Sacred Metal-Board

Da versteckt sich hinter dem Allerweltsnamen eines unscheinbaren Rezensionsexemplares doch tatsächlich eines der besten Alben im Grenzbereich aus Hard Rock und Metal, gerne abfällig Retro geschumpfen, die ich dieses Jahr gehört habe. Die Dänen bringen einen recht modernen Sound und ein paar modernere Elemente in ihren Hard Rock der 70er Spielart mit metallischer Kante ein und lassen alles Okkulte links liegen. Stattdessen gibt es viel THIN LIZZY und artverwandtes, hin und wieder erinnert mich das Material an ARGUS, von der Mischung aus Tradition und zeitgemäßer Herangehensweise könnte man vielleicht auch ZODIAC in den Raum werfen. Leider konnte ich nur den gelungenen Opener auf Youtube finden, die Highlights 'House Of Air' und 'Ride On' hingegen nicht. Sei's drum, hier 'Sorry To Be Sane', in der Hoffnung, dass nicht nur ich so begeistert bin:

Merci, m'sieur Raf, c'est noté.

Ja, genau an den Prof dachte ich bei der Musik.

Die Zutaten passen, der Song packt aber nicht so recht. Falls du zu gegebener Zeit weitere Häppchen findest, bitte hier vorstellen. Vielleicht macht es ja noch klick??

Aus einem kurzen Interview dass dank compañero Google aus dem weltweiten Netz auftauchte:

WRR: I read in the bio that the album is recorded without the use of click-tracks and auto-tune. I've got the idea that SEA has recorded fully analog. What are your thoughts about the majority of today's productions and the frequent use of modern technology like for example Pro-Tools?"

Actually we have nothing against modern recording technology as long as it doesn’t take away the soul of the music. It’s true that we recorded without the use of click-tracks and auto tune, but it wasn’t analog and I’m sure that the producer uses some of the very useful parts of the Pro-Tool technology. All we care about is that the music sounds alive and vibrant and we think that small "mistakes" and imperfections sometimes can improve the music. Production is an important part of a bands sound, so all bands have to find their own way of recording that they are comfortable with, and that can be done in many different ways.

http://www.whiteroomreviews.nl/interview/interview-met-deense-hardrockers-sea

Ein Mann der sowieso Ahnung hat:

According to Michael Denner (Mercyful Fate, King Diamond): ”Sea can be the next big thing. Strong powerful, melodic with a 70′s vibe and a singer similar to our heroes from Deep Purple, Rainbow, Whitesnake etc.”

Das minimalistische, fast mathematisch verschachtelte Bandlogo, übrigens, ist rein aus graphischer Sicht ein kleiner Geniestreich (erinnert etwas an das Energetic disassembly-Motiv von WatchTower, sowie an das Stone-Logo).



https://www.facebook.com/seamusicdk

Gestern ist das Album dann offiziell erschienen, über Mighty Music/Soulfood.

So, hoffentlich wurde hiermit Rafs Vorstellung (merci nochmal für deinen Tip) um einige Infos ergänzt.

Ich war gerade etwas verwirrt, finde durch Zufall diesen Thread und dann sehe ich doppelt "blau"... ;)

Dankeschön an Raf und Prof, der Song gefällt mir sehr gut.

Das Album ist für mich das Herbst-Bonbon überhaupt. Was für kreatives, spannendes Songwriting, was für Melodiebögen ('Cry', 'House of air') und Hooklines ('Eyes of Sedona', 'Battle to be seen'). Das kontemplative Instrumental 'Aeon' weiss zu berühren. Und dann hauen diese jungen Dänen noch so eine Hymne raus wie 'Ride on'. Am KIT wäre der Song Anlass zum kollektiven Fistraising.
Einziges kleines Manko: der Pre-Refrain-/Refrain-Part in 'Another song to sing'. Der Track an sich geht in Ordnung, ob ich mir aber diesen Polka-Rhythmus schönhören kann, wird sich zeigen. Aber wie gesagt, bescheidenes Makel bei solch fantastischem Songmaterial. Die Produktion passt wie Dr. Faustus aufs Auge: schön ungeschliffen, ohne Konservierungs- und Farbstoffe, man könnte es fast einen Bio-Sound nennen.

