IRON MAIDEN

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon MetalChris87 » 14. Oktober 2015, 21:55

Pavlos hat geschrieben:
F. Kommandöh hat geschrieben:Es gibt auch eine Ausgabe von Rock Classics (Nr. 13) in Form eines Iron Maiden Sonderheftes. Ich sage nur: Finger weg davon! Ich konnte nicht dran vorbei gehen. Ist mit 7,90 ziemlich teuer und inhaltlich einfach schwach. Schlechter, hölzerner Schreibstil, Reviews mit teilweise sinnlosen Informationen und eine Menge Füllmaterial, für das weder große Recherche- noch Kreativarbeit nötig war. Die Poster kann man auch vergessen. Bei meinem knappen Geldbeutel hätte ich da mal besser aufpassen müssen, aber bei Bands wie Maiden fällt das natürlich schwer, gell?


Nicht zu vergessen: Die manchmal unglaublich lieblos und unpassend ausgewählten Fotos. Da sind zB. die 1983er Peace of Mind Maiden (also mit Nicko) neben dem Text zur Vorgängerscheibe abgebildet. Aaarrrggghhh. Das darf bei einem Sonderheft einfach nicht passieren.

Hab das Heft natĂĽrlich trotzdem gekauft.

:sm:

Ein Fehler wie "Peace Of Mind" statt "Piece Of Mind" sollte allerdings auch nicht passieren.
:harrr:
MetalChris87
METAL GOD
 
 
Beiträge: 1644
Registriert: 1. Juli 2012, 15:08


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Acrylator » 14. Oktober 2015, 22:00

MetalChris87 hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:
F. Kommandöh hat geschrieben:Es gibt auch eine Ausgabe von Rock Classics (Nr. 13) in Form eines Iron Maiden Sonderheftes. Ich sage nur: Finger weg davon! Ich konnte nicht dran vorbei gehen. Ist mit 7,90 ziemlich teuer und inhaltlich einfach schwach. Schlechter, hölzerner Schreibstil, Reviews mit teilweise sinnlosen Informationen und eine Menge Füllmaterial, für das weder große Recherche- noch Kreativarbeit nötig war. Die Poster kann man auch vergessen. Bei meinem knappen Geldbeutel hätte ich da mal besser aufpassen müssen, aber bei Bands wie Maiden fällt das natürlich schwer, gell?


Nicht zu vergessen: Die manchmal unglaublich lieblos und unpassend ausgewählten Fotos. Da sind zB. die 1983er Peace of Mind Maiden (also mit Nicko) neben dem Text zur Vorgängerscheibe abgebildet. Aaarrrggghhh. Das darf bei einem Sonderheft einfach nicht passieren.

Hab das Heft natĂĽrlich trotzdem gekauft.

:sm:

Ein Fehler wie "Peace Of Mind" statt "Piece Of Mind" sollte allerdings auch nicht passieren.
:harrr:

:lol:
Benutzeravatar
Acrylator
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13247
Registriert: 16. Januar 2008, 20:14


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Pavlos » 14. Oktober 2015, 22:26

Acrylator hat geschrieben:
MetalChris87 hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:
F. Kommandöh hat geschrieben:Es gibt auch eine Ausgabe von Rock Classics (Nr. 13) in Form eines Iron Maiden Sonderheftes. Ich sage nur: Finger weg davon! Ich konnte nicht dran vorbei gehen. Ist mit 7,90 ziemlich teuer und inhaltlich einfach schwach. Schlechter, hölzerner Schreibstil, Reviews mit teilweise sinnlosen Informationen und eine Menge Füllmaterial, für das weder große Recherche- noch Kreativarbeit nötig war. Die Poster kann man auch vergessen. Bei meinem knappen Geldbeutel hätte ich da mal besser aufpassen müssen, aber bei Bands wie Maiden fällt das natürlich schwer, gell?


Nicht zu vergessen: Die manchmal unglaublich lieblos und unpassend ausgewählten Fotos. Da sind zB. die 1983er Peace of Mind Maiden (also mit Nicko) neben dem Text zur Vorgängerscheibe abgebildet. Aaarrrggghhh. Das darf bei einem Sonderheft einfach nicht passieren.

Hab das Heft natĂĽrlich trotzdem gekauft.

:sm:

Ein Fehler wie "Peace Of Mind" statt "Piece Of Mind" sollte allerdings auch nicht passieren.
:harrr:

:lol:


:lol:
Benutzeravatar
Pavlos
Ambassador Of Love
 
 
Beiträge: 24802
Registriert: 20. März 2008, 01:17
Wohnort: 22, Acacia Avenue


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Acrylator » 14. Oktober 2015, 23:15

F. Kommandöh hat geschrieben:
„If eternity should fail“
Gleich der Opener ist über 8 Minuten lang. Naja von mir aus. Das Intro ist ganz cool, der leicht soulige Einschlag im Gesang gefällt. Ansonsten klingt der Song natürlich sehr nach Dickinsons jüngerem Solomaterial und ich könnte mir vorstellen, dass hier ein gewisser Roy Z. in den Credits nicht erwähnt wird. Die Melodien und der Chorus sind recht schön, bissl mehr Tempo hätte mir gefallen (aber das kommt ja immerhin im letzten Drittel des Songs). Und leicht kürzer, zu viel Choruswiederholungen. Aber wehe, was in Sachen Länge auf diesem Album noch bevorsteht…
Das Outro ist ĂĽbrigens Quatsch, was soll das? Unmotiviert drangeklatscht.

Im Großen und Ganzen deckt sich mein Eindruck bei den meisten Songs mit deinem, aber das Outro finde ich sehr stimmungsvoll. Wäre auf nem Bruce-Soloalbum aber sicher sinnvoller gewesen, wofür das Stück ja auch eigentlich geschrieben wurde.

F. Kommandöh hat geschrieben:„Speed of light“
Für mich ganz klar der beste Song des Albums. Ein klassicher Maidenrocker, der sich auch auf keinem anderen Album hätte schämen müssen. Das Riff geht in den Nacken, der Chorus hebt übelst die Faust und diese tänzelnde Leadgitarre (die mich an Slough Feg erinnert) ist obergenial. Kompakt, treibend, eingängig. Schön. Warum so wenig davon auf diesem Album?

