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Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 14. September 2014, 11:55
von Achim F.
rapanzel hat geschrieben:Sehr schön wars.
RAM Beste Band des Tages, unglaublich geiler Auftritt!
BURNING STARR muss man nix zu sagen, toller Auftritt, klasse Gitarrensound und eine super aufgelegte Band. Vor Allem Todd und JAck hatten verdammt Gute Laune und kommunizierten viel mit den Leuten und erzählten ein paar Geschichten!
Auf AIR RAID war ich auch gespannt. Der neue Sänger ist ok aber kein Vergleich zu seinem griechischen Vorgänger. Gesanglich War das mehr als ok aber man hatte irgendwie als das Gefühl, der Junge könnte auch in jeder Anderen x-beliebigen Schwedencombo singen! Mal abwarten wie die neue Scheibe wird.
Rest war ok! War mal wieder ein schöner Tag mit vielen bekannten Gesichtern


Das mit dem "Air Raid" Sänger empfinde ich genauso. Der Junge kann was, allerdings war sein Vorgänger viel prägnanter!

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 14. September 2014, 12:23
von Evilmastant
Ja, das war ein sehr schöner (auch etwas trauriger) Abschluss der "Swordbrothers" Geschichte.

Schnelldurchlauf:

Steelclad: Gute Ansätze, das Songwriting könnte mehr auf den Punkt kommen. Der Sound war leider höchstens suboptimal.

Fire Force: Irgendwie auch gut, aber es bleibt auch wenig hängen. Würde ich geren gut finden, gelingt mir aber irgendwie nicht zu 100%. Ebenfalls kein doller Sound.

Air Raid: Ich fand den neuen Sänger klasse. Der Auftritt war "Bombe". Ich freue mich auf die neue Scheibe!

Heavenward: Habe leider nur drei Songs gesehen. Diese haben mir aber gefallen.

Vortex: Sehr unterhaltsam, ich muss die alten Scheiben mal wieder rauskramen....

Battleroar: Toller Sound aber das mit Abstand "lahmarschigste" Stageacting des gesamten Tages. Man bekam den Eindruck, dass außer Gerre keiner der band Lust auf den Gig hatte. Schade um die tadellose musikalische Darbietung...

Ram: Viel Power und viel Stimmung. Wahr geil!

Ostrogoth: Fand ich viel besser, als der geringe Zuschauerzuspruch vermuten ließ. Tolle Musiker spielen starke Songs. Mir hats gefallen.

Burning Starr: Musste leider aufgrund von "Konditionsproblemen" in meiner Reisegruppe ausfallen. Ich bin aber sicher, dass die genauso super waren wie am KIT.

Fazit: Toller tag mit tollen Leuten und klasse Musik. Danke für das Festival!

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 14. September 2014, 14:52
von Moppes
rapanzel hat geschrieben:Sehr schön wars.
RAM Beste Band des Tages, unglaublich geiler Auftritt!
War mal wieder ein schöner Tag mit vielen bekannten Gesichtern

Unterschreibe ich! Ram haben echt den Laden in handliche Stücke zerlegt - völlig geil.
Ansonsten war es wieder mal ein glatter Durchschuss und der Körper wurde komplett ruiniert - hat einen Riesenspaß gemacht und wenn das dann jetzt halt die Beerdigung des SBF war, dann war das die lustigste Bestattung ever - mir ist immer noch nicht so richtig gut... :cool2:

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 14. September 2014, 14:55
von Max Savage
Das letzte Swordbrothers.

Ich muss zugeben, ich war vorher noch nie im JUZ in Andernach, mit geringfügiger Verspätung tanzen wir dort an. Es ist trocken, nicht allzu kalt, draußen ein Bierstand, Wurstbude daneben, geht schon klar und daneben ist ein verdammtes TRAMPOLIN-UND RUTSCHENPARADIES! Meine Güte, perfekte Kombination, das ist in etwa so, als ob man eine kostenlose Gokart-Bahn neben eine Brauerei stellt, einen frei begehbaren Waffenladen neben die Psychiatrie oder ein Hüpf-und Rutschenparadies neben ein Metalkonzert. Toll.

