Ghoul hat geschrieben:Der Witz der Woche: http://taz.de/Grossrazzia-in-Baden-Wuer ... g/!110583/
Es „konnten Informationen über die Band gewonnen werden“, heißt es da. Und zwar „über die Homepage www.wikipedia.de“.



Moderator: Loomis
Ghoul hat geschrieben:Der Witz der Woche: http://taz.de/Grossrazzia-in-Baden-Wuer ... g/!110583/
Es „konnten Informationen über die Band gewonnen werden“, heißt es da. Und zwar „über die Homepage www.wikipedia.de“.
Acurus-Heiko hat geschrieben:Ich weiss wirklich nicht, was daran "rührend" ist. Würde es die taz auch "rührend" nennen, wenn Rechtsextremisten singen würden, man solle Ausländern "ins Gesicht [hauen] / Bis dass der Schädel bericht"? Natürlich nicht. Denn lediglich linke Gewaltverherrlichung und damit verbundene Gewaltaufrufe sind "rührend". Kommt so was von rechts, dann ist es faschistisch und böse. Pfui Deibel. So eine Doppelmoral ist erbärmlich und gefährlich. Das ist widerwärtig. Und deswegen sollte man die Finger von Schundblättern wie der taz lassen.
Ghoul hat geschrieben:Diese "Doppelmoral" besteht auch vor dem Gesetz. Entsprechende Texte über Ausländer fallen klar unter Volksverhetzung, gegen allgemein formulierte "Polizeifeindlichkeit" scheint es keine Handhabe zu geben (dürfte wohl vergleichbar mit "ACAB" und "Soldaten sind Mörder" sein). Sonst würden sie nicht jetzt (nach über 30 Jahren!) mit dieser Heulsusennummer von wegen "Gewaltverherrlichung" ankommen.
rapanzel hat geschrieben:Apropos Zensur, wisst Ihr, was mir momentan schwerstens auf den Sack geht?
Die Diskussion über die Wort-Änderungen in alten Kinderbüchern, weil die angeblich rassistische Ausdrücke beinhalten!
Ein guter Kumpel von mir ist gebürtiger Afro-Amerikaner und selbst er lacht sich über diese Diskussion kaputt und kann nicht glauben, was einige hier vorhaben. Sowas gibt's echt nur in Deutschland, sorry.
Selbst im HERRN DER RINGE soll ab der nächsten Druckauflage "Herr Fodo" in "Chef" umbenannt werden, weil's diskriminierend sein soll (kann mir aber nicht vorstellen, dass die das wirklich durchbekommen!).
rapanzel hat geschrieben:Apropos Zensur, wisst Ihr, was mir momentan schwerstens auf den Sack geht?
Die Diskussion über die Wort-Änderungen in alten Kinderbüchern, weil die angeblich rassistische Ausdrücke beinhalten!
Ein guter Kumpel von mir ist gebürtiger Afro-Amerikaner und selbst er lacht sich über diese Diskussion kaputt und kann nicht glauben, was einige hier vorhaben. Sowas gibt's echt nur in Deutschland, sorry.
Selbst im HERRN DER RINGE soll ab der nächsten Druckauflage "Herr Fodo" in "Chef" umbenannt werden, weil's diskriminierend sein soll (kann mir aber nicht vorstellen, dass die das wirklich durchbekommen!).
Hugin hat geschrieben:Ghoul hat geschrieben:Diese "Doppelmoral" besteht auch vor dem Gesetz. Entsprechende Texte über Ausländer fallen klar unter Volksverhetzung, gegen allgemein formulierte "Polizeifeindlichkeit" scheint es keine Handhabe zu geben (dürfte wohl vergleichbar mit "ACAB" und "Soldaten sind Mörder" sein). Sonst würden sie nicht jetzt (nach über 30 Jahren!) mit dieser Heulsusennummer von wegen "Gewaltverherrlichung" ankommen.