Echt? Der beste Song? Ich mag ja diese Art von Gute-Laune-Hardrocker von Maiden (wie z.B. auch "Holy Smoke", "Wildest Dreams" oder "El Dorado") meist nicht sonderlich, auch wenn dieser Song in dem Stil zu den besseren der letzten Jahre gehört. Aber das wirkt mir einfach meist zu bieder und behäbig. Auch wenn sie bei den epischeren Stücken teilweise noch langsamer spielen, wirken diese für mich durch die kreierte Atmosphäre meist viel interessanter, zumal der Aufbau da oft spannender ist (der schnelle Ausbruch im Titelsong z.B., der ja auch viel härter klingt als "Speed Of Light", dem es für so eine relativ kurze Nummer einfach an Aggressivität und Geschwindigkeit fehlt)

F. Kommandöh hat geschrieben:„The man of sorrows“
Ach Davy, du liebenswerter Obersympath, der du wundervolle Soli und Licks spielst, aber einfach kein guter Komponist bist. Was soll denn dieses Eintonriff in der Strophe. Und diese Gesangsmelodie, die einfach nirgendwo hin will und sich auch nicht schön hören lässt und nicht wächst. Das will einfach nichts werden. Der Chorus ist vertretbar, aber rettet das Lied auch nicht. Die Soli sind größtenteils cool, trotzdem bleibt der Song schwach und ich hätte ihn bei Streichung nicht vermisst.

Hier sehe ich es auch anders, finde den Song stilistisch fĂĽr Maiden sehr frisch und den Aufbau sehr gut, fĂĽr mich oberes Mittelfeld auf dem Album. "Empire Of The Clouds" finde ich auĂźerdem auch super, auch wenn, oder vielleicht gerade weil der Song untypisch fĂĽr Maiden klingt.

F. Kommandöh hat geschrieben:Man ahnt meinen Gesamteindruck. Das Album ist zu lang, überrascht? Es ist lausig arrangiert und dramaturgisch oft ein Griff ins Klo, da hätte man eigentlich mit einer dicken Schere rangemusst. Ähnlich wie schon bei „The final frontier“ fehlt ein Spannungsbogen und das Gefühl von Einheit. Das ist weniger ein Album als ein Riesenwust an Songfetzen und Ideen und ich frag mich, wie das Album entstanden ist und aufgenommen wurde.

Ich finde das Songwriting hier insgesamt deutlich nachvollziehbarer und schlüssiger als auf dem Vorgänger, der viel mehr "zerfahrene" Parts hatte und auch mindestens zwei Songs, die schwächer als alles auf dem neuen Album sind (die ersten beiden). Was die Länge angeht, stimme ich dir allerdings zu, aber das ist ja spätestens seit "The X-Factor" schon der Fall.

F. Kommandöh hat geschrieben:Kevin Shirley. Zwar weit davon entfernt, so ein Verbrecher wie bspw. Andy Sneap zu sein, nervt mich doch erneut dieser Pappkartonsound, den ich einfach nicht verstehe. Ist nicht auf jedem Album gleich schlimm, hier aber eher störend. Wo ist die Gitarrenpower!?!?

Da bin ich wieder bei dir, wobei der Sound gar nicht so schlecht klingt, wenn man die Bässe ordentlich reindreht und das Album einigermaßen laut hört. Nur die Rhythmusgitarren klingen dann immer noch schwachbrüstig. Ist mir auch unverständlich, warum bei der Produktion die Bassfrequenzen fast völlig fehlen.

F. Kommandöh hat geschrieben:Schwächer ist es auch als die beiden Alben mit Blaze Bayley, die natürlich ganz offensichtliche Minuspunkte haben, aber kompakt, kreativ und stimmungsvoll funktionierten. Besser wiederum gefällt es mir natürlich als „No prayer fort he dying“ und „Fear of the dark“, aber das ist ja auch nicht allzu schwer, da war ja neben endgeilen Hits ganz viel Durststrecke.

Du findest "The X-Factor" und vor allem "Virtual XI" echt besser als die neue, "No Prayer" und "Fear Of The Dark"? Gerade auf den Bayley Alben war doch auch einiges an FĂĽllmaterial und der Gesang zieht das ganze nochmal eine Stufe nach unten.
Ich hab letzt "Fear Of The Dark" mal wieder gehört, gerade auch, weil es vor allem von vielen jüngeren Fans so schlechtgeredet wird und war wieder überrascht, wie lahm dagegen das meiste, was die Band danach veröffentlicht hat, wirkt. Als einzige Durchhänger würde ich da "From Here To Eternity" und "The Apparition" nennen (und den Chor bei "Chains Of Misery"), ansonsten ist das Album stark bis großartig!
Benutzeravatar
Acrylator
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13247
Registriert: 16. Januar 2008, 20:14


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon F. Kommandöh » 15. Oktober 2015, 01:54

Acrylator hat geschrieben:
F. Kommandöh hat geschrieben:
„If eternity should fail“
Gleich der Opener ist über 8 Minuten lang. Naja von mir aus. Das Intro ist ganz cool, der leicht soulige Einschlag im Gesang gefällt. Ansonsten klingt der Song natürlich sehr nach Dickinsons jüngerem Solomaterial und ich könnte mir vorstellen, dass hier ein gewisser Roy Z. in den Credits nicht erwähnt wird. Die Melodien und der Chorus sind recht schön, bissl mehr Tempo hätte mir gefallen (aber das kommt ja immerhin im letzten Drittel des Songs). Und leicht kürzer, zu viel Choruswiederholungen. Aber wehe, was in Sachen Länge auf diesem Album noch bevorsteht…
Das Outro ist ĂĽbrigens Quatsch, was soll das? Unmotiviert drangeklatscht.

Im Großen und Ganzen deckt sich mein Eindruck bei den meisten Songs mit deinem, aber das Outro finde ich sehr stimmungsvoll. Wäre auf nem Bruce-Soloalbum aber sicher sinnvoller gewesen, wofür das Stück ja auch eigentlich geschrieben wurde.

F. Kommandöh hat geschrieben:„Speed of light“
Für mich ganz klar der beste Song des Albums. Ein klassicher Maidenrocker, der sich auch auf keinem anderen Album hätte schämen müssen. Das Riff geht in den Nacken, der Chorus hebt übelst die Faust und diese tänzelnde Leadgitarre (die mich an Slough Feg erinnert) ist obergenial. Kompakt, treibend, eingängig. Schön. Warum so wenig davon auf diesem Album?

Echt? Der beste Song? Ich mag ja diese Art von Gute-Laune-Hardrocker von Maiden (wie z.B. auch "Holy Smoke", "Wildest Dreams" oder "El Dorado") meist nicht sonderlich, auch wenn dieser Song in dem Stil zu den besseren der letzten Jahre gehört. Aber das wirkt mir einfach meist zu bieder und behäbig. Auch wenn sie bei den epischeren Stücken teilweise noch langsamer spielen, wirken diese für mich durch die kreierte Atmosphäre meist viel interessanter, zumal der Aufbau da oft spannender ist (der schnelle Ausbruch im Titelsong z.B., der ja auch viel härter klingt als "Speed Of Light", dem es für so eine relativ kurze Nummer einfach an Aggressivität und Geschwindigkeit fehlt)

F. Kommandöh hat geschrieben:„The man of sorrows“
Ach Davy, du liebenswerter Obersympath, der du wundervolle Soli und Licks spielst, aber einfach kein guter Komponist bist. Was soll denn dieses Eintonriff in der Strophe. Und diese Gesangsmelodie, die einfach nirgendwo hin will und sich auch nicht schön hören lässt und nicht wächst. Das will einfach nichts werden. Der Chorus ist vertretbar, aber rettet das Lied auch nicht. Die Soli sind größtenteils cool, trotzdem bleibt der Song schwach und ich hätte ihn bei Streichung nicht vermisst.