Der Altersdurchschnitt ist recht hoch, deucht es mir, die üblichen Verdächtigen, ich mag nicht alle aufzählen, mag ich aber gerne, man kennt sich, ne. Menschliche Hüpf-und Rutschparadiese, auch "Frauen" genannt (gröhl, jaja) sieht man nicht so viele, ist ja auch Latte. Die Elite der Elite ist mal wieder angetreten, um dieses Festival zu Grabe zu tragen. Schön melodramatisch, wir fangen an.

Meine erste Band ist AIR RAID. Ich und vermutlich der Großteil der Halle waren gespannt, wie Neu-Sänger Arthur Andersson sich nach dem nicht ganz leisen Abschied von Michalis Rinakakis schlagen würde und ich sage mal: Volltreffer. Sympathischer Mann, gute Stimme, trifft die hohen Töne. Die Band gewohnt spielfreudig und ihre Accept-Gedächtnismoves muss man einfach mögen, das wirkt nicht aufgesetzt oder bemüht, die haben Bock. Erstes Highlight früh am Tage, den Sprechchören nach hat es auch dem Rest gefallen.

Essen fassen, Worscht und Pommes, ich kaue angestrengt und bemerke halblinks von mir Lärm, dazu nachher mehr.

Bei Heavenward muss ich zur Bank, insgesamt 3,2 Kilometer zu Fuß, ist das Essen auch gleich wieder verdunstet, Köpfchen muss man haben. Oder kein Auto, je nachdem. Die letzten zwei Nummern inklusive Warlord-Cover schaue ich mir noch an, Eindrücke kann ich aber keine geben. Und dann beginnt es...

"Zwei Freunde machen sich auf, die größten Nervensägen aller Zeiten zu werden: Kapitel 1": Zwei Holländer(?) haben es sich an diesem Tag zur edlen und heiligen Pflicht gemacht, allen durch exzessiven Alkoholkonsum und übermäßiges Rumgebrülle bei ohrenerschütternder Lautstärke auf den Sack zu gehen (oder die Vagina, was gerade passt). Der eine aus der Meute jedenfalls labert mich in der Halle voll, kapiert dabei nicht, dass wenn man in Reihe 1 vor der Box steht sich möglicherweise nicht so gut unterhalten kann. Ich denke mir noch nichts böses, gehe raus. Dort wartet er schon. Gegen 14 Uhr schon komplett jenseits von gut und böse, habe ich keine Ahnung, was er will oder gar welche Sprache er spricht. Er wechselt scheinbar fließend von Holländisch, zu Deutsch ins Kauderwelschige. Jedenfalls verstehe ich nach freundlichem zuhören, dass er mich für Andy, den Gitarristen von AIR RAID hält und meint, ich hätte ja eine geile Show gespielt. Meine Versuche, ihm vom Gegenteil zu überzeugen scheitern. Während alldem halte ich seine Hände im Auge, denn der gute Mann ist bereits in einem Zustand, in dem seine Mimik komplett verrutscht, "Pokerface" ist das falsche Wort, eine Art rekursives Pokerface vielleicht, alle 2 Sekunden wechselt der Gesichtsausdruck und ich bin nicht sicher, ob er fröhlich ist, nett reden will oder mir im nächsten Moment eine reinhaut, weil er irgendwas in den falschen Hals bekommen hat. Reizend. Wir machen weiter.

Mit VORTEX kenne ich mich dummerweise nicht gut aus, ich bin auch bei der Uhrzeit nicht so ganz in Stimmung für den harten, sägigen Metal der Käsköppe, 3 Songs gesehen, dann raus und Blödsinn mit verrückten Leuten labern, zu "Open the Gate" nochmal kurz rein, was für ein geiles Mainriff!

