhin Produktionen verhunzen. Frechheit.
Dieser Shirley ist für mich ein Desaster für Iron Maiden, sowie er es auch bereits für Dream Theater war, er trägt massgeblich zur Demontage der Band(s) bei.
Die breite Masse von IM-Fans sieht das offensichtlich anders.
Leider habe ich (in einem schwachen Moment: es war ein sonniger Tag und ich hatte zu viele Euphorien auf Sacred Metal gelesen) den fatalen Fehler bereits begangen: ich habe The book of souls gekauft. Das habe ich nun davon.
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon hellstar » 14. Oktober 2015, 16:09

Um es kurz zu machen. Book of Souls fehlt die Seele. Nicht schlecht , aber langweilig . Dagen ist Judas Priests Redeemer of Souls ein wahres Feuerwerk an guten Ideen und Melodien. Maiden sollte Studiomäßig schlussmachen und sich auf Live Qualitäten konzentrieren.
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon F. Kommandöh » 14. Oktober 2015, 16:22

Prof hat geschrieben:
F. Kommandöh hat geschrieben:Es ist lausig arrangiert und dramaturgisch oft ein Griff ins Klo, da hätte man eigentlich mit einer dicken Schere rangemusst. Ähnlich wie schon bei „The final frontier“ fehlt ein Spannungsbogen und das Gefühl von Einheit. Das ist weniger ein Album als ein Riesenwust an Songfetzen und Ideen und ich frag mich, wie das Album entstanden ist und aufgenommen wurde.


Sehr präziser Beitrag, den ich fast 1:1 unterschreibe. Das was für mich die Essenz ist, habe ich mal zitiert.

Einzig das markierte in dem Satz

Ein weiteres Problem ist dabei fast zu vernachlässigen: Kevin Shirley.


kann ich partout nicht nachvollziehen.
Ein Producer sollte gerade eine 'grosse' Band im Studio kritisch beachten. Er sollte zu vernünftigen Arrangements beitragen bzw. diese straffen wo erforderlich, sich über Sachen wie individuelle Songlänge und Gesamtspieldauer eines Albums Gedanken machen. Noch abgesehen davon dass er mit einem mindestens halbwegs annehmbaren Sound über den Teich kommt. Nichts davon macht der Kerl. Und darf weiterhin Produktionen verhunzen. Frechheit.
Dieser Shirley ist für mich ein Desaster für Iron Maiden, sowie er es auch bereits für Dream Theater war, er trägt massgeblich zur Demontage der Band(s) bei.
Die breite Masse von IM-Fans sieht das offensichtlich anders.
Leider habe ich (in einem schwachen Moment: es war ein sonniger Tag und ich hatte zu viele Euphorien auf Sacred Metal gelesen) den fatalen Fehler bereits begangen: ich habe The book of souls gekauft. Das habe ich nun davon.


Jo, da sind wir uns schon einig insgesamt. Ich lass es mir nur nicht zu sehr vom Sound versauen, da folge ich lieber Iron Maiden so weit ich kann und es mir Genuss bringt. Die Toleranzgrenzen schwanken. Eigentlich würde ich mir natürlich schon wünschen, dass Shirley vor die Tür gesetzt wird und Martin Birch zurück kommt. Dass die Songs teilweise so unsinnig verlaufen ist aber sicher nur bedingt seine Schuld, er schreibt sie schließlich nicht. Aber wenigstens anständig am Mischpult arbeiten wäre zu erwarten. Bei "A matter of life and death" dachte ich auch eine ganze Weile, dass dem Typen eigentlich die Hände abgehackt gehören, aber mittlerweile finde ich das Album so großartig, dass ich den wirklich rumpligen Sound in Kauf nehme. Auf "Brave new world" ist eigentlich alles noch recht in Butter, "Dance of death" mit Abstrichen auch, "The final frontier" wiederum klingt völlig seltsam, total flach irgendwie, als wäre alles auf ganz kleinem Equipment aufgenommen. Mehr Bässe und Hall hätten vll. geholfen. Ansonsten weiß ich nicht, was der Shirley noch so gemacht hat, interessiert mich nicht. Vor allem Dream Theater nicht :D
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Prof » 14. Oktober 2015, 16:36