Hier sehe ich es auch anders, finde den Song stilistisch fĂĽr Maiden sehr frisch und den Aufbau sehr gut, fĂĽr mich oberes Mittelfeld auf dem Album. "Empire Of The Clouds" finde ich auĂźerdem auch super, auch wenn, oder vielleicht gerade weil der Song untypisch fĂĽr Maiden klingt.

F. Kommandöh hat geschrieben:Man ahnt meinen Gesamteindruck. Das Album ist zu lang, überrascht? Es ist lausig arrangiert und dramaturgisch oft ein Griff ins Klo, da hätte man eigentlich mit einer dicken Schere rangemusst. Ähnlich wie schon bei „The final frontier“ fehlt ein Spannungsbogen und das Gefühl von Einheit. Das ist weniger ein Album als ein Riesenwust an Songfetzen und Ideen und ich frag mich, wie das Album entstanden ist und aufgenommen wurde.

Ich finde das Songwriting hier insgesamt deutlich nachvollziehbarer und schlüssiger als auf dem Vorgänger, der viel mehr "zerfahrene" Parts hatte und auch mindestens zwei Songs, die schwächer als alles auf dem neuen Album sind (die ersten beiden). Was die Länge angeht, stimme ich dir allerdings zu, aber das ist ja spätestens seit "The X-Factor" schon der Fall.

F. Kommandöh hat geschrieben:Kevin Shirley. Zwar weit davon entfernt, so ein Verbrecher wie bspw. Andy Sneap zu sein, nervt mich doch erneut dieser Pappkartonsound, den ich einfach nicht verstehe. Ist nicht auf jedem Album gleich schlimm, hier aber eher störend. Wo ist die Gitarrenpower!?!?

Da bin ich wieder bei dir, wobei der Sound gar nicht so schlecht klingt, wenn man die Bässe ordentlich reindreht und das Album einigermaßen laut hört. Nur die Rhythmusgitarren klingen dann immer noch schwachbrüstig. Ist mir auch unverständlich, warum bei der Produktion die Bassfrequenzen fast völlig fehlen.

F. Kommandöh hat geschrieben:Schwächer ist es auch als die beiden Alben mit Blaze Bayley, die natürlich ganz offensichtliche Minuspunkte haben, aber kompakt, kreativ und stimmungsvoll funktionierten. Besser wiederum gefällt es mir natürlich als „No prayer fort he dying“ und „Fear of the dark“, aber das ist ja auch nicht allzu schwer, da war ja neben endgeilen Hits ganz viel Durststrecke.

Du findest "The X-Factor" und vor allem "Virtual XI" echt besser als die neue, "No Prayer" und "Fear Of The Dark"? Gerade auf den Bayley Alben war doch auch einiges an FĂĽllmaterial und der Gesang zieht das ganze nochmal eine Stufe nach unten.
Ich hab letzt "Fear Of The Dark" mal wieder gehört, gerade auch, weil es vor allem von vielen jüngeren Fans so schlechtgeredet wird und war wieder überrascht, wie lahm dagegen das meiste, was die Band danach veröffentlicht hat, wirkt. Als einzige Durchhänger würde ich da "From Here To Eternity" und "The Apparition" nennen (und den Chor bei "Chains Of Misery"), ansonsten ist das Album stark bis großartig!


Hui, wie ausfĂĽhrlich! :)

Also ja, mir gefällt "Speed of light" tatsächlich am besten und ich musste glücklicherweise nicht an "Holy Smoke" denken (das schon ganz cool ist, aber naja, ein Spaßlied eben). Eher an "Wickerman", "Two minutes to midnight" oder sowas in der Art und ich find den simplen, aber erhebenden Chorus top. Wenn man das richtig macht wie in diesem Fall (in meinen Ohren), braucht ein Maidensong dieser Machart nicht noch mehr als das. Finde ja nicht, dass das ganze Album so sein sollte. "El Dorado" find ich auch eher schwach, btw. "Wildest Dreams" wiederum fetzt, aber auf keinen Fall so sehr wie "Speed of light".

So, was haben wir noch Reagierenswertes. Ah ja, der Vergleich zu "The final frontier". Da wird es wahrscheinlich schnell kompliziert. In der Tat gab es darauf mehr Elemente, die an sich störend waren. Seltsame Soli, unsinnige Passagen. Das ist hier deutlich zurück gegangen, dafür nerven die zusammengestückelten Songstrukturen mehr und durch die enorme Länge insgesamt verliert das Album auch an Schlüssigkeit. Zu den restlichen Songdiskussionen sag ich jetzt nichts weiter, das ist Geschmackssache und Kümmelspalterei, jedem sei das Gefallen an welchen Songs auch immer gegönnt.

Aber die ewige Blaze Bayley Diskussion, haha.
Je nun. Das ist vielleicht auch eine sehr persönliche Sache. Als ich begann, Iron Maiden zu hören, war die "Virtual XI" grade aktuell, ich war noch sehr jung, unberührt von Nostalgie und hatte viel Zeit, das Album aufzusaugen. Sicher eines der schwächsten von Maiden, aber immernoch gut, eigentlich meiner Ansicht nach kein schwacher Song drauf. Nur das inzwischen bekannte Problem der Choruswiederholungen, nicht wahr? :D "Virtual XI" hat eine ganz spezielle Atmosphäre, die für mich durchaus funktioniert und außerdem hat es den Grundstein gelegt für das was Maiden heute sind. Ich höre in den Reunionalben viel aus dieser Phase heraus. "The X Factor" ist zu lang und manchmal zu langsam, aber unglaublich düster und bedrückt und in vielerlei Hinsicht ein Befreiungsschlag für die Band gewesen. Von der Produktion reden wir mal nicht, aber in jedem Fall ein inspiriertes, starkes Album mit einer zwingenden Stimmung. Ich krieg da Gänsehaut. Gebe aber zu, dass beide Alben sich nur bedingt wirklich nach Iron Maiden anfühlen. Halte Blaze dennoch für einen guten Sänger.
Die beiden Vorgängerscheiben mit Bruce sind im Vergleich dazu leider wesentlich uninspirierter und irgendwie müde und leer, die "No prayer..." stellt da wohl den Tiefpunkt dar. Und der Sound, oh je... "Fear of the dark" ist über Strecken genial, der Rest ist halt hörbares, aber unnötiges Füllmaterial. Dieses flach Hardrockige steht der Band auch einfach nicht.
Am Ende von mir auch gern noch ein ernstgemeintes, versöhnliches Bekenntnis: Es gibt kein wirklich schlechtes Iron Maiden Album. So. Gute Nacht.
Benutzeravatar
F. Kommandöh
METAL GOD
 
