Re: Welches Konzert/Festival besucht ihr als nächstes?
Verfasst: 18. Juli 2017, 14:37
Jo, na dann ein paar Worte.
Als jemand, der weder Stoner Rock hört noch sich dieser Art Szene irgendwie verbunden fühlt ist das Festival für mich seit jeher nur bedingt musikalisch relevant. Im Line Up finden sich aber jedes Jahr Schmankerl, die zu höchsten Hörgenüssen führen. So war natürlich das letzte Jahr mit Travelin Jack, Heat, Pastor und Church of Mental Enlightment kaum zu übertreffen. Dieses Jahr konnte dagegen nicht ankommen. Das wichtigste am Stoned ist jedoch, dass ich mich dem Veranstalter und der Crew sehr verbunden fühle, sich dort 90% der Clique sowie lange nicht gesehene Bekannte einfinden, das Gelände wunderbar ist und insgesamt dort einfach eine sehr schöne, angenehme, gemütliche und wohl organisierte Veranstaltung aus dem Acker gezimmert wird. Dafür immer wieder Hut ab.
Gesehen hab ich daher nicht allzu viel, der Großteil des Stoner/Sludge/Neopsych-Zeugs rauscht da komplett an mir vorbei. Meine Highlights waren daher CJ Ramone und ein schnuckeliges, arschtretendes Ramones best of set. Weiterhin Zeke (die ich leider zum Teil verquatscht habe), aber was für ein Abriss! Saubrutal.
Besonders gefreut habe ich mich auch über Hallucination Generation, die den letzten Tag eröffnen durften. Mit neuem Gitarristen und neuen Songs ganz klar eine der hoffnungsvollsten, eigenständigsten und freudbringendsten deutschen Rockneulinge. Top Stimme, Charisma, geile Riffs und Arschtritt irgendwo zwischen ganz viel klassischem Hard Rock, Punkfeeling und gewürzt mit ein wenig Hippiepsych. Die bereits erschienene Platte wird gekauft werden. Den gesamten Gig konnte ich leider nicht genießen, da mich die vorherige Nacht an den Rand völliger Besinnungslosigkeit brachte, der delirienhafte Schlaf im Auto kaum half und mich die Nachwehen noch immer verfolgen. Yes, ich habe alles gegeben.
Auch immer geil: D.B.S. (Drive by Shooting) aus Berlin, die man sich mal anhören, vor allem aber mal angucken sollte. Schon x mal gesehen, immer wieder großartig. Schnooderig wütender, abgeklärter, schrammeliger Bluespunk in bester Hauptstadtschnauze.
Und letztlich: Acid King. Nicht zum ersten Mal beim Festival, macht nix. Da wird's dunkel. Desolater, traurig-vernebelter, düsterer, verdrogter und plattwalzender wird diese Art von Doom Metal meines Wissens nach eigentlich nur von Sleep und Electric Wizard gespielt.
Enttäuschend waren Elder. Die hab ich vor einiger Zeit bei diesem Festival auch schon mal gesehen und war recht angetan. Damals glaub ich nur zu dritt. Heuer: Zweiter Gitarrist + Orgel. An sich ja ok. Aber der Sound war dünn und faserig (was glaub ich wirklich an der Band lag), der Gesang schief, die Riffs lasch, da kam nix rüber. Seltsam, der Gig war zwei Jahren hatte echt Atmosphäre. Schade, hatte mich drauf gefreut.
Und naja, noch ein paar Worte zum Headliner Kadavar: Das holt mich echt nicht mehr ab. Sicherlich ist die Band inzwischen ein hochprofessioneller Headliner, der es versteht, die gewünschte Atmosphäre durch ihre Art von Bühnenpräsenz und ganz gezielt eingesetztem Licht zu erzeugen. Aber spannender, echter Hard Rock ist das nicht mehr. Der Sound ist mega wuchtig und einfach zu viel, die Darbietung hat keine Dynamik und Subtilität, das Auftreten wirkt irgendwie choreografiert, das Meiste klingt gleich. Viele meiner Freunde waren begeistert, was ich irgendwie verstehe. Ich fühl mich davon eher zurück gewiesen. Das Debüt war so schön unbekümmertes, altmodisch produziertes Abgemucke mit Jamcharakter, jetzt hab ich das Gefühl, da soll mir eine Band als Gesamtkonzept und Marke verkauft werden. Das dürfen nur KISS (und inzwischen eigentlich nicht mal mehr die).
