DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Pavlos » 9. Februar 2018, 22:32

Acrylator hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:
hellstar hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:
Desweiteren finde ich ein Anselmo "Klartext" Interview im Deaf Forever völligst deplatziert...

Warum?


Weil viele Internet-Sprachrohre des Heftes politisch eher links einzuordnen sind (und das auch gerne und oft betonen), und Herr Anselmo sehr oft durch dumme Aussagen und Aktionen auffällt, die eher in die Gegenrichtung neigen. Ihm dann eine Plattform zu geben, wo er (mal wieder - zum wievielten Mal eigentlich?!) seine dummen Aktionen rechtfertigen und erklären darf, halte ich in Bezug auf das DF für falsch. Es wurden schon DFF User für weitaus weniger brisante Aussagen gesperrt!!!

Hast du das Interview schon gelesen?
Da wirkt für mich nichts rechts(extrem). Natürlich weiß man nie, wie jemand wirklich tickt, aber seine Erklärung finde ich zumindest plausibel. Ich glaube, er war einfach oft völlig unreflektiert bei manchen Aktionen (dazu noch besoffen). Ein Rassist oder Rechtsextremer scheint er nicht zu sein. Vielleicht hilft ihm ja der selbstauferlegte Verzicht auf Alkohol, in Zukunft keine Dummheiten mehr in der Öffentlichkeit zu machen, die ein Bild von ihm zeichnen, das er selbst nicht mag....

Außerdem, als Person des öffentlichen Lebens ist man schnell auf alle Zeiten gebrandmarkt, man sollte nicht immer alles glauben, was man irgendwo liest - und selbst Videos zeigen eben immer nur einen Ausschnitt, wobei der Kontext oft einfach enorm wichtig ist.


Ehhmmm, ich welchem Kontext sind denn ein ausgestreckter rechter Arm und ein laut gerufenes "White Power" richtig?

:ehm:


Und nein, ich habe das Interview nicht gelesen, aber um dessen Inhalt ging es mir ja auch gar nicht. Mir ist es egal, was der dumme Anselmo von sich gibt. Mir ist es auch egal, wo die Macher des DF politisch stehen. Egal ist mir aber nicht, dass, ich formuliere es jetzt stark überspitzt, Linke einem Rechten eine Plattform geben, damit dieser seine Taten und Aussagen schönreden und sich quasi reinwaschen darf. Das passt doch alles vorne und hinten nicht zusammen, das DF (sowohl Heft, als auch Forum) ist in solchen Angelegenheiten doch sonst stark konsequent - deshalb auch meine Bemerkung mit den verabannten Usern. Und hier widerspreche ich auch dem Siebi: Viele Heftmacher und DFF Moderatoren bewegen sich in genau dieser Doppelfunktion im Netz bzw. der Szene, da kann ich nicht trennen. Warum sollen Forumsaussagen (sagen wir mal) eines WRM im Heft oder in der realen Welt anders bewertet, gesehen und empfunden werden? Verstehe ich nicht.....

Wie gesagt, mir isses im Prinzip megaegal, ich finde mich definitiv in Siebis Absatz wieder, den der Schubi gequotet hat. Ich wundere mich lediglich über die Plattform, die man jemandem bietet, dessen Aktionen bei anderen schon zigfach verteufelt und knallhart geahndet wurden. Auf der anderen Seite verkauft sich das Heft dadurch vielleicht auch besser.....
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Kubi » 9. Februar 2018, 22:44

Ja, da kann ich den Pavlos schon verstehen. Gerade auch, wenn ich in dem Zusammenhang an die Prof-Geschichte hier in disem Thread denke.
http://www.musik-sammler.de/sammlung/kubi

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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Siebi » 9. Februar 2018, 23:35

Pavlos, dann hast Du Götz und Co. aber stets nie verstanden bzw. waren sie immer "inkonsequent", denn die für mich aalglatten Tanten wurden hofiert, der oft fragwürdige KK Warslut von Deströyer 666 und auch die Swastikas bei dem Bölzerheini waren nie ein Grund nicht zu berichten. Das kann man Götz und Co. ankreiden oder persönlich fragen. Gerade ein Wolf-Rüdiger kam mir in unseren bisherigen Treffen abseits der Konzertbühne unverstellt ehrlich vor.

