JUDAS PRIEST

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Beitragvon The Butcher » 25. Juni 2008, 12:28

darklord hat geschrieben: Priest waren übrigens toll gestern.

:huh:

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Beitragvon Acrylator » 25. Juni 2008, 12:34

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben: Eine Rezension ist nie objektiv, sie KANN nur subjektiv sein, da sie immer die Meinung des Schreibers darstellt. Das ist eigentlich die Grundlage einer Rezension.

Stimmt zwar irgendwie, aber ich finde in eine veröffentlichten Rezension sollten zumindest auch objektiv bewertbare Kriterien mit einfließen und nicht nur die reine Meinung des Schreibenden.

Es gibt auch Scheiben, die mich persönlich nicht sonderlich ansprechen, die ich aber aufgrund ihrer Virtuosität und Eigenständigkeit niemals als schlecht bezeichnen würde. Umgekehrt gibt es auch Alben die ich liebe, bei denen ich aber durchaus auch objektiv feststellbare Defizite sehe.
Ich finde ein wenig Objektivität und "Fachwissen" gehören auch in eine Rezension hinein. (Ich will als Leser schließlich nicht nur wissen wie es dem Rezensenten gefällt, sondern was mich unabhängig davon erwartet)
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Beitragvon Siebi » 25. Juni 2008, 12:37

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben: Eine Rezension ist nie objektiv, sie KANN nur subjektiv sein, da sie immer die Meinung des Schreibers darstellt. Das ist eigentlich die Grundlage einer Rezension.

*Doppelt unterschreib*
Ich wurde mal gebeten, "objektiv" zu rezensieren. Das war dann das Ende meiner Rezensionstätigkeit, denn das Verklausulieren von Mist kann zwar sprachtechnisch etwas bringen, die Aussage bleibt dennoch dieselbe.
Btw. Die Rezensionen in den Verkaufskatalogen kann man sich auch sparen. Jede Scheibe ein Pflichtkauf (siehe nach bei EMP, NB, Hellion ...). Bekommen Schreiberlinge wie Mineur, Reissnauer, Jaschinski und Tschamler Geld dafür, solchen "Schrott "(sorry Hugin) niederzuschreiben. In den Mags, für dies sie schreiben, sieht es meist etwas anders aus... <_<
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Beitragvon Siebi » 25. Juni 2008, 12:50

Hugin hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben: Sorry Rüdiger, aber ich kann nicht mehr -vor Lachen-, denn Du nimmst das doch sehr ernst und willst keinem weh tun oder alles sehr intellektuell zerpflücken.

....
Für mich ist der Satz "Das Album IST Schrott." einfach ein totales No-Go, auch wenn ich natürlich weiß, dass er in der Regel nur besagen soll, dass der Sprecher es nicht gut FINDET. Letztere Aussage lässt mich dagegen völlig kalt.
...

:blink: Das verstehe ich nicht. Das heisst also, egal was er sagt, es ist keine akzeptable Aussage für Dich?!? :blink:
Klar kann und soll man mit Fachwissen schreiben (wie Acrylator oben ausführt), dass das Gehörte dem Stil entspricht oder welche Zielgruppe es ansprechen könnte. Trotzdem finde ich es okay, wenn von einem Schrottalbum aus Sicht des Rezensierenden die Rede ist. Eine plausible Begründung für sein Empfinden darf auch immer sehr gerne sein.
Ich darf Dich nochmals zitieren: "... Obwohl "St. Anger" aus meiner Sicht das definitiv schlechteste Metalalbum aller Zeiten und aller Jahrhunderte ist, ..."
Ist "schlecht" also kein No-Go?!? Was ist hier der Unterschied? Hm... irgendwie Erbsenzählerei, oder?!?
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Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 25. Juni 2008, 12:54

Acrylator hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben: Eine Rezension ist nie objektiv, sie KANN nur subjektiv sein, da sie immer die Meinung des Schreibers darstellt. Das ist eigentlich die Grundlage einer Rezension.