Irgendwie erinnert mich das alles vom Feeling her an Riot mit Speranza, was ich, glaube ich, noch nie mit einer Band hatte. Sea klingen aber völlig eigenständig. Es bleibt nur zu hoffen, dass dieses hervorragende Debüt nicht im VÖ-Flut untergeht.
Wenn der werte Cthulhu noch hier wäre, würde er jetzt in Jubelpostings rumtanzen.
Raf sei hiermit nochmal für den Tip und die Vorstellung gedankt.

Prof hat geschrieben:Das Album ist für mich das Herbst-Bonbon überhaupt. Was für kreatives, spannendes Songwriting, was für Melodiebögen ('Cry', 'House of air') und Hooklines ('Eyes of Sedona', 'Battle to be seen'). Das kontemplative Instrumental 'Aeon' weiss zu berühren. Und dann hauen diese jungen Dänen noch so eine Hymne raus wie 'Ride on'. Am KIT wäre der Song Anlass zum kollektiven Fistraising.
Einziges kleines Manko: der Pre-Refrain-/Refrain-Part in 'Another song to sing'. Der Track an sich geht in Ordnung, ob ich mir aber diesen Polka-Rhythmus schönhören kann, wird sich zeigen. Aber wie gesagt, bescheidenes Makel bei solch fantastischem Songmaterial. Die Produktion passt wie Dr. Faustus aufs Auge: schön ungeschliffen, ohne Konservierungs- und Farbstoffe, man könnte es fast einen Bio-Sound nennen.

Irgendwie erinnert mich das alles vom Feeling her an Riot mit Speranza, was ich, glaube ich, noch nie mit einer Band hatte. Sea klingen aber völlig eigenständig. Es bleibt nur zu hoffen, dass dieses hervorragende Debüt nicht im VÖ-Flut untergeht.
Wenn der werte Cthulhu noch hier wäre, würde er jetzt in Jubelpostings rumtanzen.
Raf sei hiermit nochmal für den Tip und die Vorstellung gedankt.

Gern geschehen, die Band hat mich ja auch völlig überrumpelt. An der Produktion mag ich, dass sie so natürlich und direkt klingt und sich nicht krampfhaft an die Retrowelle anbiedert und versucht nach 70er zu klingen. Und 'Ride On' ist einer meiner Hits des Jahres. Für ein Debüt ist das ganze Album aber ungemein reif und stark komponiert.

Sea sind schon fernab der Retrowelle, auch wenn ihr Aussehen etwas anderes sagt.
Was mir noch einfiel: neben den (meinen) Riot-mit-Speranza-Assoziationen höre ich da auch eine stilistische Verwandtschaft mit dem ersten Gypsyhawk-Album raus. Traditionell, aber nicht angestaubt. Aus einem Guss, aber mit vielen Details versehen. Straight ahead hardrockig bis früh-metallisch, aber mit diesem bisweilen leicht epischen 70s-Vibe.

Nachdem ich vom Raf beim Wichteln angefixt wurde bin ich froh, mir die CD zugelegt zu haben. Das sind 37 verdammt kurzweilige Minuten, die uns die Dänen da um die Ohren hauen. Neben den schon weiter oben im Thread erwähnten Bands höre ich da (gerade bei den ruhigeren Stellen) Parallelen zu YEAR OF THE GOAT. Starke Scheibe!!!!

Pavlos hat geschrieben:Nachdem ich vom Raf beim Wichteln angefixt wurde bin ich froh, mir die CD zugelegt zu haben. Das sind 37 verdammt kurzweilige Minuten, die uns die Dänen da um die Ohren hauen. Neben den schon weiter oben im Thread erwähnten Bands höre ich da (gerade bei den ruhigeren Stellen) Parallelen zu YEAR OF THE GOAT. Starke Scheibe!!!!

Freut mich, dass dir das Album gefällt. Lief hier neulich auch wieder und ich war sofort wieder drin. Gerade weil es nicht so auf Retro getrimmt ist, funktioniert das so gut. Ehrliche, zeitlose und toll gespielte Lieder, die alle Hand und Fuß haben. Da bin ich jedenfalls schwer gespannt, wie es weitergeht.

Die Scheibe lief heute mal wieder und mittlerweile hat sich das hier gepostete ´Ride On´ zu meinem absoluten Favoriten entwickelt. SO schreibt man kurzweilige Rocker!!!

Einfach ein fantastischer Sea-Song, 'Ride on'.

Das ist wohl auch mein Liebling vom Album, einfach ein verdammt guter Song.

Das Meer aus Kopenhagen bringt ihr Zweitwerk heraus, was die drei Fans der Band hier im Board erfreut.