Warum wieso weshalb wird sich nun gerade bei Anselmo so echauffiert? Wahrscheinlich habe ich den Kerl noch nie für voll genommen, zum anderen, wo wird er denn reingewaschen? Bitte das Interview lesen. Herr Anselmo mag nicht das hellste Lichtlein sein, viele Aktionen sind völliger Mist und dürfen verurteilt werden, ich ihn ebenso ungern hofiert sehe, aber ihn jetzt zu verdammen? Wo ist denn da der oft so liberale Gedanke des aufgeklärten Menschen? Hier im Board wird Musik von verurteilten Mördern gehört und/oder als Neuzugang gepostet. Hat da niemand ein Problem? Was ist mit fahrerflüchtigen Sängern bei Totschlag? Ois easy?

Den Vergleich mit dem Abgang Profs hier finde ich noch abstruser. Der Prof ist freiwillig gegangen und auf Rücksicht seiner Freundschaft zu Michael gegangen, so mein Verständnis. Das Spanungsdreieck und die Spannungen/Beziehungen zwischen Manuel, Prof und Michael mag wer genau zu beurteilen? Ich kann es nicht und es muss auch nicht öffentlich begründet werden, es geht mich nichts an.

Niemand hat dem Prof naheglegt, hier aufzuhören. Im Gegenteil, hier wurde sehr viel Beifall nach Paris für seine Worte geklatscht. Ein Beifall, den ich eher befremdlich fand, aber akzeptierte, denn es gibt nun mal andere Meinungen als meine und auch radikale(re). Ich habe ihm das persönlich per PM mitgeteilt, freundlich ohne Polemik. Warum soll es hier politisch anders sein als in den Politbarometern der Umfrageinstitute, es spiegelt sich das Wahlergebnis der noch frischen Bundestagswahl auch hier wider? Völlig verständlich.

Warum wird immer nach Akzeptanz und Toleranz einer demokratischen Gesellschaft gerufen, aber wenn es heikel wird, man ebenso ins Exterme verfällt? Ich bekomme das nicht übereinander, je länger ich darüber nachdenke. Zero tolerance mag oft gelten, aber ist es immer das heilbringende Mittel? Gerade wenn ich mich auf meine katholisch geprägte Herkunft und meine gar nicht so christliche Erziehung besinne, auf Werte wie Nächstenliebe etcpp. wurde Wert gelegt. Hört sich pathetisch an, aber wenn nicht der abendländisch geprägte Christ ohne das dogmatische "Aug um Aug, Zahn um Zahn" oder der mir Ratio bekleidete Mensch, der Für und Wider in seine Meinung einbezieht, wer soll die Hand reichen? Die Hand geben einem Menschen mit all seinem Licht und Schatten. Man muss nicht, aber man kann es versuchen, der Versuch kann scheitern. Genug der Esoterik, just my zwei Pfennige.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Kubi » 9. Februar 2018, 23:58

Mir geht es überhaupt nicht darum, dass der Prof als Konsequenz gezogen hat, hier dem Forum fernzubleiben, sondern nur darum wer den Prof hier angegangen ist und in welcher Art & Weise. Ein Dialog, wie er jetzt mit Herrn Anselmo stattfindet, wurde da zumindest nicht gesucht. Im Grunde begrüße ich sogar so ein IV mit Anselmo, denn Diskussion und kritische Auseinandersetzung sind nun einmal Grundpfeiler einer funktionierenden Demokratie. Sollte man dann nur immer so handhaben.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Dr. Best » 10. Februar 2018, 00:04

Siebi hat geschrieben:Warum wird immer nach Akzeptanz und Toleranz einer demokratischen Gesellschaft gerufen, aber wenn es heikel wird, man ebenso ins Exterme verfällt? Ich bekomme das nicht übereinander, je länger ich darüber nachdenke. Zero tolerance mag oft gelten, aber ist es immer das heilbringende Mittel? Gerade wenn ich mich auf meine katholisch geprägte Herkunft und meine gar nicht so christliche Erziehung besinne, auf Werte wie Nächstenliebe etcpp. wurde Wert gelegt.