Stimmt zwar irgendwie, aber ich finde in eine veröffentlichten Rezension sollten zumindest auch objektiv bewertbare Kriterien mit einfließen und nicht nur die reine Meinung des Schreibenden.

Es gibt auch Scheiben, die mich persönlich nicht sonderlich ansprechen, die ich aber aufgrund ihrer Virtuosität und Eigenständigkeit niemals als schlecht bezeichnen würde. Umgekehrt gibt es auch Alben die ich liebe, bei denen ich aber durchaus auch objektiv feststellbare Defizite sehe.
Ich finde ein wenig Objektivität und "Fachwissen" gehören auch in eine Rezension hinein. (Ich will als Leser schließlich nicht nur wissen wie es dem Rezensenten gefällt, sondern was mich unabhängig davon erwartet)

Eine gute Rezension verbindet Fachwissen, Beschreibung der Musik und die Meinung des Schreiberlings. Vor allem erster Punkt wird bei vielen Webzines inzwischen sehr vernachlässigt. Es gibt nichts schlimmerers als inhaltliche Fehler. Kann man zwar nicht immer vermeiden, aber wenn man bei gewissen Fakten nicht sicher ist sollte man sie lieber weglassen.
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Beitragvon Hugin » 25. Juni 2008, 12:57

Natürlich ist eine Rezension IMMER subjektiv. Darum geht's mir ja gerade. Ich finde, dass sie genau deshalb auch nicht sprachlich vorgaukeln soll, dass etwas tatsächlich so sei, wenn es sich in Wirklichkeit so verhält, dass es lediglich der Rezensent so empfindet. Kommt weniger anmaßend rüber. Finde ich...
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Beitragvon Hugin » 25. Juni 2008, 13:00

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben: Vor allem erster Punkt wird bei vielen Webzines inzwischen sehr vernachlässigt. Es gibt nichts schlimmerers als inhaltliche Fehler.

Ich fühl mich jetzt zwar nicht angesprochen, aber wenn ich an all die haarsträubenden inhaltlichen Fehler denke, die ich in sämtlichen Printmags in den letzten 20 Jahren so gefunden habe, dann betrifft das wahrlich nicht nur "gewisse Webzines".

Dass eine gute Rezension Fachwissen, Beschreibung der Musik und die Meinung des Schreiberlings verbindet, ist dagegen absolut richtig. Nur können oder wollen viele Rezensenten nicht zwischen dem deskriptiven Teil und der Darstellung der eigenen Meinung trennen, was ich persönlich dezent verwerflich finde.
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Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 25. Juni 2008, 13:07

Hugin hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben: Vor allem erster Punkt wird bei vielen Webzines inzwischen sehr vernachlässigt. Es gibt nichts schlimmerers als inhaltliche Fehler.

Ich fühl mich jetzt zwar nicht angesprochen, aber wenn ich an all die haarsträubenden inhaltlichen Fehler denke, die ich in sämtlichen Printmags in den letzten 20 Jahren so gefunden habe, dann betrifft das wahrlich nicht nur "gewisse Webzines".

Dass eine gute Rezension Fachwissen, Beschreibung der Musik und die Meinung des Schreiberlings verbindet, ist dagegen absolut richtig. Nur können oder wollen viele Rezensenten nicht zwischen dem deskriptiven Teil und der Darstellung der eigenen Meinung trennen, was ich persönlich dezent verwerflich finde.

Bezogen war das natürlich auf diese Webzines, die nur existieren um Promos abzustauben und auf der GL zu stehen.....und da gibt es tonnenweise davon. Allein was wir beim KIT Akkreditierungsanfragen von Webzines bekommen...unglaublich...damit könnte ich eine extra Halle füllen.
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Beitragvon Goatstorm » 25. Juni 2008, 13:09

The Butcher hat geschrieben:
darklord hat geschrieben: Priest waren übrigens toll gestern.

:huh:

ERZÄHL!

