REDEMPTION

Hard Rock, Prog Rock, Art Rock, Progressive Metal ...

Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Prof » 24. September 2011, 13:43

holydio1 hat geschrieben:nächste Woche das 1. Mal Redemption live auf dem ProgPower, auf diesen jungfräulichen Auftritt freu ich mich, auch wegen dem tollen neuen Werk. Besser war der Alder nämlich noch nie.


Exakt.
Man sieht sich am PP, freut mich!
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Odium » 24. September 2011, 13:56

holydio1 hat geschrieben:nächste Woche das 1. Mal Redemption live auf dem ProgPower, auf diesen jungfräulichen Auftritt freu ich mich, auch wegen dem tollen neuen Werk. Besser war der Alder nämlich noch nie.


:oh2:
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Prof » 24. September 2011, 14:05

Odium hat geschrieben:
holydio1 hat geschrieben:nächste Woche das 1. Mal Redemption live auf dem ProgPower, auf diesen jungfräulichen Auftritt freu ich mich, auch wegen dem tollen neuen Werk. Besser war der Alder nämlich noch nie.


:oh2:


Es dürfte hier wohl kaum einen grösseren Ray Alder-Freak geben als du und das neue Redemption-Werk bietet genau diesen zutiefst melancholischen Alder-Gesang den du so schätzt. Ganz grosses Vokalierungskino, Herr Odium. Ich bin gespannt auf deine Meinung zu 'This mortal coil'.
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Odium » 24. September 2011, 14:18

<3

Die Sendung befindet sich laut DHL-Tracking im Zustellfahrzeug. Derweil rotiert die "Origins of Ruin"-Promo, welche sogleich gegen eine richtige CD eingetauscht werden wird, weiter im Dauerlauf-Modus. *rumhibbel*

Dennoch würde ich bei einer Aussage wie "Besser war Alder noch nie" vielleicht an einer Stelle differenzieren, wo Vergleiche IMO gar nicht zielführend sind. Die Wundertaten, die der etwas jüngere Ray annodazumals stimmlich in höheren Lagen agierend auf Alben wie "No Exit" vollführte, werden ja nicht dadurch gemindert, dass er heute mein <3 mit ergreifenden melancholischen Darbietungen wie auf den späten FW-Alben oder nun scheinbar auch auf "This Mortal Coil" zum Dahinschmelzen bringt. :smile2:
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Prof » 24. September 2011, 15:39

Odium hat geschrieben:<3

Die Sendung befindet sich laut DHL-Tracking im Zustellfahrzeug. Derweil rotiert die "Origins of Ruin"-Promo, welche sogleich gegen eine richtige CD eingetauscht werden wird, weiter im Dauerlauf-Modus. *rumhibbel*

Dennoch würde ich bei einer Aussage wie "Besser war Alder noch nie" vielleicht an einer Stelle differenzieren, wo Vergleiche IMO gar nicht zielführend sind. Die Wundertaten, die der etwas jüngere Ray annodazumals stimmlich in höheren Lagen agierend auf Alben wie "No Exit" vollführte, werden ja nicht dadurch gemindert, dass er heute mein <3 mit ergreifenden melancholischen Darbietungen wie auf den späten FW-Alben oder nun scheinbar auch auf "This Mortal Coil" zum Dahinschmelzen bringt. :smile2:


Geht mir ähnlich, ich liebe vor allem 'Parallels' und 'Inside out', kann aber mit 'No exit' und 'Perfect symmetry' ('Chasing time' = Gottsong) auch gut leben.

:smile2:
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Odium » 24. September 2011, 16:06

Es ist eingetroffen. :smile2:

Werde nun mal erste Eindrücke sammeln gehen und mich zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht auch mal an einem Review-ähnlichen Posting versuchen. Wird nur noch etwas dauern, da eigentlich dringend eine Uni-Arbeit fertig gestellt werden muss und ich für REDEMPTION-Besprechungen leider keine Credit Points erhalte. Auch vom Konzert wird dann wieder in bester Fanboy-Manier berichtet. Mal schauen, ob es hinterher mit Ray wieder an der Theke des Café Nord endet und ich diesmal etwas gehaltvolleres von mir gebe als bei der feucht-fröhlichen Kneipenrunde mit der gesamten FW-Belegschaft. Ich bin, in vielerlei Hinsicht, gespannt. :smile2:
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Odium » 24. September 2011, 22:41

Michael@SacredMetal hat geschrieben:"Let It Rain" = 10/10


Ja.

Habe mich so eben daran versucht, meine Eindrücke in längerer Text-Form zu formulieren. Warte aber noch auf einen Freund, der alle meine längeren Texte gleich welcher Art gegenliest. Weiß eh nicht ob ich das posten soll. Voll das Emo-Geschwurbel, ich warne euch! :angry2:
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Pavlos » 24. September 2011, 23:04

Her damit!!!