 
Beiträge: 1193
Registriert: 1. November 2013, 14:08


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Acrylator » 15. Oktober 2015, 12:01

F. Kommandöh hat geschrieben:

So, was haben wir noch Reagierenswertes. Ah ja, der Vergleich zu "The final frontier". Da wird es wahrscheinlich schnell kompliziert. In der Tat gab es darauf mehr Elemente, die an sich störend waren. Seltsame Soli, unsinnige Passagen. Das ist hier deutlich zurück gegangen, dafür nerven die zusammengestückelten Songstrukturen mehr und durch die enorme Länge insgesamt verliert das Album auch an Schlüssigkeit. Zu den restlichen Songdiskussionen sag ich jetzt nichts weiter, das ist Geschmackssache und Kümmelspalterei, jedem sei das Gefallen an welchen Songs auch immer gegönnt.

Gut, da haben wir einfach unterschiedliche Empfindungen, auch wenn die Tendenz ja ähnlich ist. Ich höre aber halt keine zusammengestückelten Songstrukturen auf dem neuen Album, das wirkt auf mich alles flüssig und nachvollziehbar im Gegensatz zu vielem auf dem Vorgänger.

F. Kommandöh hat geschrieben:Aber die ewige Blaze Bayley Diskussion, haha.
Je nun. Das ist vielleicht auch eine sehr persönliche Sache. Als ich begann, Iron Maiden zu hören, war die "Virtual XI" grade aktuell, ich war noch sehr jung, unberührt von Nostalgie und hatte viel Zeit, das Album aufzusaugen. Sicher eines der schwächsten von Maiden, aber immernoch gut, eigentlich meiner Ansicht nach kein schwacher Song drauf. Nur das inzwischen bekannte Problem der Choruswiederholungen, nicht wahr? :D "Virtual XI" hat eine ganz spezielle Atmosphäre, die für mich durchaus funktioniert und außerdem hat es den Grundstein gelegt für das was Maiden heute sind. Ich höre in den Reunionalben viel aus dieser Phase heraus. "The X Factor" ist zu lang und manchmal zu langsam, aber unglaublich düster und bedrückt und in vielerlei Hinsicht ein Befreiungsschlag für die Band gewesen. Von der Produktion reden wir mal nicht, aber in jedem Fall ein inspiriertes, starkes Album mit einer zwingenden Stimmung. Ich krieg da Gänsehaut. Gebe aber zu, dass beide Alben sich nur bedingt wirklich nach Iron Maiden anfühlen. Halte Blaze dennoch für einen guten Sänger.
Die beiden Vorgängerscheiben mit Bruce sind im Vergleich dazu leider wesentlich uninspirierter und irgendwie müde und leer, die "No prayer..." stellt da wohl den Tiefpunkt dar. Und der Sound, oh je... "Fear of the dark" ist über Strecken genial, der Rest ist halt hörbares, aber unnötiges Füllmaterial. Dieses flach Hardrockige steht der Band auch einfach nicht.
Am Ende von mir auch gern noch ein ernstgemeintes, versöhnliches Bekenntnis: Es gibt kein wirklich schlechtes Iron Maiden Album. So. Gute Nacht.

So viel Hardrockiges höre ich auf "No Prayer" und "Fear Of The Dark" gar nicht, eigentlich doch nur die Songs "Holy Smoke", "Bring Your Daughter To The Slaughter", "Hooks In You", "From Here To Eternity", "Weekend Warrior" und "Chains Of Misery". Und Füllmaterial haben die Scheiben für mein Empfinden nicht mehr als die Bayley-Alben (du sagtest ja auch selbst schon, dass "X-Factor" zu lang ist) und bei den guten/besten Songs haben für mich die letzten beiden Bruce-Alben die Nase vorn, auch wenn z.B. "Sign Of The Cross" großartig ist. Aber auf den Alben ab 1995 fing es halt mit zu vielen Wiederholungen an, auf "Fear Of The Dark" hingegen passiert teilweise sehr viel in recht kurzer Zeit (allein ein Song wie "Be Quick Or Be Dead", der zudem noch die Aggressivität hat, die ich bei späteren Maiden vermisse, enthält für dreieinhalb Minuten schon sehr viele verschiedene Parts) Und was du gegen den Sound der "No Prayer" hast, verstehe ich auch nicht, der ist in meinen Ohren besser als so ziemlich alle Produktionen der Band danach, der hatte wenigstens noch ordentlich Eier!
Aber gut, das ist wohl die leidige Frage danach, worauf man bei Musik am ehesten achtet/welche Vorlieben man hat.
Ich mag zwar auch das Hymnische, das ab den Blaze-Alben so dominiert, aber das haben sie meiner Meinung nach vorher halt meist deutlich kurzweiliger und einfallsreicher hinbekommen (und oft auch mit viel mehr Energie).
Benutzeravatar
Acrylator
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13247
Registriert: 16. Januar 2008, 20:14


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon The-Aftermath » 15. Oktober 2015, 14:54

F. Kommandöh hat geschrieben:Aber die ewige Blaze Bayley Diskussion, haha.
Je nun. Das ist vielleicht auch eine sehr persönliche Sache. Als ich begann, Iron Maiden zu hören, war die "Virtual XI" grade aktuell, ich war noch sehr jung, unberührt von Nostalgie und hatte viel Zeit, das Album aufzusaugen. Sicher eines der schwächsten von Maiden, aber immernoch gut, eigentlich meiner Ansicht nach kein schwacher Song drauf. Nur das inzwischen bekannte Problem der Choruswiederholungen, nicht wahr? :D "Virtual XI" hat eine ganz spezielle Atmosphäre, die für mich durchaus funktioniert und außerdem hat es den Grundstein gelegt für das was Maiden heute sind. Ich höre in den Reunionalben viel aus dieser Phase heraus. "The X Factor" ist zu lang und manchmal zu langsam, aber unglaublich düster und bedrückt und in vielerlei Hinsicht ein Befreiungsschlag für die Band gewesen. Von der Produktion reden wir mal nicht, aber in jedem Fall ein inspiriertes, starkes Album mit einer zwingenden Stimmung. Ich krieg da Gänsehaut. Gebe aber zu, dass beide Alben sich nur bedingt wirklich nach Iron Maiden anfühlen. Halte Blaze dennoch für einen guten Sänger.
Die beiden Vorgängerscheiben mit Bruce sind im Vergleich dazu leider wesentlich uninspirierter und irgendwie müde und leer, die "No prayer..." stellt da wohl den Tiefpunkt dar. Und der Sound, oh je... "Fear of the dark" ist über Strecken genial, der Rest ist halt hörbares, aber unnötiges Füllmaterial. Dieses flach Hardrockige steht der Band auch einfach nicht.
Am Ende von mir auch gern noch ein ernstgemeintes, versöhnliches Bekenntnis: Es gibt kein wirklich schlechtes Iron Maiden Album. So. Gute Nacht.