Das stimmt so nicht. Du kannst Volksverhetzung sehr wohl auch zu Lasten "der Polizisten", "der Beamten" oder "der Fußballfans" begehen. § 130 StGB spricht ausdrücklich nicht nur von "nationalen, rassischen, religiösen oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmten Gruppen", sondern bewusst davon abgehoben auch von sonstigen "Teilen der Bevölkerung", wozu nach allgemeiner Lehre und Rechtsprechung natürlich auch "die Polizisten" gehören. Die Frage ist insoweit eher, ob und in wie weit eine solche Äußerung im Rahmen künstlerischer Betätigung geeignet ist "den öffentlichen Frieden zu stören", da auch dies Tatbestandsmerkmal ist. Und da wird die Wertung letztlich keine andere sein können, als bei der Volksverhetzung zu Lasten von z.B. Ausländern bei rechtsradikalen Bands, da die Texte beider Bands in den Augen der meisten Richter und Staatsanwälte sicher geeignet sein dürften, die Zielgruppe der jeweiligen Bands zu Hass und Gewalt gegen die verletzte Gruppe aufzustacheln.
Eine Aufforderung zur Gewalt erfüllt dementsprechend auch den Tatbestand der Vorschrift laut § 130 I Nr. 1 StGB. Die von dir genannten Beispiele (Tucholsky, ACAB) sind demgegenüber nur unter die Beleidigung zu subsumieren (§ 185 StGB), da es sich nur um die Kundgabe eines Werturteils handelt, und nicht um ein Aufstacheln zu Hass und Gewalt. Dort wird demgegenüber verlangt, dass die Beleidigung gegen eine hinreichend individualisierbare Personengruppe gerichtet ist, um strafbar zu sein. Kurz gesagt: Das Schutzobjekt ist bei § 130 StGB absichtlich deutlich weiter gefasst als bei § 185 StGB, weil die Eingriffsintensität viel höher und damit auch die Schutzwürdigkeit von Gruppeninteressen höher ist. Dem trägt auch der viel höhere Strafrahmen des § 130 StGB Rechnung.
Vor dem Gesetz besteht diese Doppelmoral also nicht, sehr wohl aber öfters mal bei jenen, die das Gesetz anwenden.
Nachtrag:
SLIME wurde ja mit dem bekannten Song auch ausdrücklich wegen Volksverhetzung gem § 130 I StGB indiziert und beschlagnahmt. Insoweit ist das durchaus konsequent, wenn auch... meine Meinung zur Zensur habe ich ja schon das eine oder andere Mal gesagt.
Hugin hat geschrieben:Für all das wird diese Gesellschaft irgendwann bald mal zur Hölle fahren.
Ghoul hat geschrieben:Hugin hat geschrieben:Ghoul hat geschrieben:Diese "Doppelmoral" besteht auch vor dem Gesetz. Entsprechende Texte über Ausländer fallen klar unter Volksverhetzung, gegen allgemein formulierte "Polizeifeindlichkeit" scheint es keine Handhabe zu geben (dürfte wohl vergleichbar mit "ACAB" und "Soldaten sind Mörder" sein). Sonst würden sie nicht jetzt (nach über 30 Jahren!) mit dieser Heulsusennummer von wegen "Gewaltverherrlichung" ankommen.
Das stimmt so nicht. Du kannst Volksverhetzung sehr wohl auch zu Lasten "der Polizisten", "der Beamten" oder "der Fußballfans" begehen. § 130 StGB spricht ausdrücklich nicht nur von "nationalen, rassischen, religiösen oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmten Gruppen", sondern bewusst davon abgehoben auch von sonstigen "Teilen der Bevölkerung", wozu nach allgemeiner Lehre und Rechtsprechung natürlich auch "die Polizisten" gehören. Die Frage ist insoweit eher, ob und in wie weit eine solche Äußerung im Rahmen künstlerischer Betätigung geeignet ist "den öffentlichen Frieden zu stören", da auch dies Tatbestandsmerkmal ist. Und da wird die Wertung letztlich keine andere sein können, als bei der Volksverhetzung zu Lasten von z.B. Ausländern bei rechtsradikalen Bands, da die Texte beider Bands in den Augen der meisten Richter und Staatsanwälte sicher geeignet sein dürften, die Zielgruppe der jeweiligen Bands zu Hass und Gewalt gegen die verletzte Gruppe aufzustacheln.
