Sacred Metal-Board

Texas? Texas! Teeeeexaaaaaas!
Jawollja, Blues Funeral sind beheimatet in der Lone Star State, genauer gesagt in Helstar City, ausserhalb der Metalwelt besser bekannt als Houston. Und wer oder was wohl sind diese Bluesbeerdigung?
Nun, zum 'wer': Jan 'El Janni' Kimmel (Gitarre, Orgel, Vocals), Maurice Eggenschwiler (Gitarre, Vocals), Cory Cousins (Drums) und Gabriel Katz (Bass). Zum 'was': ein heissheissheisses Eisen im 70s Retrofeuer.
Hier mal zwei der besagten Köpfe:



Und da hat man am 30. Juli dieses Jahres doch glatt dieses Monster von einem Album auf die Welt losgelassen. The search * heisst es, und trieft nur so vor early seventies Heavy Rock-Schweiss. Keine sinnlos gedowntuneden Gitarren, kein Pseudo-Fuzz, kein Sänger der Rotz-ist-besser-Schule. Und - vielleicht das Kompliment schlechthin in dieser Sparte - es ist nicht die 'zigste Sabbath-mit-Ozzy-Kopie.
Blues Funeral haben Death walks behind you von Atomic Rooster schon mal gehört. Cream und Purple sind den Texanern auch geläufig. Sagen sie ja selbst. Ihre Instrumenten beherrschen sie auch, die Kerle. Der Sänger ist eher in den mittleren Tonlagen unterwegs und wurde glücklicherweise darüber informiert dass Melodien das Salz in der Heavy-Suppe sind.



So weit, so gut. Die Kernfrage muss aber wie immer lauten: taugt es songschreiberisch was? Wippt der Fuss mit? Nickt das Köpflein zum Rhythmus, swingt das Bier zum Groove? Möchte die vintage Luftgitarre ausgepackt, der Fantasie-Amp bis zum Lemmy aufgedreht werden?

Ja.
Ja, ja.
Ja.
Und ja.

Blues Funeral riffen, rocken, orgeln, heavydoombluesen sich stur stonerfrei durch 41 Minuten und 31 Sekunden heavy shit der edelsten Retro-Gattung. Sechs Songs, sechs Treffer: 'Autumn dream', 'Harbinger', 'Planet Void', 'Paragon of virtue', 'The search' und 'Palmdale' haben das gewisse je ne sais quoi. Immer aufs neue singen die Twingitarren. Die Orgel will zwischendurch auch mal elegisch in den höllischen Himmel. Und trotz Live-Feeling und ausgedehnter Kompositionen behält man stets den roten Faden, streut tolle Soli ein, wartet mit packenden Gesangslinien auf.
Wenn es hier und da mal 'nen schiefen Ton zu hören gibt, macht das diese Band eigentlich umso sympathischer.
Es würde mich doch sehr wundern wenn Blues Funeral nicht bald auf breiter Ebene Zuspruch fänden. Die Boys um 'El Janni' haben das Zeug zu rockmusikalischen Grosstaten.



https://bluesfuneral.bandcamp.com/releases

https://www.facebook.com/bluesfuneralofficial

* Eine CD von The search soll es tatsächlich geben, wurde aber bisher lediglich lokal gesichtet. Ergo: abwarten und Tequila trinken.

Das gefällt mir ausgezeichnet. Laß bitte verlauten, wenn Du eine Bezugsquelle für die CD sichtest.

Boris the Enforcer hat geschrieben:Das gefällt mir ausgezeichnet. Laß bitte verlauten, wenn Du eine Bezugsquelle für die CD sichtest.

Merci für das Feedback, Enforcer-Boris - und schön, dass dir das Material von Blues Funeral gefällt.
Die CD gibt's bisher nur bei der Band direkt, angeblich ist es eine echte. Mehr dazu wenn mein Exemplar hier eintrifft, was aber noch etwas dauert, da die Band sich am Dienstag zum Rehearsal trifft und ich das Booklet gerne mit Autogrammen hätte.

Ach ja, noch was: Gitarrist Maurice ist ausserordentlich fix und freundlich im Mailkontakt, ein erheblicher Kontrast zu gewissen anderen Bands.
CD plus porto haben 17 USD gekostet, die sind es mir aber sowas von wert gewesen. Also, nur zu!

Uhh, ne Band mit "Blues" im Namen.
Doppel-Uhh - early 70s-Sound.

Aber da ich eben beide Alben von Zervas&Pepper bestellt habe, höre ich auch hier mal rein.
Der Soundcheck ist durch, ich hab Zeit.

