Jasper who? Diese US-Truppe aus New Haven, Connecticut hatte mit dem Multi-Instrumentalisten Jeff Canata einen Musiker in in ihren Reihen die einige von u.A. Arc Angel und Cannata kennen werden. Auf diesem offiziellen Reissue wird Cannata, von Anfang an verantwortlich für einen Grossteil des JW-Materials, übrigens unter dem Pseudonym Christopher Hawke aufgeführt. Der Name Jeff Cannata wird nirgendwo erwähnt, nur die 'Appreciation' für Mutter und Vater Cannata weisen auf die spätere AOR-Prominenz hin.
Nun, was haben wir hier? Eine sehr ansprechende Mischung aus Prog und Psychedelic - vom letzteren Genre ist es aber klar die melodisch-strukturierte Variante die die Jungs bevorzugt haben. Soll heissen: verträumte Songs mit allem Hippie-Drum-und-Dran. Die technischen Qualitäten der Musiker (allen voran Hawke/Cannata) sind beachtlich und trotzdem hat man ganz diszipliniert komponiert, arrangiert und eingespielt. Vor allem über Kopfhörer wirkt das Album wie eine Perlenkette von Hits, während die Verspieltheit schlichtweg beeindruckend ist. Die Drums/Percussion alleine sind ein Ohrenschmaus.
Die Stilbeschreibung auf dem CD-Backcover trifft es in ungefähr: alte Moody Blues, Strawberry Alarm Clock, frühe Renaissance. Hinzufügen könnte man noch britischen Pop-Psych-one-offs wie Piccadilly Line und Octopus.
Absolutes Highlight ist 'Portrait: My lady Angelina' (5.07 Minuten), mit Piano, Flöten, grossen Gesangsmelodien und wunderbar melancholischem Text. Aber auch das abschliessende 'Roland of Montevere' (7.55 Minuten) und 'Odyssey' (7.09 Minuten) verzaubern, wobei ersterer Song deutlich freakier ist und einen herrlich (fast Jazz-)rockenden zweiten Part hat.
Als Bonustrack wurde mit 'It's up to you' noch einen Non-Album-Track mit draufgepackt. Fazit: fĂĽr Freunde der archaischen Beatmusik ein Pflichtkauf. Mit 'Anthology 1969-1976' gibt es noch eine Compilation.
Auf Wikipedia kann man die Geschichte von Jasper Wrath nachlesen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Jasper_Wrath
http://www.myspace.com/jasperwrath