So sehr ich deine Meinung teile sei hier nochmal nachgefragt: auch noch nach 20, 30 Jahren? Den Burzum-Varg hast du ja als "unbelehrbaren" Fall abgetan, Meinungsdeckung mit der eigenen dahingestellt.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Siebi » 10. Februar 2018, 00:16

Kubi hat geschrieben:Mir geht es überhaupt nicht darum, dass der Prof als Konsequenz gezogen hat, hier dem Forum fernzubleiben, sondern nur darum wer den Prof hier angegangen ist und in welcher Art & Weise. Ein Dialog, wie er jetzt mit Herrn Anselmo stattfindet, wurde da zumindest nicht gesucht. Im Grunde begrüße ich sogar so ein IV mit Anselmo, denn Diskussion und kritische Auseinandersetzung sind nun einmal Grundpfeiler einer funktionierenden Demokratie. Sollte man dann nur immer so handhaben.

Vielleicht ist uns ein Dialog bewusst nicht zuteil geworden. Muss er das? Müssen wir daran teilhaben? Vielleicht wollten das die Diskussionspartner nicht? Oder sollte der Boardvater öffentlich für ALLE lesbar einschreiten? Sollte man den Diskutierenden und dem Hausrechtinhaber überlassen. Ich will nicht weiter spekulieren, ich belasse es damit beim Boardthema.

Anselmo ist ein Heffthema, dazu wurde ich als Leser/Abonnent nicht gefragt, es ist Redaktionsentscheidung, ich nehme es als optionalen Lesestoff zur Kenntnis, lupfe evtl. intensiver mit den Augenbrauen aufgrund der bekannten Geschichten. Wenn ich es partout nicht lesen/unterstützen will, sollte ich die Ausgabe nicht kaufen oder als Abo-Leser einen Leserbrief schreiben oder Götz anrufen/anschreiben.
Zuletzt geändert von Siebi am 10. Februar 2018, 00:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Siebi » 10. Februar 2018, 00:25

Dr. Best hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:Warum wird immer nach Akzeptanz und Toleranz einer demokratischen Gesellschaft gerufen, aber wenn es heikel wird, man ebenso ins Exterme verfällt? Ich bekomme das nicht übereinander, je länger ich darüber nachdenke. Zero tolerance mag oft gelten, aber ist es immer das heilbringende Mittel? Gerade wenn ich mich auf meine katholisch geprägte Herkunft und meine gar nicht so christliche Erziehung besinne, auf Werte wie Nächstenliebe etcpp. wurde Wert gelegt.

So sehr ich deine Meinung teile sei hier nochmal nachgefragt: auch noch nach 20, 30 Jahren? Den Burzum-Varg hast du ja als "unbelehrbaren" Fall abgetan, Meinungsdeckung mit der eigenen dahingestellt.

Worauf zielst du ab? Verstehe ich grad nicht. Versuch ich's mal. Ich verurteile Vargs Ansichten scharf, weil ich mit Rassismus nichts am Hut habe, würde ihn aber bei einem persönlichen Treffen weder umbringen, verdammen oder sonst was, dennoch fragen, wie man auf solche Thesen kommt, was seine Motive sind. Aber, ich nehme mir das Recht raus, diesen Mann mit keinem Cent bewusst zu unterstützen, was ich bei Anselmo schon lange mache, fällt mir grad ein.

Würde nun der Norweger verhungern oder am Abgrund baumeln, was würde ich tun? Ich würde ihm die Hand reichen, ja, das wäre das Menschsein. Als freiwilliger Feuerwehrler und Evakuierungshelfer weiß ich auch nicht, welchen Gedankengutträger ich aus dem Auto, Haus ect. befreie oder in die stabile Seitenlage helfe. Ich helfe, weil ein Mensch bzw. Lebewesen (m)eine Hilfe benötigt. War es das, was Du sagen/wissen wolltest?
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Acrylator » 10. Februar 2018, 00:40

thorondor hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:
hellstar hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:
Desweiteren finde ich ein Anselmo "Klartext" Interview im Deaf Forever völligst deplatziert...