"Zwei Freunde machen sich auf, die größten Nervensägen aller Zeiten zu werden: Kapitel 2": Mein alter, alkoholisierter Freund hat inzwischen die echten Air Raid ausfindig gemacht, die beim Essensstand rumlümmeln. Nachdem er mich und Andy nebeneinanderstehen sieht, zeigt sich Verwirrung auf seinem Gesicht, jedenfalls brüllt er weiter rum und niemand versteht ein einziges Wort. Aber er trägt eine Felltasche an der Seite, sehr hübsch. Sagen wir es mal so: mir ist bewusst, dass auf so einem Konzert getrunken wird, mir ist das auch scheissegal, wenn jemand vor mir steht und von seiner Frau/Freundin gestützt werden muss und bedenklich wankt, aber trotzdem noch was Musik hören will, alles kein Problem. Aber wenn da einer bei jeder Band, jeder verdammten Band steht und lauthals sinnlosen Scheissdreck brüllt, nicht ruft, brüllt, alles und jeden anrempelt, dann rausgeht und da genauso weitermacht, dann geht mir das einfach auf den Keks irgendwann.

Und nun, ach, ach, ach, ach, ach, ach, ach, ach...Battelroar...die "To Death and Beyond" ist für mich das vielleicht beste europäische Metalalbum der 2000er. Ich mag Gerrits Gesang. Die Band hatte den Tag davor einen anstrengenden Gig. Kein Problem, Gerrit sogar einen Doppelgig mit Sacred Steel zusätzlich, daher ist er angeschlagen, auch kein Ding. Die Probleme liegen woanders. Zunächst mal, Geige hin, Geige her, ich brauch sie nicht, meine Meinung dürfte da bekannt sein, ganz vorne hab ich die eh nicht gehört oder kaum, also was soll's. Erstens: man muss nicht wild hopsend wie ein Derwisch über die Bühne baldowern und Spagatsprünge machen, aber wenn im Grunde alle Musiker miesepetrig dreinblickend stocksteif herumstehen und sich vielleicht mal 2 Schritte bewegen, springt da auch der Funke schwer über. Das andere Problem ist einfach die Setlist. Die "Blood of Legends" gefällt mir einfach nicht besonders, die Songs sind zu langsam, zu langatmig, zu vertrackt und live packt mich das erst recht nicht. Bei "Hyrkanian Blades" ist dann gleich Alarm, ein Lichtblick, ob man dann unbedingt die "Wrathforge spielen muss (gute Nummer, ja, aber auch nicht gerade ein mitreißender Livetrack), wenn man ein halbes Dutzend anderer, meiner Meinung nach passenderer Songs hätte raushauen können...so bleibt die Erkenntnis, dass die Band leider meine Enttäuschung des Tages war, das war leider nix.

Ich mag Attacker gerne, auf der Fahrt lief auch die "Battle at Helms Deep", aber ich war froh über den Ersatz Ram. Diese Band hat bei mir einfach ein Stein im Brett, ich liebe besonders die "Lightbringer". Und wer verdammt nochmal mit "The Few of Iron" in das Set einsteigt, kann nur gewinnen. Geht das ab! Sänger Oscar hat einfach etwas, was man nicht "lernen" kann, er hat Charisma und eine starke Ausstrahlung, ständig die Haare wirr im Gesicht hängen, die Faust links, rechts und oben, starke Stimmperformance. Als er dann runterzählt, "Eins, Zwei, Eins, Zwei, Drei, Vier", und die gesamte Band unisono ihre Rüben schüttelt und einen dermaßen geilen Groove raushauen, von solch intensiven Konzertmomenten hatte ich auch nicht viele in 2014. Dann ein gemein-geschickter Lightbringer-Doppelschlag in Form von "In Victory" und "Awakening the Chimera", uff. Der Auftritt wäre noch besser gewesen, wäre da nicht...

"Zwei Freunde machen sich auf, die größten Nervensägen aller Zeiten zu werden; Kapitel 3": Der zweite Holländer im Bunde, ebenfalls stocknüchtern, hat es sich zur Aufgabe gemacht, vor der Bühne um sich zu schlagen, Leute anzurempeln, beinahe umzufallen, wieder um sich zu schlagen und andere Zuschauer mit dem Kopf anzurempeln, kein Witz, Kennt ihr die Simpsons-Szene mit dem Elefanten? "Manche Menschen sind auch einfach nur Idioten! Lassen Sie das, Mister Simpson!", genau so. Ein beherzter, doch nicht gerade kleiner Zuschauer packt ihn dann unterm Arm, zerrt ihn raus und der ganze Saal ist dankbar. Da es aber dummerweise keine Security oder so etwas zu geben scheint, zumindest nicht am Eingang, marschiert er nach einer Minute wieder rein. Super, fuck off, ernsthaft.