Um wieder ein bisschen Enthusiasmus bei den Bang your head-Besuchern zu schüren: Wenn Priest so spielen wie gestern abend in München, wird es zumindest kein Desaster ? was man aufgrund der gestreuten Youtube-Ausschnitte ja vermuten hätte können.
Das Zenith war gut gefüllt. 4000 Leute würde ich mal schätzen, wobei der Altersdurchschnitt deutlich jenseits der 35 lag. Überhaupt ein sehr gemäßigtes, gemischtes Publikum. Kuttenträger kaum am Start, dafür etliche Typen mit blau-weiss karierten BWL-Hemden und teils sogar im Sakko. Zwei, drei Zebramädels hab ich auch gesehen, ansonsten aber sehr bürgerliches, sehr schnauzbärtiges Publikum.
Vorband waren Iced Earth, von denen ich den Anfang verpasst hab, weil wir noch draußen in der ewig langen Schlange gestanden sind. Was ich gehört hab und woran ich mich erinnern kann sind (ungefähr in der Reihenfolge):

Ten thousand strong
Declaration Day
Pure Evil
Vengeance is mine
The Coming Curse
Dracula
Melancholy
Iced Earth

Die Band hat für meine Begriffe ein wenig hüftsteif und nicht unbedingt euphorisch gewirkt, was vielleicht auch daran lag, dass das Publikum zuerst ein wenig lahm war. Später wurde es dann besser und es kam ein wenig mehr Bewegung in die Show und ins Publikum. Die komplette Band wird allerdings von Matt Barlow überragt, der engagiert wirkt und gut für Stimmung sorgt. Die Gesangsleistung völlig over the top. Gerade die hohen Teile bei ?Pure Evil? oder ?Declaration Day? sind der absolute Wahnsinn. Auch wenn der letzte Funken ? zumindest auf mich ? nicht übergesprungen ist, alles in allem auf jeden Fall eine grundsolide, superprofessionelle Show. Vor allem das Zusammenspiel von Jon Shaffer und Troy Seele geriet zu einer wahren Lehrstunde für Rhythmusgitarristen. Gespielt haben sie insgesamt so ca. 50 Minuten, vielleicht auch ein wenig länger.

Dann Priest: Keyboardintro vom Band, Vorhang fällt und Einstieg mit ?Prophecy? von der neuen Platte. Optisch beeindruckend ist zunächst mal der immense Bühnenaufbau, der dem Unterbau eines dorischen Tempels ähnelt. Über der Mitte thronend der Drumriser, darunter eine Pforte, über die diverse Showelemente eingestreut werden, links und rechts Treppenaufgänge. Als Backdrop Nostradamus mit beweglichen Scheinwerfern als Augen. Nicht schlecht. Weniger beeindruckend in optischer Hinsicht Rob Halford, der wohl einen unheimlichen Schicksalspropheten mimen soll, in seinem Glitzerbademantel aber eher wie eine Mischung zwischen einem Boxer und einer Discokugel wirkt. Das komplette erste verbringt er auf einen Stab gestützt neben dem Drumriser in der gleichen Pose. Gegen Ende des Liedes verschwindet er im Boden. Teufelswerk! Weiter ging?s mit ?Metal Gods?, bei dem Halford erstmal gar nicht auftaucht. Lediglich die Stimme ist zunächst zu hören. Das Backdrop ist jetzt der Priest-Schriftzug auf der England-Flagge. Beim Refrain öffnet sich dann die Pforte unter dem Drumriser und Rob Halford kommt im neuen Ledermantel raus. Jetzt, aus unmittelbarer Nähe, wird deutlich, wie verdammt alt er ausschaut. Die gewisse Aura ist zwar immer noch da, aber gleichzeitig wirkt er unheimlich müde. Der Gesang ist allerdings vom allerfeinsten. Auch die Setlist ist grandios. Ungefähr und ohne Gewähr müsste sie so ausgesehen haben:

Prophecy
Metal Gods
Between the hammer and the anvil
Breaking the law
Devil?s Child
Death
Hellion / Electric Eye
Eat me alive
Angel
Hell Patrol
Rock Hard, Ride Free
Sinner
Painkiller
Hell bent for leather
The green manalishi

