Gestern gaben sich im alt-ehrwürdigen Fillmore Theatre zu San Francisco die Bay Area Veteranen um Dave Meniketti und Phil Kennemore die Ehre, um vor heimischer Kulisse die Veröffentlichung ihres brandneuen Silberlings gebührend zu feiern.
Als Anheizer fungierte Kumpel Don Dokken, der eine Einmannshow auf dem Barhocker hinlegte – just a man and his guitar. Dargeboten wurden 4 oder 5 seiner grössten Hits (wobei Into The Fire am meisten abgefeiert wurde), sowie Rainbow Eyes als Hommage an den verstorbenen Meister. Die Tatsache, dass der gute Don eigentlich keinen hohen Ton mehr rausbringt (und wenn er’s versucht klingt’s erbärmlich) fiel eigentlich kaum ins Gewicht, da er sich bei den unbequemen Stellen einfach vom Publikum aushelfen ließ und daraus auch keinen Hehl machte, sondern dies mit ein paar lockeren Sprüchen kommentierte (als er z.B. den Refrain von Dream Warriors einfach ein bis zwei Oktaven tiefer anstimmte brach er ab und meinte: Ihr habt doch jetzt nicht geglaubt dass ich das in der Originaltonlage ’rüberbring, das ist viel zu hoch!! Ich hab mir den Song neulich mal auf CD angehört und mich gefragt wie ich das früher gemacht habe...die müssen mir Helium gegeben haben...I lost a testicle when singing this shit...). Also trotz Abzügen in der G-Note eine recht kurzweilige Angelegenheit.
Nach kurzer Umbaupause betrat dann die Heimmannschaft das vollbesetzte Auditorium und legte mit dem Opener ihrer neuen Scheibe den Grundstein für eine 2,5 stündige (!!) Party vom Allerfeinsten! Y&T sind mit Sicherheit eine der besten Live-Bands auf ihrem Gebiet und in ihrer Altersklasse. Meniketti ist immer noch ein phantastischer Sänger (scheinbar ohne die geringsten Abnutzungserscheinungen seiner Stimmbänder), ein phänomenaler Gitarrist und als Frontmann ein absoluter Sympathikus. Und Bassist Kennemore ist schlichtweg die coolste Sau der East Bay (da er sich so am liebsten von seinen Fans feiern lässt, an dieser Stelle ein herzliches “F*ck you, Phil!“)
Höhepunkte der Show waren neben den zahlreichen Klassikern wie Meanstreak, Black Tiger, Forever, Open Fire, I Believe In You, Summertime Girls etc. vor allem der vom Publikum frenetisch bejubelte DIO-Gedenksong „Rainbow In The Dark“ sowie die Hymne „I’m Coming Home“ vom neuen Album (http://www.youtube.com/watch?v=rw63i6fbAQI), da diese natürlich für Publikum und Band an diesem Abend eine besondere Bedeutung hatte. Man muss auch sagen, dass sich die 3 bis 4 neuen Songs ausnahmslos gut in die Setlist einfügten und die CD bereits nach 1,5 Umläufen wirklich empfehlenswert ist. Fans der Band werden nicht enttäuscht sein.
Insgesamt also ein rundum gelungener Abend, bei dem sich so manche Altherrenband was die Spielzeit angeht mal eine Scheibe abschneiden könnte. In diesem Sinne: Rock & Roll is gonna save the world!!
Greetz
Ice
P.S.: Chuck Billy war auch da…
P.P.S.: Und wieder wurde "Midnight In Tokyo" nicht gespielt, wie mir gerade einfällt...