Warum?


Weil viele Internet-Sprachrohre des Heftes politisch eher links einzuordnen sind (und das auch gerne und oft betonen), und Herr Anselmo sehr oft durch dumme Aussagen und Aktionen auffällt, die eher in die Gegenrichtung neigen. Ihm dann eine Plattform zu geben, wo er (mal wieder - zum wievielten Mal eigentlich?!) seine dummen Aktionen rechtfertigen und erklären darf, halte ich in Bezug auf das DF für falsch. Es wurden schon DFF User für weitaus weniger brisante Aussagen gesperrt!!!

Hast du das Interview schon gelesen?
Da wirkt für mich nichts rechts(extrem). Natürlich weiß man nie, wie jemand wirklich tickt, aber seine Erklärung finde ich zumindest plausibel. Ich glaube, er war einfach oft völlig unreflektiert bei manchen Aktionen (dazu noch besoffen). Ein Rassist oder Rechtsextremer scheint er nicht zu sein. Vielleicht hilft ihm ja der selbstauferlegte Verzicht auf Alkohol, in Zukunft keine Dummheiten mehr in der Öffentlichkeit zu machen, die ein Bild von ihm zeichnen, das er selbst nicht mag....

Außerdem, als Person des öffentlichen Lebens ist man schnell auf alle Zeiten gebrandmarkt, man sollte nicht immer alles glauben, was man irgendwo liest - und selbst Videos zeigen eben immer nur einen Ausschnitt, wobei der Kontext oft einfach enorm wichtig ist.


Dass er oft unreflektiert war, ist ja das Problem. Ohne ihn jetzt wirklich einen Rassisten zu nennen (hab das Interview auch noch nicht gelesen), aber einen Wesenszug von Rassisten und Rechtsextremisten ist nun mal, dass sie unreflektiert sind.
Und besoffen zu sein, entschuldigt rein gar nichts. Im Gegenteil, da kommen oft Ansichten zu Tage, die sich jemand im nicht besoffenen Zustand nicht zu sagen traut bzw. funktionieren bei Nüchternheit die Kontrollmechanismen noch ausreichend. So gesehen glaub ich, dass Alkohol eher dazu führt, dass jemand das sagt, was er tatsächlich denkt (In Vino Veritas!).

Hast du das Interview schon gelesen?
Im Grunde braucht man gar nicht weiterspekulieren, wenn man es noch nicht getan hat. Ob man ihm glaubt, was er da sagt, muss natürlich jeder selbst mit sich ausmachen ich finde es zumindest nachvollziehbar (kann mir so eine Situation, wie er sie dort beschreibt, wirklich gut vorstellen und auch, dass manche ohne eine rassistische Gesinnung aus Wut/Frust so reagieren würden).

Ansonsten hat Siebi hier vieles geschrieben, in dem ich mich wiederfinde!
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon thorondor » 10. Februar 2018, 01:18

Acrylator hat geschrieben:
thorondor hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:
hellstar hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:
Desweiteren finde ich ein Anselmo "Klartext" Interview im Deaf Forever völligst deplatziert...

Warum?


Weil viele Internet-Sprachrohre des Heftes politisch eher links einzuordnen sind (und das auch gerne und oft betonen), und Herr Anselmo sehr oft durch dumme Aussagen und Aktionen auffällt, die eher in die Gegenrichtung neigen. Ihm dann eine Plattform zu geben, wo er (mal wieder - zum wievielten Mal eigentlich?!) seine dummen Aktionen rechtfertigen und erklären darf, halte ich in Bezug auf das DF für falsch. Es wurden schon DFF User für weitaus weniger brisante Aussagen gesperrt!!!

Hast du das Interview schon gelesen?
Da wirkt für mich nichts rechts(extrem). Natürlich weiß man nie, wie jemand wirklich tickt, aber seine Erklärung finde ich zumindest plausibel. Ich glaube, er war einfach oft völlig unreflektiert bei manchen Aktionen (dazu noch besoffen). Ein Rassist oder Rechtsextremer scheint er nicht zu sein. Vielleicht hilft ihm ja der selbstauferlegte Verzicht auf Alkohol, in Zukunft keine Dummheiten mehr in der Öffentlichkeit zu machen, die ein Bild von ihm zeichnen, das er selbst nicht mag....