Michael@SacredMetal hat geschrieben:Uhh, ne Band mit "Blues" im Namen.
Doppel-Uhh - early 70s-Sound.

Aber da ich eben beide Alben von Zervas&Pepper bestellt habe, höre ich auch hier mal rein.
Der Soundcheck ist durch, ich hab Zeit.

Der Feierabend sei gepriesen, jetzt echte Musik hören.

Prof hat geschrieben:

Michael@SacredMetal hat geschrieben:Uhh, ne Band mit "Blues" im Namen.
Doppel-Uhh - early 70s-Sound.

Aber da ich eben beide Alben von Zervas&Pepper bestellt habe, höre ich auch hier mal rein.
Der Soundcheck ist durch, ich hab Zeit.

Der Feierabend sei gepriesen, jetzt echte Musik hören.

Bin schwer begeistert!!

Sodele, so langsam komme ich dazu, all die Prof Tipps der letzten Tage richtig anzuhören.

Das hier vorgestellte Bluesbegräbnis läuft seit ein paar Minuten und schon die ersten Töne des Openers machen klar, dass das hier a) geiler Scheiss ist, und b) ich das Zeug definitiv kaufen muss. You gotta love this kind of guitar playing!!!!

Danke nochmal an den Prof für all die ausführlichen Vorstellungen. Das ist bei einer solch kleinen Lesegruppe wie hier kein Selbstverständnis (mehr). Also: Dank je wel!!

Pavlos hat geschrieben:Sodele, so langsam komme ich dazu, all die Prof Tipps der letzten Tage richtig anzuhören.

Das hier vorgestellte Bluesbegräbnis läuft seit ein paar Minuten und schon die ersten Töne des Openers machen klar, dass das hier a) geiler Scheiss ist, und b) ich das Zeug definitiv kaufen muss. You gotta love this kind of guitar playing!!!!

Danke nochmal an den Prof für all die ausführlichen Vorstellungen. Das ist bei einer solch kleinen Lesegruppe wie hier kein Selbstverständnis (mehr). Also: Dank je wel!!

Alsjeblieft, en graag gedaan.

Kann gar nicht genau sagen, an was mich das erinnert, ist aber irgendwas ganz Bestimmtes. Irgendwas US-Metallisches. Und so klingt es auch. Nicht wirklich old school Hard Rock, eher old school Hard Rock, gespielt von 'ner US Metal Band. Was Epic-Doomiges hat es auch und was Proggiges. Nicht schlecht auf jeden Fall und vor allem kein Stück zu vergleichen mit dem, was man sich allgemeiner unter Retro Rock/ Vintage Rock usw. vorstellen könnte. Schon deutlich was für das an Metal gewohnte Ohr. Muss ich ab und zu mal reinhören, ist interessant. Nur den Bandnamen find ich scheiße.

Den Bandnamen hätte man besser wählen können, aber bei solcher Qualität ist mir das letztendlich egal.
Und klar ist das metallischer als was sonst so in dieser Sparte erscheint, ausser Sea vielleicht, welche genaugenommen auch eine ('proggige'?) metallische Version des guten alten Hardrock spielen. Sind aber halt Texaner, die Blues Funeralisten, und diese sind meistens eben etwas eigenwillig.

Gefällt mir auch ganz gut auf Anhieb! Gitarrensound und Riffs haben was von frühe Gypsyhawk/Gygax.

Toller Band-Name und die Musik gefällt mir auch sehr gut!

Das wäre doch eine Band fürs Hammer of Doom?

Endlich, Post aus Texas.
Echte CD (ja, tatsächlich). Handsigniertes, schlichtes Digi mit Booklet/Texten.
Sieht irgendwie sehr undergroundig aus, mit dieser s/w-Zeichnung. I like it.

@ Blacktiger: ja, hast eigentlich schon Recht mit dem tollen Namen. Ist ja sehr lebensbejahend und hat trotzdem was dunkles.

@ Traducer: du gehörst ja auch voll zur Zielgruppe.

F. Kommandöh hat geschrieben:Nicht wirklich old school Hard Rock, eher old school Hard Rock, gespielt von 'ner US Metal Band.

Das ist keine schlechte Beschreibung, ich finde nur auch den Bandnamen cool

Ansonsten gefällt es mir vor allem instrumental sehr gut, gerade das ausladende in den Arrangements hat was. Der Gesang ist leider nicht besonders und - noch wichtiger - die Melodien sind auch nicht unbedingt zwingend. Da ich es aber irgendwie trotzdem klasse finde wird nach dem zweiten Hördurchgang wahrscheinlich trotzdem bestellt