von Cimmerer » 7. MĂ€rz 2011, 17:13
Hier meine Meinung zu "The Eternal Battle":
Gleich vorweg möchte ich zwei Aspekte abhandeln, ohne die scheinbar kein Doomsword Review auskommt um dann so schnell wie möglich zur eigentlichen Musik kommen.
Punkt 1: Produktion. Dieses mal, sofern man dem Booklet glauben darf, nicht in den Conquest Studios aufgenommen. Dies fĂŒhrt jedoch zu keinem hörbaren Unterschied (Vielleicht hat Alex Festa sein Studio ja inzwischen einfach nur in Diana Studio umbenannt...), das ganze klingt von der Produktion her eigentlich wie immer. Zur typischen Produktion hab ich mich hier bereits ausfĂŒhrlich geĂ€uĂert, insofern sehe ich wenig Sinn darin das ganze jetzt noch mal neu aufzurollen. Nur soviel: Wie bei den VorgĂ€ngern stellt die relativ profillose und glatte Produktion, zumindest fĂŒr mich persönlich, den gröĂten Schwachpunkt des Albums dar.
Punkt 2: Gesang. Völlig eigen, sicher technisch jenseits von Gut und Böse, stört mich jedoch ĂŒber weite Strecken ĂŒberhaupt nicht, kann es jedoch nachvollziehen, wenn der Gesang manchen hier die Scheibe völlig verleidet. Was ich jedoch nicht verstehe, ist wie manche Leute der Band jetzt daraus einen Strick zu drehen versuchen. Der Gesang war doch auf den letzten drei Alben, ja sogar stellenweise auf dem DebĂŒt genau so (gut oder schlecht muss wohl jeder selbst entscheiden). Wer mit dem Gesang auf den Alben seit âResound the Hornâ klar kam, der dĂŒrfte auch hier keine Probleme damit haben.
So und jetzt zu den Songs: Da mache ich grundsĂ€tzlich zwei Tendenzen aus: Einerseits ist man teilweise deutlich flotter als auf den Alben zuvor unterwegs. Was sich auf dem letzten Album bereits mit Songs wie âSteel Of My Axeâ oder âDays of High Adventureâ angedeutet hat, wird hier konsequent weitergefĂŒhrt. âThe Fulminantâ dĂŒrfte wohl im Doomsword Kosmos einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt haben. Leider gilt hier festzuhalten, dass diese neue Facette nicht gerade zu den besten der Band gehört. Einerseits passt die ansonsten eher beschwörende Stimme des Deathmasters hier einfach nicht sonderlich gut zur Musik, andererseits kann man auch im Hinblick auf das Songwriting kaum Akzente setzten, so dass die Lieder, der genannten Machart zu den schwĂ€chsten des Albums zĂ€hlen.
Zum GlĂŒck trifft die genannte Entwicklung nur auf einen relativ kleinen Teil der gesamten Spieldauer des Albums zu. Ăber weite Teile dominiert der gewohnte epische und getragene Doomsword Stil und der hat nach wie vor unbestrittene Klasse.
Auf der anderen Seite orientiert man sich nĂ€mlich auch wieder stark am Songwriting des DebĂŒts. Soll heiĂen, dass man sich - bei aller EigenstĂ€ndigkeit â wieder eher am obskuren US Metal der Marke Warlord oder Manilla Road und weniger am wagneresken Bathory Sound orientiert. Titel wie z.B. âSong of the Black Swordâ oder âSoldier of Fortuneâ (mit wunderbarem Text ĂŒbrigens) hĂ€tten genau so gut auf dem DebĂŒt stehen können und ja: auch hier hĂ€tten sie zu den Highlights gezĂ€hlt. Hier, auf gewohnten Terrain können Doomsword dann voll und ganz ĂŒberzeugen. Die beiden genannten Songs sowie der brillante Opener âVarusschlachtâ oder âWarLifeâ können ohne Ăbertreibung zu den absoluten Bandhighlights gezĂ€hlt werden. Aufhorchen lassen auch die Lead Gitarren, die auf keinem Doomsword Album zuvor derart im Vordergrund waren. Hier hört man, dass die Protagonisten auch als Musiker durchaus gereift sind und den Songs dadurch noch mal zusĂ€tzliche Klasse verleihen können.
Wo soll man nun also âThe Eternal Battleâ im Bandkontext einordnen? Wie viel Punkte von wie vielen Punkten geben? Oder wĂ€re es nicht doch mal schöner sich ein Bier aufzumachen, den Verstand auszuschalten und so ein Album einfach nur zu genieĂen. So werde ich es zumindest handhaben, die Metal Beamten dĂŒrfen natĂŒrlich gerne anders verfahren.
Heavy Metal!