Als jemand, der weder Stoner Rock hört noch sich dieser Art Szene irgendwie verbunden fühlt ist das Festival für mich seit jeher nur bedingt musikalisch relevant. Im Line Up finden sich aber jedes Jahr Schmankerl, die zu höchsten Hörgenüssen führen. So war natürlich das letzte Jahr mit Travelin Jack, Heat, Pastor und Church of Mental Enlightment kaum zu übertreffen. Dieses Jahr konnte dagegen nicht ankommen. Das wichtigste am Stoned ist jedoch, dass ich mich dem Veranstalter und der Crew sehr verbunden fühle, sich dort 90% der Clique sowie lange nicht gesehene Bekannte einfinden, das Gelände wunderbar ist und insgesamt dort einfach eine sehr schöne, angenehme, gemütliche und wohl organisierte Veranstaltung aus dem Acker gezimmert wird. Dafür immer wieder Hut ab.
Gesehen hab ich daher nicht allzu viel, der Großteil des Stoner/Sludge/Neopsych-Zeugs rauscht da komplett an mir vorbei. Meine Highlights waren daher CJ Ramone und ein schnuckeliges, arschtretendes Ramones best of set. Weiterhin Zeke (die ich leider zum Teil verquatscht habe), aber was für ein Abriss! Saubrutal.
Besonders gefreut habe ich mich auch über Hallucination Generation, die den letzten Tag eröffnen durften. Mit neuem Gitarristen und neuen Songs ganz klar eine der hoffnungsvollsten, eigenständigsten und freudbringendsten deutschen Rockneulinge. Top Stimme, Charisma, geile Riffs und Arschtritt irgendwo zwischen ganz viel klassischem Hard Rock, Punkfeeling und gewürzt mit ein wenig Hippiepsych. Die bereits erschienene Platte wird gekauft werden. Den gesamten Gig konnte ich leider nicht genießen, da mich die vorherige Nacht an den Rand völliger Besinnungslosigkeit brachte, der delirienhafte Schlaf im Auto kaum half und mich die Nachwehen noch immer verfolgen. Yes, ich habe alles gegeben.
Auch immer geil: D.B.S. (Drive by Shooting) aus Berlin, die man sich mal anhören, vor allem aber mal angucken sollte. Schon x mal gesehen, immer wieder großartig. Schnooderig wütender, abgeklärter, schrammeliger Bluespunk in bester Hauptstadtschnauze.
Und letztlich: Acid King. Nicht zum ersten Mal beim Festival, macht nix. Da wird's dunkel. Desolater, traurig-vernebelter, düsterer, verdrogter und plattwalzender wird diese Art von Doom Metal meines Wissens nach eigentlich nur von Sleep und Electric Wizard gespielt.
Enttäuschend waren Elder. Die hab ich vor einiger Zeit bei diesem Festival auch schon mal gesehen und war recht angetan. Damals glaub ich nur zu dritt. Heuer: Zweiter Gitarrist + Orgel. An sich ja ok. Aber der Sound war dünn und faserig (was glaub ich wirklich an der Band lag), der Gesang schief, die Riffs lasch, da kam nix rüber. Seltsam, der Gig war zwei Jahren hatte echt Atmosphäre. Schade, hatte mich drauf gefreut.
Und naja, noch ein paar Worte zum Headliner Kadavar: Das holt mich echt nicht mehr ab. Sicherlich ist die Band inzwischen ein hochprofessioneller Headliner, der es versteht, die gewünschte Atmosphäre durch ihre Art von Bühnenpräsenz und ganz gezielt eingesetztem Licht zu erzeugen. Aber spannender, echter Hard Rock ist das nicht mehr. Der Sound ist mega wuchtig und einfach zu viel, die Darbietung hat keine Dynamik und Subtilität, das Auftreten wirkt irgendwie choreografiert, das Meiste klingt gleich. Viele meiner Freunde waren begeistert, was ich irgendwie verstehe. Ich fühl mich davon eher zurück gewiesen. Das Debüt war so schön unbekümmertes, altmodisch produziertes Abgemucke mit Jamcharakter, jetzt hab ich das Gefühl, da soll mir eine Band als Gesamtkonzept und Marke verkauft werden. Das dürfen nur KISS (und inzwischen eigentlich nicht mal mehr die).