Alles in allem also nur zwei Lieder von der neuen Platte, ansonsten nur Kracher und auch ein, zwei ungewöhnliche Dinger, wie ?Devil?s Child? oder ?Eat me alive?. Zwei Sachen werden schnell klar ? erstens: im direkten Vergleich zu Klassikern wie ?Electric Eye? oder ?Sinner? gehen die neuen Stücke nicht nur auf Platte, sondern auch live, völlig unter. Der Stimmungsabfall zu Beginn von ?Death? war schon beeindruckend. Da fehlen einfach die Energie, die Abwechslung, die herausragenden Momente. Zweitens: Rob Halford ist nach wie vor phantastisch bei Stimme, wenn er in den mittleren Lagen unterwegs ist, aber Zeug wie ?Painkiller? geht schlichtweg nicht mehr. Die ersten beiden Strophen samt Refrains setzt er völlig in den Sand. Und zwar so, dass es weh tut. Die dritte war dann in Ordnung, aber haarscharf. Genauso die Screams bei ?Sinner?. In Kombination mit Robs ständig gebückter Haltung bei den hohen Parts wirkt er fast schon ein wenig bemitleidenswert, wie er so über die Bühne schlurft. Fast schon Ozzy-mäßig, wobei sich Rob wahrscheinlich dessen bewusst ist, welch tragische Figur er als 60jähriger Metal-God abgibt, der sich noch immer in knallenge Leder- und Spandexhosen zwängen muss, nur weil die Leute nix anderes sehen wollen. Gerade als er bei ?Death? von einem Mönch in Kutte auf einem Totenkopfsessel auf die Bühne geschoben wird, wirkt das eher, als ob ein Zivi seine Betreuungsperson im Rollstuhl durch die Gegend fährt. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist das Zusammenspiel von K.K. Downing und Glenn Tipton, was stellenweise ein wenig matschig (?Painkiller?) und ab und an recht schief (?Hell Patrol?) klingt. Liegt vielleicht auch am brutal lauten Sound, der vor allem Bass und Bassdrum transportiert.
Was bleibt übrig? Auf der Plusseite sicher eine Spitzen-Setlist, eine grandiose Gesangsleistung von Rob in den mittleren Lagen (?Angel?!!!) und eine sympathisch wirkende Band samt grandiosem Bühnenaufbau. Zu kritisieren sind zum einen die neuen Stücke, die gerade live einfach zu seicht sind und beide Male die Stimmung gekillt haben, und Robs Stimme, sobald er zum Screamen ansetzt. Wenn ?Painkiller? nicht mehr geht, dann geht?s halt nicht mehr. Macht ja auch keinen Sinn, es so zu spielen.
Schlussendlich aber doch ein sehr überzeugender Auftritt, der Hoffnung machen sollte, was ja nicht unbedingt zu erwarten war.
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Beitragvon Siebi » 25. Juni 2008, 13:19

Hugin hat geschrieben: Natürlich ist eine Rezension IMMER subjektiv. Darum geht's mir ja gerade. Ich finde, dass sie genau deshalb auch nicht sprachlich vorgaukeln soll, dass etwas tatsächlich so sei, wenn es sich in Wirklichkeit so verhält, dass es lediglich der Rezensent so empfindet. Kommt weniger anmaßend rüber. Finde ich...
:P

Was ist bei der Beschreibung von (Musik)Kunst die "wahre" Wirklichkeit? In Konsequenz schreibt der Rezensent also, dass das Album Schrott sein könnte, also alles konjunktiviert. Das finde ich ein "No-Go"!