Na, egal. Der Tagessieg geht jedenfalls an, tätätätä, Ram, jawoll. Ganz stark, bitte bald wieder.

Ich mag Ostrogoth echt gern, aber ich musste mich einfach mal setzen, Füße und Rücken forderten ihren Tribut. Daher habe ich die nur von draußen gehört. Auf der Bierbank gibt es sehr sinnige Musikdiskussionen mit Meister Panz und Smee, im Zuge dessen Alex mir Fotos von diversen Schallplatten zeigt.

Ich: "Du hast ernsthaft Fotos von deinen Platten am Handy?! Wenn du wüsstest, was ich da drauf habe!"
Smee: "Zu 70% Fotos von dir selbst!"

Verdammt. Dreckskerl kennt mich zu gut.

Dann noch fix Jack Starr, macht einfach Bock. Tatsache. Marta an der Gitarre ist musikalisch solide und einfach nett anzusehen, Rhino kann sich zwar am Monitor nicht hören, spielt aber trotzdem stark, Jack Starr, dieses kleine Wesen zwirbelt und schwirbelt auf seiner Gitarre herum, als gäbe es kein Morgen mehr und Todd Michael Hall ist nicht nur der aktuell beste Sänger im Heavy Metal, nein, er ist auch der Erfinder des Jungbrunnens, weil er aussieht wie 21, ein absolut entspannter Entertainer und niemand hat sinnlichere Tanzmoves drauf als er. Gassenhauer wie die älteren "No Turning Back", "Metal Generation" oder "Go down fightning" reihen sich in neuere Nummern wie "Land of the Dead" oder das geniale "Sands of Time" (bester Song der Neuzeit!) ein. Dazu ein nettes Manowar-Cover von "Metal Warriors". Macht Laune.

So, das letzte Bier war glaube ich schlecht, mir ist übel und ich geh ins Bett. Gute Nacht, Ihr Max Frakes!

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 14. September 2014, 15:15
von Achim F.
Max Savage hat geschrieben:Das letzte Swordbrothers.

Ich muss zugeben, ich war vorher noch nie im JUZ in Andernach, mit geringfügiger Verspätung tanzen wir dort an. Es ist trocken, nicht allzu kalt, draußen ein Bierstand, Wurstbude daneben, geht schon klar und daneben ist ein verdammtes TRAMPOLIN-UND RUTSCHENPARADIES! Meine Güte, perfekte Kombination, das ist in etwa so, als ob man eine kostenlose Gokart-Bahn neben eine Brauerei stellt, einen frei begehbaren Waffenladen neben die Psychiatrie oder ein Hüpf-und Rutschenparadies neben ein Metalkonzert. Toll.

Der Altersdurchschnitt ist recht hoch, deucht es mir, die üblichen Verdächtigen, ich mag nicht alle aufzählen, mag ich aber gerne, man kennt sich, ne. Menschliche Hüpf-und Rutschparadiese, auch "Frauen" genannt (gröhl, jaja) sieht man nicht so viele, ist ja auch Latte. Die Elite der Elite ist mal wieder angetreten, um dieses Festival zu Grabe zu tragen. Schön melodramatisch, wir fangen an.

Meine erste Band ist AIR RAID. Ich und vermutlich der Großteil der Halle waren gespannt, wie Neu-Sänger Arthur Andersson sich nach dem nicht ganz leisen Abschied von Michalis Rinakakis schlagen würde und ich sage mal: Volltreffer. Sympathischer Mann, gute Stimme, trifft die hohen Töne. Die Band gewohnt spielfreudig und ihre Accept-Gedächtnismoves muss man einfach mögen, das wirkt nicht aufgesetzt oder bemüht, die haben Bock. Erstes Highlight früh am Tage, den Sprechchören nach hat es auch dem Rest gefallen.