Ich versuche ja eigentlich "Like"-artige Kommentare zu vermeiden, aber hier muss ich den virtuellen Hut ziehen; genau meine Meinung, nur dass ich sie bis jetzt noch nie so treffend formulieren konnte. Daumen hoch!
Trust in fate and have no fear.
Benutzeravatar
The-Aftermath
METAL GOD
 
 
Beiträge: 1914
Registriert: 14. November 2009, 23:24


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Acrylator » 15. Oktober 2015, 15:00

Ihr solltet euch "No Prayer" und "Fear Of The Dark" nochmal aufmerksam anhören, die Alben sind viel besser als ihr Ruf und mehr schwächere Songs als die Alben danach haben die auch nicht.
Benutzeravatar
Acrylator
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13247
Registriert: 16. Januar 2008, 20:14


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon The-Aftermath » 15. Oktober 2015, 15:47

Acrylator hat geschrieben:Ihr solltet euch "No Prayer" und "Fear Of The Dark" nochmal aufmerksam anhören, die Alben sind viel besser als ihr Ruf und mehr schwächere Songs als die Alben danach haben die auch nicht.


Ich habe mir beide Alben schon vor einigen Wochen wieder intensiver zu Gemüte geführt, vor allem aufgrund deiner positiven Kommentare bzgl. "Fear of the Dark". Ich muss aber bei meinem Eindruck bleiben, ich finde beide Scheiben deutlich schwächer als ihre direkten Nachfolger. Auf "No Prayer for the Dying" verzeichne ich nur einen Vollteffer (Titeltrack) und drei zumindest sehr gute Songs ("Holy Smoke", "Run Silent Run Deep" und "Bring your Daughter..."). "Holy Smoke" und insbesondere "Bring your Daughter..." gelten ja seit jeher als schwächste Nummern, mir machen aber gerade diese beiden Titel aufgrund ihrer Kurzweiligkeit am meisten Spaß. Beim Rest musiziert mir die Band einfach zu schwachbrünstig daher, anders kann ich es nicht beschreiben. Hinzu kommen meiner Meinung sehr "seltsame" bzw. schwache Gesangslinien bei "Fates Warning" und "Public Enema Number 1". "Tailgunner" fand ich aufgrund des grausigen Refrains schon immer schwach, trotz des coolen Instrumentalteils.
Bei "Fear of the Dark" ist die Auslese nur unwesentlich stärker. Bezüglich "Be Quick or be Dead" bin ich 100% bei dir, saustarke aggressive Nummer! Mit dem Titeltrack und "Afraid to Shoot Strangers" zähle ich zwei weitere Volltreffer. Davon abgesehen kann mich jedoch keine Nummer vom Hocker reißen, allerhöchstens lassen noch "Judas Be My Guide" und "Childhood's End" aufhorchen. "Fear is the Key" hat einen sehr starken Instrumentalpart, aber mehr kann ich dem Album beim besten Willen nicht abgewinnen.

Zu "The X-Factor" und "Virtual XI" hat F. Kommandöh meine Gedanken bereits perfekt zusammengefasst, so dass ich hier nicht noch einmal ins Detail gehen möchte. Ich denke aber, dass die "Entdeckungsumstände" und das damalige Alter hier eine große Rolle spielen, F. Kommandöh und ich haben die Alben scheinbar in einer ähnlichen Phase entdeckt und teilen damit die gleiche Einstellung bezüglich der Blaze-Sachen, während du, Acrylator, scheinbar mit "Fear of the Dark" mehr verbindest. Ich bin sowieso der Meinung, dass diese "emotionalen" Faktoren vielzu oft unterschätzt werden wenn es um Musikdiskussionen geht. Da spielen "objektive" Kriterien wie bessere Songs, besseres Songwriting etc. für den Einzelnen oft keine Rolle.
Trust in fate and have no fear.
Benutzeravatar
The-Aftermath
METAL GOD
 
 
Beiträge: 1914
Registriert: 14. November 2009, 23:24


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Acrylator » 15. Oktober 2015, 16:25

The-Aftermath hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:Ihr solltet euch "No Prayer" und "Fear Of The Dark" nochmal aufmerksam anhören, die Alben sind viel besser als ihr Ruf und mehr schwächere Songs als die Alben danach haben die auch nicht.


Ich habe mir beide Alben schon vor einigen Wochen wieder intensiver zu Gemüte geführt, vor allem aufgrund deiner positiven Kommentare bzgl. "Fear of the Dark". Ich muss aber bei meinem Eindruck bleiben, ich finde beide Scheiben deutlich schwächer als ihre direkten Nachfolger. Auf "No Prayer for the Dying" verzeichne ich nur einen Vollteffer (Titeltrack) und drei zumindest sehr gute Songs ("Holy Smoke", "Run Silent Run Deep" und "Bring your Daughter..."). "Holy Smoke" und insbesondere "Bring your Daughter..." gelten ja seit jeher als schwächste Nummern, mir machen aber gerade diese beiden Titel aufgrund ihrer Kurzweiligkeit am meisten Spaß. Beim Rest musiziert mir die Band einfach zu schwachbrünstig daher, anders kann ich es nicht beschreiben. Hinzu kommen meiner Meinung sehr "seltsame" bzw. schwache Gesangslinien bei "Fates Warning" und "Public Enema Number 1". "Tailgunner" fand ich aufgrund des grausigen Refrains schon immer schwach, trotz des coolen Instrumentalteils.
Bei "Fear of the Dark" ist die Auslese nur unwesentlich stärker. Bezüglich "Be Quick or be Dead" bin ich 100% bei dir, saustarke aggressive Nummer! Mit dem Titeltrack und "Afraid to Shoot Strangers" zähle ich zwei weitere Volltreffer. Davon abgesehen kann mich jedoch keine Nummer vom Hocker reißen, allerhöchstens lassen noch "Judas Be My Guide" und "Childhood's End" aufhorchen. "Fear is the Key" hat einen sehr starken Instrumentalpart, aber mehr kann ich dem Album beim besten Willen nicht abgewinnen.