Außerdem, als Person des öffentlichen Lebens ist man schnell auf alle Zeiten gebrandmarkt, man sollte nicht immer alles glauben, was man irgendwo liest - und selbst Videos zeigen eben immer nur einen Ausschnitt, wobei der Kontext oft einfach enorm wichtig ist.


Dass er oft unreflektiert war, ist ja das Problem. Ohne ihn jetzt wirklich einen Rassisten zu nennen (hab das Interview auch noch nicht gelesen), aber einen Wesenszug von Rassisten und Rechtsextremisten ist nun mal, dass sie unreflektiert sind.
Und besoffen zu sein, entschuldigt rein gar nichts. Im Gegenteil, da kommen oft Ansichten zu Tage, die sich jemand im nicht besoffenen Zustand nicht zu sagen traut bzw. funktionieren bei Nüchternheit die Kontrollmechanismen noch ausreichend. So gesehen glaub ich, dass Alkohol eher dazu führt, dass jemand das sagt, was er tatsächlich denkt (In Vino Veritas!).

Hast du das Interview schon gelesen?
Im Grunde braucht man gar nicht weiterspekulieren, wenn man es noch nicht getan hat. Ob man ihm glaubt, was er da sagt, muss natürlich jeder selbst mit sich ausmachen ich finde es zumindest nachvollziehbar (kann mir so eine Situation, wie er sie dort beschreibt, wirklich gut vorstellen und auch, dass manche ohne eine rassistische Gesinnung aus Wut/Frust so reagieren würden).

Ansonsten hat Siebi hier vieles geschrieben, in dem ich mich wiederfinde!


Nö, noch nicht (hab ich auch geschrieben), hatte eigentlich keine Lust, werd ich jetzt aber wohl doch tun. Aber im Grunde wollte ich nur anmerken, dass Besoffensein vielleicht Dinge erklären kann, aber niemals etwas rechtfertigt oder entschuldigt. Aber hast schon recht, ich sollt erst mal lesen ...
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Dr. Best » 10. Februar 2018, 02:03

Siebi hat geschrieben:
Dr. Best hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:Warum wird immer nach Akzeptanz und Toleranz einer demokratischen Gesellschaft gerufen, aber wenn es heikel wird, man ebenso ins Exterme verfällt? Ich bekomme das nicht übereinander, je länger ich darüber nachdenke. Zero tolerance mag oft gelten, aber ist es immer das heilbringende Mittel? Gerade wenn ich mich auf meine katholisch geprägte Herkunft und meine gar nicht so christliche Erziehung besinne, auf Werte wie Nächstenliebe etcpp. wurde Wert gelegt.

So sehr ich deine Meinung teile sei hier nochmal nachgefragt: auch noch nach 20, 30 Jahren? Den Burzum-Varg hast du ja als "unbelehrbaren" Fall abgetan, Meinungsdeckung mit der eigenen dahingestellt.

Worauf zielst du ab? Verstehe ich grad nicht. Versuch ich's mal. Ich verurteile Vargs Ansichten scharf, weil ich mit Rassismus nichts am Hut habe, würde ihn aber bei einem persönlichen Treffen weder umbringen, verdammen oder sonst was, dennoch fragen, wie man auf solche Thesen kommt, was seine Motive sind. Aber, ich nehme mir das Recht raus, diesen Mann mit keinem Cent bewusst zu unterstützen, was ich bei Anselmo schon lange mache, fällt mir grad ein.

Würde nun der Norweger verhungern oder am Abgrund baumeln, was würde ich tun? Ich würde ihm die Hand reichen, ja, das wäre das Menschsein. Als freiwilliger Feuerwehrler und Evakuierungshelfer weiß ich auch nicht, welchen Gedankengutträger ich aus dem Auto, Haus ect. befreie oder in die stabile Seitenlage helfe. Ich helfe, weil ein Mensch bzw. Lebewesen (m)eine Hilfe benötigt. War es das, was Du sagen/wissen wolltest?

