So, als "Einheimische" bin ich längst wieder zu Hause und ausgeschlafen. Schön war´s, nur war ich halt nicht wirklich lange oben, weil ich eben gesundheitlich noch recht angeschlagen bin. Grüße übrigens an Kuttie, Ghoul, Bizarre Reverend und Hugin, war schön alle anwesenden SM-Boardler getroffen zu haben
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Am Freitag war ich pünktlich dort, hab´ die ersten beiden Bands aber sausen lassen, weil ich mich erst mit ein paar Göppingern und später mit Kuttie unterhalten habe. Für mich ging es los mit
MAEL MÓRDHA
Die irischen Folk Doomer konnten zwar showtechnisch absolut überzeugen, nur leider war der Sound bei ihnen mehr als bescheiden. Schade, das hätte sonst ein genialer Auftritt werden können. Manchmal konnte ich den Sänger fast gar nicht hören, und die Instrumente verschmolzen zu einem Einheitsbrei. Die blaue Farbe auf ihren Körpern fand ich sehr lustig und die dazu vorhandene Erklärung ebenso *g*.
MEMORY GARDEN
Für die Schweden war es erst der 2. Auftritt in Deutschland überhaupt (nach Wacken ´98). Im Gegensatz zu ihren irischen Vorgängern hatten sie mehr Glück mit dem Sound. Die Setlist war zwar ganz gut gewählt, nur über die Reihenfolge lässt sich streiten. Zumindest ich hätte den Übersong "River Of Sludge" nicht schon an 3. Stelle, sondern erst ganz zum Schluss gebracht. Trotzdem war das eine mehr als überzeugende Leistung, die jeden Memory Garden-Fan glücklich gemacht haben dürfte.
EARTHRIDE
Habe ich nur etwas mehr als die Hälfte gesehen und kann behaupten, dass sie mit Abstand die meiste Stimmung an diesem Abend gemacht haben. Bei ihnen standen so viele Leute vor der Bühne wie bei keiner anderen Band. Meiner einer hatte ihre Probleme mit dem Gesang, der für meinen Geschmack doch eher "Geschrei" war und mit der Zeit tierisch nervte.
FORSAKEN
Auf Malta´s Finest hab´ ich mich natürlich ganz besonders gefreut, weil ich wusste dass die Jungs immer für ´nen tollen Auftritt gut sind. Sie sprangen ja auch bei den anderen Bands in den ersten Reihen herum und fotografierten was das Zeug hielt, so wie ganz normale Fans eben... hehe, find´ ich echt zum Schießen dass ich teilweise mehr als ´nen Kopf größer bin als diese Männer
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Wie dem auch sei, Forsaken´s Headlinerging war natürlich klasse! Große Überraschungen in der Setlist gab´s nicht. Sie spielten wie immer eine Mischung aus ihren Veröffentlichungen plus natürlich wieder das Sabbath-Cover. Ein Mitgröhlstück wie "Via Crucis" hätte ich wie damals auf dem KIT ans Ende gesetzt, kam diesmal aber schon einiges früher. Und zwischendurch gab´s ein Ständchen für den sympathischen Sänger Leo, der gestern 35 wurde. Forsaken bewiesen, dass sie zurecht die Headlinerposition bekommen haben und gaben wirklich alles. Supi
!
Gestern fand ich mich erst kurz vor 21 Uhr in der Chapel ein. Am Freitag kam bei mir nämlich zum Husten noch ein übler Heuschnupfen dazu. Die Tage zuvor hatte ich keine Heuschnupfen-Tabletten zu mir genommen, weil ich schon genug Medikamente wegen der Bronchitis schlucken musste und bekam prompt die Quittung. Also ruhte ich mich lieber ein wenig in meinem Bett aus und ging erst später los. Gerüchten zufolge müssten die Österreicher Our Survival Depends On Us (kannte bzw. kenne ich nicht) und die Schweden Faith (die auf Platte "nur" nett klingen) total super gewesen sein. Egal, ich bin trotzdem auf meine Kosten gekommen!