Prog ist Emo fĂĽr Erwachsene.
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Odium » 24. September 2011, 23:14

Eine Annäherung

(FĂĽr den Prof)

Wovon handelt „This Mortal Coil“? Meine Suche nach den richtigen Worten kann – zum jetzigen Zeitpunkt - nur scheitern. Aber lassen wir doch stattdessen den kreativen Kopf hinter REDEMPTION sprechen, der sein eigenes Werk in wenigen, dafür umso bewegenderen Worten auf eine Art und Weise einordnet, wie ich es nur ganz selten von Musikern gelesen oder gehört habe.

About this Album

In October 2008, I was diagnosed with a supposedly incurable form of blood cancer called Multiple Myeloma. I have been fortunate enough to find a doctor that is in many cases curing the disease thorugh aggressive therapy, which I underwent, and at this time the odds are very much in my favor that I've beaten it.

However, this album is not about me, or about cancer.

This album is about feelings of confronting mortality, of coming to terms with death, of hopefully learning something from such an experience, and about taking the best from life as we stumble through the continuing frailty of our human condition, fraught as it is with wonder and cynicism, beauty and ugliness, hope and despair, faith and desperation, desire and regret, fear and resolve, and alway love.

These are themes colored by my own experience, but broad enough, I hope, to find resonance with you.


Nicolas van Dyk, Los Angeles, June 2011


Nach nur einem einzigen Durchgang kann ich fĂĽr mich sagen, dass dieser Wunsch van Dyks in meinem Fall in ErfĂĽllung gegangen ist.

Ich bin vermutlich noch viel zu jung um über Musik in größeren Zusammenhängen zu sprechen. Beobachte ich mein eigenes Kauf- und Hörverhalten, kann ich wohl konstatieren, dass „interessant“ als alleiniges Kriterium niemals ausgereicht hat, um mich längerfristig für etwas zu begeistern. Stattdessen war ich stets auf der Suche nach Musik, die etwas in sich birgt, das auf die ein oder andere Weise Teil von mir ist. Musik, die meinem Leben, Erleben und Fühlen eine Art Soundtrack verleiht. Gewissermaßen habe ich in der Musik nach mir selbst gesucht.

Und dann lese ich solche Zeilen:

I've been judged and been found wanting
By a jury of my fears
And this feeling of such worthlessness
Is tearing me to pieces

Falling deeper into this sea of doubt
My lungs are filling up
And it seems there's no way out


Wäre der lyrische Tenor dieses Albums über die gesamte Distanz so wie die ersten fünf Stücke, hätte ich das nicht unbeschadet überstanden. Ein solch gewaltiger Abgrund an Hoffnungslosigkeit und existienteller Angst tut sich dort auf, dass es kaum auszuhalten ist.

I'm starting to think I've been deceived
and there's no reason to believe
and all has failed, there's no relief


Doch bevor man Gefahr läuft, das Sorgentelefon anzurufen und von der niederschmetternden Wirkung der neuen REDEMPTION-Platte zu berichten, findet in der auf „This Mortal Coil“ stattfindenden Auseinandersetzung mit den Dingen, die tatsächlich von Bedeutung sind, ein Wandel statt, den man dankbar annimmt.

Let it rain
Wash away the poison
The stains of past misdeeds subside
Let the water bring life
In a world of second chances
No surrender to the plague inside


Eine neue Perspektive scheint sich dem Erzähler eröffnet zu haben.

Und damit auch dem Hörer.

But the hourglass seems out of sand
and nothingness seems close at hand
And I think of all I really had
And I want it back in focus


Die zweifelnde, wenn nicht gar verzweifelnde Zerbrechlichkeit der ersten Hälfte des Albums weicht einem neuen Willen zur Stärke, dem Willen, unsere begrenzte Zeit auf dieser Erde in sinnstiftende Bahnen zu lenken, soweit dies in unserer Macht steht. Und so heißt es fast versöhnlich in „Perfect“:

We all dream of how things could be
But the wise make peace with reality


Die gesangliche Darbietung von Ray auf „This Mortal Coil“ ist wieder einmal überirdisch. Er ist in der Tat wie geschaffen für düsterne Verzweifeltheit der van Dyk'schen Texte, überzeugt aber auch dann mit Glaubwürdigkeit, wenn es darum geht, nicht jeden Schmerz und jede Niederlage kampflos hinzunehmen. Als einzigen dezenten Kritikpunkt möchte ich lediglich anmerken, dass mir seine Stimme gerade bei den ersten Stücken des Albums etwas zu weit im Hintergrund ist.

Um das, was dort instrumental geschieht, tatsächlich beurteilen zu können, sind sicherlich noch eine ganze Menge mehr Durchgänge notwendig. Dafür haben mich heute die Texte und die Stimme meines Lieblingssängers zu sehr in ihren Bann gezogen. Der grundsätzliche Maßstab, den ich an „Progressive Metal“ anlege, ist der, ob songdienlich agiert oder komplex am Lied vorbei musiziert wird. Auch längere Instrumentalpassagen sollten stets ihre Funktion und Daseinsberechtigung in der jeweiligen Komposition haben. Keine Frickelei nur um der Frickelei willen. Dazu wie erwähnt später vielleicht mehr. In meiner ersten Begegnung mit diesem Album ist mir jedenfalls dahingehend nichts negativ aufgefallen. Das hat alles Hand und Fuß, wie man so schön sagt. Trotz Komplexität, trotz Keyboard, trotz Härte. Die Kompositionen des Herrn van Dyk erscheinen mir in sich stimmig, auch wenn hier natürlich nicht das progressive Rad neu erfunden wird. Aber das war wohl auch kaum die Intention der Musikschaffenden, die unter dem Namen REDEMPTION zusammengefunden haben.