Essen fassen, Worscht und Pommes, ich kaue angestrengt und bemerke halblinks von mir Lärm, dazu nachher mehr.

Bei Heavenward muss ich zur Bank, insgesamt 3,2 Kilometer zu Fuß, ist das Essen auch gleich wieder verdunstet, Köpfchen muss man haben. Oder kein Auto, je nachdem. Die letzten zwei Nummern inklusive Warlord-Cover schaue ich mir noch an, Eindrücke kann ich aber keine geben. Und dann beginnt es...

"Zwei Freunde machen sich auf, die größten Nervensägen aller Zeiten zu werden: Kapitel 1": Zwei Holländer(?) haben es sich an diesem Tag zur edlen und heiligen Pflicht gemacht, allen durch exzessiven Alkoholkonsum und übermäßiges Rumgebrülle bei ohrenerschütternder Lautstärke auf den Sack zu gehen (oder die Vagina, was gerade passt). Der eine aus der Meute jedenfalls labert mich in der Halle voll, kapiert dabei nicht, dass wenn man in Reihe 1 vor der Box steht sich möglicherweise nicht so gut unterhalten kann. Ich denke mir noch nichts böses, gehe raus. Dort wartet er schon. Gegen 14 Uhr schon komplett jenseits von gut und böse, habe ich keine Ahnung, was er will oder gar welche Sprache er spricht. Er wechselt scheinbar fließend von Holländisch, zu Deutsch ins Kauderwelschige. Jedenfalls verstehe ich nach freundlichem zuhören, dass er mich für Andy, den Gitarristen von AIR RAID hält und meint, ich hätte ja eine geile Show gespielt. Meine Versuche, ihm vom Gegenteil zu überzeugen scheitern. Während alldem halte ich seine Hände im Auge, denn der gute Mann ist bereits in einem Zustand, in dem seine Mimik komplett verrutscht, "Pokerface" ist das falsche Wort, eine Art rekursives Pokerface vielleicht, alle 2 Sekunden wechselt der Gesichtsausdruck und ich bin nicht sicher, ob er fröhlich ist, nett reden will oder mir im nächsten Moment eine reinhaut, weil er irgendwas in den falschen Hals bekommen hat. Reizend. Wir machen weiter.

Mit VORTEX kenne ich mich dummerweise nicht gut aus, ich bin auch bei der Uhrzeit nicht so ganz in Stimmung für den harten, sägigen Metal der Käsköppe, 3 Songs gesehen, dann raus und Blödsinn mit verrückten Leuten labern, zu "Open the Gate" nochmal kurz rein, was für ein geiles Mainriff!

"Zwei Freunde machen sich auf, die größten Nervensägen aller Zeiten zu werden: Kapitel 2": Mein alter, alkoholisierter Freund hat inzwischen die echten Air Raid ausfindig gemacht, die beim Essensstand rumlümmeln. Nachdem er mich und Andy nebeneinanderstehen sieht, zeigt sich Verwirrung auf seinem Gesicht, jedenfalls brüllt er weiter rum und niemand versteht ein einziges Wort. Aber er trägt eine Felltasche an der Seite, sehr hübsch. Sagen wir es mal so: mir ist bewusst, dass auf so einem Konzert getrunken wird, mir ist das auch scheissegal, wenn jemand vor mir steht und von seiner Frau/Freundin gestützt werden muss und bedenklich wankt, aber trotzdem noch was Musik hören will, alles kein Problem. Aber wenn da einer bei jeder Band, jeder verdammten Band steht und lauthals sinnlosen Scheissdreck brüllt, nicht ruft, brüllt, alles und jeden anrempelt, dann rausgeht und da genauso weitermacht, dann geht mir das einfach auf den Keks irgendwann.