@Goatstorm: geiler Bericht, ich freu' mich auf den Auftritt am BYH. Zur Not könnte der Ripper ja bei den hohen Screams aushelfen. :D
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Beitragvon The Butcher » 25. Juni 2008, 14:04

Yo, danke für den Bericht. Das beruhigt mich jetzt schon etwas. :)
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Beitragvon skippy » 25. Juni 2008, 14:09

Zwei Sachen werden schnell klar ? erstens: im direkten Vergleich zu Klassikern wie ?Electric Eye? oder ?Sinner? gehen die neuen Stücke nicht nur auf Platte, sondern auch live, völlig unter. Der Stimmungsabfall zu Beginn von ?Death? war schon beeindruckend. Da fehlen einfach die Energie, die Abwechslung, die herausragenden Momente. Zweitens: Rob Halford ist nach wie vor phantastisch bei Stimme, wenn er in den mittleren Lagen unterwegs ist, aber Zeug wie ?Painkiller? geht schlichtweg nicht mehr.

Das sehe ich und meine Freundin völlig anders: Wir waren uns nach dem Konzert einig, dass die neuen Sachen überraschenderweise _nicht_ abfallen. Dass die neuen Lieder die meisten noch nicht kannten, ist wohl klar, v.A. weil im Publikum viele Ältere waren, die wohl gar nicht oder erst spät eine neue Platte einer Band kaufen. Ich fand gerade Death super hart und geil!
Painkiller war vom Gesang her nicht so wie auf der Platte, das wars aber auf der Painkiller Tour in der OlyHalle auch nicht. Mir hat Painkiller gestern am Besten gefallen, obwohl Hell Patrol (haben sie auch gespielt) mein Lieblinglied auf der Platte ist und noch einige andere da drauf mir besser gefallen (außerdem jahrelang immer wieder mit Painkiller in der Disse tyrannisiert worden ;)
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Beitragvon Goatstorm » 25. Juni 2008, 14:41

skippy hat geschrieben:
Zwei Sachen werden schnell klar ? erstens: im direkten Vergleich zu Klassikern wie ?Electric Eye? oder ?Sinner? gehen die neuen Stücke nicht nur auf Platte, sondern auch live, völlig unter. Der Stimmungsabfall zu Beginn von ?Death? war schon beeindruckend. Da fehlen einfach die Energie, die Abwechslung, die herausragenden Momente. Zweitens: Rob Halford ist nach wie vor phantastisch bei Stimme, wenn er in den mittleren Lagen unterwegs ist, aber Zeug wie ?Painkiller? geht schlichtweg nicht mehr.

Das sehe ich und meine Freundin völlig anders: Wir waren uns nach dem Konzert einig, dass die neuen Sachen überraschenderweise _nicht_ abfallen. Dass die neuen Lieder die meisten noch nicht kannten, ist wohl klar, v.A. weil im Publikum viele Ältere waren, die wohl gar nicht oder erst spät eine neue Platte einer Band kaufen. Ich fand gerade Death super hart und geil!
Painkiller war vom Gesang her nicht so wie auf der Platte, das wars aber auf der Painkiller Tour in der OlyHalle auch nicht. Mir hat Painkiller gestern am Besten gefallen, obwohl Hell Patrol (haben sie auch gespielt) mein Lieblinglied auf der Platte ist und noch einige andere da drauf mir besser gefallen (außerdem jahrelang immer wieder mit Painkiller in der Disse tyrannisiert worden ;)

"Death" war Langeweile pur. Weder bei mir noch auf der Bühne war irgendwas hart oder geil. Um mich rum ist überall das große Gähnen ausgebrochen. Die Leute standen einfach nur da und wussten nicht, was sie mit der musical-artigen Inszenierung anfangen sollen. Da fehlt's wirklich an allen Ecken und Enden. Einzig der phänomenale Gesang hat das Lied gerettet.
"Painkiller" war vom spielerischen für mich die größte Enttäuschung des Abends, weil nicht nur Halford an seine Grenzen gestoßen ist, sondern überraschenderweise auch K.K. Downing und Glenn Tipton. Ehrlich, auch wenn es einer der großen Hits der Band ist, wenn es sich so anhört wie gestern, dann sollen sie's lieber weglassen.
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Beitragvon skippy » 25. Juni 2008, 15:19

"Death" war Langeweile pur. Weder bei mir noch auf der Bühne war irgendwas hart oder geil. Um mich rum ist überall das große Gähnen ausgebrochen. Die Leute standen einfach nur da und wussten nicht, was sie mit der musical-artigen Inszenierung anfangen sollen. Da fehlt's wirklich an allen Ecken und Enden. Einzig der phänomenale Gesang hat das Lied gerettet.