F. Kommandöh hat geschrieben:
Prof hat geschrieben:
F. Kommandöh hat geschrieben:Es ist lausig arrangiert und dramaturgisch oft ein Griff ins Klo, da hätte man eigentlich mit einer dicken Schere rangemusst. Ähnlich wie schon bei „The final frontier“ fehlt ein Spannungsbogen und das Gefühl von Einheit. Das ist weniger ein Album als ein Riesenwust an Songfetzen und Ideen und ich frag mich, wie das Album entstanden ist und aufgenommen wurde.


Sehr präziser Beitrag, den ich fast 1:1 unterschreibe. Das was für mich die Essenz ist, habe ich mal zitiert.

Einzig das markierte in dem Satz

Ein weiteres Problem ist dabei fast zu vernachlässigen: Kevin Shirley.


kann ich partout nicht nachvollziehen.
Ein Producer sollte gerade eine 'grosse' Band im Studio kritisch beachten. Er sollte zu vernünftigen Arrangements beitragen bzw. diese straffen wo erforderlich, sich über Sachen wie individuelle Songlänge und Gesamtspieldauer eines Albums Gedanken machen. Noch abgesehen davon dass er mit einem mindestens halbwegs annehmbaren Sound über den Teich kommt. Nichts davon macht der Kerl. Und darf weiterhin Produktionen verhunzen. Frechheit.
Dieser Shirley ist für mich ein Desaster für Iron Maiden, sowie er es auch bereits für Dream Theater war, er trägt massgeblich zur Demontage der Band(s) bei.
Die breite Masse von IM-Fans sieht das offensichtlich anders.
Leider habe ich (in einem schwachen Moment: es war ein sonniger Tag und ich hatte zu viele Euphorien auf Sacred Metal gelesen) den fatalen Fehler bereits begangen: ich habe The book of souls gekauft. Das habe ich nun davon.


Jo, da sind wir uns schon einig insgesamt. Ich lass es mir nur nicht zu sehr vom Sound versauen, da folge ich lieber Iron Maiden so weit ich kann und es mir Genuss bringt. Die Toleranzgrenzen schwanken. Eigentlich würde ich mir natürlich schon wünschen, dass Shirley vor die Tür gesetzt wird und Martin Birch zurück kommt. Dass die Songs teilweise so unsinnig verlaufen ist aber sicher nur bedingt seine Schuld, er schreibt sie schließlich nicht. Aber wenigstens anständig am Mischpult arbeiten wäre zu erwarten. Bei "A matter of life and death" dachte ich auch eine ganze Weile, dass dem Typen eigentlich die Hände abgehackt gehören, aber mittlerweile finde ich das Album so großartig, dass ich den wirklich rumpligen Sound in Kauf nehme. Auf "Brave new world" ist eigentlich alles noch recht in Butter, "Dance of death" mit Abstrichen auch, "The final frontier" wiederum klingt völlig seltsam, total flach irgendwie, als wäre alles auf ganz kleinem Equipment aufgenommen. Mehr Bässe und Hall hätten vll. geholfen. Ansonsten weiß ich nicht, was der Shirley noch so gemacht hat, interessiert mich nicht. Vor allem Dream Theater nicht :D


In Bezug zu deinem letzten Satz: das war mir mit Blick auf deinem (sehr interessanten) Geschmack klar. :smile2:
Was mich vor allem wundert, ist dass heutzutage allerorts die Ansprüche an Songmaterial und Sound offenbar so niedrig sind. Keiner in der Szene bis, sagen wir, 1989/'90 hätte The book of souls akzeptiert.
Glücklicherweise gibt's im traditionellen Bereich momentan mehr als genügend Alternativen. Ich wünsche mir nur, ich hätte mir was anderes gekauft.
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon F. Kommandöh » 14. Oktober 2015, 16:42