Janu, teilweise. Ich fragte mich eher, ob man auch nach besagter Zeitspanne weiterhin für jemanden Toleranz und/oder Akzeptanz aufbringen kann. Immerhin ist der Mann ebenso lange im Geschäft wie ich alt bin und nur wenig länger"auffällig". Wie du weiter oben selbst sagtest, hat das "a Gschmäckle", wenn man sich da als Person immer wieder herauswindet.

Ob man so etwas letztlich finanziell unterstützt ist mir zu müsig, die Diskussion hatten wir hier ja schon oft, und die Frage nach (Lebens)Hilfe sollte sich in meinen Augen in einer humanistischen Gesellschaft niemals stellen. Ich frage den Grenzaspekt unter Anderem, weil meine Konzerte seit ein paar Monaten in einem selbstverwalteten Verein stattfinden, der zum Glück ausser "links" keine einheitliche politische Richtung kennt. Auch da kamen schon diverse Male Diskussionen um Veranstaltungen und Bands auf, die ich zwischen krass und Weltfremd sortieren würde; seither beschäftigt mich die Frage, wo ich selbst eigentlich Grenzen ziehe.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Evilmastant » 10. Februar 2018, 15:28

Dr. Best hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Dr. Best hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:Warum wird immer nach Akzeptanz und Toleranz einer demokratischen Gesellschaft gerufen, aber wenn es heikel wird, man ebenso ins Exterme verfällt? Ich bekomme das nicht übereinander, je länger ich darüber nachdenke. Zero tolerance mag oft gelten, aber ist es immer das heilbringende Mittel? Gerade wenn ich mich auf meine katholisch geprägte Herkunft und meine gar nicht so christliche Erziehung besinne, auf Werte wie Nächstenliebe etcpp. wurde Wert gelegt.

So sehr ich deine Meinung teile sei hier nochmal nachgefragt: auch noch nach 20, 30 Jahren? Den Burzum-Varg hast du ja als "unbelehrbaren" Fall abgetan, Meinungsdeckung mit der eigenen dahingestellt.

Worauf zielst du ab? Verstehe ich grad nicht. Versuch ich's mal. Ich verurteile Vargs Ansichten scharf, weil ich mit Rassismus nichts am Hut habe, würde ihn aber bei einem persönlichen Treffen weder umbringen, verdammen oder sonst was, dennoch fragen, wie man auf solche Thesen kommt, was seine Motive sind. Aber, ich nehme mir das Recht raus, diesen Mann mit keinem Cent bewusst zu unterstützen, was ich bei Anselmo schon lange mache, fällt mir grad ein.

Würde nun der Norweger verhungern oder am Abgrund baumeln, was würde ich tun? Ich würde ihm die Hand reichen, ja, das wäre das Menschsein. Als freiwilliger Feuerwehrler und Evakuierungshelfer weiß ich auch nicht, welchen Gedankengutträger ich aus dem Auto, Haus ect. befreie oder in die stabile Seitenlage helfe. Ich helfe, weil ein Mensch bzw. Lebewesen (m)eine Hilfe benötigt. War es das, was Du sagen/wissen wolltest?

Janu, teilweise. Ich fragte mich eher, ob man auch nach besagter Zeitspanne weiterhin für jemanden Toleranz und/oder Akzeptanz aufbringen kann. Immerhin ist der Mann ebenso lange im Geschäft wie ich alt bin und nur wenig länger"auffällig". Wie du weiter oben selbst sagtest, hat das "a Gschmäckle", wenn man sich da als Person immer wieder herauswindet.

Ob man so etwas letztlich finanziell unterstützt ist mir zu müsig, die Diskussion hatten wir hier ja schon oft, und die Frage nach (Lebens)Hilfe sollte sich in meinen Augen in einer humanistischen Gesellschaft niemals stellen. Ich frage den Grenzaspekt unter Anderem, weil meine Konzerte seit ein paar Monaten in einem selbstverwalteten Verein stattfinden, der zum Glück ausser "links" keine einheitliche politische Richtung kennt. Auch da kamen schon diverse Male Diskussionen um Veranstaltungen und Bands auf, die ich zwischen krass und Weltfremd sortieren würde; seither beschäftigt mich die Frage, wo ich selbst eigentlich Grenzen ziehe.