Und nun, ach, ach, ach, ach, ach, ach, ach, ach...Battelroar...die "To Death and Beyond" ist für mich das vielleicht beste europäische Metalalbum der 2000er. Ich mag Gerrits Gesang. Die Band hatte den Tag davor einen anstrengenden Gig. Kein Problem, Gerrit sogar einen Doppelgig mit Sacred Steel zusätzlich, daher ist er angeschlagen, auch kein Ding. Die Probleme liegen woanders. Zunächst mal, Geige hin, Geige her, ich brauch sie nicht, meine Meinung dürfte da bekannt sein, ganz vorne hab ich die eh nicht gehört oder kaum, also was soll's. Erstens: man muss nicht wild hopsend wie ein Derwisch über die Bühne baldowern und Spagatsprünge machen, aber wenn im Grunde alle Musiker miesepetrig dreinblickend stocksteif herumstehen und sich vielleicht mal 2 Schritte bewegen, springt da auch der Funke schwer über. Das andere Problem ist einfach die Setlist. Die "Blood of Legends" gefällt mir einfach nicht besonders, die Songs sind zu langsam, zu langatmig, zu vertrackt und live packt mich das erst recht nicht. Bei "Hyrkanian Blades" ist dann gleich Alarm, ein Lichtblick, ob man dann unbedingt die "Wrathforge spielen muss (gute Nummer, ja, aber auch nicht gerade ein mitreißender Livetrack), wenn man ein halbes Dutzend anderer, meiner Meinung nach passenderer Songs hätte raushauen können...so bleibt die Erkenntnis, dass die Band leider meine Enttäuschung des Tages war, das war leider nix.

Ich mag Attacker gerne, auf der Fahrt lief auch die "Battle at Helms Deep", aber ich war froh über den Ersatz Ram. Diese Band hat bei mir einfach ein Stein im Brett, ich liebe besonders die "Lightbringer". Und wer verdammt nochmal mit "The Few of Iron" in das Set einsteigt, kann nur gewinnen. Geht das ab! Sänger Oscar hat einfach etwas, was man nicht "lernen" kann, er hat Charisma und eine starke Ausstrahlung, ständig die Haare wirr im Gesicht hängen, die Faust links, rechts und oben, starke Stimmperformance. Als er dann runterzählt, "Eins, Zwei, Eins, Zwei, Drei, Vier", und die gesamte Band unisono ihre Rüben schüttelt und einen dermaßen geilen Groove raushauen, von solch intensiven Konzertmomenten hatte ich auch nicht viele in 2014. Dann ein gemein-geschickter Lightbringer-Doppelschlag in Form von "In Victory" und "Awakening the Chimera", uff. Der Auftritt wäre noch besser gewesen, wäre da nicht...

"Zwei Freunde machen sich auf, die größten Nervensägen aller Zeiten zu werden; Kapitel 3": Der zweite Holländer im Bunde, ebenfalls stocknüchtern, hat es sich zur Aufgabe gemacht, vor der Bühne um sich zu schlagen, Leute anzurempeln, beinahe umzufallen, wieder um sich zu schlagen und andere Zuschauer mit dem Kopf anzurempeln, kein Witz, Kennt ihr die Simpsons-Szene mit dem Elefanten? "Manche Menschen sind auch einfach nur Idioten! Lassen Sie das, Mister Simpson!", genau so. Ein beherzter, doch nicht gerade kleiner Zuschauer packt ihn dann unterm Arm, zerrt ihn raus und der ganze Saal ist dankbar. Da es aber dummerweise keine Security oder so etwas zu geben scheint, zumindest nicht am Eingang, marschiert er nach einer Minute wieder rein. Super, fuck off, ernsthaft.

Na, egal. Der Tagessieg geht jedenfalls an, tätätätä, Ram, jawoll. Ganz stark, bitte bald wieder.

Ich mag Ostrogoth echt gern, aber ich musste mich einfach mal setzen, Füße und Rücken forderten ihren Tribut. Daher habe ich die nur von draußen gehört. Auf der Bierbank gibt es sehr sinnige Musikdiskussionen mit Meister Panz und Smee, im Zuge dessen Alex mir Fotos von diversen Schallplatten zeigt.

Ich: "Du hast ernsthaft Fotos von deinen Platten am Handy?! Wenn du wüsstest, was ich da drauf habe!"
Smee: "Zu 70% Fotos von dir selbst!"