Eines Sache muss ich noch anfügen: Ich fühle mich weder von den Songtiteln noch von den Lyrics selbst sonderlich angesprochen. "The red and the black", "When the river runs deep", "The man of sorrows", was sind denn das für Titel? Und um was geht es in diesen Songs? Um alles und nichts, das große Ganzegarnichts. Schnarch. Ich will mich hier nicht als Proll outen, Sprache ist mein "Fach"gebiet, ich hab nichts gegen Lyrik, die nicht sofort ins Hirn springt, im Gegenteil. Ich denke sogar, dass ich den Unterschied zwischen schwierig-interessant/ will entdeckt werden und Einfallslosigkeit/ intelektuell etwas spärlichem Altherrenexistentialismus recht gut erkennen kann. Letzteres steht Maiden an sich auch durchaus gut, aber nur verpackt in ihren typischen Pathos und ihre greifbaren Fantasyjungsactionbilder. Das fehlt hier über weite Strecken. Meckern auf hohem Niveau natürlich, bei einem Großteil der Metalbands gibt es Texte, um dem Sänger was zu tun zu geben. Aber wir sprechen hier halt von Iron Maiden. Wer zu solchen Ehren kommt, muss auch kassieren können, nicht wahr?
Ich freu mich aber ganz abgsehen davon, dass Eddie wieder wie Eddie aussieht und das alte Bandlogo wieder Verwendung findet.

Zum Sound nochmal an sich: Ich hinterfrage da meine Ansprüche recht oft und stelle fest, dass ich da flexibel bin, je nachdem was für mich emotional zur Musik passt. Ich liebe saudreckigen, rohfleischigen Black/ Death aus alten Tagen und hasse es, wenn dieser Stil allzu professionell produziert wird. Klassischer Heavy Metal dagegen soll schön mittenlastig sein die Melodien anständig in Szene setzen. Beim Hard Rock und Blues ist es ähnlich. Ganz wichtig ist mir immer: Nicht ZU gut, ruhig etwas Schmutz drauf und am besten live im Studio. Kevin Shirley passt in diese Koordinaten halt überhaupt nicht rein. Mir erschließt sich der Ausgangspunkt dieses Sounds und Produktionsstils einfach nicht, nach was soll das klingen? Das ist weder urig dreckig noch high end noch irgendwie songdiennlich. Jetzt könnte man natürlich behaupten, es sei dafür einzigartig und nicht vergleichbar, aber ja mei, gefallen soll es ja trotzdem.
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Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Pavlos » 14. Oktober 2015, 21:34

F. Kommandöh hat geschrieben:Es gibt auch eine Ausgabe von Rock Classics (Nr. 13) in Form eines Iron Maiden Sonderheftes. Ich sage nur: Finger weg davon! Ich konnte nicht dran vorbei gehen. Ist mit 7,90 ziemlich teuer und inhaltlich einfach schwach. Schlechter, hölzerner Schreibstil, Reviews mit teilweise sinnlosen Informationen und eine Menge Füllmaterial, für das weder große Recherche- noch Kreativarbeit nötig war. Die Poster kann man auch vergessen. Bei meinem knappen Geldbeutel hätte ich da mal besser aufpassen müssen, aber bei Bands wie Maiden fällt das natürlich schwer, gell?


Nicht zu vergessen: Die manchmal unglaublich lieblos und unpassend ausgewählten Fotos. Da sind zB. die 1983er Peace of Mind Maiden (also mit Nicko) neben dem Text zur Vorgängerscheibe abgebildet. Aaarrrggghhh. Das darf bei einem Sonderheft einfach nicht passieren.

Hab das Heft natĂĽrlich trotzdem gekauft.

:sm:
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