Eine Aufforderung zur Gewalt erfüllt dementsprechend auch den Tatbestand der Vorschrift laut § 130 I Nr. 1 StGB. Die von dir genannten Beispiele (Tucholsky, ACAB) sind demgegenüber nur unter die Beleidigung zu subsumieren (§ 185 StGB), da es sich nur um die Kundgabe eines Werturteils handelt, und nicht um ein Aufstacheln zu Hass und Gewalt. Dort wird demgegenüber verlangt, dass die Beleidigung gegen eine hinreichend individualisierbare Personengruppe gerichtet ist, um strafbar zu sein. Kurz gesagt: Das Schutzobjekt ist bei § 130 StGB absichtlich deutlich weiter gefasst als bei § 185 StGB, weil die Eingriffsintensität viel höher und damit auch die Schutzwürdigkeit von Gruppeninteressen höher ist. Dem trägt auch der viel höhere Strafrahmen des § 130 StGB Rechnung.
Vor dem Gesetz besteht diese Doppelmoral also nicht, sehr wohl aber öfters mal bei jenen, die das Gesetz anwenden.
Nachtrag:
SLIME wurde ja mit dem bekannten Song auch ausdrücklich wegen Volksverhetzung gem § 130 I StGB indiziert und beschlagnahmt. Insoweit ist das durchaus konsequent, wenn auch... meine Meinung zur Zensur habe ich ja schon das eine oder andere Mal gesagt.
Okay, aber warum ist dann in dem Fall nur von der Gewaltverherrlichung die Rede? Und der Slime-Song ist ja scheinbar bisher nur indiziert, die Beschlagnahme wegen Volksverhetzung wird wohl noch geprüft.
rapanzel hat geschrieben:Hugin hat geschrieben:Für all das wird diese Gesellschaft irgendwann bald mal zur Hölle fahren.
So sieht's aus. Ich hab meinen Bekannten gefragt, was seine Meinung ist, dass zB in "Die kleine Hexe" oder anderen Kinderbüchern Wörter wie "Neger" oder "Negerlein" verwendet werden. Er meinte nur, dass es mehr als lächerlich ist, dass man sich überhaupt über sowas aufregt. Und wenn jemand in den USA auf die Idee käme aus "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" das Wort "Nigger" streichen lassen zu wollen, würde man den für nicht ganz Ernst nehmen!
Die einzigen, die sich durch alte Kinderbücher in irgendeiner Weise angegriffen fühlen sind die Leute, die Political Correctness bis zum Erbrechen durchziehen wollen und keine Ahnung haben, was Sie im Endeffekt langfristig damit anrichten
rapanzel hat geschrieben:Hugin hat geschrieben:Für all das wird diese Gesellschaft irgendwann bald mal zur Hölle fahren.
So sieht's aus. Ich hab meinen Bekannten gefragt, was seine Meinung ist, dass zB in "Die kleine Hexe" oder anderen Kinderbüchern Wörter wie "Neger" oder "Negerlein" verwendet werden. Er meinte nur, dass es mehr als lächerlich ist, dass man sich überhaupt über sowas aufregt. Und wenn jemand in den USA auf die Idee käme aus "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" das Wort "Nigger" streichen lassen zu wollen, würde man den für nicht ganz Ernst nehmen!
Die einzigen, die sich durch alte Kinderbücher in irgendeiner Weise angegriffen fühlen sind die Leute, die Political Correctness bis zum Erbrechen durchziehen wollen und keine Ahnung haben, was Sie im Endeffekt langfristig damit anrichten
Raf Blutaxt hat geschrieben:rapanzel hat geschrieben:Hugin hat geschrieben:Für all das wird diese Gesellschaft irgendwann bald mal zur Hölle fahren.
So sieht's aus. Ich hab meinen Bekannten gefragt, was seine Meinung ist, dass zB in "Die kleine Hexe" oder anderen Kinderbüchern Wörter wie "Neger" oder "Negerlein" verwendet werden. Er meinte nur, dass es mehr als lächerlich ist, dass man sich überhaupt über sowas aufregt. Und wenn jemand in den USA auf die Idee käme aus "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" das Wort "Nigger" streichen lassen zu wollen, würde man den für nicht ganz Ernst nehmen!