Das, lieber Doktor, trifft in der Problembeschreibung den Nagel (glaube ich) auf den Kopf. Denn diese Grenzen können immer nur subjektiv von jedem Individuum gezogen werden. Die eigentliche Schwierigkeit "Rote Linien" zu ziehen (sowie deren Notwendigkeit) existieren aber sowohl als Individuum, als auch als gesellschaftliche Gesamtverantwortung. Daher sollte immer das geschehen, was hier gerade stattfindet: Ein Diskurs! Das mächtigste und wirksamste Mittel der Demokratie und das "Ringen" um gemeinsame Standpunkte
Ich hoffe sehr, dass die Mehrheit hier am Board so ähnlich tickt, wie es u.a. bei Siebi herauslese, und sich damit einem humanistischen, und wenn wir es religiös geprägt sehen wollen, neutestamentarischen Weltbild verpflichtet fühlen.

Ich habe das hier diskussionsauslösende Interview auch noch nicht gelesen und bin mal gespannt ob meine inzwischen erzeugte Fantasie mit der Realität des Artikels schlussendlich übereinstimmt.
If The Gods OF Hell Sentenced You To Die, Remember Well My Friend A Warlord Never Cries (Mark W. Shelton 1983)

Meine CDs: http://cloud.collectorz.com/200912/music
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon rapanzel » 10. Februar 2018, 18:49

Ich hab das Interview jetzt gelesen und selbst wenn das nicht im DF abgedruckt worden wäre, hätte mich das Thema nicht groß weiter interessiert.
Am Ende kann ich nämlich sowieso nicht sagen, ob die Rechtfertigungen wirklich Ernst gemeint sind, oder eben nur rausgehauen werden, weil's so ein mediales Echo gebracht hat.
Ob's jetzt aber extra ein Sonderinterview im Heft braucht ist ne Andere Sache.

Und ich verstehe auch, was Pavlos meint. Ich kenne ja nun Einige der DF Leute schon ein paar Jahre und schätze diese sowohl als Personen, als auch die immer tollen Gespräche bei Treffen. Auf der Anderen Seite würde ich mich da nie über Politik unterhalten wollen, weil unsere Ansichten da doch zT Lichtjahre auseinander liegen und ich Einige Kommentare im DFF mehr als deplaziert finde. Vom daher ist sein Einwand schon berechtigt
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Acurus-Heiko » 10. Februar 2018, 19:35

Ihr schreibt hier alle in Rätseln für mich, da ich das Heft noch nicht holen konnte. Gibt es auch musikalisch interessante Beiträge im neuen DF?
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Darth Bane » 11. Februar 2018, 00:29

Acurus-Heiko hat geschrieben:Ihr schreibt hier alle in Rätseln für mich, da ich das Heft noch nicht holen konnte. Gibt es auch musikalisch interessante Beiträge im neuen DF?


Das würde mich auch interessieren,im letzten war das Reverend Bizarre Special einfach erste Sahne. Anselmo kann ich mit seinen Aussagen nicht ernst nehmen was der schon so alles verzapft hat,das würde ich glaub nicht mal lesen ,viel Gehirnzellen scheinen da nicht mehr übrig bei dem Drogenkonsum.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Hugin » 11. Februar 2018, 00:33

Darth Bane hat geschrieben:Das würde mich auch interessieren,im letzten war das Reverend Bizarre Special einfach erste Sahne. Anselmo kann ich mit seinen Aussagen nicht ernst nehmen was der schon so alles verzapft hat,das würde ich glaub nicht mal lesen ,viel Gehirnzellen scheinen da nicht mehr übrig bei dem Drogenkonsum.


Das einzige, was an und um PANTERA noch von Interesse ist (oder jemals von Interesse war), das ist doch eh die Frage, ob und wann die ersten vier Alben offiziell neu aufgelegt werden.
.mhmpf:
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