Wie gesagt, ich fands musikalisch geil. Die "Inszenierung" war mir relativ wurscht. Da ich vorne in dem Innenbereich stand, weiß ich nicht, wie es draussen ankam. Da drinnen war die Stimmung auch bei den neuen Sachen sehr gut. Und noch mal: wenn man die neuen Sachen noch nicht kennt, ist es m.E. doch nicht aussergewöhnlich, dass man nicht in Jubel ausbricht.
"Painkiller" war vom spielerischen für mich die größte Enttäuschung des Abends, weil nicht nur Halford an seine Grenzen gestoßen ist, sondern überraschenderweise auch K.K. Downing und Glenn Tipton. Ehrlich, auch wenn es einer der großen Hits der Band ist, wenn es sich so anhört wie gestern, dann sollen sie's lieber weglassen.

Mag sein, dass es spielerisch nicht so gut war, aber ich fand es super in der Setlist platziert. Ausserdem: nur weil man einmal einen Song spielrisch verhaut, soll man ihn für immer aus der Setlist nehmen??
Ich hatte im Vorfeld die selbe Meinung ("lieber weglassen"), war dann aber wie gesagt froh, dass Sie es gespielt haben.
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Beitragvon darklord » 25. Juni 2008, 18:01

skippy hat geschrieben:
"Death" war Langeweile pur. Weder bei mir noch auf der Bühne war irgendwas hart oder geil. Um mich rum ist überall das große Gähnen ausgebrochen. Die Leute standen einfach nur da und wussten nicht, was sie mit der musical-artigen Inszenierung anfangen sollen. Da fehlt's wirklich an allen Ecken und Enden. Einzig der phänomenale Gesang hat das Lied gerettet.

Wie gesagt, ich fands musikalisch geil. Die "Inszenierung" war mir relativ wurscht. Da ich vorne in dem Innenbereich stand, weiß ich nicht, wie es draussen ankam. Da drinnen war die Stimmung auch bei den neuen Sachen sehr gut. Und noch mal: wenn man die neuen Sachen noch nicht kennt, ist es m.E. doch nicht aussergewöhnlich, dass man nicht in Jubel ausbricht.
"Painkiller" war vom spielerischen für mich die größte Enttäuschung des Abends, weil nicht nur Halford an seine Grenzen gestoßen ist, sondern überraschenderweise auch K.K. Downing und Glenn Tipton. Ehrlich, auch wenn es einer der großen Hits der Band ist, wenn es sich so anhört wie gestern, dann sollen sie's lieber weglassen.

Mag sein, dass es spielerisch nicht so gut war, aber ich fand es super in der Setlist platziert. Ausserdem: nur weil man einmal einen Song spielrisch verhaut, soll man ihn für immer aus der Setlist nehmen??
Ich hatte im Vorfeld die selbe Meinung ("lieber weglassen"), war dann aber wie gesagt froh, dass Sie es gespielt haben.

Die Aussage kann ich unterschreiben. Ich fand Death gut (Prophecy weniger), aber ich kannte es halt einfach noch nicht - ich hatte bisher noch kein Geld übrig um mir die neue Priest zu besorgen.

Painkiller zu spielen ist denke ich auch für Downing und Tipton noch eine Herausforderung. Das Lied ist sowas von verdammt schwer...


@Goatstorm:
Priest sind mir mit einem alt gewordenen Halford immernoch um einiges lieber als mitm Ripper - ich mag seine Stimme einfach irgendwie nicht.

Achja, Thema Iced Earth, die hätt ich ja fast vergessen - die waren auch gut, aber irgendwie hat da noch das letzte Stück für eine Stimmung wie nachher bei Priest (die zumindest vorne gigantisch war) gefehlt. IE mit Barlow live zu sehen war auf jeden Fall auch mal geil, der Abend hat sich gelohnt.
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