Die einzigen, die sich durch alte Kinderbücher in irgendeiner Weise angegriffen fühlen sind die Leute, die Political Correctness bis zum Erbrechen durchziehen wollen und keine Ahnung haben, was Sie im Endeffekt langfristig damit anrichten
Also soweit ich weiß, wurde genau diese Änderung in den amerikanischen Ausgaben von Tom Sawyer und Huckleberry Finn bereits vor längerer Zeit durchegeführt.
Ghoul hat geschrieben:Raf Blutaxt hat geschrieben:rapanzel hat geschrieben:Hugin hat geschrieben:Für all das wird diese Gesellschaft irgendwann bald mal zur Hölle fahren.
So sieht's aus. Ich hab meinen Bekannten gefragt, was seine Meinung ist, dass zB in "Die kleine Hexe" oder anderen Kinderbüchern Wörter wie "Neger" oder "Negerlein" verwendet werden. Er meinte nur, dass es mehr als lächerlich ist, dass man sich überhaupt über sowas aufregt. Und wenn jemand in den USA auf die Idee käme aus "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" das Wort "Nigger" streichen lassen zu wollen, würde man den für nicht ganz Ernst nehmen!
Die einzigen, die sich durch alte Kinderbücher in irgendeiner Weise angegriffen fühlen sind die Leute, die Political Correctness bis zum Erbrechen durchziehen wollen und keine Ahnung haben, was Sie im Endeffekt langfristig damit anrichten
Also soweit ich weiß, wurde genau diese Änderung in den amerikanischen Ausgaben von Tom Sawyer und Huckleberry Finn bereits vor längerer Zeit durchgeführt.
Soweit ich weiss war das nur in einer Ausgabe. In dem Fall natürlich absolut daneben, da völlig sinnentstellend.
Was die Kinderbücher angeht, bin ich allerdings durchaus etwas zwiegespalten. Meine Lösung wäre wohl eher, sowas mit Kindern erst in einem Alter zu lesen, in dem man ihnen dann auch begreifbar machen kann, dass sie schwarze Kindergarten- oder Schulkameraden nicht als "Negerlein" ansprechen sollten...
Generell hat das IMO aber nur bedingt mit Zensur zu tun, da die Änderungen von den Autoren und Verlagen gemacht werden. Dass vielgelesene Bücher gelegentlich überarbeitet und angepasst werden, ist ja nun wirklich nichts neues. Faust wird heute meistens auch nicht in der Rechtschreibung von 1808 gelesen, und Grimms Märchen finden sich in Kinderbüchern auch eher selten in der Originalversion...
Bei Slime und Normahl bin ich dann mal echt gespannt, was da noch rauskommt. Das ganze Vorgehen nach 30 Jahren finde ich jedenfalls nach wie vor albern...
Hugin hat geschrieben:rapanzel hat geschrieben:Hugin hat geschrieben:Für all das wird diese Gesellschaft irgendwann bald mal zur Hölle fahren.
So sieht's aus. Ich hab meinen Bekannten gefragt, was seine Meinung ist, dass zB in "Die kleine Hexe" oder anderen Kinderbüchern Wörter wie "Neger" oder "Negerlein" verwendet werden. Er meinte nur, dass es mehr als lächerlich ist, dass man sich überhaupt über sowas aufregt. Und wenn jemand in den USA auf die Idee käme aus "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" das Wort "Nigger" streichen lassen zu wollen, würde man den für nicht ganz Ernst nehmen!
Die einzigen, die sich durch alte Kinderbücher in irgendeiner Weise angegriffen fühlen sind die Leute, die Political Correctness bis zum Erbrechen durchziehen wollen und keine Ahnung haben, was Sie im Endeffekt langfristig damit anrichten
Ich esse zum Beispiel unheimlich gerne Mohrenköpfe, und das nimmt mir keiner!
Schaumküsse sind total eklig.
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