DREAMING
Die Songs, die sie ins Netz gestellt haben, klangen äußerst vielversprechend, von daher war ich sehr gespannt auf diese deutsche Band in klassischer Trio-Besetzung. Und ich wurde auch nicht enttäuscht. Jedes einzelne Stück knallte mächtig rein. Die vorderen Reihen bebten wie bei keiner Band am Freitag, sowas von geil! Ich war sowas von begeistert und hab´ mir gleich nach dem Auftritt das 2. Album gekauft. Hehe, es gab am Ende noch ein Missverständnis wegen der Spielzeit... irrtümlich dachten einige, die Band sei zu früh von der Bühne gegangen, aber dem war gar nicht so, denn sie hatten auch 5 Minuten zu früh angefangen und ihre 45 Minuten vollkommen ausgenutzt. Meinetwegen hätten sie trotzdem noch ´ne halbe Stunde dranhängen können, ich hätte mich garantiert nicht gelangweilt.
MIRROR OF DECEPTION
Die Niederländer Officium Triste haben mich absolut nicht interessiert, von daher war der x-te Auftritt unserer Göppinger Lokalmatadoren als nächstes dran, wobei ich auch von ihnen nicht alles gesehen habe, weil ich mal wieder in ein Gespräch vertieft war. Mein erstes Mirror-Konzert hab´ ich (damals noch mit Baumi am Gesang) schätzungsweise vor 8 oder 9 Jahren gesehen, zu einer Zeit wo ich mich noch gar nicht für Doom interessierte... aber wer im Kreis Göppingen wohnt, kommt an ihnen nicht vorbei. Im Laufe der Jahre ist diese Band wirklich gewachsen und hat sich alles verdient, was sie sich erarbeitet hat. Aber mit einer Sache werde ich mich bei ihnen niemals anfreunden können: Deutsche Texte gehen bei mir gar nicht.
THE GATES OF SLUMBER
Als Officium Triste noch auf der Bühne standen, redeten ein paar Boardler und andere Leute noch mit dem Bassisten der Band, der schon einiges an Alk zu sich genommen hatte und waren deswegen etwas skeptisch bezüglich des Auftritts... aber die 3 Amerikaner bewiesen uns, dass alles geht wenn man nur will! Normalerweise ist das bei mir so, wenn ich zu Hause The Gates Of Slumber höre, dann höre ich wirklich nur The Gates Of Slumber und mache nichts anderes nebenbei. Die Vorstellung diese Band mal live zu sehen und zu hören fiel mir bis gestern wirklich nicht leicht.
Was ich dann erlebt habe, war der absolute Wahnsinn... Leute, sollte diese Band je in eurer Nähe spielen, schaut zu dass ihr dabei seid! Die haben alles in Grund und Boden gespielt, mit Abstand die geilste Band die ich jetzt am WE gesehen habe!! Jeder Song ein absoluter Knaller, alle meine Faves von "Suffer No Guilt" gespielt plus dazu ein geniales Cover von "The Riddle Master". Ermüdungserscheinungen und Alkoholfolgen gleich null, die Band war jederzeit absolut auf der Höhe und verstand es mit spielerischer Leichtigkeit uns zu unterhalten. "The Awakening" muss ich mir im Laufe der nächsten Monate unbedingt noch zulegen.
So endete dieses Festival mit einer absoluten Gala-Vorstellung, die man als Doom-Fan unbedingt gesehen haben sollte. The Gates Of Slumber dominierten das DSR zu jeder Sekunde nach Belieben und waren sowas von erhaben, ich bin immer noch total unter Strom. Natürlich war ´ne Zugabe absolute Pflicht, ich glaube wir hätten die Musiker eigenhändig gepackt und auf die Bühne zurückgeholt, wenn es sein müsste... GÖTTER!!!!
Und sonst? Nun ja... besonders positiv fand ich:
- nicht sooo viele Besucher, also viel Platz, wenig Gedränge
- tolle Headliner und paar andere wirklich geile Bands
- humane Preise für Getränke, wobei ich wegen meiner Krankheit eh nicht durfte
- die Krypta, einfach nur gemütlich für alle die pausieren, aber mal nicht nach draußen wollen
- das herrliche Wetter
Weniger toll fand ich:
- den Heuschnupfen am Freitag, war ganz, ganz übel...
- mal wieder Bronchitis auf ´nem Festival gehabt, wie ich das hasse
- gewisse Leute :angry:
- den Sound desöfteren
Das DSR kann ich nur weiterempfehlen - vorausgesetzt man steht auf die Bands, die dort auftreten. Hehe, ich glaube ich war noch nie auf einem kleinen Festival wo ich insgesamt so wenig Leute gekannt habe *g*.