Verdammt. Dreckskerl kennt mich zu gut.

Dann noch fix Jack Starr, macht einfach Bock. Tatsache. Marta an der Gitarre ist musikalisch solide und einfach nett anzusehen, Rhino kann sich zwar am Monitor nicht hören, spielt aber trotzdem stark, Jack Starr, dieses kleine Wesen zwirbelt und schwirbelt auf seiner Gitarre herum, als gäbe es kein Morgen mehr und Todd Michael Hall ist nicht nur der aktuell beste Sänger im Heavy Metal, nein, er ist auch der Erfinder des Jungbrunnens, weil er aussieht wie 21, ein absolut entspannter Entertainer und niemand hat sinnlichere Tanzmoves drauf als er. Gassenhauer wie die älteren "No Turning Back", "Metal Generation" oder "Go down fightning" reihen sich in neuere Nummern wie "Land of the Dead" oder das geniale "Sands of Time" (bester Song der Neuzeit!) ein. Dazu ein nettes Manowar-Cover von "Metal Warriors". Macht Laune.

So, das letzte Bier war glaube ich schlecht, mir ist übel und ich geh ins Bett. Gute Nacht, Ihr Max Frakes!


Schöner Bericht. Zu "Battleroar" habe ich eine andere Meinung. Klar, bewegt haben die sich nicht viel, aber bei der Art von Mucke brauch ich das nicht. Musikalisch fand ich es stark und da ich das neue Album fantastisch finde, war ich rundum zufrieden.
Von den beiden "Freunden" ist mir eigentlich nur einer negativ aufgefallen, der aber den ganzen Tag. Was ein.....

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 14. September 2014, 15:29
von Fire Down Under
Wiedermal schöner, witzig geschriebener Bericht. Daumen hoch!

Max Savage hat geschrieben:Ein beherzter, doch nicht gerade kleiner Zuschauer packt ihn dann unterm Arm, zerrt ihn raus und der ganze Saal ist dankbar.

Moppes? :)

Max Savage hat geschrieben:So, das letzte Bier war glaube ich schlecht, mir ist übel und ich geh ins Bett.

Das kommt davon, wenn man keinen Fruchtsaft trinkt.

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 14. September 2014, 15:31
von Moppes
Fire Down Under hat geschrieben:Wiedermal schöner, witzig geschriebener Bericht. Daumen hoch!

Max Savage hat geschrieben:Ein beherzter, doch nicht gerade kleiner Zuschauer packt ihn dann unterm Arm, zerrt ihn raus und der ganze Saal ist dankbar.

Moppes? :)

Max Savage hat geschrieben:So, das letzte Bier war glaube ich schlecht, mir ist übel und ich geh ins Bett.

Das kommt davon, wenn man keinen Fruchtsaft trinkt.

Ich war es nicht, ich hab mich lieber darum gekümmert, dass die Bedienung vom Bierstand immer genug zu tun hatte...

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 14. September 2014, 15:33
von Max Savage
Moppes hat geschrieben:
Fire Down Under hat geschrieben:Wiedermal schöner, witzig geschriebener Bericht. Daumen hoch!

Max Savage hat geschrieben:Ein beherzter, doch nicht gerade kleiner Zuschauer packt ihn dann unterm Arm, zerrt ihn raus und der ganze Saal ist dankbar.

Moppes? :)

Max Savage hat geschrieben:So, das letzte Bier war glaube ich schlecht, mir ist übel und ich geh ins Bett.

Das kommt davon, wenn man keinen Fruchtsaft trinkt.

Ich war es nicht, ich hab mich lieber darum gekümmert, dass die Bedienung vom Bierstand immer genug zu tun hatte...

Kann ich bestätigen!

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 14. September 2014, 22:40
von Pavlos
Schöner Bericht, Herr Savage!!!

:yeah:

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 15. September 2014, 00:01
von Nightrider
Wieder mal ein gelungenes Swordbrothers Festival, das am Samstag im Kreise der üblichen Verdächtigen genossen wurde. Man möchte es gar nicht glauben, daß es wohl der letzte Akt gewesen sein soll.

