Ich hab´ mir ein verlängertes WE in Portugal gegönnt und mir bei der Gelegenheit die beiden Auftritte mit Ironsword im Vorprogramm reingezogen. Am Freitag in Porto waren noch die Speed Metaller Wanderer mit von der Partie, die super ins Programm gepasst haben. Das kann man von der ersten Band am Samstag in Lissabon, den punkig angehauchten Scum Liquor, nicht unbedingt behaupten (obwohl der Neudi an ihnen seine Freude hatte). Über die beiden Hauptbands muss ich wohl nicht viel schreiben. Bei Mark Shelton ist in stimmlicher Hinsicht der Knoten geplatzt. Er hat nochmal eine Schippe draufgelegt und in Porto seine beste Gesangsleistung auf der Tour gezeigt.
Die Clubs waren recht unterschiedlich. Das Cave 45 in Porto ist ein sehr kleiner Laden in einem Keller. Es befindet sich in einem Viertel mit zahlreichen Bars, Studentenkneipen, usw. Der RCA Club in Lissabon ist ein wenig größer, war ebenfalls gut gefüllt, aber die Lage ist eine Katastrophe. Leider konnte ich mir den Auftritt von Manilla Road nicht ganz bis zum Ende anschauen, weil der Club am Popöchen der Welt liegt und die Öffentlichen nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit fahren. Dummerweise war in der Nähe der Location kein einziges Taxi zu sehen. Und wenn ich andere Konzertbesucher nach der Telefonnummer einer Taxizentrale gefragt habe, hieß es jedes Mal "I don´t know". Klar wollte ich vor der Reise ein Zimmer in der Nähe des Clubs buchen, aber dort in der Nähe gab es nix... also hab´ ich wieder was in der Gegend der berühmten Straße (= die Straße, die einst bis in den frühen Morgen den Gesang vom Cimmerer ertragen musste) reserviert. Natürlich habe ich ausgerechnet für diese Nacht eine Unterkunft mit Check-Out um 9 Uhr in der Früh bekommen, shit happens.
Vom Publikum her fand ich Porto einen Tick besser. Dort gingen die Leute in den vorderen Reihen ganz schön ab, in Lissabon haben das nur 6-7 Leute gemacht. Alkpreise waren sehr fair. Wie viele zahlende Gäste vor Ort waren, weiß ich nicht. Kann ich den Neudi in Thessaloniki oder Berlin fragen. Auf jeden Fall mehr als beim Kodex-Gig damals.
Dafür bin ich dem Wunsch diverser Besucher des Mannheim-Gigs nachgekommen und habe den Neudi gefragt, warum der Eintrittspreis dort höher war als in Hamburg und Ludwigsburg. Ich soll euch Grüße von ihm ausrichten, er weiß es nicht und er ist auch gar nicht für die Festlegung der Ticketpreise zuständig (wie einige vermutet haben).
Es waren nicht viele Besucher aus anderen Ländern anwesend. Am Freitag habe ich einen Saarländer kennengelernt, der aber schon ewig in Porto lebt und nicht extra wegen dem Gig angereist war. Am Samstag war ein Schwarzwälder anwesend, der auch im Schwarzwald wohnt und mit Kumpels Urlaub in Portugal gemacht hat. Der hat erst in Lissabon vor Ort erfahren, dass Manilla Road spielen und ist dann spontan hingegangen, während seine Kumpels (keine Metaller) im Hotel geblieben sind.
Insgesamt war es ein verdammt cooler Trip in einem kleinen, aber interessanten Land (v. a. für Architekturfans ist Porto ist ein Muss)
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