Ich bin aufgewühlt, berührt, verwirrt, meine Gedanken steuern in alle möglichen Richtungen davon. Ich muss mich sortieren.

„This Mortal Coil“ ist besser als eine Therapiesitzung.

„This Mortal Coil“ lässt mir das schier unglaubliche Glück zuteil werden, den Mann, dessen Stimme mir in so vielen dunklen Stunden Trost und Zuversicht gespendet hat, zum dritten Mal in einem Jahr auf einer Bühne in meiner Heimatstadt zu erleben.

„This Mortal Coil“ zeigt, was Kunst von musikalischer Massenware unterscheidet.

„This Mortal Coil“ ist damit vielleicht tatsächlich mein Album des Jahres.
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Pavlos » 24. September 2011, 23:33

Odium hat geschrieben:Ich bin vermutlich noch viel zu jung um über Musik in größeren Zusammenhängen zu sprechen.


Nach so einer superben Darlegung deiner Gefühlswelt möchte ich diese Aussage verneinen.

Danke dafĂĽr.

:yeah:


Edit: Kanns kaum erwarten die Scheibe am Mo. einzulegen.
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Ulle » 25. September 2011, 04:31

Wow. Ich finde es immer spannend, so etwas zu lesen und ich finde es toll, wenn jemand von Musik so berĂĽhrt wird. UND: Ich freue mich fĂĽr jedem, dem das so geht - ganz ehrlich <3

Trotzdem bleibe ich nach mehreren Durchläufen bei meiner Meinung. Das ist gute Musik mit teilweise sehr guten Melodien und einem ober weltklassigen Sänger! Musikalisch leider ziemlich uninspiriert, mit langweiligen Dudelsoli und einer grauenhaften Produktion. Bin ich wirklich der Einzige, der an dem Mix was zu beanstanden hat?
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Prof » 25. September 2011, 11:45

Werter Odium,
Un grand merci für diesen Text. Wie schön dass man Musik so (er)leben und dies dermassen mit Nuance und Gefühl niederschreiben kann.
Just gestern abend las ich in der 'Opeth'-Ausgabe des Rock Hard die mich der SMM freundlicherweise zugeschickt hat (nochmal vielen Dank, Michael) dass, als der Mikael Akerfeldt nach längerer Zeit wieder die 'Rising' hörte, ihm die Tränen kamen. Unzählige Male hat er, wie wir auch, das Album gehört, und siehe da: es packt, berührt noch immer. Oder wieder, wegen Ronnies Tod. Egal: es berührt. Wenn das Emo ist, so be it.
Wenn du sagst, du bist vielleicht zu jung um dieses Album textlich ganz zu erfassen, glaub' ich dir kein einziges Wort. Dein Text belegt, ganz einfach, das Gegenteil. Und es gibt jede Menge Leute die das mit 65 noch nicht oder gar niemals hinkriegen. Ein facettenreiches Innenleben ist etwas kostbares - Musik kann diese kleinere oder grössere Explosion auslösen und das bereichert ein Menschenleben um ein vielfaches.
Das Sterblichkeitsthema der 'This mortal coil'-Texte wird für jeden irgendwann relevant, ist es auch für yours truly in den vergangenen Jahren geworden. Und das ist was ich an 'TMC' so schätze: es sagt, trotz der anfangs düsteren Atmosphäre und des melancholischen Grundtenors: 'carpe diem'. Du hast es erfasst.
Damit sollte ich jetzt beschliessen bevor es hier total Emo wird.
Carpe diem, werter Odium, never change.

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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Epicmetal » 25. September 2011, 13:21

Vor diesen "Review" (ist ja fast schon ein Euphemismen) kann man sich nur verbeugen, Odium!

Hat mich doch jetzt spannend gemacht, auf das Werk.
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon holydio1 » 25. September 2011, 14:13

ad Odium, grossartig:

"Ich bin vermutlich noch viel zu jung um über Musik in größeren Zusammenhängen zu sprechen. Beobachte ich mein eigenes Kauf- und Hörverhalten, kann ich wohl konstatieren, dass „interessant“ als alleiniges Kriterium niemals ausgereicht hat, um mich längerfristig für etwas zu begeistern. Stattdessen war ich stets auf der Suche nach Musik, die etwas in sich birgt, das auf die ein oder andere Weise Teil von mir ist. Musik, die meinem Leben, Erleben und Fühlen eine Art Soundtrack verleiht. Gewissermaßen habe ich in der Musik nach mir selbst gesucht."

This is the truth!
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Re: Redemption - This Mortal Coil

Beitragvon Max Savage » 25. September 2011, 14:14

Hui, da hast du aber nicht zuviel versprochen Benne!
Du sagst, ich brauche das Album nicht?
Jetzt vielleicht schon .mhmpf:
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