Zu "The X-Factor" und "Virtual XI" hat F. Kommandöh meine Gedanken bereits perfekt zusammengefasst, so dass ich hier nicht noch einmal ins Detail gehen möchte. Ich denke aber, dass die "Entdeckungsumstände" und das damalige Alter hier eine große Rolle spielen, F. Kommandöh und ich haben die Alben scheinbar in einer ähnlichen Phase entdeckt und teilen damit die gleiche Einstellung bezüglich der Blaze-Sachen, während du, Acrylator, scheinbar mit "Fear of the Dark" mehr verbindest. Ich bin sowieso der Meinung, dass diese "emotionalen" Faktoren vielzu oft unterschätzt werden wenn es um Musikdiskussionen geht. Da spielen "objektive" Kriterien wie bessere Songs, besseres Songwriting etc. für den Einzelnen oft keine Rolle.

Was die "Kennenlern-Alben", oder allgemein Scheiben angeht, die man als erste gehört hat, hast du natürlich Recht, die betrachtet man oft etwas anders, hat einen anderen emotionalen Bezug dazu.
Dennoch bin ich mir sicher, z.B. "Fear Of The Dark" davon unabhängig bewerten zu können - allgemein höre ich heute auch ganz anders Musik, bzw. achte auf ganz andere Sachen (z.B. Details im Schlagzeugspiel etc.) als vor über 20 Jahren. Und da muss ich einfach sagen, sind die meisten Songs auf "Fear Of The Dark" einfach interessanter gestaltet als vieles danach, es passiert im Verhältnis zur Spieldauer der Songs meist noch mehr, ist alles auch weniger nach einem mehr oder weniger vorhersehbaren Schema komponiert, wie es zuletzt öfter passierte (was natürlich auch vielen anderen alten Bands nach etlichen Alben passiert).
AuĂźerdem ist "Fear Of The Dark" fĂĽr mich auch gar nicht so ein besonderes Album, jedenfalls nicht mehr als "The X Factor". Ersteres war halt einfach das zweite Maiden-Album, dessen Erscheinen ich bewusst mitbekommen, bzw. vorher freudig erwartet habe, nachdem ich schon alle Alben (und die meisten EPs/Singles) der 80er von der Band hatte.
Da hatte es "Fear Of The Dark" anfangs sogar relativ schwer, zumal ich durch den Vorab-Song ("Be Quick Or Be Dead" hatte ich vorher als Videoclip im Fernsehen gesehen) auch einen ganz anderen Eindruck von der Scheibe hatte - ich war tatsächlich der Überzeugung, dass es das härteste Album der Band geworden sein müsse (was meinem damaligen Geschmack entgegenkam, da ich inzwischen auch auf Metallica und Megadeth stand).
Nach dem ersten Durchlauf dann die Ernüchterung, dass der Opener ein deutlicher Ausreißer auf dem Album ist und "From Here To Eternity" war sogar schnell mein "Hass-Song" darauf, "The Apparition" die vertonte Langeweile. Allerdings zündeten die Melodien der anderen Songs doch ziemlich schnell, so dass ich das Album dann irgendwann doch noch besser als seinen Vorgänger fand (den ich ja bekanntermaßen für unterbewertet halte). Und, wie gesagt, heute entdecke ich andere Vorzüge auf dem Album, allerdings muss ich mir die Blaze-Scheiben auch nochmal anhören, da die schon lange nicht mehr liefen (Ende der 90er allerdings sehr oft).
"The X-Factor" hat mich damals tatsächlich erstmal positiv überrascht, wollte von der Band ohne Bruce (und ohne gemalten Eddie) gar nichts neues mehr hören, aber "The Sign Of The Cross" hat mich dann (bei nem Kumpel im Auto einige Wochen oder Monate nach Veröffentlichung des Albums) doch ziemlich umgehauen und das Album wanderte mit etwas Verspätung dann doch in meine Sammlung. Es ist durchaus gut, hat aber auch einige Längen, was der Band nach meinem Empfinden danach auf jedem Album passierte. Dabei kann ich noch nicht einmal sagen, dass es hier richtig schlechte Songs gibt - Hasslieder kann ich auf den beiden Vorgängeralben oder zumindest auf "Fear Of The Dark" eher ausmachen, aber seit 20 Jahren mischen Maiden halt oft tolle Passagen mit langweiligen, ziehen Stücke unnötig in die Länge und schreiben im Verhältnis zur Gesamtzahl deutlich weniger durchgehend starke/packende Songs als in den 80ern oder auch noch bis 1992, lassen vor allem Geschwindigkeit und ein Quentchen Aggressivität vermissen. Das macht für mich das Hören eines kompletten Albums seitdem fast zur Qual (wobei ich das ja auch schon bei "Fear Of The Dark" nicht mehr mache, aber das war immerhin noch etwas kürzer und hatte absolut gesehen für mich weniger Füllmaterial).
Die einzigen Scheiben der Band aus den letzten 20 Jahren, die ich mir komplett anhören kann ohne unruhig zu werden sind "Brave New World" und "A Matter Of Life And Death" (und letztere macht mir auch mehr Spaß ohne den Opener - ironischerweise das kürzeste Stück). Aber auch hier haben einige Songs leichte Schwächen (zu viele Wiederholungen, insgesamt zuviel behäbiges Tempo, etwas langatmige Passagen), darum würde ich selbst diese beiden wohl noch knapp hinter den beiden Früh-90er Alben einordnen. Die aktuelle wäre ohne "Speed Of Light", "The Red And The Black" und "Tears Of A Clown" und mit besserer Produktion für mich vielleicht sogar ebenbürtig, aber so auch einfach nicht durchgehend zwingend.
Benutzeravatar
Acrylator
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13247
Registriert: 16. Januar 2008, 20:14


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon F. Kommandöh » 16. Oktober 2015, 01:56