Meine Highlights beim diesjährigen Schlußakkord waren Air Raid (der neue Sänger kann's, ohne jeden Zweifel - aber der alte hellenische Sangesakrobat hatte eben doch noch um einiges mehr Charisma und Eigenständigkeit in Performance und Stimme aufzubieten) sowie der gnadenlose, hintereinander folgende Doppelschlag aus Ram (die ein mehr als nur gelungener Ersatz für Attacker waren) und Ostrogoth.

Ram ist bekannterweise live immer eine feste Bank! In Andernach legten die Schweden noch mal einige Briketts nach und boten uns einen wohl unschlagbaren 10/10 Punkte-Auftritt und räumten damit beim begeisterten Publikum ab ohne Ende. Die auf der JUZ-Bühne ausgelebte, schier unbändige Spielfreude der Band, getragen von einer großartigen Songauswahl, machten diesen Auftritt zu einem einzigartigen Metalfest. Die auf Ram folgenden belgischen Ostrogoth hatten es daher nicht leicht, konnten aber ohne Probleme den hochgetriebenen Stimmungspegel weiter konstant oben halten. Kurzum: auch Ostrogoth spielten einen grandiosen Hammergig, bei dem Sangesleistung und Instrumentalfraktion überaus stimmig harmonierten. Das für nächstes Jahr angekündigte neue Ostrogoth-Album darf man, ob solcher Live-Leistungen, zweifellos mit Spannung erwarten.

Als kleine Fußnote sei noch erwähnt: Meinen erklärten Sympathiebonus haben fraglos die Holländer von Vortex sicher. Ein kurzweiliger, schnörkelloser Auftritt, der einen zum zeitweiligen Schmunzeln anregte, und ganz Allgemein einfach nur Spaß machte!

Schön natürlich auch diesmal wieder die Bekannten aus dem Board und darüber hinaus zu treffen, zu fachsimpeln und dabei freudig einem grandiosen Metalfest zu frönen. :yeah:

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 15. September 2014, 18:59
von maniacdom
Schöne Berichte hier. Dem kann ich nicht viel hinzufügen.

Meine Sieger waren Ram, Battleroar und die Bedienung hinter dem Bierstand.. Air Raid auch stark, der neue Sänger ist prima.
Neben der Musik hatte wir auch so viel Spaß. Macht immer Freude :yeah:

Schade, dass es das letzte Swordbrothers war. Ich fand es immer sehr gemütlich und familiär dort.

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 15. September 2014, 21:44
von Elizabeth
JA es war wirklich ein sehr schönes und rundes Festival!!!

Ich fand schon Steelclad als Opener super! die Beinschienen, der Kettenlendenschutz und zu guter letzt noch der Dudelsack, sehr pornös, war cool! :harrr:

mit Fire Force konnte ich nichts anfangen.

Air Raid waren super, hat Spaß gemacht!

Heavenward ging dann für angeregte Boardler-Gespräche drauf.

Danach bei Vortex und Battleroar wusste ich auch nicht so recht, wo ichs für mich einordnen sollte. Ich war nicht ganz abgeneigt, aber auch nicht wirklich begeistert.

Ab RAM wars nur noch super bis auf die bereits erwähnten Arschloch-Popey und seinem Gröhl-Kumpel mit Felltasche! Solche Idioten! Dank an den großen, vokuhila-tragenden Herren, der ihn dann rausgezerrt hat. Danach wars nicht mehr ganz so schlimm....

Und wie bereits mehrfach erwähnt waren Ostrogoth und Burning Starr super! :yeah: Da habe ich nichts mehr hinzuzufügen!

Alles in allem ein würdiger Abschluss!

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 16. September 2014, 15:24
von rapanzel

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 3. Januar 2015, 17:37
von Face the Reality
http://www.streetclip.tv/magazine/detai ... eranstalt/

Volker RÜCKBLICKEND zum und ums SBF!!!!

Re: Swordbrothers 2014

BeitragVerfasst: 3. Januar 2015, 17:42
von Michael@SacredMetal
Und über dieses Board.