Prof hat geschrieben:Acrylator hat geschrieben:Mich wundert gerade, dass der Prof den Klang als dumpf beschrieben hat
Ich hab' ja auch seltsame Ohren (und, wie der gute Skullview-Volker mir auf dem KIT mal sagte, einen ĂŒberaus seltsamen Musikgeschmack).
Kevin Shirley-Produktionen verstehe ich halt nicht. Ein dumpfes, undynamisches Durcheinander wo es mir immer scheint, dass die verschiedenen Instrumenten/Soundspuren in keinster Weise zusammen passen. Lediglich Nickos Drums klingen wie sie klingen sollen.
Ja, dass die Produktion nicht optimal ist, darĂŒber sind wir uns einig. Ich empfinde sie halt nur nicht als dumpf, da ich mit dem Begriff neben matschigem Soundbrei auch das Fehlen von Höhen und Mitten verbinde, wĂ€hrend die neue Maiden davon genug hat, nur eben so gut wie keine (bzw. nur sehr leise) Bassfrequenzen.
Inzwischen hab ich aber rausgefunden, dass die Scheibe ganz gut klingt, wenn ich bei meiner Anlage die BĂ€sse auf 9 drehe (die meisten anderen Alben höre ich etwa auf 4, bei ungefĂ€hr gleich stark empfundenen BĂ€ssen). Was da im Mix passiert ist, verstehe ich echt nicht, das ist nur mit völliger UnfĂ€higkeit zu erklĂ€ren. Wobei ich den Sound ansonsten als relativ gut empfinde, man hört zumindest alle Instrumente raus und es klingt nicht klinisch. Nur eben (deutlich) mehr Bass hĂ€tte es sein dĂŒrfen, gerade auch die Bassdrum klingt sehr dĂŒnn im Vergleich zu den VorgĂ€ngeralben. Ach ja, und die Rhythmusgitarren wirken auch recht verwaschen, da hört man den Anschlag kaum raus.
Davon abgesehen ist das Album bei mir aber durchaus gewachsen (die genau gegenteilige Entwicklung wie beim VorgĂ€nger). Es ist immer noch zu lang, aber unpassend wirkende Parts oder komplett langweilige Songs wie auf dem VorgĂ€nger, sowie zu viele Wiederholungen des Refrains wie auf den Alben davor gibt es hier nicht mehr, dafĂŒr trotz teilweise ziemlich ausufernder LĂ€nge nachvollziehbare und nicht langatmige Songs.
Allerdings langweilen mich "Speed Of Light" und "Tears Of A Clown" dann doch etwas, wenn auch nicht so stark wie die beiden erten Songs von "The Final Frontier" oder der Opener von "Dance Of Death". Und "The Red And The Black" wirkt mir doch zu sehr nach Recycling und Aneinanderreihung von kitschigen, ausgelutschten Melodien, auch wenn im instrumentalen Mittelteil ein paar tolle Momente kommen. DafĂŒr sind die "Ohoho-Chöre" hier die mit Abstand schlimmsten und einfallslosesten der Bandgeschichte, allein deswegen kann ich mir das StĂŒck schon nicht anhören.
Aber der Opener, "The Great Unknown", der Titelsong und "Empire Of The Clouds" sind schon echt richtig gut, zĂ€hlen fĂŒr mich zu den besten StĂŒcken der Band seit der Reunion und die noch nicht erwĂ€hnten Songs sind auch alle immerhin gut.
WĂŒrde dem Album insgesamt 8 bis 8,5 Punkte geben, wohl aber eher 8, da es mir eigentlich nur so richtig SpaĂ macht, wenn ich "Speed Of Light", "The Red And The Black" und "Tears Of A Clown" beim Hören weglasse. Dann ist die Spielzeit mit unter 70 Minuten auch etwas "humaner". Vor einigen Tagen hab ich allerdings die neue SATAN bekommen und seitdem ist die MAIDEN nur noch einmal gelaufen (hat aber wohl schon ĂŒber 20 DurchlĂ€ufe hinter sich). "Atom By Atom" wirkt einfach deutlich frischer und spritziger (und das sage ich, der normalerweise Maiden deutlich ĂŒber Satan stellt und z.B. auch "Piece Of Mind" mehr mag als "Court In The Act").