Ich habe heute, statt produktiv zu sein, einen großen Teil des Tages verbracht, deinem Rat zu folgen, lieber Leinwandquäler und ein bisschen Vergleichshören betrieben. Dabei waren neben "A matter of life and death" (nach wie vor fast nur genial, nachdem das Album endlich bei mir zündete. Nur "The greater good of god" fällt phasenweise etwas ab) und "Brave new world" (Gelaber unnötig, oder? Ein unsterblicher Maidenklassiker) die strittigen "No prayer...", "Fear of the dark" und "The x factor" auf der Agenda. "Virtual XI" hab ich kürzlich erst gehört, das ist noch ganz gut präsent.
Mir fiel erstmal auf, bzw. mal wieder auf, wie stark der Einfluss der beiden Alben mit Blaze auf die gesamte Reunion ist, wirklich ganz offenkundig, was Produktion, Strukturierung, Tempo und Melodien angeht. Viel Janick Gers Geklampfe bspw., dieses melancholisch Folkige. Viel ruhige Passagen und und und. Mein Eindruck zu allen genannten Scheiben bleibt nahezu unverändert. "The X Factor" zieht sich etwas und hat einen echt schwachen Gitarrensound. Eigentlich gar keinen richtigen Heavy Metal Sound, aber eine wirklich intakte Atmosphäre und einen beklemmenden Groove. Viele geile Melodien, durchaus gut gesungen. Die ersten drei Songs sind top, "The edge of darkness" ist geil, ich mag auch "Fortunes of war" und den Chorus von "Judgement of heaven". Ich bleibe dabei, das Album hat Seele, wirkt aber auch manchmal ein bisschen wie ein einziger langer Song. "Virtual XI" mag ich da ein bisschen lieber. Hat mehr Abwechslung und Schattierungen.
Beim Hören von "Fear of the dark" musste ich feststellen, dass ich das gesamte Album immernoch fast komplett auswenig kann, hab das echt extrem viel auf meiner überspielten Kasette gehört, die ich immernoch habe. Ich mach's kurz: 6 der 12 Songs sind Füller. "The apparition" ist eigentlich überhaupt kein Song sondern eher ein Jam über den immer gleichen Groove mit nem ganz coolen Solo. "Wasting Love" nervt wie Sau (hat mir vor allem die unsägliche Liveversion verleidet) und "Chains of misery" hat 'nen echt schäbigen Chorus. Das ist für einen Klassiker wie dieses Album einer sein will relativ viel Ausschuss, die genialen Momente sind allerdings auch obergenial.
Je nun, das garstige "No prayer..." find ich immernoch genauso schwach wie schon immer, tut mir Leid. Adiran Smith fehlt schmerzlich. Der Möhrenraspelgesang tut den Songs keinen Gefallen, welche nämlich erstaunlich arm an mitreißenden Gesangsmelodien sind. Bei manch verkorksten Strophen will man glatt ausmachen. "Tailgunner" ist cool, aber die Refrainwiederholung geht tiersich auf die Ketten. "Holy smoke" macht Laune, der Titelsong ist nicht übel, es fehlt aber eine anständige Struktur und ein guter Chorus. "Mother Russia" ist von den Melodien her sagenhaft, geilste Atmosphäre des ganzen Albums, aber irgendwie nicht geil komponiert, der Song hätte z.B. mal ausgerechnet ein paar Längen vertragen können. Insgesamt ein unfertgiges, unausgegorenes, behäbiges Album mit einem pseudobodenständigen Sound, denn das Hard Rock feeling wird völlig krass mit den dominanten Keyboards versaut. Hätte man zu letzteren gestanden und ähnlich wie auf den Vorgängeralben produziert wäre viel gewonnen gewesen. Richtig Tiefe und Kraft hast das überhaupt nicht.Sorry, für mich nach wie vor das schlechteste Maiden Album. Das sind die Blazealben halt spannender, ebenso wie das aktuelle und "The final frontier", die für mich ja schon wieder klar abfallen. Ah ja, die "Final frontier" hab ich mir im Vergleich auch nochmal reingezogen. Hätte durch kraftvollere Gitarren viel gewonnen, merkt man besonders in den Passagen, die eigentlich hart sein wollen. So, reicht jetzt.
Benutzeravatar
F. Kommandöh
METAL GOD
 
 
Beiträge: 1193
Registriert: 1. November 2013, 14:08


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Acrylator » 16. Oktober 2015, 03:32

F. Kommandöh hat geschrieben:Beim Hören von "Fear of the dark" musste ich feststellen, dass ich das gesamte Album immernoch fast komplett auswenig kann, hab das echt extrem viel auf meiner überspielten Kasette gehört, die ich immernoch habe. Ich mach's kurz: 6 der 12 Songs sind Füller. "The apparition" ist eigentlich überhaupt kein Song sondern eher ein Jam über den immer gleichen Groove mit nem ganz coolen Solo. "Wasting Love" nervt wie Sau (hat mir vor allem die unsägliche Liveversion verleidet) und "Chains of misery" hat 'nen echt schäbigen Chorus. Das ist für einen Klassiker wie dieses Album einer sein will relativ viel Ausschuss, die genialen Momente sind allerdings auch obergenial.

Die anderen drei FĂĽller wĂĽrden mich ja mal interessieren. "Wasting Love" ist meiner Meinung nach ne richtig gute Ballade, bei "The Apparition" und dem Chorus von "Chains Of Misery" kann ich dir aber natĂĽrlich nur zustimmen. Finde sonst nur noch "From Here To Eternity" extrem lahm.
DafĂĽr finde ich "Be Quick Or Be Dead", "Afraid To Shoot Strangers", "Childhood's End", "The Fugitive" und auch den (leider viel zu oft gespielten) Titelsong absolut grandios, da kommen kaum StĂĽcke ran, die die Band danach geschrieben hat (und z.B. kein einziger auf "The Final Frontier" oder "Virtual XI"). Und "Fear Is The Key", "Judas Be My Guide" und mit kleinen Abstrichen noch "Weekend Warrior" und "Chains Of Misery" (bis auf besagten Chorus) sind auch echt gute, kurzweilige Songs.

F. Kommandöh hat geschrieben:Je nun, das garstige "No prayer..." find ich immernoch genauso schwach wie schon immer, tut mir Leid. Adiran Smith fehlt schmerzlich. Der Möhrenraspelgesang tut den Songs keinen Gefallen, welche nämlich erstaunlich arm an mitreißenden Gesangsmelodien sind. Bei manch verkorksten Strophen will man glatt ausmachen. "Tailgunner" ist cool, aber die Refrainwiederholung geht tiersich auf die Ketten. "Holy smoke" macht Laune, der Titelsong ist nicht übel, es fehlt aber eine anständige Struktur und ein guter Chorus. "Mother Russia" ist von den Melodien her sagenhaft, geilste Atmosphäre des ganzen Albums, aber irgendwie nicht geil komponiert, der Song hätte z.B. mal ausgerechnet ein paar Längen vertragen können. Insgesamt ein unfertgiges, unausgegorenes, behäbiges Album mit einem pseudobodenständigen Sound, denn das Hard Rock feeling wird völlig krass mit den dominanten Keyboards versaut. Hätte man zu letzteren gestanden und ähnlich wie auf den Vorgängeralben produziert wäre viel gewonnen gewesen. Richtig Tiefe und Kraft hast das überhaupt nicht.Sorry, für mich nach wie vor das schlechteste Maiden Album. Das sind die Blazealben halt spannender, ebenso wie das aktuelle und "The final frontier", die für mich ja schon wieder klar abfallen. Ah ja, die "Final frontier" hab ich mir im Vergleich auch nochmal reingezogen. Hätte durch kraftvollere Gitarren viel gewonnen, merkt man besonders in den Passagen, die eigentlich hart sein wollen. So, reicht jetzt.

