Running Wild, Virgin Steele, Manowar

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Re: Running Wild, Virgin Steele, Manowar

Beitragvon Goatstorm » 4. Juni 2013, 12:05

Vain Shangway hat geschrieben:Es gibt noch einen anderen Faktor für starke Frühwerke:
Das längjährige Austesten und Nachbessern des Materials unter Livebedingungen.

Appetite for Destruction wäre 1985 nicht so gut gewesen wie 1987 und das Iron Maiden Debüt 77 nicht so gut wie 80.
Die Songs mußten Abend für Abend die Gunst des Clubpublikums gewinnen. Man hat gesehen was zündet und was nicht.

Nach dem mehrjährigen Feldtest konnte man mit stimmigen Veröffentlichungen Punkten.
Beim 2ten oder 3ten Album hast du vielleich noch Stücke von damals über,
aber bei Album 4-5 hast du diesen Luxus nicht mehr.


Das halte ich auch für einen wichtigen Grund. Manowar wurden von ihrer Plattenfirma erstmal ein Jahr auf Firmenkosten zum Proben und Livespielen nach Florida geschickt, bevor sie ins Studio durften. Auch die ganzen Thrash Metal-Debüts sind alle sehr stark aus einer permanenten Livesituation entstanden. Für die ersten beiden Alben hat man womöglich ausgereifteres Material, weil der Entstehungsprozess länger und intensiver ist.
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Re: Running Wild, Virgin Steele, Manowar

Beitragvon Loomis » 4. Juni 2013, 12:35

Goatstorm hat geschrieben:
Vain Shangway hat geschrieben:Es gibt noch einen anderen Faktor für starke Frühwerke:
Das längjährige Austesten und Nachbessern des Materials unter Livebedingungen.

Appetite for Destruction wäre 1985 nicht so gut gewesen wie 1987 und das Iron Maiden Debüt 77 nicht so gut wie 80.
Die Songs mußten Abend für Abend die Gunst des Clubpublikums gewinnen. Man hat gesehen was zündet und was nicht.

Nach dem mehrjährigen Feldtest konnte man mit stimmigen Veröffentlichungen Punkten.
Beim 2ten oder 3ten Album hast du vielleich noch Stücke von damals über,
aber bei Album 4-5 hast du diesen Luxus nicht mehr.


Das halte ich auch für einen wichtigen Grund. Manowar wurden von ihrer Plattenfirma erstmal ein Jahr auf Firmenkosten zum Proben und Livespielen nach Florida geschickt, bevor sie ins Studio durften. Auch die ganzen Thrash Metal-Debüts sind alle sehr stark aus einer permanenten Livesituation entstanden. Für die ersten beiden Alben hat man womöglich ausgereifteres Material, weil der Entstehungsprozess länger und intensiver ist.

Das klingt sehr nachvollziehbar.

Wenn ich heute in Interviews lese "durch die moderne Technik konnten wir das Album aufnehmen, ohne dass wir uns im Studio treffen mussten, jeder hat seine Parts bei sich zu Hause eingespielt und dann an die anderen geschickt" rollen sich mir schon die Zehennägel auf. Da weiß ich dann schon gleich, dass das Album kacke sein muss.
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Re: Running Wild, Virgin Steele, Manowar

Beitragvon Dr. Best » 4. Juni 2013, 13:57

Goatstorm hat geschrieben:
Dr. Best hat geschrieben:Nun, bei Candlemass ist das doch recht einfach: die Alben Nr. 1+2 überzeugt mit einer perfekten Kombination aus pervers guter Produktion, starken Riffs in griffigen, aber eben nicht schnurgeraden Songs, Soli mit griffigen Melodien aber vor allem dem emotionalen Gesang und den Gesangsmelodien. Auf den folgenden Alben waren mir wahlweise zu viele schnelle, eher geradlinige Sachen oder vor allem auch die nicht mehr ganz so ausgefeilten Gesangslinien von Messiah im Weg.


Genau, aber wieso schaffen sie's auf dem dritten Album nicht mehr, das Niveau hochzuhalten? Das ist ja die Frage in diesem Thread. Ich denke schon, dass das mehr ist als Nostalgie seitens der Fans. Die meisten Bands fangen irgendwie ab dem dritten Album an, nachzudenken, sich zu verändern oder was neues zu versuchen. Und ab da geht's dann in der Regel bergab. Teils zwar immer noch auf einem sehr guten Niveau, aber die Klassiker (also Album 1 und 2, manchmal auch 3) werden in der Regel nicht mehr erreicht.

Wie man etwa beim Acrylator sieht, stehe ich mit meiner Meinung eigentlich eher alleine, ich kenne jedenfalls nicht viele, die meine Meinung so radikal teilen. Was den Punkt "nachdenken über Musik" betrifft kann man das allerdings bei Candlemass absolut ausschließen, wie die Re-Releases in den Linernotes preisgeben. Da erklärt Leif lang und brit wie viel er an den Songs und Texten gefeilt und gearbeitet hat. Hört man ja auf den unter NEMESIS veröffentlichten späteren Sachen gut. Die Alben 3 und 4 kamen da deutlich spontaner und mit mehr "Bauch", wie er sagt.

Faktoren dürften auch die Erwartungshaltung an sich und seitens Fans sein, als auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Macht man nochmal das selbe Album wie vorher? Probiert man was neues aus? Gehen die Fans mit, oder wird man bei etwas melodischerem Material zB als ausgewimpt hingestellt? Und kann man noch unterscheiden, ob das, was man da auf Band pinnt, überhaupt gut ist?
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