Hm, ich glaube, mir sind Gesangsmelodien nicht so wichtig wie dir und vielen anderen, solange die Songs spannend aufgebaut sind und instrumental genug passiert. Das dĂĽster-dramatische "Assassin" und der Titelsong (da fehlt gar nichts!) sind fĂĽr mich totale Highlights, "Run Silent, Run Deep", "Tailgunner" (bis auf den Refrain), "Hooks In You", "Public Enema Number One" und "Fates Warning" sind fĂĽr mich noch wirklich gute Songs, die beiden Single-Auskopplungen eigentlich auch recht kurzweilige Hardrocker, wenn auch alles andere als grandios. "Mother Russia" hat einen saugeilen instrumentalen Mittelteil, aber leider nervt mich da immer der Strophenpart etwas.
A propos Gesangslinien - die finde ich gerade auf "The Final Frontier" teilweise auch ziemlich schwach und sogar oft merkwürdig, außerdem klingt Bruce hier schon oft sehr angestrengt, da ist mir das Rotzige auf "No Prayer" irgendwie lieber. Zum Glück sind auf der neuen Scheibe wieder deutlich bessere Gesangslinien (und Songs), auch wenn Bruce da nach wie vor öfter mal etwas gequält klingt.
"The X Factor" hab ich mir vorhin übrigens auch mal wieder angehört. Das Album ist durchaus gut, hat (damals) ein paar für die Band neue Ideen/Stilmittel enthalten (die gab's allerdings auch auf dem Vorgänger) und eine schön düster-melancholische Atmosphäre. Leider wirkt das Album in seiner Gänze ein wenig behäbig und langatmig, obwohl kein wirklich schwacher Song drauf ist (am ehesten vielleicht noch "Lord Of The Flies" und "2 A.M.", sowie vielleicht "The Unbeliever", das zwar ganz tolle Momente hat, aber viel zu sehr in die Länge gezogen und dadurch etwas langatmig wirkt).
Mit Abstand am besten sind hier "Sign Of The Cross" und "Man On The Edge" (hat die Band danach je wieder so einen schnellen Song veröffentlicht? Ich glaube nicht). Würde die Stücke so bewerten:

Sign Of The Cross 9/10
Lord Of The Flies 7/10
Man On The Edge 9/10
Fortunes Of War 7/10
Look At The Truth 8,5/10
The Aftermath 8/10
Judgement Of Heaven 8,5/10
Blood On The World's Hands 8/10
The Edge Of Darkness 8/10
2 A.M. 6,5/10
The Unbeliever 7/10

Es ist natürlich richtig, dass die Blaze-Phase bis auf den Gesang schon die Blaupause für die "Reunion-Alben" darstellt, allerdings auch bereits mit den gleichen Makeln (zu viele Wiederholungen, zu viele langatmige/in die Länge gezogene Parts in eigentlich guten Songs)
Zuletzt geändert von Acrylator am 18. Januar 2021, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Acrylator
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13247
Registriert: 16. Januar 2008, 20:14


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon TheSchubert666 » 16. Oktober 2015, 08:37

Ich würde hier ja gerne mitdiskutieren aber an „Fear oft he Dark“ (also das Album, nicht das Lied) kann ich mich kaum noch erinnern.
Klar, die Lieder „Be Quick.-..“, „From here…“, „Afraid to Shoot…” und das Titellied sind bei mir immer noch präsent und sind immer noch prägend für den 92er Output von Maiden. Aber der Rest? Der ist mir völlig entfallen. Keine Ahnung wie sich die alle anhören.
Das habe ich anscheinend völlig verdrängt.

Und bzgl. „No Prayer for the Dying“:
Da habe ich ja vor längerer Zeit hier im Forum schon meine Meinung geschrieben.
Das war und ist fĂĽr mich einfach ein starkes Maiden-Metal-Album, ohne jeglichen Bombast. Einfach kurze aber dafĂĽr auf den Punkt gebrachte Kompositionen.
Straight in your face!
Ok, „Hooks in You“ ist grottenschlecht. Aber Rest gefällt immer noch.
Zuletzt geändert von TheSchubert666 am 16. Oktober 2015, 10:02, insgesamt 3-mal geändert.
"Drei bringa vill z´samm, wenn zwaa ned neired´n!!"
Meine Sammlung : http://www.musik-sammler.de/sammlung/thewitchking
Benutzeravatar
TheSchubert666
Metalizer
 
 
Beiträge: 7342
Registriert: 5. März 2010, 11:08
Wohnort: FĂĽrther Landkreis


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon Siebi » 16. Oktober 2015, 09:13

TheSchubert666 hat geschrieben:Ich würde hier ja gerne mitdiskutieren aber an „Fear oft he Dark“ (also das Album, nicht das Lied) kann ich mich kaum noch erinnern.
Klar, die Lieder „Be Quick.-..“, „From here…“, „Afraid to Shoot…” und das Titellied sind bei mir immer noch präsent und sind immer noch prägend für den 92er Output von Maiden. Aber der Rest? Der ist mir völlig entfallen. Keine Ahnung wie sich die alle anhören.
Das habe ich anscheinend völlig verdrängt.

Und bzgl. „No Prayer for the Dying“:
Da habe ich ja schon vor längere Zeit hier im Forum schon meine Meinung geschrieben.
Das war und ist fĂĽr mich einfach ein starkes Maiden-Metal-Album, ohne jeglichen Bombast. Einfach kurze aber dafĂĽr auf den Punkt gebrachter Kompositionen.
Straight in your face!
Ok, „Hooks in You“ ist grottenschlecht. Aber Rest gefällt immer noch.

Hach Schubi, lass Dich dĂĽrcken! <3
Benutzeravatar
Siebi
Spaceman
 
 
Beiträge: 18470
Registriert: 22. Juli 2007, 13:08


Re: IRON MAIDEN - The Book of Souls

Beitragvon TheSchubert666 » 16. Oktober 2015, 10:02

Siebi hat geschrieben:Hach Schubi, lass Dich dĂĽrcken! <3

Tja, Siebi, wir sind aber die einzigen, die hier über das Album so denken. Die meisten halten diesen schnörkellosen Rocker für nen Griff in das Abwasserbecken.
"Drei bringa vill z´samm, wenn zwaa ned neired´n!!"
Meine Sammlung : http://www.musik-sammler.de/sammlung/thewitchking
Benutzeravatar
TheSchubert666
Metalizer
 
 
Beiträge: 7342
Registriert: 5. März 2010, 11:08
Wohnort: FĂĽrther Landkreis


VorherigeNächste

ZurĂĽck zu Heavy Metal Universe

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 50 Gäste